Montag, 28. Januar 2008

Spielbericht HCT - Olten vom 27.01.08


HCT-Negativ-Serie setzt sich fort

Im letzten echten Heimspiel der NLB-Qualifikationsrunde unterlag der HC Thurgau gegen Olten mit 3:5. Es war bereits die sechste Niederlage in Folge.

Andres Eberli
Kreuzlingen – Auch die kühnsten Optimisten im Umfeld des HC Thurgau dürften nach der sechsten Niederlage in Serie die Playoff-Träume begraben. Während sich der gestrige Gegner Olten dank des 5:3-Sieges die Playoff-Qualifikation auch mathematisch sicherte, liegen die Thurgauer mit acht Verlustpunkten Rückstand auf die GCK Lions beinahe aussichtslos unter dem Strich. Für sie gilt es nun, die Saison in Anstand zu beenden, wobei dies abseits der Bodensee-Arena in Kreuzlingen zu geschehen hat. Des Tennis-Daviscups wegen muss das Team von Felix Burgener nun fünfmal in Folge auswärts antreten und schliesslich für die Partie gegen Chur nach Frauenfeld ausweichen. Die 3:5-Niederlage im letzten echten Heimspiel war aus Thurgauer Sicht so unnötig wie viele davor. Ein starkes Mitteldrittel sowie ein druckvoller Start in den Schlussabschnitt genügten allerdings nicht.

Aufholjagd im Mitteldrittel
Den Oltenern unterlegen waren die Thurgauer zu keiner Zeit. Das Startdrittel gestalteten sie ausgeglichen, mussten allerdings im Verlauf der ersten 20 Minuten durch Kaartinen und Trachsler zwei Treffer hinnehmen. Doch die Thurgauer kämpften sich ins Spiel zurück und profitierten dabei auch von nachlassenden Solothurnern, bei denen der Frauenfelder Topskorer Andreas Küng eine unauffällige Partie zeigte. Nachdem Hirt in der 25. Minute das wohl vorentscheidende 3:0 verpasst hatte, schlichen sich in Oltens Defensive Unkonzentriertheiten ein. Philipp Bucher nutzte dies in der 27. Minute zum Anschlusstreffer. Es war die beste Phase im Spiel der Thurgauer; das Geschehen spielte sich beinahe ausschliesslich vor Gäste-Torhüter Leimbacher ab. Schliesslich traf erneut Bucher zum verdienten Ausgleich (33.). Und zwei weitere Minuten später hatte der HCT die Partie endgültig gedreht. Korsch traf in Unterzahl nach einem langen Pass von Meichtry zum 3:2, wobei Olten ein völlig uninspiriertes Powerplay zeigte und dabei weder Druck auf den die Scheibe führenden Meichtry machte noch sich um Korsch kümmerte. Die Thurgauer revanchierten sich für das Geschenk zwei Minuten später. Ebenfalls in Überzahl mussten sie den Gästen einen Konter zugestehen. Wüthrich verwertete sicher zum erneuten Ausgleich.

HCT verschiesst Penalty
Zu Beginn des Schlussdrittels präsentierte sich der HCT weiter leicht überlegen. Die Chancen zur erneuten Führung wären vorhanden gewesen. Doch es zeigte sich in dieser Phase der grösste Unterschied zwischen den beiden Teams – die Abgeklärtheit vor dem Tor. Während Philipp Bucher in der 44. Minute die grösste Chance in Form eines Penaltys nicht zu nutzen wusste, bezwang Hirt auf der anderen Seite HCT-Keeper Schoop mit einem der ersten Abschlüsse Oltens im letzten Drittel. Zwar steckten die Thurgauer nicht auf, waren jedoch gegen Ende nicht mehr in der Lage, Bestchancen zu kreieren. Doppeltorschütze Wüthrich machte mit dem 5:3 gut zwei Minuten vor Schluss alles klar.

HC Thurgau – Olten 3:5 (0:2, 3:1, 0:2)
Bodensee Arena. 758 Zuschauer. SR Koch; Kehrli, Stäheli
Tore: 7. Kaartinen (Wüthrich, Hirt) 0:1. 15. Trachsler (Aeschlimann, Kaartinen; Ausschluss Annen). 27. Bucher (Fäh, Wegmüller) 1:2. 33. Bucher (Dommen) 2:2. 35. Korsch (Meichtry, Westerback; Ausschluss Novak!) 3:2. 38. Wüthrich (Meister, Schnyder; Ausschluss Aeschlimann) 3:3. 48. Hirt (Dähler, Trachsler) 3:4. 58. Wüthrich (Guidarelli, Schnyder) 3:5.
HC Thurgau: Schoop; Pargätzi, Meichtry; Fäh, Wegmüller; Röthlisberger, Lattner; Mühlemann, Mordasini; Keller, Westerback, Randegger; Korsch, Fehr, Hendry; Falett, Annen, Novak; Müller, Dommen, Bucher
Olten: Leimbacher; Aeschlimann, Meister; Stapfer, Dällenbach; Schnyder, Boss; Kaartinen, Guidarelli, Wüthrich; Küng, Hiltebrand, Dähler; Trachsler, Hirt, Schwarzenbach; Merzaghi
Strafen: 4x2 Minuten gegen Thurgau, 5x2 Minuten gegen Olten
Bemerkungen: HCT ohne Mifsud, Alatalo (beide verletzt), mit P. Bucher, Dommen sowie Randegger (Partnerteams). Olten ohne Bloch, Werlen, Kparghai, Hildebrand, Schwarz (alle verletzt) sowie Balerna, Schena (Partnerteam). 44. Bucher scheitert mittels Penalty. 57:48 Time-out Thurgau und bis 59:40 ohne Goalie.


Mit Anstand verloren

Nach einem miserablen Auftakt steigerte sich der HC Thurgau gegen den EHC Olten im Mitteldrittel. Trotzdem gab es eine 3:5 (0:2, 3:1, 0:2)-Niederlage.

Christian Lohr
Von den offiziell genannten 758 Zuschauern, die gestern am späten Sonntagnachmittag den Weg in die Bodensee-Arena fanden, kam ein Drittel aus der Schweizer Bahn-Metropole. Dem HCT hatten viele der langjährigen Anhänger als Antwort auf die nicht wenigen sportlichen Enttäuschungen im Januar die Treue versagt.

Zu wenig genau
Und diejenigen Fans, die zum höchstwahrscheinlich letzten HCT-Heimspiel in dieser Saison nach Kreuzlingen gekommen waren, wurden zu Beginn keineswegs zufriedengestellt. In den ersten 20 Minuten spielten die Gastgeber, die im Gegensatz zum Freitag in Ajoie diesmal wieder auf vier komplette Reihen zugreifen konnten, erschreckend harmlos auf. Es war das Allerschlimmste zu befürchten. In den eigenen Angriffen einfach zu wenig genau, liess man die ebenfalls höchst bescheidenen Solothurner ihre zwei einzigen gefährlichen Aktionen in Tore umwandeln. Zuerst war Kaartinen in der 7. Minute mit einem verdeckt abgefeuerten Distanzschuss erfolgreich. Dann traf sieben Minuten später Trachsler bei der ersten zahlenmässigen Überlegenheit der Gäste.

Kurze Hoffnung
Aus den Powerplay-Gelegenheiten konnten die Ostschweizer zwar auch im zweiten Durchgang keinen Nutzen ziehen. Immerhin gab der HCT aber ein Lebenszeichen von sich. Philipp Bucher, von Frauenfeld temporär abgestellt, erzielte mit zwei Toren (27. und 33.) an alter Wirkungsstätte den Ausgleich zum 2:2. Noch grössere Begeisterung kam in der 35. Minute auf, als sich Korsch ein Herz fasste und das 3:2 schoss. Das 3:3 liess dann aber nicht allzu lange auf sich warten. Im dritten Drittel besass dann Olten wieder Vorteile und glänzte mit seiner Effizienz. Hirt und Wüthrich, der beste Mann auf dem Eis, waren für den Endstand von 3:5 besorgt.

An Wunder glauben
Dem HCT kann zugute gehalten werden, dass er mit Anstand verloren hat. Jetzt gilt es jedoch, an ein Wunder zu glauben, wenn die Burgener-Truppe in den nun folgenden fünf Auswärtsspielen und der letzten Heimpartie vom 10. Februar noch den Einzug in die Playoffs schaffen soll.