Donnerstag, 14. Februar 2008

Machtwechsel beim HC Thurgau

Die Ära von Felix Burgener bei Thurgau ist zu Ende. Nach dem gestrigen Ja der Nationalliga GmbH gehen die Lizenz und die Spielerwerte an die neu zu gründende Thurgau Eishockey AG über.

Markus Rutishauser
Die einstimmig erfolgte Zusage der Gesellschafter der Nationalliga GmbH – die 12 NLA- und 13 NLB- Vereine – gestern in Egerkingen hat die Übernahme des HC Thurgau besiegelt. Für geschätzte 600 000 Franken kauft die neue Aktiengesellschaft die Nationalliga-Lizenz und Spielerwerte (Ausbildungseinheiten) dem bisherigen Thurgau-Besitzer Felix Burgener und dessen Hockey Bodensee Euregio AG ab. Inhaber der neuen Thurgau Eishockey AG, welche Anfang nächster Woche gegründet wird und über ein Aktienkapital von 300 000 Franken verfügt, sind der bisherige Thurgau-Geldgeber Wilhelm Bovens, der SC Weinfelden mit dessen Geldgeber Peter Spuhler sowie die Donatoren-Vereinigung des Thurgauer Eishockeys (DTE).

Grosse Erleichterung
Obwohl sich die beiden Parteien am Montag nach langwierigen und schwierigen Verhandlungen endlich einig geworden waren, stand die Umsetzung des Vertrages bis gestern Nachmittag auf wackligen Beinen. Hätten die Gesellschafter der Nationalliga GmbH nämlich nicht mit einer Zweidrittelmehrheit zugestimmt, wäre die Übernahme in letzter Minute gescheitert. So aber war vor allem bei Jan Knus, dem Präsidenten des 1.-Liga-Clubs Weinfelden und Verhandlungsführer, die grosse Erleichterung spürbar. «Jetzt können wir endlich zum Tagesgeschäft übergehen. Nach der AG-Gründung werden wir sofort das Gespräch mit den bisherigen Spielern und Sponsoren des HC Thurgau suchen», sagte Knus weiter. Glücklich über die neuen Besitzverhältnisse zeigte sich auch Wilhelm Bovens, der die Übernahmeverhandlungen initiiert hatte. Der Club müsse jetzt wieder breiter abgestützt werden. «Der HC Thurgau braucht mehr als nur zwei Hauptsponsoren», so Bovens, der mit seiner Firma zusammen mit Felix Burgener in den vergangenen drei Jahren die Hauptlast des Zwei-Millionen-Budgets getragen hatte. Er werde dem Verein als Sponsor in jedem Fall treu bleiben, ob er sich auch für den Verwaltungsrat der neuen AG zur Verfügung stelle, sei hingegen noch ungewiss.

Burgener macht weiter
Nach neun Jahren verabschiedet sich Felix Burgener damit vom HC Thurgau. Der Scherzinger Unternehmer, der alle wichtigen Funktionen – Präsident, Sportchef und Trainer – ausübte, will seine Hockey Bodensee Euregio AG auch nach dem Verkauf des Flaggschiffs weiterführen. «Ich möchte mich neu orientieren und werde dem Sport sicher treu bleiben», sagte Burgener. Grundsätzlich sei er jetzt für alles offen. Er könne sich auch vorstellen, als Eishockey-Trainer weiterzumachen. Er habe bereits entsprechende Anfragen erhalten und würde auch seriöse Angebote aus dem Ausland prüfen.

Umzug geplant
Obschon Jan Knus kein Geheimnis daraus macht, dass er mit dem HC Thurgau wieder an die alte Wirkungsstätte zurückkehren möchte, dürfte der NLB-Club seine Heimspiele in der Saison 2008/09 nochmals in der Kreuzlinger Bodensee-Arena austragen. Die Weinfelder Güttingersreuti wird aufgrund der bewilligten Gesamtsanierung frühestens ab Oktober 2009 NLB-tauglich sein.

Reduktion gutgeheissen
Spätestens ab der Saison 2009/10 wird die zweithöchste Spielklasse nur noch zwölf Teams umfassen. Das beschlossen die NL-Clubs mit 46:14-Stimmen. Möglicherweise trifft dies aber schon für die nächste Saison zu, da der Rückzug von Martigny im Raume steht.

Eigenständiger Club
Für den SC Weinfelden ändert sich nichts. Der Verein wird als eigenständiger Club weitergeführt und spielt auch in der nächsten Saison in der 1. Liga. Jan Knus, Präsident des SC Weinfelden.


Knus: «HCT wieder stärker verankern»

Jan Knus stand 1989 bei der Gründung des HC Thurgau als Spieler im Einsatz. Gestern hat er in Egerkingen ein schweres Amt angetreten, der Weinfelder wird der CEO des neuen HCT sein.

Egerkingen – Nach neun Jahren unter der Leitung von Felix Burgener, hat gestern die Liga-/Gesellschafter-Versammlung grünes Licht erteilt, dass der HC Thurgau in neue Hände übergehen kann. Als die beiden Exponenten Felix Burgener und Jan Knus ihre Argumente für den Wechsel dargelegt hatten, gab es nur kurze Voten zu diesem Thema. Etwa die Frage: Wer ist diese neue Thurgau Eishockey AG? Danach wollte Reto Klaus von den Rapperswil Jona Lakers wissen, was die Liga-Leitung zu diesem Wechsel meine. Erst danach schritt man zur namentlich aufgerufenen Einzel-Abstimmung und sämtliche Clubs sagten Ja dazu. Auch Burgener, obwohl ihm das wohl schwergefallen ist.

Wie fühlt sich der neue starke Mann Jan Knus (er sass während der Versammlung gleich neben Felix Burgener) nach diesem Entscheid?
Jan Knus: Natürlich bin ich froh, dass dieser Antrag glatt über die Bühne ging.

Welchen Preis haben Sie für den HC Thurgau bezahlen müssen?
Darüber haben wir natürlich Stillschweigen vereinbart.

Welches ist Ihre erste Aufgabe?
Bereits am nächsten Montag schreiten wir zur Gründung der Thurgau Eishockey AG, welche ja zwingend vorgeschrieben ist, um in der Nationalliga mitwirken zu können. Und dann werden wir alle möglichen Sponsoren brieflich angehen, möglichst bei uns einzusteigen. Hilfe erwarte ich auch von unserer Donatoren-Gruppe.

Wie sieht das neue Gebilde aus?
Vorgesehen sind eine NLB- und eine 1.-Liga-Mannschaft sowie die Elite-Junioren. Diese AG muss wieder das ursprüngliche Gebilde sein, mit den 3 Teams und einer Durchlässigkeit von ganz unten bis nach oben. Doch vor allem das Letztere wird für uns ein enorm hartes Stück Arbeit, genügend Junge engagieren zu können.

Gibt es auch Partner-Teams?
Natürlich haben wir im Vorfeld schon längst sondiert und sind mit mehreren NLA-Clubs am Evaluieren. Es zeichnen sich zum Glück verschiedene Optionen ab. Logischerweise kommt jetzt alles erst richtig in Fluss.

Wie sieht die Mannschaft aus?
Klar ist bis jetzt nur, dass wir mit den weiterlaufenden Verträgen die vier Akteure Roland Korsch, Marco Truttmann, Andrea Wegmüller und GianCarlo Hendry übernehmen. Mit den SCW-Spielern suchen wir in den nächsten zwei Wochen das Gespräch.

Spielen Sie mit Ausländern?
Das wird einer der ganz grossen Knackpunkte werden. Unser Entscheid wird auch davon abhängig sein, ob es jetzt aus der NLB überhaupt einen Absteiger gibt.

Wie heisst der Trainer und bis wann wird er engagiert?
Da gilt die gleiche Antwort wie bei der vorherigen Frage. Aber klar ist, hier muss bereits in den nächsten drei Wochen eine Entscheidung fallen.

Spielen sie weiter in Kreuzlingen?
Davon gehe ich aus, zumal der Umbau an der altehrwürdigen Güttingersreuti ja erst ab Februar 2009 beginnt.

Spielt die 1.-Liga-Equipe Weinfeldens künftig wirklich in Kreuzlingen?
Ja, das ist so. Wir wollen damit auch dokumentieren, dass es uns mit dem Gedanken der Kräfte-Bündelung im Kanton Thurgau absolut ernst ist.

Sie haben eine Familie sowie ein Geschäft und werden nun CEO des HCT. Wie bringen Sie das unter einen Hut?
Ich werde von der Familie getragen und das Geschäft läuft zum Glück gut. Zudem erhalte ich Hilfe aus den Reihen des SC Weinfelden. Wir haben erst vor Kurzem beim SCW nach finanziellen Problemen wieder etwas Gescheites aus dem Boden gestampft, jetzt machen wir das Gleiche halt mit dem HC Thurgau nochmals. Interview: Ruedi Stettler


Kommentar von Ruedi Stettler

Neue Chance für den HC Thurgau
Mit grosser Bewunderung schaute die Eishockey-Schweiz 1989 auf den neu gegründeten Verein HC Thurgau, der die Kräfte im Kanton bündeln konnte und zu einem Aushängeschild der Ostschweiz wurde. Die Euphorie ebbte aber im Laufe der Jahre immer mehr ab. Die Trägervereine aus der Gründungszeit waren immer seltener bereit, ihre eigenen Interessen dem HC Thurgau unterzuordnen, gleichzeitig scheiterten die «Leuen» regelmässig an den sportlichen Zielvorgaben und mussten zwischenzeitlich sogar den bitteren Abstieg in die 1. Liga hinnehmen.

Nach dem Abgang des einstigen «Retters» Felix Burgener wurden nun gestern in Egerkingen die Weichen neu gestellt, und der HC Thurgau darf wieder auf eine erfolgreichere Zukunft hoffen. Dabei helfen sollen im Hintergrund potente Sponsoren. Der Wichtigste davon ist wohl Peter Spuhler von der Stadler Rail AG in Bussnang. Doch mit Geld allein wird kein erfolgreicher Club geführt, dazu braucht es viel Fachwissen. Und die Bereitschaft der übrigen Thurgauer Clubs, ihre besten Kräfte an den HCT abzugeben. Keiner darf zukünftig mehr sein eigenes Süppchen kochen. Jetzt müssen die Kräfte gebündelt werden. Nicht nur für eine Saison, sondern längerfristig.

In Romanshorn existiert eine exzellente Junioren-Abteilung auf Stufe Mini Top und Elite Novizen. Doch nach erfolgter Ausbildung sind die wenigsten Spieler in der Region geblieben. Das muss mit dieser Neuausrichtung des HCT ändern. Die Talente sollen über die Stufe Elite wieder die Möglichkeit bekommen, im Kanton bis in die NLB aufsteigen zu können. Es gibt nur diesen Weg, den Standort Thurgau auf der Schweizer Eishockey-Landkarte zu sichern.

Mittwoch, 13. Februar 2008

Heute wird über HCT entschieden

Wie es mit dem HC Thurgau weitergeht, wird heute in Egerkingen entschieden. Viele Vorarbeiten sind geleistet und der Weg führt fast sicher von Kreuzlingen zurück nach Weinfelden.

Ruedi Stettler
Kreuzlingen/Weinfelden – Die Schweizer Eishockey-Profiklubs treffen heute in Egerkingen wichtige Entscheide. Für die NLA bedeutend ist vor allem, ob es weiterhin keinen direkten Absteiger gibt, oder ob die Modalitäten geändert werden. Etwa so, dass die beiden NLA-Letzten auf die zwei NLB-Ersten treffen. Die zwei Besten würden in der NLA verbleiben oder in diejenige aufsteigen.

Für den HC Thurgau wegweisend – egal ob er in Zukunft wieder in der dann renovierten Weinfelder Güttingersreuti spielt und von wem er neu vertreten wird – ist, ob die NLB auf die Meisterschaft 2009/10 hin von 13 auf 12 Equipen abgespeckt wird. Das ist eine deutliche Kehrtwende, nachdem in den letzten Jahren sogar eine Erhöhung auf 16 Mannschaften (eine Ost- und eine Westgruppe) im Vordergrund stand. Gegen den Vorschlag einer Reduzierung zur Wehr setzen wollen sich ganz offensichtlich Martigny und Neuenburg. Und sie könnten heute durchaus noch Nachahmer finden.

Weichen sind gestellt
Alle Fans, welche sich für den HC Thurgau interessieren, haben gespannt dem gestrigen Mittag entgegengeblickt, weil da die Überschreibung des HCT an den SC Weinfelden stattfinden sollte. Doch so einfach ist das Prozedere nun doch nicht. Jan Knus als Präsident des SC Weinfelden durfte immerhin vermelden: «Wir haben uns auf Vertragsebene mit Felix Burgener erfreulicherweise einigen können. Die Vereinigung Donatoren des Thurgauer Eishockeys und nahmhafte Unternehmen aus dem Kanton sorgen dafür, dass der HCT (NLB-Team und Elite-Junioren) in neue Hände kommt. Konkrete Aussagen kann ich allerdings keine abgeben, weil das Ganze erst heute in Egerkingen an der Gesellschafter-/Liga-Versammlung von den übrigen Vereinen der Schweiz abgesegnet werden muss.»

Burgener: «Abwarten»
Knus wird vor Ort anwesend sein, um allenfalls sofort reagieren zu können. Was nach wie vor zu Spekulationen Anlass gibt, ist der Name des neuen Clubs. Dazu Knus: «Er wird HC Thurgau heissen.» Erkundigt man sich beim HCT-Präsidenten und NLB-Headcoach Felix Burgener zu den durchaus schon folgenschweren Ereignissen des gestrigen Tages, so verweist er genau gleich wie Knus auf den heutigen Tag: «Die Entscheidung in Egerkingen kann ich nicht beeinflussen. Darum darf und will ich überhaupt nichts dazu sagen. Ausser, dass es in den Händen der anderen Schweizer Vereine liegt, ob nun der HCT an den SC Weinfelden übergeht.»

Montag, 11. Februar 2008

Neu in Weinfelden?


Nur Minuten nach dem gestrigen Match HC Thurgau – Chur konnte die erste Frage an Felix Burgener nur lauten: «War dies der allerletzte Match als Präsident, Sportchef und Headcoach des HCT?»
Das weiss ich momentan noch nicht genau. Ich werde sicher auch in der nächsten Saison an der Bande stehen. Die Frage ist nur, in welcher Funktion. Und möglicherweise auch, bei welchem Verein.

An was haben Sie bei der Zigarettenpause nach dem 1. Drittel gedacht?
Man hat gesehen, dass hier keine Anwärter auf einen NLB-Spitzenplatz am Werke sind. Eher war es der Auftritt von zwei gewöhnlichen 1.-Liga-Equipen ohne Ausländer.

Und nach dem 2. Drittel?
Da hat mich genervt, dass wir eine gewisse Verspieltheit an den Tag legten und sogar etwas überheblich wurden. Das habe ich angetönt und zum Glück wurde es im letzten Abschnitt wieder besser. Da haben wir schöne Spielzüge eingestreut und ich habe mich gefragt, warum das nicht immer so gehen kann.

Welches war Ihr erster Gedanke nach der Schluss-Sirene?
Die Mannschaft hat Charakter gezeigt bis zum Schluss und Goalie Andreas Schoop einen Shutout ermöglicht. Sie verdient ein dickes Kompliment. Wir stehen zu Recht auf dem 9. Platz, weit vor dem 10. und näher am 8. als auch schon.

Was passiert heute Montag?
Es gibt offensichtlich Leute im Kanton Thurgau, die den HCT übernehmen möchten. Diese Personen trauen sich zu, das zu machen, was ich jetzt während neun Saisons geführt habe. Aber dabei geht es auch um einiges Geld.

Was bringt der morgige Dienstag?
Spätestens dann ist klar, dass ich die gesamte Verantwortung nicht mehr alleine tragen will. Ich erwähne das, was ich schon öfters gesagt habe: Ich brauche finanzielle Hilfe. Zudem bin ich mittlerweile so weit, dass ich auch einem Umzug von Kreuzlingen nach Weinfelden recht nahe bin. Aber der Verein muss immer noch HC Thurgau heissen.

Was geschieht am Mittwoch?
Ich werde in Egerkingen an der Gesellschafter-/Liga-Versammlung teilnehmen und mit absegnen, dass die NLB auf die Saison 2009/10 nur noch 12 Equipen umfassen wird.

Interview: Ruedi Stettler

Spielbericht HC Thurgau - EHC Chur vom 10.02.08


Versöhnlicher Abschluss für HCT

Obwohl der HCT sein Saisonziel verpasste und den Playoff-Einzug nicht schaffte, ging die NLB-Eishockey-Meisterschaft 2007/2008 versöhnlich zu Ende: Die Thurgauer bezwangen Chur souverän mit 5:0.

Jürg A. Stettler
FRAUENFELD – Statt in der Kreuzlinger Bodensee-Arena trat der HC Thurgau wegen des Tennis-Daviscups in der Eishalle Frauenfeld zu seinem letzten Spiel in der NLB-Eishockeysaison 2007/2008 an. Dass die Partie gegen die Gäste aus Chur kaum noch echten Wettkampfcharakter hatte, macht das schmale Kader der beiden Teams deutlich. Die Thurgauer traten wenigstens noch mit drei ganzen Blöcken an, während die Churer sogar nur mit 13 Mann, dafür aber recht lautstarken Fans nach Frauenfeld gekommen waren. Die 683 Fans, unter ihnen auch der inzwischen für Liga-Konkurrent Biel auflaufende, aber kranke ex-HCT-Topskorer Truttmann, bekamen einen temporeichen Match ohne viele Unterbrüche, aber auch mit wenig Torszenen zu sehen. Spielen und spielen lassen war das Motto.

Nach einem nervösen Start mit vielen Fehlern auf beiden Seiten, profitierte Cavegn von einem Fauxpas von Meichtry. Doch der in den letzten Begegnungen stets stark auftretende Pargätzi konnte dem enteilten Bündner im letzten Moment noch die Scheibe wegschnappen. Auf der Gegenseite brachte Keeper Kindschi einen Schuss Wegmüllers (4.) erst im Nachfassen unter Kontrolle. In der 5. Minute hatte dann Rigamonti zu viele Freiheiten, zog ab, verfehlte den HCT-Kasten jedoch. Goalie Schoop verbrachte sowieso ein geruhsames Drittel, nur gerade vier Schüsse musste der Thurgauer Keeper im ersten Drittel abwehren, was die Harmlosigkeit der Gäste-Offensive unterstreicht. Die Burgener-Boys zeigten klar mehr Biss, blieben bei ihren Angriffsbemühungen aber auch nicht über alle Zweifel erhaben. Nach 8:04 fasste sich Wohlwend ein Herz und hämmerte den Puck zum 1:0 ins Netz.

Rietberger (12.) hatte danach die beste Gelegenheit zum Ausgleich, doch Schoops Fanghand schnellte genau rechtzeitig nach oben. Die Thurgauer erhöhten in der Folge den Druck und kamen durch Fehr (16.) und Meichtry (20.) zu weiteren Chancen. Das Bündner Rumpfteam hatte vor allem ab Spielhälfte Mühe zu zählbaren Angriffsaktionen zu kommen. Die Thurgauer schnürten die Gäste mehrheitlich in deren Verteidigungszone ein, was schliesslich durch Künzlis 2:0 in der 31. Minute belohnt wurde. Die Churer versuchten auf diesen Treffer zu reagieren und bäumten sich kurzzeitig auf, aber Tischhauser (32.) brachte das Kunststück fertig, das leere Tor zu verfehlen, sodass es beim 2:0 blieb. Nach einem harmlosen Abschluss Fähs, kam die Scheibe über Daniel Müller zu Fehr und dieser vollstreckte bereits in der 35. Minute zum vorentscheidenden 3:0.

Wohlwend traf zweimal
Dann erhöhte nach 49:14 Wohlwend mit seinem zweiten Treffer des Abends auf 4:0 und nur gerade 18 Sekunden später doppelte Mordasini aus kurzer Distanz zum 5:0 nach. Der Sieg des HCT zum Saisonschluss war nie gefährdet. Im Schlussdrittel stellte sich nur noch eine Frage: Würde HCT-Keeper Schoop zu seinem ersten NLB-Shut-out kommen oder nicht? Die «Leuen» liessen den Churern zwar nun mehr Freiheiten, aber Schoop wehrte sich vehement und parierte gegen Cavegn (54./55.) zweimal hervorragend. So dass er sich nach 19 abgewehrten Schüssen – Kindisch hatte mit 50 Schüssen auf seinen Kasten ungleich mehr zu tun – nicht nur über den 5:0-Sieg gegen Chur, sondern auch seinen ersten Shut-out freuen konnte.

HCT – Chur 5:0 (1:0, 2:0, 2:0)
Eishalle Frauenfeld. 683 Zuschauer. SR Favre, Grossniklaus/Jetzer
Tore: 9. Wohlwend (Mühlemann, Künzli) 1:0. 31. Künzli (Wohlwend) 2:0. 35. Fehr (Müller, Fäh) 3:0. 50. (49:14) Wohlwend 4:0. 50. (49:32) Mordasini (Annen, Falett) 5:0.
HCT: Schoop; Pargätzi, Meichtry; Fäh, Wegmüller; Brunner, Lattner; Daniel Müller, Fehr, Hendry; Falett, Annen, Mordasini; Wohlwend, Künzli, Mühlemann
Chur: Kindschi; Haueter, Profico; Schumacher, Dominic Müller; Krüger, Bigliel, Cavegn; Rigamonti, Rietberger, Ziegler; Vrcic, Bruderer, Tischhauser
Strafen: 4x2 Min. gegen HCT, 7x2 Min. gegen Chur
Bemerkungen: HCT ohne Mifsud, Alatalo, Keller, (alle verletzt) sowie Trösch (krank), dafür mit Brunner und Künzli (beide vom 1.-Ligist Wetzikon). Chur ohne Ausländer.

Samstag, 9. Februar 2008

Spielbericht Sierre-Anniviers - HCT vom 08.02.08


HC Thurgau gewinnt in Sierre

Der HC Thurgau konnte im NLB-Eishockey sein letztes Auswärtsspiel der Saison gewinnen. Gegen den HC Sierre-Anniviers setzte sich der HCT mit 4:3 durch.

Markus Pianzola
Sierre – Nicht ganz zwei Minuten waren gespielt, da lagen die Hausherren bereits in Front. Kohli konnte nach einem Gerangel vor Thurgau-Torhüter Frischknecht am schnellsten reagieren und damit die Partie richtig lancieren. Kurze Zeit darauf mussten sich die Ostschweizer gar während mehr als einer Minute in doppelter Unterzahl wehren. Erfolgreich konnte ein weiterer Gegentreffer verhindert werden. Danach plätscherte das Spiel während einiger Zeit dahin. Dennoch gelang den Thurgauern in der elften Minute der Ausgleich: Nach einem Lattenschuss von Meichtry reagierte Brunner am schnellsten und konnte den Rebound verwerten. Noch im ersten Drittel ergab sich für Burgeners Mannschaft die Möglichkeit, erstmals in Führung zu gehen. Eine fast zweiminütige Überzahl zwischen der 15. und 17. Minute konnte aber nicht in etwas Zählbares umgemünzt werden.

In letzten zehn Minuten
Zu Beginn des Mittelabschnitts wurde die Partie etwas ruppiger, eine Folge davon war eine weitere doppelte Überzahl Sierres, welche erneut ohne resultatmässige Auswirkungen blieb. Es waren die Gäste, welche bei Spielmitte erstmals in Führung gehen konnten. Wegmüller kam gegen seinen Ex-Club zum Torerfolg. Doch auch in die zweite Drittelspause gings schliesslich mit einem Unentschieden. Massy konnte in der 39. Minute nach einem Bullygewinn Torhüter Frischknecht mit einem Hocheckschuss bezwingen. Die Entscheidung zugunsten der Gäste fiel schliesslich erst in den letzten zehn Minuten: Fehr (51.) und Falett (54.) sorgten für den letzten Auswärtssieg in der Saison 2007/2008. Der Anschlusstreffer Sierres, 18 Sekunden vor Spielende, war dann lediglich noch Resultatkosmetik. Morgen Sonntag trifft der HC Thurgau in Frauenfeld ab 17 Uhr auf Chur.

Sierre – Thurgau 3:4 (1:1; 1:1; 1:2)
Graben. 1483 Zuschauer. SR Baumgartner, Lombardi/Tscherrig
Tore: 2. Kohli (Massy) 1:0; 11. Brunner (Meichtry, Falett; bei Ausschluss Osenda) 1:1; 32. Wegmüller (Fäh, Künzli; bei Ausschluss Bering, Imsand) 1:2; 39. Massy (Kohli) 2:2; 51. Fehr (Müller) 2:3; 54. Falett (Mordasini, Wegmüller; bei Ausschluss Imsand) 2:4; 60. Sammali (Bering, Kohli; bei Ausschluss Fäh) 3:4.
Strafen: 9 x 2 Minuten plus 1 x 10 Minuten (Favre) gegen Sierre-Anniviers; 14 x 2 Minuten plus 2 x 10 Minuten (Fehr, Meichtry) gegen Thurgau
Siders-Anniviers: Zerzuben; Massy, Favre; Osenda, Imsand; Cajas, Bering, Delessert; Sammali, Kohli, Locher; Sassi, Rotzer, Pottier
Thurgau: Frischknecht; Brunner, Fäh; Falett, Lattner; Meichtry, Pargätzi; Wegmüller; Müller, Annen, Hendry; Fehr, Künzli, Mordasini; Mühlemann



Dritter «Leuen»-Sieg in Folge

Eine solche Serie hätten sich die HCT-Fans früher erhofft: Mit dem 4:3 gestern in Sierre sicherte sich der HC Thurgau in der 47. und zweitletzten NLB-Qualifikationsrunde den dritten Sieg in Serie.

Bemerkenswerte 1483 Zuschauer wollten das «Kehrausspiel» zwischen zwei nach der Qualifikation ausgeschiedenen Teams im Graben sehen. Das Interesse der Fans galt allerdings wohl eher dem Gratis-Raclette nach Spielschluss…

Sie bekamen aber auch während der 60minütigen Vorspeise einiges geboten. Weniger Tore zwar, dafür viel Einsatz, der oft über das erlaubte Mass hinausging. So musste Schiri Baumgartner am Ende stolze 25 Zweiminutenstrafen aussprechen. Es gab aber auch Tore: Kohli brachte die Gastgeber schon nach 114 Sekunden in Führung. Kurz darauf (6.) überstanden die Thurgauer eine lange, doppelte Unterzahl und verhinderten damit einen Fehlstart. Brunner war es dann in der 11. Minute vorbehalten, das Skore der Mannschaft von Felix Burgener zu eröffnen.

Danach ging auf beiden Seiten beinahe ein ganzes Drittel lang offensiv gar nichts mehr, beziehungsweise die Torhüter waren jeweils Herr der Lage. Erst Wegmüller brach kurz nach Spielhälfte (32.) den Bann. Massys 2:2 (39.) beantwortete der HCT mit etwas Verzögerung durch Treffer von Fehr (51.) und Falett (54.) zum 2:4. Das Walliser Anschlusstor durch Sammali kam zu spät, weil danach nur mehr 18 Sekunden zu spielen blieben. (mr)

In Frauenfeld
Weil die Kreuzlinger Bodensee-Arena durch die Austragung der Daviscup-Begegnung Schweiz – Polen belegt ist, bestreitet der HC Thurgau sein letztes Spiel der NLB-Saison 2007/08 gegen den EHC Chur morgen Sonntag in der Eishalle Frauenfeld. Spielbeginn ist um 17 Uhr.

Mittwoch, 6. Februar 2008

Spielbericht Martigny - HCT vom 05.02.08


Höchster Saisonsieg des HC Thurgau



Martigny – Die Voraussetzungen waren schlecht für ein Spitzenspiel am gestrigen Abend im Forum zu Martigny. Beide Teams waren bekannterweise längst aus dem Rennen um die Playoffs ausgeschieden. Und nach diversen Abgängen mussten die beiden Trainer mit einem schmalen Kader auskommen. Doch zumindest schaffte es Martigny dieses Mal, einen Torhüter aufzubieten, so dass die Partie pünktlich angepfiffen werden konnte.

Die Gastgeber erwischten den besseren Start, Topskorer Sleigher brachte Martigny nach knapp zwei Minuten in Führung. Doch die Freude der Einheimischen sollte nicht lange währen. Nur 52 Sekunden später konnte Annen in numerischer Überzahl den Ausgleich erzielen. Die Vorentscheidung in diesem Spiel sollte dann bereits früh fallen: Zwischen der neunten und zwölften Minute konnten die Ostschweizer vier Tore für sich verbuchen. So hatte sich Martignys Juniorengoalie Thomas Morand sein NLB-Debüt wohl kaum vorgestellt. Der 19-Jährige war verständlicherweise überfordert und musste beinahe jeden Schuss auf sein Gehäuse passieren lassen. So einfach kamen die Mannen von Felix Burgener noch selten zu Skorerpunkten.

Spielen und spielen lassen
Daneben spielte sich das Geschehen mehrheitlich in der neutralen Zone ab. Den äusserst spärlich anwesenden Zuschauern wurde eindrücklich vor Augen geführt, weshalb die beiden Teams auf dem Eis zu den Kellerkindern der Liga gehören. Zahlreiche Fehlpässe und Ungenauigkeiten liessen nur selten so etwas wie Spielfluss zu. Nur unwesentlich besser wurde die Partie im weiteren Verlauf. Die Entscheidung war früh gefallen, nun war spielen und spielen lassen angesagt. Wenigstens bekamen die Zuschauer noch einige Tore zu sehen. Im Mittelabschnitt waren für die Gastgeber erneut Sleigher (23.) sowie Moret (38.) um Resultatkosmetik bemüht. Auf Seiten Thurgaus konnten Müller (26.) und Annen (37.) den sechsten und den siebten Treffer für ihre Farben bejubeln.

Vor den letzten zwanzig Minuten stellte sich lediglich noch die Frage, ob es für Martigny erneut eine zweistellige Niederlage absetzen würde. Und tatsächlich konnte Meichtry nach 54 Minuten und 26 Sekunden den zehnten Torerfolg des Abends feiern. Zu bedauern war vor allen Dingen der junge Martigny-Torhüter Morand, der sich im Laufe des Spiels zu steigern vermochte und nun dennoch eine zweistellige Niederlage einstecken musste. Der gestrige Sieg war gleichzeitig der höchste Thurgauer Sieg im bisherigen Saisonverlauf.

Martigny – Thurgau 4:11 (1:5; 2:2; 1:4)
Forum. 123 Zuschauer. Sr. Kämpfer, Dumoulin/Fluri

Tore: 3. (2:04) Sleigher (Bellemare, Dubach) 1:0; 3. (2:56) Annen (Falett, Meichtry; bei Ausschluss Moser) 1:1; 9. Falett (Mordasini) 1:2; 11. (10:40) Müller (Lattner, Annen) 1:3; 12. (11:02) Falett (Annen, Wegmüller) 1:4; 12. (11:33) Hendry (Meichtry, Müller) 1:5; 23. Sleigher (Studer, Bellemare) 2:5; 26. Müller (Pargätzi, Fehr; bei Ausschluss Hendry!) 2:6; 37. Annen (Lattner, Mordasini) 2:7; 38. Moret (Rohrer, Rothen) 3:7; 46. Meichtry (Mühlemann, Künzli) 3:8; 47. Studer (Sleigher, Bellemare) 4:8; 53. Hendry (Falett; bei Ausschluss Moret) 4:9; 55. Meichtry (Pargätzi, Mühlemann) 4:10; 58. Pargätzi (Falett; bei Ausschluss Coppey) 4:11.

Strafen: 5x2 Minuten gegen Martigny; 6x2 Minuten gegen Thurgau

Martigny: Morand; Jenni, Flückiger; Ermacora, Coppey; Bellemare, Sleigher, Studer; Dubach, Rothen, Moret; Moser, Rohrer

Thurgau: Schoop; Annen, Falett; Wegmüller, Pargätzi; Meichtry, Brunner; Müller, Fehr, Hendry; Trösch, Künzli, Mühlemann; Mordasini, Lattner

Bemerkungen: Best Player Pierre-Luc Sleigher (Martigny) und Jan Falett (Thurgau).

Montag, 4. Februar 2008

Spielbericht Neuchâtel - HCT 03.02.08


8:1-Kantersieg für den HCT


Beim NLB-Tabellenletzten Neuchâtel kamen die Eishockeyaner des HC Thurgau zu einem problemlosen 8:1-Vollerfolg.

Neuchâtel – Anfang Januar hatte sich der HC Thurgau beim Schlusslicht Neuchâtel noch blamiert, gestern Abend kam nun die Revanche: Auf die 1:2-Schlappe in Kreuzlingen folgte ein 8:1-Kantersieg (0:2, 1:4, 0:2) in Neuchâtel. Schon nach zweieinhalb Minuten traf Pärgätzi zum ersten Mal und in der 7. Minute erhöhte Hendry auf 2:0. Den Grundstein für den hohen Sieg legten die Thurgauer aber in der ersten Hälfte des zweiten Drittels, wo innert 10 Minuten Hendry (23.), Fehr (29.), Pärgätzi (31.) und Wegmüller (33.) trafen.

Obwohl der HCT neun 2-Minuten-Strafen kassierte, konnte Neuchâtel sein Überzahlspiel kein einziges Mal verwerten. Sogar im Gegenteil: In der 47. Minute musste das Tabellenschlusslicht einen Treffer in doppelter Überzahl hinnehmen! Annen traf zum 7:1, während Brunner und Pärgätzi auf der Strafbank sassen. Dieses Malheur unterlief dem hoffnungslos überforderten Aufsteiger bereits zum dritten Mal in dieser Saison. (jr/si)

Neuchâtel – Thurgau 1:8 (0:2, 1:4, 0:2)
Neuchâtel. 143 Zuschauer (Saison-Minusrekord). SR Brill, Huguet/Lombardi.
Tore: 3. Pargätzi (Hendry, Müller) 0:1. 7. Hendry (Müller, Fehr) 0:2. 23. Hendry (Künzli, Lattner) 0:3. 28. (27:59) Scheidegger (Zbinden) 1:3. 29. (28:29) Fehr (Hendry, Meichtry) 1:4. 31. Pargätzi (Müller, Meichtry/Ausschluss Zwahlen) 1:5. 33. Wegmüller (Fäh/Ausschluss Zbinden) 1:6. 47. Annen (Fäh/Ausschlüsse Brunner, Pargätzi!!) 1:7. 56. Künzli (Trösch, Lattner/Ausschluss Personeni) 1:8.

Neuchâtel: Thuillard (Grandjean); Hezel, Kamber, Beer, Zbinden, Zwahlen; Hasani, P. Krebs, Montandon, Personeni, Scheidegger, J. Krebs, Malgin, Mano

Thurgau: Schoop; Fäh, Lattner, Pargätzi, Brunner, Meichtry, Wegmüller; Annen, Fehr, Künzli, Falett, Mühlemann, Müller, Hendry, Mordasini, Trösch.Strafen: 4x2 Minuten gegen Neuchâtel, 9x2 Minuten gegen Thurgau

Bemerkungen: Thurgau ohne Alatalo (verletzt). 40. Goaliewechsel bei Neuchâtel (Grandjean für Thuillard).

Samstag, 2. Februar 2008

Spielbericht Biel - HCT vom 01.02.08

HCT fiel bei Leader Biel nicht ab

Im NLB-Eishockey bot das Thurgauer Rumpfteam Co-Leader Biel erfreulich lange die Stirn. Schliesslich musste sich der HCT dennoch mit 0:5 klar geschlagen geben.

Jürg A. Stettler
BIEL – Mehr zu Reden als das Spiel gegen die Bieler gab vor dem Match der Transfer von HCT-Urgestein Korsch zum Gegner und die diversen Wechsel von Spielern der Equipen unter dem Strich zu Playoff-Teams. Das hatte zur Folge, dass Martigny, welches für die Partie gegen die GCK Lions nicht einmal mehr über einen Goalie im Kader verfügte, fürs Spiel Forfait erklären musste. Diese Blösse gab sich HCT-Coach Burgener nicht, er bot gegen die Seeländer vom 1.-Ligisten Wetzikon die Stürmer Thomas Trösch (25) und Ken Künzli (22) sowie zudem den Verteidiger Noel Brunner (21) auf.

Roland Korsch im Bieler Dress
(Foto: André Twerenbold)

Die Bieler konnten bereits nach 54 Sekunden – nach einem Thurgauer Wechselfehler – in Überzahl agieren, kamen aber gegen die recht bissig auftretenden «Leuen» kaum zu gefährlichen Aktionen. So konnte Frischknecht – er erhielt gegenüber Stammkeeper Schoop den Vorzug – seinen Kasten sauber halten. Tremblay (9.) vergab gegen den 21-jährigen HCT-Keeper gleich zweimal. Das Heimteam fand nun zwar besser ins Spiel und nach 13:13 war es ausgerechnet Korsch, der in Biel zwar nicht wie gewohnt mit Rückennummer 13, sondern der 16 auflief, der für das 1:0 verantwortlich zeichnete. Er lenkte einen Schuss von Thommen vor dem Tor noch entscheidend ab und war somit bereits bei seinem ersten Auftritt für die Bieler, und dies ausgerechnet gegen seine ehemaligen Teamkollegen, erfolgreich.

HCT stand kompakt
Die Gäste riskierten weiterhin wenig, tauchten kaum vor dem Bieler Gehäuse auf, aber hielten dafür selbst bei einer fast vierminütigen Unterzahl zu Beginn des Mittelabschnitts dem Druck der Ehlers-Boys stand. Nach einem Fehlpass des Frauenfelders Diethelm brannte es gar plötzlich lichterloh vor dem Bieler Kasten. Aber Annen (28.) verzog und vergab das durchaus mögliche 1:1. Das Thurgauer Rumpfteam verkaufte sich weiter teuer und stand defensiv sehr kompakt, was Biel sichtlich Mühe bereitete. Dann wurde Wohlwend nach guter HCT-Offensivaktion mit einer harten Zweiminutenstrafe bedacht und nervte sich darüber so, dass er für Reklamieren unter die Dusche musste. Biel, das keinesfalls überzeugte, nutzte diese Überzahl durch einen verdeckten Distanzschuss Miévilles (31.) zum 2:0. Und kurz darauf erhöhte Tschantré (36.) gegen die mit viel Herz aufspielenden Thurgauer sogar auf 3:0.

Der HCT wagte im Schlussdrittel zwar etwas mehr, tauchte öfters vor Keeper Wegmüller auf, doch Meichtrys Schuss (43.) zischte knapp am Tor vorbei. Zudem machten sich die limitierten Mittel der Ostschweizer vor allem bei ungenutzten Überzahlsituationen bemerkbar. Statt auf 1:3 verkürzen zu können, traf danach Tremblay für die recht nachlässig mit ihren Chancen umgehenden Bieler zum 4:0. Die «Leuen» steckten immer noch nicht auf, suchten den Ehrentreffer, doch als die Kräfte nachliessen, musste sich der eine gute Leistung zeigende Goalie Frischknecht von Miéville doch nochmals, zum 5:0-Endstand, bezwingen lassen.

Biel – HCT 5:0 (1:0, 2:0, 2:0)
Eisstadion. 2020 Zuschauer. SR Eichmann (Wermeille, Jetzer)
Tore: 14. Thommen (Zigerli) 1:0. 31. Miéville (Tuomainen, Ausschluss Wohlwend) 2:0. 36. Tschantré (Peter, Diethelm) 3:0. 50. Tremblay (Miéville) 4:0. 59. Miéville (Pasche, Tremblay) 5:0.

Biel: Marco Wegmüller, Diethelm, Gossweiler, Kamerzin, Gerber, Fröhlicher, Thommen, Tschantré, Peter, Tuomainen, Pasche, Miéville, Tremblay, Ehrensperger, Brägger, Truttmann, Korsch, Zigerli, Wetzerl

HCT: Frischknecht, Pargätzi, Meichtry, Fäh, Lattner, Hug, Andrea Wegmüller, Brunner, Wohlwend, Fehr, Hendry, Müller, Annen, Mordasini, Trösch, Künzli, Mühlemann

Strafen: 6x2 Min. gegen Biel, 7x2 Min. 2x10 Min. = Spieldauerdisziplinarstrafe (Wohlwend – Reklamieren) gegen HCT

Bemerkungen: Biel ohne Burakowski (überzählig), Meyer, Beccarelli, Reber (alle verletzt), Tuffet, Steiner, Weisskopf (alle Elite), HCT ohne Mifsud, Alatalo, Keller (alle verletzt), Westerback (Vertrag aufgelöst, kehrte in Heimat zurück), Novak (zurück zu Rapperswil), sowie Röthlisberger und Falett (beide abwesend). Dafür mit Brunner, Trösch und Künzli (alle von 1.-Ligist Wetzikon). 44. Pfostenschuss Tremblay.

Mittwoch, 30. Januar 2008

Spielbericht La Chaux-de-Fonds - HCT vom 29.01.08

HCT fällt in La Chaux-de-Fonds auseinander

Die NLB-Eishockeyaner des HC Thurgau gingen auswärts gegen La Chaux-de-Fonds gleich mit 0:8 unter.

La Chaux-de-Fonds – Es scheint als fehlte den Thurgauern im Auswärts-Spiel die nötige Konzentration. Nach sechs Minuten lag der HCT bereits mit einem Tor zurück. Das Startfurioso der Westschweizer war damit noch nicht zu Ende, denn bis zur 10. Minute schossen sie drei weitere Treffer. Den Thurgauern kann man dabei nicht einmal vorwerfen, dass sie unnötige Strafen nahmen. Das Heimteam war einfach kaltblütiger. Das Torfes-tival nahm kein Ende. Die Thurgauer waren völlig von der Rolle und gingen mit 0:8 sang- und klanglos unter. Den HCT-Spielern fehlte das nötige Selbstvertrauen an allen Ecken. La Chaux-de-Fonds hat sich mit Charles Simard (Sierre), Pascal Avanthay und Julien Turler (Martigny) weiter verstärkt. (rf/lt)

La Chaux-de-Fonds – HCT 8:0 (4:0, 2:0, 2:0)
Les Mélèzes. 1604 Zuschauer. SR Kämpfer, Gnemmi/Niquille
Tore: 5:36 E. Schirjaev (Botta, Pasqualino) 1:0. 8:11 E. Schirjaev (Dolana, C. Girardin) 2:0. 9:15 Lussier (Mano, Dolana) 3:0. 9:56 Forget (C. Girardin, E. Schirjaev) 4:0. 23:05 Botta (Pochon, Roy) 5:0. 32:49 Forget (Membrez, Roy/Ausschluss Pargätzi) 6:0. 44:19 Loichat (Lussier, Daucourt) 7:0. 58:46 Roy (W. Schirjaew, Neininger/Ausschluss Wegmüller) 8:0.
Strafen: 4x2 Minuten gegen La Chaux-de-Fonds und 8x2 Minuten gegen Thurgau
La Chaux-de-Fonds: Kohler, Todeschini, Daucourt, W. Schirjaev, C. Girardin, L. Girardin, E. Schirjaev, Forget, Pasqualino, Roy, Botta, Dolana, Loichat, Lussier, Du Bois, Mano, Neininger, Pochon, Membrez
HCT: Schoop, Frischknecht, Falett, Pargätzi, Röthlisberger, Wegmüller, Fäh, Lattner, Meichtry, Annen, Fehr, Hendry, Korsch, Mühlemann, Mordasini, Müller, Novak, Westerback
Bemerkungen: HCT ohne Keller (beim Warm-up verletzt ausgeschieden)


Klare Verhältnisse

HCT verliert NLB-Auswärtsspiel gegen La Chaux-de-Fonds mit 0:8
Die Luft ist draussen: Die «Leuen» verloren gestern ein weiteres Kehrausspiel beim Tabellendritten La Chaux-de-Fonds hoch mit 0:8 (0:4, 0:2, 0:2).

Markus Rutishauser/si
Der HCT musste gestern im Jura erneut ohne Ronny Keller antreten. Der Verteidiger, welcher auf die nächste Saison hin für drei Jahre zu Sierre wechselt, musste bereits wieder pausieren. Seine vor vier Monaten operierte Schulter lässt trotz ersten vielversprechenden «Gehversuchen» weitere Meisterschaftseinsätze vorläufig nicht mehr zu. Dazu fehlten auch der langzeitverletzte Finna Mika Alatalo und Topskorer Marco Truttmann (leihweise bis Saisonende zum EHC Biel).

Viele Angebote
Vorläufig stehen, so HCT-Boss Felix Burgener gestern, keine weitere Abgänge zur Diskussion. Es lägen zwar für nahezu alle Spieler Angebote auf dem Tisch, doch wolle er die Saison anständig beenden und das könne er nur mit einem anständigen Kader. Es ist allerdings trotzdem nicht auszuschliessen, dass die «Leuen» bis zum Transferschluss von morgen Donnerstag, 31. Januar, noch den einen oder anderen Wechsel bekanntgeben werden.

Schnell klar zurück
Das gestrige 0:8 des HCT im Jura mag angesichts der Kräfteverhältnisse nicht überraschen. Währen die «Leuen» quasi noch eine Ehrenrunde vor dem definitiven Saisonende absolvieren, versucht sich der HCC in Playoff-Form zu spielen. Die Gastgeber legten vor 1600 Zuschauern denn auch los wie die Feuerwehr und lagen durch eine Doublette von Jewgeni Schirjajew (6./9.) sowie je einem Tor von Lussier und Forget (10.) schnell mit 4:0 vorne. Die Thurgauer kassierten dabei die Gegentore 2, 3 und 4 innerhalb von nur 105 Sekunden. Damit waren die Weichen früh gestellt und der hohe Favorit konnte früh einen oder gar zwei Gänge zurückschalten.

Playoff-Kampf entschieden
In der 47. NLB-Runde gab es durchwegs Favoritensiege. Thurgau (9.) besass in La Chaux-de-Fonds keine Chance (0:8) und vergab die wohl letzte Möglichkeit die Playoffs zu erreichen, umso mehr, weil auch die GCK Lions (8.) gegen Chur (5:1) siegten. Der Rückstand der Thurgauer, die zum siebtenmal in Serie verloren, auf die Zürcher beträgt fünf Partien vor dem Ende der Qualifikation damit weiterhin elf Punkte. Durch den Sieg der GCK Lions kann auch Sierre das Saisonende planen. Die Walliser, die gegen die Neuchâtel Young Sprinters die Pflicht erfüllten (6:2), hätten bei einer GCK-Niederlage noch theoretische Chancen auf einen Platz in den Top 8 besessen.

Montag, 28. Januar 2008

Spielbericht HCT - Olten vom 27.01.08


HCT-Negativ-Serie setzt sich fort

Im letzten echten Heimspiel der NLB-Qualifikationsrunde unterlag der HC Thurgau gegen Olten mit 3:5. Es war bereits die sechste Niederlage in Folge.

Andres Eberli
Kreuzlingen – Auch die kühnsten Optimisten im Umfeld des HC Thurgau dürften nach der sechsten Niederlage in Serie die Playoff-Träume begraben. Während sich der gestrige Gegner Olten dank des 5:3-Sieges die Playoff-Qualifikation auch mathematisch sicherte, liegen die Thurgauer mit acht Verlustpunkten Rückstand auf die GCK Lions beinahe aussichtslos unter dem Strich. Für sie gilt es nun, die Saison in Anstand zu beenden, wobei dies abseits der Bodensee-Arena in Kreuzlingen zu geschehen hat. Des Tennis-Daviscups wegen muss das Team von Felix Burgener nun fünfmal in Folge auswärts antreten und schliesslich für die Partie gegen Chur nach Frauenfeld ausweichen. Die 3:5-Niederlage im letzten echten Heimspiel war aus Thurgauer Sicht so unnötig wie viele davor. Ein starkes Mitteldrittel sowie ein druckvoller Start in den Schlussabschnitt genügten allerdings nicht.

Aufholjagd im Mitteldrittel
Den Oltenern unterlegen waren die Thurgauer zu keiner Zeit. Das Startdrittel gestalteten sie ausgeglichen, mussten allerdings im Verlauf der ersten 20 Minuten durch Kaartinen und Trachsler zwei Treffer hinnehmen. Doch die Thurgauer kämpften sich ins Spiel zurück und profitierten dabei auch von nachlassenden Solothurnern, bei denen der Frauenfelder Topskorer Andreas Küng eine unauffällige Partie zeigte. Nachdem Hirt in der 25. Minute das wohl vorentscheidende 3:0 verpasst hatte, schlichen sich in Oltens Defensive Unkonzentriertheiten ein. Philipp Bucher nutzte dies in der 27. Minute zum Anschlusstreffer. Es war die beste Phase im Spiel der Thurgauer; das Geschehen spielte sich beinahe ausschliesslich vor Gäste-Torhüter Leimbacher ab. Schliesslich traf erneut Bucher zum verdienten Ausgleich (33.). Und zwei weitere Minuten später hatte der HCT die Partie endgültig gedreht. Korsch traf in Unterzahl nach einem langen Pass von Meichtry zum 3:2, wobei Olten ein völlig uninspiriertes Powerplay zeigte und dabei weder Druck auf den die Scheibe führenden Meichtry machte noch sich um Korsch kümmerte. Die Thurgauer revanchierten sich für das Geschenk zwei Minuten später. Ebenfalls in Überzahl mussten sie den Gästen einen Konter zugestehen. Wüthrich verwertete sicher zum erneuten Ausgleich.

HCT verschiesst Penalty
Zu Beginn des Schlussdrittels präsentierte sich der HCT weiter leicht überlegen. Die Chancen zur erneuten Führung wären vorhanden gewesen. Doch es zeigte sich in dieser Phase der grösste Unterschied zwischen den beiden Teams – die Abgeklärtheit vor dem Tor. Während Philipp Bucher in der 44. Minute die grösste Chance in Form eines Penaltys nicht zu nutzen wusste, bezwang Hirt auf der anderen Seite HCT-Keeper Schoop mit einem der ersten Abschlüsse Oltens im letzten Drittel. Zwar steckten die Thurgauer nicht auf, waren jedoch gegen Ende nicht mehr in der Lage, Bestchancen zu kreieren. Doppeltorschütze Wüthrich machte mit dem 5:3 gut zwei Minuten vor Schluss alles klar.

HC Thurgau – Olten 3:5 (0:2, 3:1, 0:2)
Bodensee Arena. 758 Zuschauer. SR Koch; Kehrli, Stäheli
Tore: 7. Kaartinen (Wüthrich, Hirt) 0:1. 15. Trachsler (Aeschlimann, Kaartinen; Ausschluss Annen). 27. Bucher (Fäh, Wegmüller) 1:2. 33. Bucher (Dommen) 2:2. 35. Korsch (Meichtry, Westerback; Ausschluss Novak!) 3:2. 38. Wüthrich (Meister, Schnyder; Ausschluss Aeschlimann) 3:3. 48. Hirt (Dähler, Trachsler) 3:4. 58. Wüthrich (Guidarelli, Schnyder) 3:5.
HC Thurgau: Schoop; Pargätzi, Meichtry; Fäh, Wegmüller; Röthlisberger, Lattner; Mühlemann, Mordasini; Keller, Westerback, Randegger; Korsch, Fehr, Hendry; Falett, Annen, Novak; Müller, Dommen, Bucher
Olten: Leimbacher; Aeschlimann, Meister; Stapfer, Dällenbach; Schnyder, Boss; Kaartinen, Guidarelli, Wüthrich; Küng, Hiltebrand, Dähler; Trachsler, Hirt, Schwarzenbach; Merzaghi
Strafen: 4x2 Minuten gegen Thurgau, 5x2 Minuten gegen Olten
Bemerkungen: HCT ohne Mifsud, Alatalo (beide verletzt), mit P. Bucher, Dommen sowie Randegger (Partnerteams). Olten ohne Bloch, Werlen, Kparghai, Hildebrand, Schwarz (alle verletzt) sowie Balerna, Schena (Partnerteam). 44. Bucher scheitert mittels Penalty. 57:48 Time-out Thurgau und bis 59:40 ohne Goalie.


Mit Anstand verloren

Nach einem miserablen Auftakt steigerte sich der HC Thurgau gegen den EHC Olten im Mitteldrittel. Trotzdem gab es eine 3:5 (0:2, 3:1, 0:2)-Niederlage.

Christian Lohr
Von den offiziell genannten 758 Zuschauern, die gestern am späten Sonntagnachmittag den Weg in die Bodensee-Arena fanden, kam ein Drittel aus der Schweizer Bahn-Metropole. Dem HCT hatten viele der langjährigen Anhänger als Antwort auf die nicht wenigen sportlichen Enttäuschungen im Januar die Treue versagt.

Zu wenig genau
Und diejenigen Fans, die zum höchstwahrscheinlich letzten HCT-Heimspiel in dieser Saison nach Kreuzlingen gekommen waren, wurden zu Beginn keineswegs zufriedengestellt. In den ersten 20 Minuten spielten die Gastgeber, die im Gegensatz zum Freitag in Ajoie diesmal wieder auf vier komplette Reihen zugreifen konnten, erschreckend harmlos auf. Es war das Allerschlimmste zu befürchten. In den eigenen Angriffen einfach zu wenig genau, liess man die ebenfalls höchst bescheidenen Solothurner ihre zwei einzigen gefährlichen Aktionen in Tore umwandeln. Zuerst war Kaartinen in der 7. Minute mit einem verdeckt abgefeuerten Distanzschuss erfolgreich. Dann traf sieben Minuten später Trachsler bei der ersten zahlenmässigen Überlegenheit der Gäste.

Kurze Hoffnung
Aus den Powerplay-Gelegenheiten konnten die Ostschweizer zwar auch im zweiten Durchgang keinen Nutzen ziehen. Immerhin gab der HCT aber ein Lebenszeichen von sich. Philipp Bucher, von Frauenfeld temporär abgestellt, erzielte mit zwei Toren (27. und 33.) an alter Wirkungsstätte den Ausgleich zum 2:2. Noch grössere Begeisterung kam in der 35. Minute auf, als sich Korsch ein Herz fasste und das 3:2 schoss. Das 3:3 liess dann aber nicht allzu lange auf sich warten. Im dritten Drittel besass dann Olten wieder Vorteile und glänzte mit seiner Effizienz. Hirt und Wüthrich, der beste Mann auf dem Eis, waren für den Endstand von 3:5 besorgt.

An Wunder glauben
Dem HCT kann zugute gehalten werden, dass er mit Anstand verloren hat. Jetzt gilt es jedoch, an ein Wunder zu glauben, wenn die Burgener-Truppe in den nun folgenden fünf Auswärtsspielen und der letzten Heimpartie vom 10. Februar noch den Einzug in die Playoffs schaffen soll.

Samstag, 26. Januar 2008

Spielbericht Ajoie - HCT vom 25.01.08


Sich selber aufgegeben

HC Thurgau gibt Topskorer ab und bleibt beim 0:4 in Pruntrut gegen Ajoie ohne Chance.
Ohne den kurzfristig wieder zum EHC Biel ausgeliehenen Topskorer Marco Truttmann ist der HC Thurgau im Angriff noch harmloser. Bei Ajoie verlor man 0:4 (0:0, 0:2, 0:2).

Christian Lohr
An die Chance, im Jura zu gewinnen und damit gegenüber den diesmal spielfreien GCK Lions zumindest ein wenig Terrain gutzumachen, hatte man beim HCT scheinbar selber nicht mehr so richtig geglaubt. Denn anders ist kaum zu deuten, warum der Verein Stunden vor dem Match die sofortige Freigabe für den Topskorer bekanntgab.

Truttmann «geopfert»
Am bald 23jährigen Schwyzer, der es für die Thurgauer in dieser Saison in 40 Einsätzen auf 63 Punkte (31 Tore und 21 Assists) gebracht hat, war der EHC Biel bereits im Spätherbst dran gewesen. «Jetzt ist das Angebot einfach zu gut gewesen», räumte Felix Burgener rein finanzielle Überlegungen für diesen sportlich fragwürdigen Wechsel ein, den es vor einem Jahr schon einmal gab. Truttmann gehe vorerst einmal bis zum Playoff-Ende der Seeländer befristet, erklärte der Chef an der Bande, danach werde wieder ganz neu verhandelt. Neben dem stärksten Angreifer der letzten Wochen fehlte mit Westerback, der nach einem Hexenschuss noch nicht wieder einsatzbereit war, eine weitere wertvolle Angriffskraft. So blieb Burgener nichts anderes übrig, als aus seinem Rumpfkader gleich vier Verteidiger in der ersten Formation zu bringen. Darunter auch Keller, welcher nach seiner Verletzung in der Vorbereitung endlich zurückkehren konnte.

Ohne Tor geblieben
Hermann, dem Keeper vom Zuger Nachwuchs, glückte es dank den vereinten Kräften bei den Ostschweizern den Kasten zumindest ein Drittel lang dicht zu halten. Dann eröffnete der Kanadier Desmarais in der 23. Minute mit einem Treffer in Überzahl den Torreigen. In der 37. Minute erhöhte Posse für Ajoie zum 2:0 und wies damit den Weg für den restlichen Verlauf. Desmarais lief im letzten Drittel zur grossen Show auf und verpasst den Gästen in der 55. Minute innerhalb von 16 Sekunden einen Doppelschlag. Dem HCT blieb an diesem Abend auch nur ein einziges Erfolgserlebnis versagt. Die 0:4-Niederlage war letztlich deutlich genug ausgefallen.

Letztmals in der Arena
Bevor der HC Thurgau in den nächsten eineinhalb Wochen zu gleich fünf Auswärtsspielen in Folge anzutreten hat, gastiert morgen Sonntag um 17 Uhr der Tabellensiebte EHC Olten in der Bodensee-Arena. Für die «Leuen» dürfte es aller Voraussicht nach der letzte Heimauftritt in diesem Winter in Kreuzlingen sein. Das abschliessende 49. Spiel in der langen Qualifikation wird man dann noch in zwei Wochen am 10. Februar in Frauenfeld bestreiten, weil man dem Daviscup ausweichen muss.

Mittwoch, 23. Januar 2008

Spielbericht HCT - Langenthal vom 22.01.08


HCT verspielte gegen Langenthal den Sieg


Thurgau unterlag in einem zerfahrenen NLB-Eishockeymatch Langenthal nach 4:1-Führung doch noch 4:5.

Jürg A. Stettler
Kreuzlingen – Nachdem der HCT in den letzten NLB-Spielen bereits mehrmals auf den Rapperswiler Novak zählen konnte, steht nun fest, dass der Lakers-Stürmer bis zum Saisonende bei Thurgau bleibt. Gegen Langenthal standen zudem neben dem in dieser Saison ebenfalls schon für die «Leuen» aufgelaufenen Randegger auch noch die beiden Davoser Wellinger (88) und Gartmann (89) im Aufgebot. Dafür suchte man beim HCT weiter vergebens nach einem zweiten Ausländer. «Wir waren uns eigentlich mit drei Kandidaten einig, aber erhielten für sie die Freigabe nicht», erläuterte Coach Burgener vor der Partie. Und ergänzte: «Es wird immer schwieriger einen guten Ausländer zu verpflichten, aber wir halten weiterhin Ausschau.»

Nervöser Beginn
Vor den nur 647 Fans begannen beide Teams sehr nervös, unzählige Puckverluste und wenige zusammenhängende Aktionen waren die Folge. Zwar wurde auf beiden Seiten vehement um die Scheibe gekämpft, aber selten kam es zu Torgelegenheiten und wenn, dann hatten diese die Gäs-te. Larouche (3.) scheiterte zweimal an Schoop, der auch gegen Haas (9.) rechtzeitig seine Schoner ausfahren konnte. Die Thurgauer hatten danach eine heikle Phase zu dritt gegen fünf zu überstehen, aber bis auf den Lattenschuss von Stoller kamen die Langenthaler zu nichts Zählbarem. Dann ermöglichten gleich zwei Wechselfehler der Oberaargauer ein Powerplay, wovon Truttmann (17.) das zweite nach acht Sekunden zum 1:0 nutzte.

Schliesslich dauerte es in der zerfahrenen Begegnung bis zur 24. Minute, ehe die Davoser Fraktion im HCT-Dress zuschlug und Gartmann auf Pass von Randegger das 2:0 markierte. Das Heimteam musste danach jedoch in Unterzahl den Anschlusstreffer durch Oliver Müller (30.) hinnehmen. Das Bohren-Team schien nach diesem Treffer Druck und Tempo zu erhöhen, doch die Thurgauer Antwort erfolgte prompt. Truttmann legte auf Westerback (32.) zurück und dieser vollendete wuchtig zum 3:1. Während die «Leuen» in der Defensive weiter keinen allzu sattelfesten Eindruck hinterliessen und Keeper Schoop einiges zu tun hatte, überzeugten sie offensiv mit viel Kampfgeist. So tankte sich nach 34:45 Wegmüller durch und erhöhte auf 4:1. Dann hatten die «Leuen» Pech, als bei einem Konter Gartmann und Randegger (37.) jeweils an Pfosten und Latte scheiterten.

Unglaublich aber wahr: Wie gegen Lausanne verspielte der HCT diesen Vorsprung noch. Zweimal Plante (43./47.) und Gurtner (44.) erzwangen den 4:4-Ausgleich und lancierten den Match neu. In der attraktiven Schlussphase hatte Thurgau mehrere Top-Chancen, sich den Sieg doch noch zu sichern, aber 29 Sekunden vor Schluss bewies Larouche echte Kaltblütigkeit und traf zum knappen 5:4-Erfolg der Langenthaler. Und der Angriff der Oberaargauer wird für die kommende Saison noch treffsicherer, denn der Frauenfelder Andreas Küng (24) – derzeitiger Topskorer Oltens – unterschrieb für ein Jahr.

HCT – Langenthal 4:5 (1:0, 3:1, 0:4)
Bodensee-Arena. 647 Zuschauer. SR: Popovic (Gnemmi, Niquille)
Tore: 17. Truttmann (Ausschluss Haas) 1:0. 24. Gartmann (Randegger) 2:0. 30. Oliver Müller (Haas, Orlandi, Ausschluss Meichtry) 2:1. 32. Westerback (Truttmann) 3:1. 35. Wegmüller (Fehr, Gartmann) 4:1. 43. (42:20) Plante (Käser, Ausschluss Lipp) 4:2. 44. (43:24) Gurtner (Orlandi) 4:3. 47. Plante (Bochatay) 4:4. 60. (59:31) Larouche (Plante, Haldimann) 4:5.
HCT: Schoop; Röthlisberger, Wegmüller; Wellinger, Fäh; Meichtry, Pargätzi; Falett, Annen, Korsch; Daniel Müller, Fehr, Novak; Truttmann, Westerback, Hendry; Randegger, Gartmann, Lipp.
Langenthal: Eichmann; Bochatay, Stoller; Schneeberger, Gurtner; Kradolfer, Haldimann; Käser, Larouche, Plante; Rezek, Oliver Müller, Orlandi; Haas, Juri, Schär.Strafen: je 6x2 Min. gegen HCT und Langenthal.
Bemerkungen: HCT ohne Keller, Mordasini, Mifsud, Alatalo und Hug (alle verletzt) sowie Wohlwend (berufliche Abwesenheit), dafür mit Randegger, Wellinger, Gartmann (alle Davos) und Lipp (Wil). Langenthal ohne Schäublin, Sutter, Baumgartner, Gähler sowie Horber (Napf – 1.Liga). Pfosten- und Lattenschüsse: Stoller (9.), Gartmann (37.), Randegger (37). 46:03 Time-out HCT.


Wieder eingebrochen

Wie schon in Lausanne (6:7) gab der HC Thurgau auch gestern gegen Langenthal im Schlussdrittel eine klare Führung preis und verlor noch mit 4:5. Larouche erzielte den Siegestreffer 29 Sekunden vor Schluss.

Markus Rutishauser
Der Erfolg des Tabellensechsten war glücklich. In den ersten beiden Dritteln zeigten die Gäste biedere Hockeykost, um dann aber zu Beginn des Schlussabschnitts mit drei Toren innert vier Minuten unverhofft ins Match zurückzukehren. Danach stand der HCT der Führung wieder deutlich näher, ehe Fäh in der Schlussminute dem kanadischen SCL-Topskorer Larouche viel zu viel Raum liess, was dieser mit einem Flachschuss ins weite tiefe Eck bestrafte.

Verhalten
Beide Teams begannen verhalten. Die Gäste besassen vor nur etwas mehr als 600 Zuschauern in den ersten zehn Minuten ein klares Chancenplus, scheiterten aber jeweils an HCT-Keeper Andreas Schoop. Dabei überstanden die «Leuen» auch eine doppelte Unterzahl; Stoller traf in dieser Phase nur die Latte. Die erste nennenswerte Möglichkeit der Thurgauer besass Hendry nach einem Konter (10.). Danach fand der HCT – auch dank Langenthaler Strafen – besser ins Spiel und ging in Überzahl in Führung: Topskorer Marco Truttmann bezwang Keeper Marc Eichmann mit einem nicht unhaltbaren Gewaltsschuss (17.).

3:1 im Mitteldrittel
Betreffend Torproduktion und Tempo erfuhr dann der zweite Abschnitt eine deutliche Steigerung. Dafür zeichnete vor allem das Team von Felix Burgener verantwortlich. Der erst 18jährige Davos-Leihspieler Dario Gartmann bewies in der 24. Minute viel Ruhe und überwand Eichmann nach einem Abpraller zum 2:0. Und das Anschlusstor von Müller, der in Überzahl Keeper Schoop aus kurzer Distanz erstmals überwinden konnte (30.), beantworteten die «Leuen» postwendend: Zuerst erhöhte der Finne Patrik Westerback zum 3:1 (32.) und dann setzte Andrea Wegmüller im Hechtflug eine Vorlage von Fehr ins Netz (35.). Mit dem 4:1-Zwischenstand in der 2. Pause waren die Langenthaler sogar noch gut bedient, weil Gartmann (Pfosten) und Randegger (Latte) innert Sekunden nur die Torumrandung trafen (47.).

Unverständlich
Weshalb die Thurgauer zu Beginn des Schlussabschnitts dermassen nachliessen, war einmal mehr nicht nachzuvollziehen. Zweimal Derek Plante (43./47.) und dazwischen Verteidiger Gurtner (45.) stellten den Spielverlauf auf den Kopf. Erst nach dem 4:4 und einem Time-out erwachte der HCT, kämpfte und dominierte das Spielgeschehen wieder klar. Aber Gästekeeper Eichmann hielt sein Tor – zuweilen auch mit viel Glück – rein und legte damit die Basis zum Sieg seines Teams.

Der HCT hat damit in den letzten beiden Partien in der Schlussminute fünf Punkte verspielt. Der Playoff-Zug fährt höchstwahrscheinlich ohne ihn ab.

Montag, 21. Januar 2008

Spielbericht Lausanne HC - HCT vom 20.01.08


HC Thurgau verschenkt den Sieg


Die NLB-Eishockeyaner des HC Thurgau führten in Lausanne 3:0, 5:1 und eineinhalb Minuten vor dem regulären Ende 6:4. Dennoch traten die «Leuen» mit einer 6:7-Niederlage nach Verlängerung die Heimreise an.

Lausanne – Nach 58:25 schien die Überraschung perpekt. Truttmann hatte den HC Thurgau beim klaren Favoriten mit 6:4 in Führung geschossen. Und der HCT witterte im Kampf um die Playoff-Plätze wieder Morgenluft. Doch das bittere Ende stand Felix Burgener und seinem Team noch bevor. Baumann und Sigrist (nach 59:27 Minuten mit sechs Feldspielern) konnten für das Heimteam noch ausgleichen, und in der Overtime gelang dann Lausannes Topskorer Pecker nach 96 Sekunden der siegbringende Treffer. Profiteur von Thurgaus Niederlage waren das spielfreie Visp, das sich als viertes Team für die Playoffs qualifizierte, und die GCK Lions, die dank dem 5:3 gegen Sierre den Vorsprung auf Rang 9 auf elf Punkte ausbauten.

Guter Auftakt
Erwartungsgemäss hatte Lausanne vom Startbully weg das Kommando übernommen. Bereits nach 44 Sekunden wanderte Wegmüller auf die Strafbank, und die Westschweizer konnten erstmals in Überzahl spielen. Die Gastgeber schienen jedoch ihr Selbstvertrauen in der Kabine vergessen zu haben und versuchten ihr Glück mit Einzelaktionen – vergeblich. Als sich der HC Thurgau erstmals aus der Umklammerung der Westschweizer lösen konnte, ging er auch gleich in Führung. Annen hatte von Peckers Scheibenverlust profitiert. Danach gewannen die Gäste aus der Ostschweiz mehr und mehr die Oberhand. Dass die «Leuen» doch noch in Schwierigkeiten kamen, lag an vier 2-Minuten-Strafen, die sie bis zum Ende des ersten Drittels kassierten. In der 16. Minute musste das Team von Felix Burgener gar 59 Sekunden lang in doppelter Unterzahl agieren. Weil Lausanne auch daraus kein Kapital schlagen konnte, ging der HCT mit einer verdienten 1:0-Führung in die erste Pause.

Meichtrys Doublette
Im Mitteldrittel hatten die Lausanner zunächst die besseren Einschussmöglichkeiten. Himelfarb (24.) und Bodenmann (30./Pfostenschuss) scheiterten jedoch knapp. Kurz darauf schloss Meichtry eine schöne Kombination über Hendry und Truttmann zum 0:2 ab. Als Meichtry dann auch noch das 0:3 (via Bande und den Schlittschuh von Lausanne-Goalie Tobler) erzielte, schienen die «Leuen» endgültig auf der Siegerstrasse. Weil Fehr (39.) – in Unterzahl – und Lattner (40.) die passende Antwort auf den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer durch Siegrist (35.) gaben, führte der HCT nach zwei Dritteln 5:1.

Als Lausanne im Schlussabschnitt durch Schäublin (44.), Pecker (49./in Überzahl) und erneut Siegrist (58.) auf 4:5 verkürzt hatte, zeichnete sich der späte Umschwung ab. Truttmanns vermeintlicher Treffer zum 4:6 bedeutete für die Gäste nur scheinbar die Erlösung. Die nun wie entfesselt aufspielenden Westschweizer «stahlen» in den Schlusssekunden den über weite Strecken der Partie überraschend stark agierenden Thurgauern noch den sicher geglaubten Vollerfolg. (aab/tz)

Lausanne – Thurgau 7:6 n.V. (0:1, 1:4, 5:1, 1:0)
Malley. 2578 Zuschauer. SR Baumgartner, Lombardi/Longhi
Tore:9. Annen (Korsch, Falett) 0:1. 32. Meichtry (Hendry, Truttmann) 0:2. 33. Meichtry (Hendry, Westerback) 0:3. 35. Sigrist (Staudenmann) 1:3. 39. Fehr (Truttmann/Ausschluss Hendry!) 1:4. 40. (39:23) Lattner (Fäh, Hendry) 1:5. 44. Schäublin (Himelfarb) 2:5. 49. Pecker (Himelfarb/Ausschluss Wegmüller) 3:5. 58. Sigrist 4:5. 59. (58:25) Truttmann 4:6. 60. (59:07) Baumann (Sigrist, Himelfarb) 5:6. 60. (59:27) Sigrist (Pecker) 6:6 (ohne Torhüter). 62. (61:36) Pecker (Morandi) 7:6.
Strafen: 4 x 2 Minuten gegen Lausanne, 11 x 2 Minuten gegen Thurgau
Lausanne: Tobler (41. Pellet); Bernasconi, Grieder, Lardi, Merz; Morandi, Villa; Sigrist, Staudenmann, Baumann; Lötscher, Lüssy, Bodenmann; Gailland, Himelfarb, Pecker; Tognini
HCT: Schoop; Meichtry, Pargätzi; Lattner, Fäh, Röthlisberger, Wegmüller; Truttmann, Westerback, Hendry; Wohlwend, Fehr, Novak; Korsch, Annen, Falett; Mühlemann
Bemerkungen: Lausanne ohne Benturqui, Rüfenacht (beide verletzt); Thurgau ohne Alatalo, Mifsuc, Keller, Hug, Mordasini (verletzt).


Fehlende Routine kostet zwei Punkte

Wie der sichere Sieger sah der HC Thurgau zu Beginn des Schlussdrittels aus. Die deutliche Führung hielt man jedoch nicht und unterlag noch 6:7 (1:0, 4:1, 1:5) in der Verlängerung.

Christian Lohr
Wie bereits in den letzten Begegnungen gelang es dem HC Thurgau auch gestern im National-League-B-Duell das favorisierte Lausanne mächtig herauszufordern. Vor 2578 Zuschauern brachten die «Leuen» die zuletzt nicht mehr allzu sattelfesten Waadtländer an den Rand einer Niederlage. Doch nicht zum erstenmal in dieser Saison brachte es die Burgener-Truppe nicht fertig, aus einer ausgezeichneten Ausgangslage den vollen Nutzen zu ziehen. Die Routine fehlte ganz zuletzt. Drei Punkte hätten es sein können. Letztlich blieb es bei einem Zähler, der im Kampf um den achten Playoff-Platz einfach zu wenig ist.

Fünf Tore in 40 Minuten
Annen brachte die Gäste in der 9. Minute in Führung. Die Defensivarbeit in der Zone klappte weiter sehr gut. Dank aggressivem Forechecking hielt man das lange schläfrig wirkende Lausanne auch im Mitteldrittel in Schach. Doch nicht nur das, dank zwei Treffern von Meichtry sowie durch Fehr und Lattner erhöhte man nicht ohne Glück das Skore auf 5:1 nach 40 Minuten. Auch nach dem zweiten Goal von Lausanne in der 44. Minute war noch nicht unbedingt gross Sorge angesagt.

Pecker Matchwinner
Erst als die Westschweizer, mit dem extrem starken Ausländerpaar Pecker und Himelfarb, so richtig loszulegen begannen, war es um die Ostschweizer geschehen. Pecker gab mit seinem 3:5 in der 49. Minute wieder Hoffnung. Diese wurde dann noch grösser, als Sigrist in der 58. Minute zum 4:5 einschoss. Nur die vermeintliche Vorentscheidung fiel mit dem 30. Saisontreffer Truttmanns 95 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit. Der frühere NLA-Verein konterte aber weiter. Baumann (59:07) und Sigrist (59:27) machten gegen die kräftemässig nachlassenden Thurgauer das Unmögliche wahr und glichen zum 6:6 aus. Liga-Topskorer Pecker sicherte nach 61:36 noch den zweifellos schmeichelhaften 7:6-Heimerfolg.

Samstag, 19. Januar 2008

Spielbericht HCT - EHC Visp vom 18.01.08


Nichts zu holen für den HCT gegen Visp


Im NLB-Eishockey unterlag der HC Thurgau trotz solider Leistung Visp mit 2:5.

Jürg A. Stettler
Kreuzlingen – Schon vor dem Match wurde bekannt, dass der Langzeitverletzte Ronny Keller (29) nicht mehr für den HC Thurgau auflaufen dürfte, da er für die kommenden drei Saisons bei Sierre unterschrieben hat. Die Walliser schickten dafür Röthlisberger bis Ende Saison an den Bodensee, wo er gestern auf seine Kantonsrivalen von Visp traf. Und diese starteten optimal, denn nachdem HCT-Keeper Schoop seinen Stock kurz zuvor verloren hatte, zappelte die Scheibe schon nach 50 Sekunden im Netz. Für die Visper Führung zeichnete Brechbühl verantwortlich.
Und die Gäste hatten aufgrund von Strafen gegen die Thurgauer weiter die Oberhand vor den 1220 Fans. Die Lage verschlechterte sich für den HCT noch, da Ref Schmutz beim Wiederanspiel Topskorer Truttmann nach zwei misslungenen Bullies mit einer Strafe bedachte – wohlgemerkt ohne ihn nach dem ersten Bully wegzuschicken. Kurioserweise sass die Strafe dann jedoch Fehr ab. Die drei «Leuen» bewiesen aber Kampfgeist und überstanden den Doppelausschluss gegen die recht zögerlich agierenden Walliser unbeschadet. Kurz darauf machten es die Einheimischen besser. Als Heynen und Page draussen sassen, glich Meichtry (7.) aus. Die Thurgauer zeigten sich gegenüber dem letzten Match gegen die GCK Lions verbessert, begingen aber immer noch zu viele Fehler, welche die Visper durch Hogeboom (11.) und Wüst (14.) zum Glück nicht zu nutzen wussten.

Brechbühl zum Zweiten
Die Thurgauer versteckten sich nicht, doch Fehr (16.) und Annen (17.) scheiterten jeweils am aufmerksamen Hüter Zimmermann. Die Walliser gingen dann durch einen Sonntagsschuss Brechbühls direkt unters Lattenkreuz nach 18:46 wieder in Front. Der unsichere Schmutz gab den Treffer jedoch erst nach Zögern und Konsultation des Torrichters. Auch im zweiten Drittel hielten die beiden Teams das Tempo und die Intensität hoch, kamen aber selten zu Torgelegenheiten. Thurgau hatte dann eine weitere Chance mit Fünf gegen Drei aufzuspielen, doch bis auf die Abschlüsse Westerbacks und Fähs konnten die Burgener-Boys viel zu wenig Gefahr für den Kasten von Zimmermann heraufbeschwören.

Als kurz danach wieder zwei Thurgauer in der Kühlbox sassen, machten es die Visper jedoch nicht besser. Mehr zu tun gab es für die beiden Keeper dagegen bei schnellen Vorstössen. Während Topskorer Truttmann (35.) scheiterte, erwies sich auf der Gegenseite Wüst als kaltblütiger und markierte für den EHC Visp in der 36. Minute das 3:1. Die «Leuen» gaben noch lange nicht klein bei, kamen durch Wohlwend (42.) und Korsch (44.) zu guten Chancen, verpassten aber den Anschlusstreffer. Dann schien Hageboom mit dem 4:1 die Vorentscheidung zu erzwingen, aber die Thurgauer reagierten prompt und Fehr brachte die «Leuen» nochmals heran. Doch McCornvey sicherte den favorisierten Gästen den Sieg gegen die nie aufsteckenden Thurgauer bereits in der 52. Minute mit seinem 5:2.

HCT – Visp 2:5 (1:2, 0:1, 1:2)
Bodensee-Arena. 1220 Zuschauer. SR: Schmutz (Joris Müller, Schmid)
Tore: 1. (0:50) Brechbühl (Portner, Bruderer) 0:1. 7. Meichtry (Westerback, Truttmann Ausschlüsse Heynen, Page) 1:1. 19. Brechbühl (Bruderer, Bühlmann) 1:2. 36. Wüst (Triulzi, Brunold) 1:3. 47. (46:07) Hageboom (Furrer, McConvey, bei angezeigter Strafe) 1:4. 48. (47:15) Fehr (Pargätzi, Hendry) 2:4. 52. McConvey (Hageboom) 2:5.
HCT: Schoop, Meichtry, Pargätzi, Gmür, Fäh, Wegmüller, Röthlisberger, Truttmann, Westerback, Korsch, Daniel Müller, Fehr, Hendry, Falett, Annen, Wohlwend, Dommen, Schaufelberger, Lattner, Mühlemann.
Visp: Zimmermann, Anthamatten, Summermatter, Portner, Heldstab, Heynen, Page, Bruderer, Bühlmann, Brechbühl, Furrer, McConvey, Hogeboom, Triulzi, Brunold, Wüst.
Strafen: 7x2 Min. gegen HCT, 7x2 Min. 1x10 Min. (Disziplinarstrafe – Heynen) gegen Visp.
Bemerkungen: HCT ohne Hug, Mordasini, Keller, Alatalo, Mifsud (alle verletzt), dafür mit Dommen (Weinfelden), Schaufelberger (Frauenfeld) Gmür (SCRJ Lakers). Visp ohne Schüpbach. 55. Pfostenschuss Brunold.



Visp mit viertem Erfolg

Zum dritten- mal in Folge verlor der HC Thurgau gestern in der NLB in der Bodensee-Arena. Bei der Niederlage mit 2:5 (1:2, 0:1, 1:2) gegen den EHC Visp versagten die «Leuen» ein weiteres Mal im Abschluss.

Christian Lohr
Diskussionsstoff gab es schon vor dem Anpfiff zum sechsten HCT-Heimspiel im noch jungen neuen Jahr. «Wir sind mit drei Kandidaten im Gespräch gewesen, doch keiner hat von seinem Verein die Freigabe erhalten», begründete Felix Burgener, warum die «Leuen» auch gestern nur mit dem Finnen Westerback auf der Ausländerposition aufliefen. Der Thurgau-Präsident will die Suche nach dem starken Legionär aber weiter fortsetzen. Zur Kenntnis nehmen müssen hat man beim Tabellenneunten, dass der seit Saisonbeginn verletzte Verteidiger Keller für die kommenden drei Jahre beim Ligakonkurrenten Sierre unterschrieben hat.

Wachgepfiffen
Nach der überaus trägen HCT-Darbietung am Dienstag gegen die GCK Lions musste man befürchten, dass es auch gegen die Oberwalliser in ähnlichem Stil weitergehen würde. Denn gerade einmal 50 Sekunden waren gespielt, da zappelte der von Brechbühl berührte Puck bereits im Netz hinter Keeper Schoop. Noch mehr Unheil drohte, als wenig später das gut organisierte Visp mit einer doppelten Überzahl agieren konnte. Doch der nicht überzeugende Referee Schmutz hatte mit einer fragwürdigen kleinen Strafe wegen eines unkorrekten Anspiels die Einheimischen wachgepfiffen. Meichtry profitierte in der 7. Minute von einer 5:3-Situation, entstanden durch Kompensationen. Dem 1:1-Gleichstand folgte eine intensive Phase mit attraktiven Szenen.

Verbessert, aber nicht gut
Bei den Ostschweizern war eine Leistungssteigerung sicher unverkennbar. Wie vom Coach gefordert, wurde kompakter agiert und vor dem Gäste-Tor mehr Druck als zuletzt entwickelt. Doch man spielte eben nur besser und nicht gut. Truttmann, Fehr und Westerbeck vergaben mit Nervenflattern in den Händen einfach zu gute Chancen. Bereits Ende des ersten Drittels leitete Brechbühl noch mit seinem zweiten Treffer zum 1:2 die vierte Saisonniederlage von Thurgau gegen das abgeklärtere Visp ein. Das Fust-Team kontrollierte das Geschehen und konnte die Führung kontinuierlich ausbauen. Daran beteiligt waren die Kanadier Hogeboom und Mc Convey. Auch die zwischenzeitliche Resultatverbesserung zum 2:4 in der 48. Minute durch Fehr liess keine Hoffnung mehr aufkommen. Das 2:5 war am Schluss ein in dieser Höhe wohl zu deutliches Verdikt.

Zu Gast in Lausanne
Morgen ist der HCT ab 17 Uhr beim HC Lausanne zu Gast. Gegen die Waadtländer gewann und verlor man zuletzt zu Hause nach wirklich starken Auftritten jeweils einmal. Im September war man in Lausanne 3:10 untergegangen.

Mittwoch, 16. Januar 2008

Spielbericht HCT - GCK Lions vom 15.01.08


Playoff-Träume des HCT vorbei


Die HCT-Eishockeyaner zeigten in der für die Playoff-Platzierungen wohl wegweisenden NLB-Partie Nerven und unterlagen den GCKLions schliesslich mit 1:3.

Jürg A. Stettler

Kreuzlingen - Schon vor dem kapitalen Match gegen die GCK Lions, die in der Tabelle genau über den Thurgauern auf dem achten und damit anvisierten letzten Playoff-Platz stehen, wirbelte HCT-Coach Burgener mächtig. Neben Dommen (Weinfelden), Schaufelberger (Frauenfeld), Röthlisberger (Sierre) liefen auch noch die beiden Michael Novak (88) sowie Sandro Gmür (83) für die «Leuen» auf. Der Ex-HCT-Star und jetziger Lakers-Trainer Samuelsson hatte die beiden zur Verstärkung an den Bodensee entsandt. Thurgau begann denn auch mit viel Elan, Korsch (1.) setzte sich mit viel Wucht durch, scheiterte aber genau wie Fäh (2.) am starken Zürcher Keeper Flüeler.

Die beste Chance zur HCT-Führung hatte jedoch Captain Hendry, dessen Visier nach der Verletzungspause aber noch zu ungenau eingestellt war. Statt in Front zu liegen, kassierte Thurgau dann eine unnötige Strafe, die jedoch nie ausgesprochen werden musste, weil Ulmann nach Vorarbeit des Diessenhofers Kienzle für die Gäste schon das 1:0 markiert hatte. Der HCT strebte nach dem Tor kurzzeitlich noch ungestümer, aber zugleich vor 838 Fans eben auch ohne klar ersichtliches Konzept den ersten Treffer an. Die «Leuen» liefen zwar viel, aber konnten sich zu selten Chancen gegen die kompakt stehenden Zürcher herausarbeiten. Vor allem durch Einzelaktionen, wie beim schönen Solo Novaks (12.) kam Gefahr vor Flüeler auf, der sich jedoch auch im Powerplay oder beim Konter von Truttmann und Fehr (17.) nicht bezwingen liess. Die Einheimischen hatten zwar im Mitteldrittel etwas mehr vom Spiel, blieben aber auch bei drei gegen fünf Feldspieler zu umständlich und vor allem zu mangelhaft. Den Thurgauern schienen in dieser eminent wichtigen Partie, welche für die eine allfällige Playoff-Qualifikation Thurgaus entscheidend war, die Nerven zu flattern.

HCT viel zu fehlerhaft
Die «Leuen» kamen weiterhin nicht auf Touren, blieben fehlerhaft und scheiterten zudem immer wieder am Schlussmann der GCK Lions. Dann liess sich Wegmüller hinter dem Rücken des fahrig pfeifenden Ref Prugger zu einem Stockschlag hinreissen, der eine Fünfminutenstrafe nach sich zog. Diese Strafe überstand der HCT zwar unbeschadet, aber auch danach lief bei den Burgener-Boys wenig zusammen. Und in der 52. Minute besiegelte dann mit Kienzle ausgerechnet einer der Thurgauer im Kader der Gäste mit dem 2:0 die Playoff-Hoffnungen Thurgaus wohl endgültig. Die schon zuvor sehr zahm auftretenden «Leuen» waren weiterhin zu keiner Reaktion fähig und kassierten gar noch das 0:3 durch Geering ins leere Tor. Hendrys Treffer eine Sekunde vor der Sirene zum 1:3 war nur noch Resultatkosmetik. Nach dieser schwachen Leistung dürften gegen Visp (Freitag, 19.45 Uhr) trotz Gratisaktion für Besucherinnen und Besucher unter 18 Jahren nicht allzu viele Fans in die Bodensee-Arena pilgern.

HCT – GCK Lions 1:3 (0:1, 0:0, 1:2)
Bodensee-Arena. 838 Zuschauer. SR: Prugger (Grossniklaus, Jetzer)
Tore: 5. Ulmann (Kienzle, Geiger, bei angezeigter Strafe) 0:1. 52. Kienzle (Geering, Lemm, Ausschluss Röthlisberger) 0:2. 60. (59:09) Geering (Badertscher, Ausschluss Ulmann! ins leere Tor) 0:3. 60. (59:59) Hendry (Ausschluss Ulmann) 1:3.
HCT: Andreas Schoop; Meichtry, Pargätzi; Gmür, Fäh; Wegmüller, Röthlisberger; Lattner; Truttmann, Westerback, Korsch; Wohlwend, Fehr, Hendry; Falett, Annen, Novak; Müller, Dommen, Schaufelberger; Mühlemann.
GCK Lions: Flüeler; Pienitz, Schefer; Geering, Holzer; Ganz, Cadonau; Gruber, Badertscher, Tiegermann; Lemm, Wollgast, Schommer; Kienzle, Schelling, Ulmann; Wolf, Geiger, Ryser.Strafen: 9x2 Min., 1x5 Min. plus Spieldauerdisziplinarstrafe (Stockschlag – Wegmüller) gegen HCT, 15x2 Min. 2x10 Min. (Check von hinten – Ulmann, Disziplinarstrafe – Schommer) gegen GCK Lions.
Bemerkungen: HCT ohne Hug, Mordasini, Keller, Alatalo, Mifsud (alle verletzt), dafür mit Dommen (Weinfelden), Schaufelberger (Frauenfeld), Röthlisberger (Sierre), Novak und Gmür (SCRJ Lakers). GCK Lions ohne Steve Schoop und Siedler (verletzt) sowie Johner (Einsatz mit ZSC Lions). 59:02 Time-out HCT und ab dann bis 59:09 sowie ab 59:40 ohne Keeper.


Erbärmlich schwach

Mit einer bedenklich schwachen Darbietung bei der 1:3 (0:1, 0:0, 1:2) - Heimniederlage gegen die Zürcher GCK Lions hat sich der HC Thurgau wieder neun Punkte vom Playoff-Einzug entfernt.

Christian Lohr

Kopfschütteln herrschte gestern abend in der Bodensee-Arena ob der dürftigen Leistung, welche der HC Thurgau in diesem Match von kapitaler Bedeutung ablieferte. Für eine Mannschaft, die sich eigentlich im letzten Qualifikationsviertel der National League B mit aller Kraft ins Playoff spielen wollte, war es gerade spielerisch schlicht und ergreifend zu wenig, was der Burgener-Truppe gelang.

Funke zündete nicht
Die arg unter Druck stehenden Gastgeber schafften es nicht wie gewünscht, die ohne Legionäre angetretenen Zürcher von Beginn weg zurückzudrängen. Der HCT musste vielmehr in der fünften Minute, Sekunden nachdem Hendry in aussichtsreicher Position den Führungstreffer verpasst hatte, in Unterzahl das in seiner Entstehung wenig zwingende 0:1 entgegennehmen.
Anschliessend besassen die «Leuen» mit ihren vielen Ersatzspielern zwar noch im ersten Durchgang sehr wohl passable Chancen durch Novak und Fehr. Der Funke mochte aber namentlich auch im niveaumässig schwachen zweiten Drittel nicht wirklich zünden.

Im Powerplay zu harmlos
Thurgau hätte es wohl in der Hand gehabt, das Spiel zu wenden. Doch irgendwie vermisste man bei den Ostschweizern den letzten Willen. Ihre Aktionen wirkten oft ideenlos. Wie bereits gegen Neuenburg, so war man nun auch gegen die nicht unbezwingbaren GCK Lions nicht in der Lage, eine gute Leistung abzurufen. Die eklatanteste Schwäche offenbarte die Heimequipe im Powerplay, in dem man selbst bei zwei längeren 5-gegen-3-Möglichkeiten extrem harmlos agierte. Statt ein Anschlusstor zu erzielen, fing man in den letzten zehn Minuten noch zwei weitere Tore. Das 1:3 in der Schlusssekunde durch Hendry war letztlich nicht mehr wert.

In weiter Ferne
Der achte Playoff-Platz scheint damit schon vorzeitig weg. Neun Punkte müsste man zumindest mehr als die Zürcher noch bis Mitte Februar schaffen.

Gratiseintritt
Anlässlich des Heimspiels vom Freitag gegen Visp haben alle Besucher unter 18 Jahren freien Eintritt (Stehplatz, Ausweis zeigen). Die Tickets, von der Mazda-Garage Germann in Frauenfeld gesponsort, werden an der Kasse abgegeben.

Freitag, 11. Januar 2008

Intensive Suche nach Ersatz

Saison für Mika Alatalo und Scott Mifsud zu Ende - Kanadier bereits heimgekehrt

Vor dem am Dienstag mit dem wichtigen Heimspiel gegen die GCK Lions beginnenden letzten NLB-Qualifikationsviertel plagen den HC Thurgau viele Sorgen. Für zwei der drei Ausländer ist die Saison schon jetzt zu Ende.

Markus Rutishauser
Bereits vom HC Thurgau verabschiedet hat sich Scott Mifsud. Der Kanadier, der seit fast zwei Monaten an einer Leistenverletzung laboriert, kehrte bereits gestern in seine Heimat zurück. Da sein Vertrag am Saisonende ohnehin ausläuft, ist nicht davon auszugehen, dass er nochmals nach Kreuzlingen zurückkehren wird. Mifsud hatte sich zwar nach grossen Startschwierigkeiten deutlich gesteigert, erfüllte die Erwartungen insgesamt aber nicht. Mit Patrik Westerback konnten die HCT-Verantwortlichen die entstandene Lücke mehr als kompensieren. Er fügte sich schnell ins Team ein und ist auch aufgrund seiner physischen Präsenz und seines harten Schusses höher einzustufen als Mifsud.

Gebrochene Elle
Schwer wiegt nun natürlich das verletzungsbedingte Saisonende für Mika Alatalo. Im Spiel gegen Neuchâtel wurde der Finne im zweiten Drittel so unglücklich vom Schuss eines Mitspielers getroffen, dass er sich die Elle im rechten Arm gebrochen hat. Alatalo biss zwar auf die Zähne, die 1:2-Heimblamage gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten vermochte aber auch er nicht mehr abzuwenden.

Schwierige Suche nach Ersatz
Mit nur einem Ausländer will der HC Thurgau das letzte Viertel der Qualifikation (zwölf Spiele) nicht bestreiten. HCT-Boss Felix Burgener bestätigt denn auch, dass man sich intensiv mit der Verpflichtung eines neuen Ausländers beschäftigt: «Das ist aber zurzeit wirklich nicht einfach. Erstens ist der Markt ausgetrocknet, zweitens muss dieser Spieler der Mannschaft wirklich helfen können und drittens auch noch finanziell tragbar sein.» Zudem muss der Spieler sofort verfügbar sein. Zwar möchte Burgener den Alatalo-Ersatz so schnell als möglich verpflichten, einen Schnellschuss aber in jedem Fall verhindern.

Das HCT-Lazarett ist inzwischen weiter angewachsen. Neben Ronny Keller (Comeback nicht vor Ende Januar), Captain Gian-Carlo Hendry (trainiert seit gestern wieder mit) und Roman Mordasini (mindestens noch zwei Wochen out) kämpfen neu auch Roland Korsch (Knie) und Andrea Wegmüller (Leiste) mit Verletzungssorgen. Bei diesen beiden Spielern hoffte Burgener, dass sie bis am Dienstag gegen die GCK Lions aber wieder fit sind.

Das letzte Qualifikationsspiel (10.2./Chur) trägt der HCT nicht in Kloten, sondern mit grösster Wahrscheinlichkeit in Frauenfeld aus. An diesem Tag steht die Bodensee-Arena wegen der Tennis-Daviscup-Partie Schweiz - Polen nicht zur Verfügung.

Gespräche im Gang
Zu den Gerüchten, dass der HC Thurgau in der nächsten Saison mit den Kloten Flyers zusammenspanne, mochte sich Felix Burgener gestern weiterhin nicht äussern. Immerhin gab er zu, dass Gespräche zwischen den beiden Clubs im Gang sind. Er selbst nehme nicht daran teil, werde aber durch kompetente Leute vertreten. «Klar wie das Amen in der Kirche ist eigentlich nur, dass ich nicht mehr alleine weitermachen will», so Burgener.

Donnerstag, 10. Januar 2008

HCT auf Ausländer-Suche

Der HC Thurgau ist seit Längerem vom argen Verletzungspech verfolgt. Jetzt gilt das ganze Augenmerk der Verpflichtung eines neuen Ausländers. Und zwar sofort.

Kreuzlingen – Der junge Kanadier Scott Mifsud ist verletzt in seine Heimat zurückgekehrt und Mika Alatalo fällt mit einem Armbruch länger aus. Bleibt nur Patrik Westerback, der beim 4:2 gegen Martigny gleich viermal auf der Strafbank sass. Ist der Finne so undiszipliniert? Headcoach Felix Burgener nimmt ihn in Schutz: «Der Schiedsrichter hat zu Beginn enorm viel laufen lassen und dann plötzlich extrem kleinlich gepfiffen.»

Was passiert nun in Sachen Ausländer beim HCT? Burgener schüttelt den Kopf: «Dazu kann ich im Moment leider nichts sagen. Der Markt ist völlig ausgetrocknet. Und irgend einen Schnellschuss will ich nicht machen, dazu fehlen die finanziellen Ressourcen. Klar ist. Wir sind gewaltig am Sondieren.» Die Thurgauer sind zum Glück in den zwei Runden vom Wochenende spielfrei und haben etwas Schonfrist. Doch für Burgener ist klar: «Für den überlebenswichtigen Match vom nächsten Dienstag gegen den direkten Konkurrenten um einen Playoff-Platz, die GCK Lions, muss der Neue da sein.» Dann schränkt er aber ein: «Damit wir nicht irgend einen nehmen müssen, geben wir uns vielleicht doch etwas mehr Zeit. Aber viel mehr darf es nicht sein.»

Am 31. Januar ist Schluss
Der Verantwortliche des HCT will sich nicht zum Gerücht äussern, dass er am letztmöglichen Tag der Transfers, das ist der 31. Januar, seine besten Akteure an andere Clubs abgibt: «Ich gehe davon aus, dass wir zu diesem Zeitpunkt noch Chancen haben, unter den ersten Acht klassiert zu sein. Das wäre ja eine totale Bankrotterklärung, wenn ich so etwas machen sollte.» Allerdings lässt er offen, sollte es ganz anders herauskommen, dann müsste man über gewisse Befindlichkeiten nochmals reden. Eigentlich ist der «Boss» mit den bisherigen – leider oft sehr schwankenden Leistungen – gar nicht so unzufrieden: «Man darf nicht vergessen, drei Viertel der Equipe hat vorher nie in der NLB mitgewirkt. Zudem lastet durch das ungeheuerliche Verletzungspech stets ein immenser Druck auf der ersten Linie.»

Happiges Schluss-Programm
Wegen des Tennis-Davis-Cup (8. bis 10. Februar) mussten die letzten Partien des HCT abgetauscht werden. Nun wartet auf die «Leuen» im Finale ein Reise-Stress von unvergleichlichem Ausmasse. Am 29. Januar steht der Match bei Spitzenreiter La Chaux-de-Fonds an, dann folgt am 1. Februar Biel, am 3. Februar die Young Sprinters in Neuenburg, am 5. Februar Martigny und am 8. Februar Sierre. Offen ist weiterhin die Schluss-Partie gegen Chur vom 10. Februar, die eventuell in Kloten über die Bühne geht. Wer den HCT in der Kreuzlinger Bodensee-Arena noch einmal spielen sehen will, der muss das schon am 27. Januar gegen Olten tun. RUEDI STETTLER.

Mittwoch, 9. Januar 2008

Spielbericht HCT - Martigny vom 08.01.08

Solider HCT bezwang Martigny

Die NLB-Eishockeyaner des HCT sicherten sich trotz langer Verletztenliste dank einer Leistungssteigerung gegen Martigny einen 4:2-Erfolg.

Jürg A. Stettler
Kreuzlingen – Das Lazarett des HCT wächst und wächst. Im letzten Spiel gegen Neuchâtel bekam Alatalo einen Puck ans rechte Handgelenk, wie sich erst gestern definitiv herausstellte, hat sich der Finne dabei das Handgelenk gebrochen, so dass Thurgau nur mit einem Ausländer gegen Martigny antrat. «Wir halten natürlich Ausschau nach einem Ersatz, da Alatalo mindestens drei bis vier Wochen ausfallen wird», verriet Coach Burgener. «Wir werden aber nicht einfach irgendjemanden verpflichten.» Und was ist mit Mifsud? «Er wird am Donnerstag zurück nach Kanada fliegen, um sich in der Heimat bei einem Spezialisten untersuchen zu lassen. Er kommt diese Saison sicherlich nicht mehr aufs Eis zurück», führte der Thurgau-Trainer weiter aus.

Hendry bald wieder fit
Noch länger dauert leider auch der Ausfall von Mordasini, dessen Oberschenkel-Bluterguss inzwischen ins Knie weitergewandert ist und zusätzliche Schmerzen verursacht. Positives gibt es dagegen von einem anderen Knie zu berichten. «Ich dachte nach der zweiten Knieverletzung zuerst, nun ist die Saison gelaufen, aber ich werde am 15. Januar gegen die GCK Lions wieder auflaufen», gab sich HCT-Captain Hendry zuversichtlich.

Gegen Martigny zeigten die Thurgauer von Beginn weg klar mehr Zug aufs Tor. Gleichzeitig räumten sie in der Defensive die Scheiben besser aus dem Slot weg, wenn Schoop einen Schuss einmal nach vorne abprallen liess. In der 8. Minute schnappte sich Topskorer Truttmann die Scheibe im eigenen Drittel, schien bei seinem Solo fast etwas zu eigensinnig zu agieren, dann fand er aber die Lücke doch noch und vollendete zum 1:0. Und weil er in der 12. Minute bei einem schnellen Kontervorstoss gefoult wurde und danach den fälligen Penalty souverän via Pfosten verwandelte, stand es vor lediglich 610 Fans schon 2:0. Die «Leuen» blieben im 1. Drittel die tonangebende Mannschaft, wurden in der Defensive aber etwas gar sorglos, doch Schoop zeigte eine gute Leistung und hielt seinen Kasten vorerst sauber.

Martigny kam plötzlich auf
Thurgau startete dann gut ins Mitteldrittel, bereits nach 22:33 profitierte Korsch nach Pargätzis Schuss von einem Abpraller und markierte in Überzahl das 3:0. Nachdem Annen (30.) und Korsch (31.) Gelegenheiten zum 4:0 ausliessen, verkürzten die bis dahin recht harmlos auftretenden Gäste durch ein Powerplaytor von Turler (32.) auf 1:3. Dieser Treffer gab Martigny sichtlich Auftrieb, es drückte nun aufs Tempo und die Defensivabteilung des HCT bekam klar mehr zu tun. Doch Schoop zeigte weiterhin eine souveräne Leistung und bedeutete jeweils Endstation für die Walliser Angriffsbemühungen.

Siegsicherung durch Annen
Das Schlussdrittel begann heikel für Thurgau. Eine erste doppelte Unterzahl konnte man mit Mühe überstehen, als dann aber auch Truttmann für einen hart gepfiffenen Bandencheck raus musste, war es um den HCT geschehen. Burdet (44.) verkürzte bei Fünf gegen Drei auf 2:3 – sofort war die Spannung zurück. Als Martigny gerade wieder vollzählig war, erhöhte Annen nach Müllers Vorarbeit auf 4:2 und sicherte den Thurgauern so den wichtigen Erfolg.

HCT - Martigny 4:2 (2:0, 1:1, 1:1)
Bodensee-Arena. 610 Zuschauer. SR: Favre (Kaderli, Tscherrig)
Tore: 8. Truttmann 1:0. 12. Truttmann (per Penalty) 2:0. 23. Korsch (Pargätzi, Truttmann, Ausschluss Moret) 3:0. 32. Turler (Burdet, Perrin, Ausschluss Westerback) 3:1. 44. Burdet (Moser, Sleigher, Ausschlüsse Meichtry, Truttmann) 3:2. 56. Annen (Müller, Falett) 4:2
HCT: Schoop; Pargätzi, Meichtry; Wegmüller, Fäh; Hug, Lattner; Truttmann, Westerback, Korsch; Müller, Fehr, Wohlwend; Falett, Annen, Mühlemann; Schaufelberger
Martigny: Ruefenacht; Bielmann, Jenni; Ermacora, Flückiger; Haas, Moser; Studer, Bellemare, Sleigher; Perrin, Burdet, Turler; Dubach, Moret, Rothen; Moser, Rohrer, Spolidoro
Strafen: 9x2Min., 1x10Min. (Disziplinarstrafe – Korsch) gegen HCT, 9x2Min. gegen Martigny
Bemerkungen: HCT ohne Ronny Keller, Hendry, Mordasini, Alatalo, Mifsud (alle verletzt), dafür mit Schaufelberger (Frauenfeld). Martigny ohne Thomas Keller, Parati, Hürlimann, Machacka (alle verletzt), Laakso und Avanthay (beide krank). 53:06 Time-out HCT.


Über den Strich geklettert

Ohne zu glänzen und mit nur einem Ausländer hat der HC Thurgau gestern mit dem 4:2 über Martigny drei wichtige Punkte geholt. Matchwinner waren Topskorer Marco Truttmann (2 Tore, 1 Assist) und Keeper Andreas Schoop.

Markus Rutishauser
Das Verletzungspech bleibt dem HCT dafür treu. Nach Scott Mifsud, dessen Leistenprobleme erneut aufgebrochen sind, hat sich im Spiel gegen Neuchâtel auch noch der Finne Mika Alatalo schwerwiegend verletzt. Mit einem Bruch des rechten Handgelenks fällt der Routinier möglicherweise bis zum Saisonende aus. Damit steht die HCT-Führung erneut unter Zugzwang. Die Verpflichtung des bereits vierten Ausländers in dieser Saison dürfte in den nächsten Tagen bekanntgegeben werden. Ebenfalls verletzt sind immer noch Keller und Hendry. Anstelle des verletzten Alatalo rückte Roland Korsch in die Linie mit Truttmann und Westerback auf.

Topskorer in Torlaune
Die «Leuen» liessen sich durch den Ausfall von Alatalo allerdings nicht aus der Bahn werfen. Schlusslicht Neuchâtel hatte es am Sonntag schliesslich vorgezeigt, dass man sogar ohne Ausländer gewinnen kann. Gegen die weitgehend harmlosen Walliser bestimmte das Team von Felix Burgener das Geschehen im Startdrittel mehrheitlich und ging nach einem Energieanfall von Topskorer Marco Truttmann verdient in Führung (8.). Und die Gastgeber doppelten wenig später nach: Truttmann verwertete einen Penalty via Innenpfosten zum 2:0 (12.) und realisierte damit seinen 29. Saisontreffer. Die Walliser beschäftigten HCT-Keeper Andreas Schoop im gesamten Startdrittel dagegen höchst selten ernsthaft.

Nur zwölf Sekunden…
…benötigten die Thurgauer in der dritten Überzahl, um Torhüter Daniel Ruefenacht erneut zu überwinden. Nach einem Slapshot von Pargätzi stand Roland Korsch goldrichtig, um den Abpraller zum 3:0 über die Linie zu schieben. Beinahe 25 Minuten dauerte es, bis der HCT die erste Strafe kassiert, was für die Disziplin spricht. Als Westerback nur wenig später aber bereits zum zweitenmal auf die Strafbank wanderte, war es dann allerdings auch um die Ungeschlagenheit von Schoop passiert. Turler realisierte im Nachschuss das 1:3. In der Folge kamen die Gäste besser ins Spiel. Dass Martigny nicht noch näher herankam, hatte der HCT primär seinem starken Schlussmann zu verdanken, der mit seinen Paraden den Zweitorevorsprung in die zweite Pause rettete.

Dennoch wurde es im letzten Drittel nochmals eng für die Thurgauer. Burdet nützte die zweite doppelte Überzahl innert weniger Minuten zum 2:3-Anschlusstreffer (44.). Headschiedsrichter Frédéric Favre sorgte nun für unnötige Emotionen. Zuvor unauffällig und solide pfeifend, verlor er zuerst seine Linie und danach auch phasenweise die Übersicht. Martignys ansonsten ziemlich blasse Ausländer Sleigher und Bellemare verpassten in der 55. Minute den Ausgleich jeweils nur um Zentimeter. Beide schlugen sie vor dem Tor über die Scheibe. Wenig später (56.) machte es Annen besser und entschied mit seinem 4:2 die Partie zugunsten der Einheimischen.

Einwöchige Pause
Am kommenden Wochenende zieht der HC Thurgau eine Spielpause ein. Die nächste Meisterschaftspartie bestreitet er deshalb erst am kommenden Dienstag, 15. Januar. Dabei empfangen die Thurgauer um 19.45 Uhr die GCK Lions zum wegweisenden Strichkampf.