Mittwoch, 26. September 2007

HCT dem Leader nicht gewachsen

Der HC Thurgau konnte der Ungeschlagenheit des NLB-Leaders wie erwartet kein Ende setzen. Dem HC La Chaux-de-Fonds genügte in der Bodensee-Arena vor 721 Zuschauern ein Zwischenspurt zum 3:2-Erfolg.

Der HC Thurgau präsentierte sich auch in seinem fünften Spiel noch nicht als gefestigte Mannschaft. Erneut brauchte es wenig, um das labile Gefüge ins Wanken zu bringen. Zudem gelang es dem ausländischen Personal von Felix Burgener erneut nicht, die erhoffte Leaderfunktion auch auf dem Eis zu übernehmen. Weder der finnische Routinier Mika Alatalo noch der Kanadier Scott Mifsud – er ist noch nicht im europäischen Eishockey angekommen – konnten an diesem Abend die notwendigen Akzente setzen. Da die Jungen noch in zu vielen Situationen die falschen Entscheidungen trafen, musste sich der HCT auch in seinem zweiten Heimspiel geschlagen geben. Und erstmals lag er in der noch jungen Saison in einem Spiel nie in Führung.

Die Partie begann animiert, wobei sich die Thurgauer nach einer frühen Strafe gegen Brägger (2.) in den Startminuten der stürmischen Angriffen des Leaders zu erwehren hatten. Weil die Neuenburger bei ihren Abschlussbemühungen vorerst aber die letzte Konsequenz vermissen liessen, konnte die zuletzt arg gebeutelte Thurgauer Defensive wieder etwas Selbstvertrauen gewinnen. Goalie Andreas Schoop hielt sein Team zudem mit sicheren Interventionen im Spiel.

Kurze Steigerung
In der Folge – und bis zu Spielmitte – gelang es dem HCT gar das Spielgeschehen auszugleichen. Aber auch die Thurgauer kamen zu selten in wirklich gefährliche Schusspositionen. Und als die Gäste dann ein wenig konzentrierter ans Werk gingen, war es auch mit der bescheidenen Thurgauer Herrlichkeit vorbei. Botta (30.), Vacheron (33.) und Neininger führten innerhalb von etwas mehr als sechs Minuten die Entscheidung herbei.

Dass sich die Thurgauer nicht entmutigen liessen, spricht für sie. Gegen die nun wieder lethargischeren Gäste gelang es den Gastgebern im Schlussdrittel das Resultat noch zu verschönern. Pascal Annen (45.) und Alatalo, 57 Sekunden vor Schluss im Powerplay, kamen doch noch zu Erfolgserlebnissen. Der Leader deutete aber immer wieder an, dass er noch hätte zulegen können. Thomas Werner, Thurgauerzeitung.

HCT - CdF 2:3 (0:0, 0:3, 2:0)
Bodensee-Arena. – 721 Zuschauer. – SR: Baumgartner, Lombardi/Longhi.
Tore: 30. Botta (Hostettler; Ausschlüsse Eisenring; Dolana) 0:1. 33. Vacheron (Roy, Botta) 0:2. 37. Neininger (Roy, Botta) 0:3. 45. Annen (Mordasini) 1:3. 60. (59:03) Alatalo (Meichtry; Ausschluss Pasqualino) 2:3. – Strafen: 5x2 Minuten gegen Thurgau; 7x2 Minuten gegen La Chaux-de-Fonds.
Thurgau: Schoop; Wegmüller, Fäh; Pargätzi, Meichtry; Lattner, Hug; Jakob, Falett; Annen, Mifsud, Alatalo; Truttmann, Brägger, Eisenring; Korsch, Fehr, Horber; Müller, Plankl, Mordasini.
La Chaux-de-Fonds: Kohler; V. Schirjajew, Vacheron; Girardin, Hostettler; Emery, Bernasconi; Daucourt; Botta, Neininger, Roy; Pochon, Pasqualino, Bochatay; Mano, Forget, Dolana; E.Schirjajew, Du Bois.
Bemerkungen: Thurgau ohne die verletzten Hendry (Rippenprellung), Keller (Schulter) und Mühlemann (Adduktoren); mit Jakob (SC Weinfelden/B-Lizenz). 47. Pfostenschuss Bochatay. 56:53 Time-out Thurgau.



Viel Charakter bewiesen - HC Thurgau unterliegt Leader La Chaux-de-Fonds zu Hause nur 2:3.

Die erwartete Niederlage konnte Thurgau gegen den NLB-Spitzenreiter La Chaux-de-Fonds zwar nicht vermeiden. Beim 2:3 (0:0, 0:3, 2:0) bäumten sich die «Leuen» jedoch nach schwachem Mitteldrittel nochmals eindrücklich auf.

Die ganz grosse Gala war es nicht, welche der Leader gestern am Bodensee ablieferte. Zum Schongang wurde es für La Chaux-de-Fonds letztlich nicht, weil man sich Schwächephasen leistete.

Startwirbel überstanden
Nach dem Debakel vom Samstag in Lausanne war für den HC Thurgau gegen die Jurassier von Beginn weg einmal die Sicherung der Verteidigung angesagt. Defensiv waren die Gastgeber auch von der ersten Sekunde an gefordert. Der aktuelle Spitzenreiter wartete denn auch mit dem erwarteten Wirbel auf, dem allerdings die entscheidende Durchschlagskraft und die grossen Torgelegenheiten fehlten. Die Burgener-Truppe mit einem hochkonzentrierten Schoop im Kasten überstand diese eigentliche Welle zum Auftakt schadlos und konnte seinerseits ab Mitte des Drittels selber Akzente nach vorne setzen. Brägger und Truttmann besassen gar gute Chancen zur überraschenden Führung.

Kurzer Prozess
Mit gestärktem Mut kehrten die «Leuen» aufs Eis zurück. In einigen Situationen wurde einiger Druck erzeugt. Fäh hätte in der 27. Minute der erste Schütze des Abends sein müssen, doch er vergab aussichtsreich fast ein wenig fahrlässig. Wie man es macht, das zeigten ab der 30. Minute die Neuenburger. Der einstige Schweizer Serienmeister setzte innerhalb von 450 Sekunden in der zweiten Welle zum kurzen Prozess mit den vor allem läuferisch unterlegenen Thurgauern an. Botta, Vacheron und Neininger skorten gegen die überforderte HCT-Formation mit teils schön herausgespielten Toren zum 0:3 nach zwei Durchgängen.

Effort nicht mehr belohnt
Im Schlussabschnitt deutete vorerst nichts darauf hin, dass in dieser recht fairen Begegnung nochmals wirklich Spannung aufkommen würde. Doch als Annen in der 45. Minute das 1:3 gelang, meldeten sich die Thurgauer zurück. Der Effort, mit charaktervollem Einsatz bis zuletzt bewiesen, sollte aber nur noch mit dem Anschlusstreffer zum 2:3 durch Alatalo Sekunden vor Schluss belohnt werden. Das war gut für die Moral, unterm Strich dann aber nicht mehr.

Vater und Sohn auf dem Eis
Bemerkenswert war in dieser Partie der fünften Runde, dass bei den Gästen ab Spielmitte Vater und Sohn Schirjajev zum Einsatz gelangten. Der inzwischen bereits 46 Jahre zählende Valerie verteidigte in gewohnt engagierter Manier. Das 18-jährige Talent Evgenii wurde im Angriff eingesetzt. Christian Lohr, Thurgauer Tagblatt.

Montag, 24. September 2007

Leuen kassieren «Stängeli»

HC Thurgau verliert nach zweimaliger Führung mit 3:10


Was positiv begann, endete in einem Fiasko. Der HC Thurgau verlor am Samstag beim Titelanwärter Lausanne trotz einer zweimaligen Führung hoch mit 3:10. Die Basis zum Kantersieg legten die Gastgeber im Mitteldrittel, das sie 6:1 gewannen.

Die Mannschaft von Felix Burgener muss zum Saisonauftakt hartes Brot essen. Nach sehr knappen Resultaten in den ersten drei Begegnungen geriet sie am Samstag erstmals unter die Räder. Die hoch eingestuften Lausanner deckten vor 3398 Zuschauern in der Malley die Schwächen im Thurgauer Spiel spätestens ab dem zweiten Abschnitt schonungslos auf. 2:2 lautete das Skore nach den ersten 20 Minuten, 8:3 nach den zweiten. Der Rest war nur mehr Pflichtstoff für das in allen wesentlichen Belangen hoch überlegene Team von Trainer Kevin Ryan.

Start nach Mass
Dass die Trauben am Genfersee sehr hoch hängen würden, davon mussten die Thurgauer ausgehen. Zu Beginn schien allerdings eine Überraschung durchaus möglich. Gegen sehr verhalten startende Lausanner nützte Marco Truttmann zwei Unterzahlsituationen um sein Team mit 1:0 (10.) und 2:1 (19.) in Führung zu schiessen. Dass der Ausgleich nur 22 Sekunden später und noch im 1. Spielabschnitt fiel, hatte dann bereits wegweisenden Charakter.

Sofort nach Wiederbeginn kam der HCL-Express so richtig ins Rollen. Baumann realisierte in der 22. Minute die erstmalige Führung des Favoriten. Innerhalb von weniger als 3 Minuten machte dieser dann bereits alles klar. Staudenmann (27:28) nützte eine Strafe gegen Pargätzi zum 4:2 und Himelfarb (28:11) sowie Lüssy (29:23) erhöhten das Skore auf 6:2. Damit nahmen die Lausanner der jungen Thurgauer Mannschaft den Wind bereits vor der «Halbzeit» komplett aus den Segeln, daran konnte auch der schnelle dritte HCT-Treffer durch Meichty (29:49) nichts ändern.

Der Gastgeber schaltete und waltete nun praktisch nach Belieben, ohne an seine Grenzen gehen zu müssen. Merz (32.), Pecker (37./in Überzahl) und nochmals Himelfarb (53.) sahen ihre Schüsse im Netz zappeln. Lussier setzte den Schlusspunkt hinter das Lausanner Torfestival 26 Sekunden vor der Schlusssirene zum 10:3.

Rehabilitation gegen Leader?
In der 5. Runde dürfte die Aufgabe nicht leichter werden. Morgen Dienstag gastiert nämlich Tabellenführer La Chaux-de-Fonds in der Bodensee-Arena. Die Jurassier haben bislang lediglich einen Punkt abgegeben und der HCT wird sich gewaltig steigern müssen, will er dies ändern.

Mittwoch, 19. September 2007

HCT holt im Wallis den ersten Sieg

Der HC Thurgau landete in der Eishockey-NLB in Sierre mit 6:5 n.V. den ersten Saisonsieg. Allerdings verspielte das Burgener-Team im Schlussdrittel einen 4-Tore-Vorsprung.

Gesamthaft passte im ersten Spielabschnitt auf beiden Seiten noch nicht allzu viel zusammen. Trotzdem besass der HCT ein Chancenplus. Erst scheiterte Scott Mifsud (4.) an Torhüter Zerzuben, dann bot sich den Gästen während 85 Sekunden gar ein doppeltes Überzahlspiel, in welchem erneut der Kanadier (5.) zu lange zögerte und kurz darauf Patrick Meichtry am Gehäuse vorbei zielte. Doch auch «Leuen»-Keeper Andreas Schoop musste einige Male eingreifen. Nach einer gelungenen Abwehr zogen die Thurgauer blitzschnell in die Gegenrichtung und Mathias Brägger (12.), von Marco Truttmann schön eingesetzt, markierte die Führung für seine Farben. Nur zwei Minuten später schien es also ob Marco Truttmann erneut getroffen hätte, doch die rote Lampe hinter dem Tor leuchtete nicht auf, sodass das Schiedsrichtergespann den vermeintlichen Treffer nicht gab. Trotzdem durfte die Burgener-Truppe auch im dritten Spiel mit einer Führung in die Pausenkabine.

Wie nahe Glück und Pech zusammenliegen zeigte sich, als die Walliser mit Brown (23.), selbst im Powerplay, am leeren Gehäuse vorbeischossen. Sekunden später lancierte Truttmann den von der Strafbank zurückkehrenden Korsch mustergültig, und die Gäste jubelten zum 2. Mal. Doch als die Walliser durch ihren Ausländer Cormier wenig später verkürzten, keimte in der heimischen Arena neue Hoffnung auf. Dank der Mithilfe der Thurgauer, diese schwächten sich mit leichtfertigen Strafen gleich selber, kamen die Platzherren dem Ausgleich bedrohlich nahe. Doch der omnipräsente Marco Truttmann (30.) nahm mit dem dritten Tor für den HC Thurgau den Wallisern wieder den Glauben an die Wende. Als kurz vor dem zweiten Sirenenton der Ausländer-Block der Thurgauer auch noch traf, Mifsud (39.) schlenzte den Puck in den Netzhimmel, schien mit dem Dreitore-Vorsprung die Entscheidung gefallen. Um so mehr als der HCT-Kanadier (43.) zu Beginn des Schlussabschnitts sogar noch einen draufsetzte.

Matchwinner Alatalo
Doch weit gefehlt: Die Thurgauer schraubten bereits zehn Minuten vor dem Spielende einen Gang zurück und wurden dafür prompt bestraft. In weniger als vier Minuten trafen die Walliser gleich dreimal und brachten damit nicht nur die Spannung sondern Dramatik pur ins Spiel zurück. Letztlich musste der HCT in der allerletzten Minute den Ausgleich einstecken und den Gang in die Verlängerung annehmen. Genau 19 Sekunden vor dem Ende traf der Finne Mika Alatalo dann doch noch mit einem Gewaltsschuss zum Sieg. Klaus Reignet, Thurgauerzeitung.

Montag, 17. September 2007

Saison-Heimpremiere verpatzt

Christian Lohr

HC Thurgau verliert nach schwachem Spiel gegen GCK Lions mit 3:4




Vor 1323 Zuschauern konnte der HC Thurgau im ersten Heimspiel gegen die Zürcher GCK Lions nur im ersten Drittel überzeugen. Danach baute man in einer niveauarmen NLB-Partie ab und unterlag mit 3:4 (2:1, 0:1, 1:2).

An die Leistung in Pruntrut, wo man tags zuvor bei Ajoie erst im Penaltyschiessen verloren hatte, konnten die «Leuen» am Samstag gegen die GCK Lions nicht anknüpfen. Die Burgener-Truppe spielte zwar auch gegen die Zürcher einen 2:0-Vorsprung heraus, liess aber gerade zu Beginn des 3. Drittels zu markant nach, als dass es trotz des Endspurts noch zu einem neuerlichen Punktgewinn gereicht hätte. Der Erfolg der Gäste ging letztlich in Ordnung, weil sie eine konstantere Leistung abzurufen in der Lage waren.

Zwei statt vier Tore
Für Thurgau begann die Partie recht verheissungsvoll. Der finnische Neuzugang Mika Alatalo konnte bereits in der 6. Minute im Powerplay auf Zuspiel des Kanadiers Scott Mifsud zum 1:0 einschiessen. Rund 100 Sekunden danach fasste sich Korsch mit einem Alleingang das Herz und liess beim 2:0 den Keeper des Gegners eher schlecht aussehen. Die zu Beginn elanvollen Gastgeber kamen auch in den folgenden 20 Minuten durch Brägger und Plankl zu weiteren ausgezeichneten Chancen. Doch statt des möglich 4:0 blieb es beim 2:0, weil die Effizienz unzureichend war.

Schoop bezwang Schoop
Gleichzeitig steigerten sich die ohne ihren Top-Ausländer Dustin Johner angetretenen GCK Lions. Sie brillierten zwar nicht mit ihrem Spiel, zeigten jedoch einen kompakten Auftritt. Dank des frühen Anschlusstreffers schaffte es die Mannschaft von Beat Lautenschlager, das Blatt schleichend zu wenden. Im Mittelabschnitt kam man mit einem von fünf Überzahltoren in dieser Partie zum Ausgleich zum 2:2. Steven Schoop und Schommer waren gegen die immer schlechter organisierten Thurgauer dann Mitte des letzten dritten Durchgangs für einen 4:2-Vorsprung der Zürcher besorgt. Zuerst wurde Andreas Schoop von Steven Schoop mit einem verdeckt abgegebenen Schuss bezwungen, dann erzielte Schommer ein Kontertor.

Auch Hendry skorte
Etwas Spannung sollte doch nochmals aufkommen. Der HCT kam durch Hendry nach nur 35 Sekunden auf ein Tor heran. Der Gleichstand lag jedoch nicht mehr wirklich drin, weil die «Leuen» im heissen Finish wegen einer diskutablen kleinen Strafe dezimiert zu agieren hatten. Mit ihrem Einbruch hatten sie aber den Match schon zuvor preisgegeben.

Samstag, 15. September 2007

Verdienter Auswärtspunkt


Markus Rutishauser



HC Thurgau verliert in Pruntrut erst im Penaltyschiessen mit 2:3 (0:0,0:1,2;1,1:0)
Nach einer ansprechender Leistung unterlag der HC Thurgau im Startspiel gestern gegen den HC Ajoie mit 2:3. Roy traf im Penaltyschiessen als einziger Schütze. Heute Samstag (19.30 Uhr) empfangen die «Leuen» die GCK Lions.

Damit kehrten die «Leuen» immerhin mit einem Punkt aus dem Jura zurück. Sie hielten gegen den favorisierten HC Ajoie über Erwarten gut mit. Erst die Strafenflut im Schlussdrittel (7 gegen Thurgau) brachten das Team von Felix Burgener von der Siegerstrasse ab. Als bester HCT-Spieler wurde richtigerweise Keeper Andreas Schoop ausgezeichnet, der grossen Anteil am Punktgewinn hatte. Von den Ausländern zeigte Mika Alatalo (1 Tor) die erwartet solide Leistung, während der Kanadier Scott Mifsud wenig Wirkung zeigte und im letzten Abschnitt gleich drei Strafen kassiert.

Defensiv diszipliniert
Beide Teams starteten ziemlich verhalten in die neue Saison. Ajoie versuchte zwar den Rhythmus und das Geschehen auf dem Eis zu bestimmen, so richtig gelang ihnen dies aber nicht. Vor allem deshalb, weil die Thurgauer mit defensiver Disziplin dagegen hielten. Sieht man von der Gross-chance des Kanadiers James Desmarais ab, der einen Querpass von Landsmann Stephane Roy aus kurzer Distanz neben statt ins Tor schoss, wurde HCT-Keeper Andreas Schoop kaum einmal ernsthaft geprüft. Weil sich das Burgener-Team in erster Linie defensiv aufstellt, blieb allerdings auch der neue Ajoie-Schlussmann Simon Rytz unterbeschäftigt.

Im zweiten Abschnitt agierte auch der HCT offensiver und so entwickelte sich ein Spiel mit deutlich mehr torgefährlichen Aktionen. Nachdem Marco Truttmann innerhalb von zwei Minuten gleich zwei gute Möglichkeiten alleine vor Rytz verpasst hatte, machte es Routinier Mika Alatalo wenig später besser. Der Finne stocherte die Scheibe nach einem Distanzschuss am chancenlosen HCA-Keeper vorbei zum 0:1 über die Linie (30.); Rauch sass zu diesem Zeitpunkt auf der Strafbank. Die Jurassier drückte zwar sofort aufs Tempo und besassen auch zwei, drei gute Ausgleichsmöglichkeiten, doch entweder scheiterten sie an Ungenauigkeiten oder aber an Schoop. Nach 16 Minuten schickte Schiedsrichter Favre die Teams frühzeitig in die Kabine. Er hatte das Eis als zu weich befunden und ordnete eine vorzeitige Eisreinigung an.

Durch Strafen gestoppt
Im Schlussabschnitt häuften sich die Strafen gegen den HCT. Ajoie verstand daraus aber (vorerst) keinen Nutzen zu ziehen. Gleich zweimal konnten die Gastgeber während 71 und 33 Sekunden in doppelter Überzahl angreifen. Aber Schoop hielt stark. Seine Mitspieler machten es in der 45. Minute besser: Mathias Brägger verwertete ein Zuspiel von Patrick Meichtry zum 0:2, während der Ex-Thurgauer Bernhard Schümperli eine Strafe absass. Kurz darauf kassierte der HCT aber gleich mehrere Strafen. Jeweils in doppelter Überzahl gelang Ajoie durch Desmarais und Barras innert 82 Sekunden doch noch der Ausgleich (46./47.).

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Donnerstag, 13. September 2007

Eine schwierige Mission

Markus Rutishauser (Thurgauer Tagblatt) zum Start der Meisterschaft morgen Freitag.

HC Thurgau startet am Freitag in Pruntrut gegen Ajoie in die NLB-Qualifikation - Keller operiert, Brägger zurück
Mit einer Doppelrunde beginnt für den HC Thurgau an diesem Wochenende die NLB-Qualifikation. Zwar endlich wieder mit zwei Ausländern, doch das restliche Kader lässt eine schwierige Saison erwarten.

Mit einem (reduzierten) Budget von knapp unter 2 Millionen Franken unternimmt Felix Burgener mit seinem HC Thurgau einen neuen Anlauf in Richtung Playoffs. Nach den gewichtigen Abgängen im Frühjahr (Sigg, Stüssi, Tognini, Rigamonti und Kparghei), mit denen viel Routine verloren ging, versucht der Präsident, Sportchef und Trainer in Personalunion, eine stark verjüngte Mannschaft aufzubauen. Als Stützen des ziemlich wackeligen Gebildes hat der Scherzinger zwei Ausländer verpflichtet; den unbekannten jungen Kanadier Scott Mifsud (25) und den erfahrenen Olympia- und WM-Teilnehmer Mika Alatalo. Auf dem 36-jährigen Stürmer lastet viel Druck, soll er doch nicht nur Tore schiessen, sondern gleich auch noch die Jungen führen. Dass der Finne die hierfür nötige Klasse besitzt, hat er in der Vorbereitung bewiesen. Von Mifsud erhofft sich der HCT primär Vollstreckerqualitäten.

Sorgenkind Verteidigung
Während die Torhüterposition mit Andreas Schoop trotz dessen Jugend (21 Jahre) gut besetzt scheint, hat sich die ohnehin sehr knapp bestückte Defensive spätestens diese Woche zum Sorgenkind Nummer 1 entwickelt. Routinier Ronny Keller fällt nach seiner Schulteroperation für 4 Monate aus und dürfte erst im Januar wieder einsatzbereit sein. Damit verfügt Burgener gerade mal über zwei routinierte Verteidiger (Fäh, Meichtry) sowie drei junge Neue (Wegmüller, Pargätzi, Hug). In diesem Bereich hat der HCT in den nächsten Tagen und Wochen grossen Handlungsbedarf.

Dank der kurzfristigen Rückkehr von Mathias Brägger aus Davos bieten sich Trainer Burgener dafür in der Offensive grössere Möglichkeiten. Er hat bereits angekündigt, dass Brägger wie in der letzten Saison an der Seite von Truttmann stürmen wird. Die erste Linie wird vom Ausländerduo Alatalo/Mifsud gebildet. Die routinierten Roland Korsch und Gian-Carlo Hendry scheinen die valabelsten Ergänzung für diese beiden Linien. Damit verfügt der HCT sicher über zwei für NLB-Verhältnisse starke Offensivlinien. Die dritte und vierte Formation wird folglich primär aus jungen Talenten zusammengesetzt sein. Dass hier durchaus auch positives Überraschungspotenzial vorhanden sein kann, hat die Linie Brägger/Truttmann/Schuler in der letzten Saison bewiesen.

Drei Favoriten
In der Favoritenrolle sind der Vorjahresmeister Biel, der Grossklub Lausanne und Langenthal, das Überraschungsteam der letzten Jahre. Hinter diesen Spitzenteams scheint das Leistungsgefälle allerdings grösser geworden zu sein. Eine Überraschung wird am ehesten den Walliser Klubs Sierre oder Visp zugetraut. Gute Playoff-Chancen werden weiter Ajoie und La Chaux-de-Fonds zugestanden. 7 der 8 Viertelfinal-Tickets scheinen damit schon vergeben. Um den letzten Platz an der Sonne wird ein enges Rennen zwischen den GCK Lions, Thurgau, Martigny, Olten, Chur und Neuling Neuchâtel erwartet.

Wieder kein Absteiger
Alle Teams bestreiten 48 Spiele (vier Vollrunden) plus in den ersten zweieinhalb Monaten eine Begegnung gegen das U20-Nationalteam. Die Playoffs beginnen Mitte Februar. Für die Teams auf den Plätzen 9 bis 13 ist die Saison zu diesem Zeitpunkt zu Ende. Bangen um den Klassenerhalt muss niemand; es gibt wie im Vorjahr keinen sportlichen Absteiger.

Mittwoch, 12. September 2007

Brägger wieder beim HC Thurgau

Die Thurgauerzeitung vom 12. September 2007:

Drei Tage vor dem schweren Auftaktspiel in Porrentruy gegen Ajoie vermeldet der HCT die Rückkehr von Stürmer Mathias Brägger.

Wenn der HC Thurgau am Freitagabend auswärts beim HC Ajoie in die Eishockey-NLB-Saison steigt, kann Headcoach Felix Burgener wieder auf eine bewährte Kraft zurückgreifen. Mathias Brägger kehrt aus dem Bündnerland an den Bodensee zurück. Der Stürmer ging bereits in den letzten beiden Spielzeiten für die «Leuen» auf Torejagd und wechselte gegen Ende der vergangenen Saison in die NLA zum HC Davos. Beim HCT trifft Brägger wieder auf Marco Truttmann, mit dem er ein äusserst torgefährliches Sturmduo gebildet hat.

Während beim HC Thurgau am Freitag die Offensive mit dem neuen Ausländer-Duo Mika Alatalo und Scott Mifsud im Blickpunkt stehen wird, dürften sich die Blicke der Ajoie-Anhänger vor allem auf den Mann zwischen den Pfosten richten. Hinter der Torhüter-Position steht bei den Jurassiern noch ein dickes Fragezeichen. Die letzte Saison schloss Ajoie auf dem 5. Platz ab und konnte mit Olivier Gigon auf einen exzellenten Keeper zählen. Der ist nun aber nicht mehr dabei, weil er das wesentlich attraktivere Angebot des EHC Basel angenommen hat. Auch Michael Brügger, die Nummer 2, verliess den Verein, und sucht seine Chance nun bei Fribourg. Ersetzt wurde das Goalie-Duo durch die jungen Simon Pfister (22) und Simon Rytz (24), die sich erst noch zu bewähren haben.

Wiederum stark besetzt ist die Ajoie-Offensive. Der exzellente Stürmer Steven Barras konnte gehalten werden, und das Ausländer-Duo Stéphane Roy und James Desmarais sammelte letzte Saison beeindruckende 195 Punkte. Mit Bernie Sigrist wechselte allerdings ein starker Schweizer Stürmer nach Lausanne. Mit dem bereits 42-jährigen Verteidiger Martin Rauch kam für die Defensive ein sehr erfahrener Spieler. Rauch ist ein Leader auf und neben dem Eis.

Ajoie peilt auch in dieser Saison die Playoffs an. Trainer Dany Gelinas geniesst einen vorzüglichen Ruf, hat er doch die Mannschaft seit dem Sommer 2006 aus der Krise geführt. Er sorgte für neue Motivation und eine veränderte Einstellung. Diese soll nun in dieser Saison bestätigt werden. Dem HCT dürfte in Porrentruy also einmal mehr ein heisser Tanz bevorstehen. (rk/t)

Wir danken der Thurgauerzeitung für die Berichterstattung, HC Thurgau.