Samstag, 1. Dezember 2007

Thurgau gegen Biel ohne Chance

In der NLB verloren die Thurgauer Eishockeyaner gegen Biel klar mit 4:8.



Markus Zahnd
Kreuzlingen - Wie schon in der letzten Runde beim Spiel in Martigny, missriet dem HC Thurgau auch der Start in die Partie gegen den EHC Biel total. Bereits nach 53 Sekunden musste Hermann die Scheibe zum ersten Mal aus dem Netz fischen, Tschantré hatte getroffen. Dieser frühe Treffer schien den jungen Thurgauer Goalie komplett aus dem Konzept zu bringen, denn während der restlichen 59 Minuten zeigte er einige Unsicherheiten. Fairerweise muss man an dieser Stelle aber auch erwähnen, dass ihn seine Vorderleute nicht gerade mit konsequenter Defensivarbeit unterstützten.

Geschenke angenommen
Die Seeländer nahmen diese Gastgeschenke jedenfalls gerne an und bereits in der 2. Minute erhöhte Meyer auf 0:2. Erst danach kamen auch die «Leuen» einmal in Scheibenbesitz und Eisenring hatte in der 3. Minute eine Grosschance zum Ausgleich. In der 7. Minute war es dann Mühlemann, der nach einer schönen Kombination zum 1:2-Anschlusstreffer kam. Fünf Zeigerumdrehungen später nutzte Miéville aber eine weitere Thurgauer Unsicherheit zum 1:3. Noch vor der ersten Pause konnten die Gastgeber zwar wieder verkürzen: Mifsud gelang nach einem herrlichen Pass von Korsch das 2:3. Nur gerade 22 Sekunden später stellte Tschantré den alten Abstand aber wieder her.

In den ersten Minuten des Mittelabschnitts bot sich den Thurgauern die Chance, gleich während mehrerer Minuten in Überzahl zu spielen. Das Team von Felix Burgener agierte dabei aber völlig ideen- und daher auch komplett harmlos. Wie man ein effizientes Powerplay aufzieht, bekamen die nur 771 Zuschauer in der Bodensee-Arena in der Folge vom EHC Biel zu sehen, der drei der ersten vier Strafen gegen die Hausherren ausnutzte und so die Partie spätestens mit dem 3:7 (44./Peter) entschieden hatte.

Truttmanns nutzlose Tore
Thurgaus Topskorer Truttmann zeigte zwar mit seinen Treffern in der 37. und 50. Minute, dass auch die Bieler Defensive durchaus verwundbar war, doch wirklich spannend wurde es auch durch diese zwei Tore nicht. Die Seeländer waren stets die Herren der Lage und man hatte während des gesamten Spiels das Gefühl, dass sie noch einen Gang höher hätten schalten können, falls es denn unbedingt nötig gewesen wäre.

Thurgau – Biel 4:8 (2:4, 1:1, 1:3)
Bodensee-Arena. 771 Zuschauer. SR Küng, Lombardi/Longhi
Tore: 1. (0:53) Tschantré (Tuomainen, Reber) 0:1. 2. (1:26) Meyer (Tschantré) 0:2. 7. Mühlemann (Eisenring, Pargätzi) 1:2. 12. Miéville (Tremblay, Tuomainen) 1:3. 15. (14:14) Mifsud (Korsch, Meichtry) 2:3. 15. (14:36) Tschantré (Zigerli, Tuffet) 2:4. 30. Tuomainen (Tremblay, Reber; Ausschluss A. Wegmüller) 2:5. 37. Truttmann 3:5. 42. Tschantré (Reber, Tuomainen; Ausschluss Fehr) 3:6. 44. Peter (Ausschluss Mifsud) 3:7. 50. Truttmann (Meichtry) 4:7. 55. Tuffet (Zigerli) 4:8
Strafen: 7x2 plus 1x10 Minuten (A. Wegmüller) gegen Thurgau; 8x2 Minuten gegen Biel.
Thurgau: Hermann; A. Wegmüller, Fäh; Pargätzi, Meichtry; Hug, Lattner; Korsch, Mifsud, Alatalo; Randegger, Fehr, Truttmann; Falett, Annen, Müller; Meier, Eisenring, Mühlemann
Biel: M. Wegmüller; Reber, Gossweiler; Zalapski, Fröhlicher; Meyer; Tuomainen, Miéville, Tremblay; Ehrensperger Peter, Beccarelli; Tuffet, Tschantré, Zigerli; Steiner
Bemerkungen: Thurgau ohne Keller (verletzt), Hendry und Mordasini (beide krank). Biel unter anderem ohne Brägger (Ex-HCT/krank). Pfostenschuss A. Wegmüller (26.).



Früh in Rückstand geraten



NLB: HC Thurgau unterliegt im Heimspiel dem EHC Biel 4:8 - zwei Treffer von Truttmann
Für den HC Thurgau endete auch der zweite Saisonvergleich mit dem EHC Biel in der NLB mit einer Niederlage. Die «Leuen» verloren zu Hause 4:8 (2:4, 1:1, 1:3).

Christian Lohr
An den Gewinn zumindest eines Punktes durften die Akteure des HCT an diesem Abend nie so richtig glauben. Zu vieles passte in dieser Begegnung einfach nicht. Was man ihnen aber nicht absprechen musste, war der Wille. Kämpferisch schloss man durchaus an die zuletzt gezeigten Leistungen an.

Ohne Kraft und Konzentration
Die Grippewelle der letzten Tage hatte die Burgener-Truppe physisch und damit einhergehend auch konzentrationsmässig geschwächt, das war frühzeitig spürbar. Noch keine 90 Sekunden waren gespielt, da lagen die Gastgeber schon 0:2 zurück. Biel konnte auch in der Folge im Vorwärtsgang nach Belieben schalten und walten. Die Seeländer waren defensiv aber selber nicht über alle Zweifel erhaben. Dies bot Thurgau die Chance, zuerst zum 1:2 durch Mühlemann und dann zum 2:3 durch Mifsud aufzuschliessen. Die Reaktion der Berner kam allerdings wieder prompt.

Schlechtes Powerplay
Einem 2:4-Rückstand nachrennend konnten sich die Ostschweizer im Mitteldrittel gleich mehrfach im Powerplay üben. Diesem fehlte es jedoch an der Präzision. Tore versagt blieben den Gastgebern in einer drei Minuten dauernden doppelten Überlegenheit. Biel war da cleverer und nützte den ersten Ausschluss der Thurgauer durch den starken Tuomainen zum 2:5. Die Antwort lieferte noch vor dem Sirenenton der andere Topscorer, Truttmann, in der 37. Minute zum 3:5.

Zu hohe Niederlage
Dem Flügel der zweiten Linie glückte im spannungsarmen Schlussabschnitt noch das zweite persönliche Goal. Dies sollte nicht reichen, um das knappe Ergebnis zu halten. Biel war vor dem Tor effizienter und feierte einen in dieser Höhe zu hohen 4:8-Sieg.

Jetzt zweimal auswärts
Für den HCT beginnt der Dezember mit einem dichtgedrängten Programm. Bereits am späten Sonntagnachmittag kämpfen die «Leuen» wieder um Punkte. Um 17 Uhr tritt man im Hallenstadion beim Erzrivalen EHC Chur an. Mit den ebenfalls unter dem Strich liegenden Bündnern hat man noch eine offene Rechnung zu begleichen, setzte es doch in der ersten Qualifikationsrunde eine peinliche 4:7-Heimniederlage ab.

Weitaus positivere Erinnerungen verbindet einen mit dem Aufsteiger Neuenburg, bei dem man dann am Dienstag zu Gast sein wird. Gegen das Schlusslicht gewann man den ersten Vergleich mit 6:4 Toren.

Best Player die beiden Nummer 12: für Biel Mathieu Tschantré und für Thurgau Marco Truttmann.