Mittwoch, 30. Januar 2008

Spielbericht La Chaux-de-Fonds - HCT vom 29.01.08

HCT fällt in La Chaux-de-Fonds auseinander

Die NLB-Eishockeyaner des HC Thurgau gingen auswärts gegen La Chaux-de-Fonds gleich mit 0:8 unter.

La Chaux-de-Fonds – Es scheint als fehlte den Thurgauern im Auswärts-Spiel die nötige Konzentration. Nach sechs Minuten lag der HCT bereits mit einem Tor zurück. Das Startfurioso der Westschweizer war damit noch nicht zu Ende, denn bis zur 10. Minute schossen sie drei weitere Treffer. Den Thurgauern kann man dabei nicht einmal vorwerfen, dass sie unnötige Strafen nahmen. Das Heimteam war einfach kaltblütiger. Das Torfes-tival nahm kein Ende. Die Thurgauer waren völlig von der Rolle und gingen mit 0:8 sang- und klanglos unter. Den HCT-Spielern fehlte das nötige Selbstvertrauen an allen Ecken. La Chaux-de-Fonds hat sich mit Charles Simard (Sierre), Pascal Avanthay und Julien Turler (Martigny) weiter verstärkt. (rf/lt)

La Chaux-de-Fonds – HCT 8:0 (4:0, 2:0, 2:0)
Les Mélèzes. 1604 Zuschauer. SR Kämpfer, Gnemmi/Niquille
Tore: 5:36 E. Schirjaev (Botta, Pasqualino) 1:0. 8:11 E. Schirjaev (Dolana, C. Girardin) 2:0. 9:15 Lussier (Mano, Dolana) 3:0. 9:56 Forget (C. Girardin, E. Schirjaev) 4:0. 23:05 Botta (Pochon, Roy) 5:0. 32:49 Forget (Membrez, Roy/Ausschluss Pargätzi) 6:0. 44:19 Loichat (Lussier, Daucourt) 7:0. 58:46 Roy (W. Schirjaew, Neininger/Ausschluss Wegmüller) 8:0.
Strafen: 4x2 Minuten gegen La Chaux-de-Fonds und 8x2 Minuten gegen Thurgau
La Chaux-de-Fonds: Kohler, Todeschini, Daucourt, W. Schirjaev, C. Girardin, L. Girardin, E. Schirjaev, Forget, Pasqualino, Roy, Botta, Dolana, Loichat, Lussier, Du Bois, Mano, Neininger, Pochon, Membrez
HCT: Schoop, Frischknecht, Falett, Pargätzi, Röthlisberger, Wegmüller, Fäh, Lattner, Meichtry, Annen, Fehr, Hendry, Korsch, Mühlemann, Mordasini, Müller, Novak, Westerback
Bemerkungen: HCT ohne Keller (beim Warm-up verletzt ausgeschieden)


Klare Verhältnisse

HCT verliert NLB-Auswärtsspiel gegen La Chaux-de-Fonds mit 0:8
Die Luft ist draussen: Die «Leuen» verloren gestern ein weiteres Kehrausspiel beim Tabellendritten La Chaux-de-Fonds hoch mit 0:8 (0:4, 0:2, 0:2).

Markus Rutishauser/si
Der HCT musste gestern im Jura erneut ohne Ronny Keller antreten. Der Verteidiger, welcher auf die nächste Saison hin für drei Jahre zu Sierre wechselt, musste bereits wieder pausieren. Seine vor vier Monaten operierte Schulter lässt trotz ersten vielversprechenden «Gehversuchen» weitere Meisterschaftseinsätze vorläufig nicht mehr zu. Dazu fehlten auch der langzeitverletzte Finna Mika Alatalo und Topskorer Marco Truttmann (leihweise bis Saisonende zum EHC Biel).

Viele Angebote
Vorläufig stehen, so HCT-Boss Felix Burgener gestern, keine weitere Abgänge zur Diskussion. Es lägen zwar für nahezu alle Spieler Angebote auf dem Tisch, doch wolle er die Saison anständig beenden und das könne er nur mit einem anständigen Kader. Es ist allerdings trotzdem nicht auszuschliessen, dass die «Leuen» bis zum Transferschluss von morgen Donnerstag, 31. Januar, noch den einen oder anderen Wechsel bekanntgeben werden.

Schnell klar zurück
Das gestrige 0:8 des HCT im Jura mag angesichts der Kräfteverhältnisse nicht überraschen. Währen die «Leuen» quasi noch eine Ehrenrunde vor dem definitiven Saisonende absolvieren, versucht sich der HCC in Playoff-Form zu spielen. Die Gastgeber legten vor 1600 Zuschauern denn auch los wie die Feuerwehr und lagen durch eine Doublette von Jewgeni Schirjajew (6./9.) sowie je einem Tor von Lussier und Forget (10.) schnell mit 4:0 vorne. Die Thurgauer kassierten dabei die Gegentore 2, 3 und 4 innerhalb von nur 105 Sekunden. Damit waren die Weichen früh gestellt und der hohe Favorit konnte früh einen oder gar zwei Gänge zurückschalten.

Playoff-Kampf entschieden
In der 47. NLB-Runde gab es durchwegs Favoritensiege. Thurgau (9.) besass in La Chaux-de-Fonds keine Chance (0:8) und vergab die wohl letzte Möglichkeit die Playoffs zu erreichen, umso mehr, weil auch die GCK Lions (8.) gegen Chur (5:1) siegten. Der Rückstand der Thurgauer, die zum siebtenmal in Serie verloren, auf die Zürcher beträgt fünf Partien vor dem Ende der Qualifikation damit weiterhin elf Punkte. Durch den Sieg der GCK Lions kann auch Sierre das Saisonende planen. Die Walliser, die gegen die Neuchâtel Young Sprinters die Pflicht erfüllten (6:2), hätten bei einer GCK-Niederlage noch theoretische Chancen auf einen Platz in den Top 8 besessen.

Montag, 28. Januar 2008

Spielbericht HCT - Olten vom 27.01.08


HCT-Negativ-Serie setzt sich fort

Im letzten echten Heimspiel der NLB-Qualifikationsrunde unterlag der HC Thurgau gegen Olten mit 3:5. Es war bereits die sechste Niederlage in Folge.

Andres Eberli
Kreuzlingen – Auch die kühnsten Optimisten im Umfeld des HC Thurgau dürften nach der sechsten Niederlage in Serie die Playoff-Träume begraben. Während sich der gestrige Gegner Olten dank des 5:3-Sieges die Playoff-Qualifikation auch mathematisch sicherte, liegen die Thurgauer mit acht Verlustpunkten Rückstand auf die GCK Lions beinahe aussichtslos unter dem Strich. Für sie gilt es nun, die Saison in Anstand zu beenden, wobei dies abseits der Bodensee-Arena in Kreuzlingen zu geschehen hat. Des Tennis-Daviscups wegen muss das Team von Felix Burgener nun fünfmal in Folge auswärts antreten und schliesslich für die Partie gegen Chur nach Frauenfeld ausweichen. Die 3:5-Niederlage im letzten echten Heimspiel war aus Thurgauer Sicht so unnötig wie viele davor. Ein starkes Mitteldrittel sowie ein druckvoller Start in den Schlussabschnitt genügten allerdings nicht.

Aufholjagd im Mitteldrittel
Den Oltenern unterlegen waren die Thurgauer zu keiner Zeit. Das Startdrittel gestalteten sie ausgeglichen, mussten allerdings im Verlauf der ersten 20 Minuten durch Kaartinen und Trachsler zwei Treffer hinnehmen. Doch die Thurgauer kämpften sich ins Spiel zurück und profitierten dabei auch von nachlassenden Solothurnern, bei denen der Frauenfelder Topskorer Andreas Küng eine unauffällige Partie zeigte. Nachdem Hirt in der 25. Minute das wohl vorentscheidende 3:0 verpasst hatte, schlichen sich in Oltens Defensive Unkonzentriertheiten ein. Philipp Bucher nutzte dies in der 27. Minute zum Anschlusstreffer. Es war die beste Phase im Spiel der Thurgauer; das Geschehen spielte sich beinahe ausschliesslich vor Gäste-Torhüter Leimbacher ab. Schliesslich traf erneut Bucher zum verdienten Ausgleich (33.). Und zwei weitere Minuten später hatte der HCT die Partie endgültig gedreht. Korsch traf in Unterzahl nach einem langen Pass von Meichtry zum 3:2, wobei Olten ein völlig uninspiriertes Powerplay zeigte und dabei weder Druck auf den die Scheibe führenden Meichtry machte noch sich um Korsch kümmerte. Die Thurgauer revanchierten sich für das Geschenk zwei Minuten später. Ebenfalls in Überzahl mussten sie den Gästen einen Konter zugestehen. Wüthrich verwertete sicher zum erneuten Ausgleich.

HCT verschiesst Penalty
Zu Beginn des Schlussdrittels präsentierte sich der HCT weiter leicht überlegen. Die Chancen zur erneuten Führung wären vorhanden gewesen. Doch es zeigte sich in dieser Phase der grösste Unterschied zwischen den beiden Teams – die Abgeklärtheit vor dem Tor. Während Philipp Bucher in der 44. Minute die grösste Chance in Form eines Penaltys nicht zu nutzen wusste, bezwang Hirt auf der anderen Seite HCT-Keeper Schoop mit einem der ersten Abschlüsse Oltens im letzten Drittel. Zwar steckten die Thurgauer nicht auf, waren jedoch gegen Ende nicht mehr in der Lage, Bestchancen zu kreieren. Doppeltorschütze Wüthrich machte mit dem 5:3 gut zwei Minuten vor Schluss alles klar.

HC Thurgau – Olten 3:5 (0:2, 3:1, 0:2)
Bodensee Arena. 758 Zuschauer. SR Koch; Kehrli, Stäheli
Tore: 7. Kaartinen (Wüthrich, Hirt) 0:1. 15. Trachsler (Aeschlimann, Kaartinen; Ausschluss Annen). 27. Bucher (Fäh, Wegmüller) 1:2. 33. Bucher (Dommen) 2:2. 35. Korsch (Meichtry, Westerback; Ausschluss Novak!) 3:2. 38. Wüthrich (Meister, Schnyder; Ausschluss Aeschlimann) 3:3. 48. Hirt (Dähler, Trachsler) 3:4. 58. Wüthrich (Guidarelli, Schnyder) 3:5.
HC Thurgau: Schoop; Pargätzi, Meichtry; Fäh, Wegmüller; Röthlisberger, Lattner; Mühlemann, Mordasini; Keller, Westerback, Randegger; Korsch, Fehr, Hendry; Falett, Annen, Novak; Müller, Dommen, Bucher
Olten: Leimbacher; Aeschlimann, Meister; Stapfer, Dällenbach; Schnyder, Boss; Kaartinen, Guidarelli, Wüthrich; Küng, Hiltebrand, Dähler; Trachsler, Hirt, Schwarzenbach; Merzaghi
Strafen: 4x2 Minuten gegen Thurgau, 5x2 Minuten gegen Olten
Bemerkungen: HCT ohne Mifsud, Alatalo (beide verletzt), mit P. Bucher, Dommen sowie Randegger (Partnerteams). Olten ohne Bloch, Werlen, Kparghai, Hildebrand, Schwarz (alle verletzt) sowie Balerna, Schena (Partnerteam). 44. Bucher scheitert mittels Penalty. 57:48 Time-out Thurgau und bis 59:40 ohne Goalie.


Mit Anstand verloren

Nach einem miserablen Auftakt steigerte sich der HC Thurgau gegen den EHC Olten im Mitteldrittel. Trotzdem gab es eine 3:5 (0:2, 3:1, 0:2)-Niederlage.

Christian Lohr
Von den offiziell genannten 758 Zuschauern, die gestern am späten Sonntagnachmittag den Weg in die Bodensee-Arena fanden, kam ein Drittel aus der Schweizer Bahn-Metropole. Dem HCT hatten viele der langjährigen Anhänger als Antwort auf die nicht wenigen sportlichen Enttäuschungen im Januar die Treue versagt.

Zu wenig genau
Und diejenigen Fans, die zum höchstwahrscheinlich letzten HCT-Heimspiel in dieser Saison nach Kreuzlingen gekommen waren, wurden zu Beginn keineswegs zufriedengestellt. In den ersten 20 Minuten spielten die Gastgeber, die im Gegensatz zum Freitag in Ajoie diesmal wieder auf vier komplette Reihen zugreifen konnten, erschreckend harmlos auf. Es war das Allerschlimmste zu befürchten. In den eigenen Angriffen einfach zu wenig genau, liess man die ebenfalls höchst bescheidenen Solothurner ihre zwei einzigen gefährlichen Aktionen in Tore umwandeln. Zuerst war Kaartinen in der 7. Minute mit einem verdeckt abgefeuerten Distanzschuss erfolgreich. Dann traf sieben Minuten später Trachsler bei der ersten zahlenmässigen Überlegenheit der Gäste.

Kurze Hoffnung
Aus den Powerplay-Gelegenheiten konnten die Ostschweizer zwar auch im zweiten Durchgang keinen Nutzen ziehen. Immerhin gab der HCT aber ein Lebenszeichen von sich. Philipp Bucher, von Frauenfeld temporär abgestellt, erzielte mit zwei Toren (27. und 33.) an alter Wirkungsstätte den Ausgleich zum 2:2. Noch grössere Begeisterung kam in der 35. Minute auf, als sich Korsch ein Herz fasste und das 3:2 schoss. Das 3:3 liess dann aber nicht allzu lange auf sich warten. Im dritten Drittel besass dann Olten wieder Vorteile und glänzte mit seiner Effizienz. Hirt und Wüthrich, der beste Mann auf dem Eis, waren für den Endstand von 3:5 besorgt.

An Wunder glauben
Dem HCT kann zugute gehalten werden, dass er mit Anstand verloren hat. Jetzt gilt es jedoch, an ein Wunder zu glauben, wenn die Burgener-Truppe in den nun folgenden fünf Auswärtsspielen und der letzten Heimpartie vom 10. Februar noch den Einzug in die Playoffs schaffen soll.

Samstag, 26. Januar 2008

Spielbericht Ajoie - HCT vom 25.01.08


Sich selber aufgegeben

HC Thurgau gibt Topskorer ab und bleibt beim 0:4 in Pruntrut gegen Ajoie ohne Chance.
Ohne den kurzfristig wieder zum EHC Biel ausgeliehenen Topskorer Marco Truttmann ist der HC Thurgau im Angriff noch harmloser. Bei Ajoie verlor man 0:4 (0:0, 0:2, 0:2).

Christian Lohr
An die Chance, im Jura zu gewinnen und damit gegenüber den diesmal spielfreien GCK Lions zumindest ein wenig Terrain gutzumachen, hatte man beim HCT scheinbar selber nicht mehr so richtig geglaubt. Denn anders ist kaum zu deuten, warum der Verein Stunden vor dem Match die sofortige Freigabe für den Topskorer bekanntgab.

Truttmann «geopfert»
Am bald 23jährigen Schwyzer, der es für die Thurgauer in dieser Saison in 40 Einsätzen auf 63 Punkte (31 Tore und 21 Assists) gebracht hat, war der EHC Biel bereits im Spätherbst dran gewesen. «Jetzt ist das Angebot einfach zu gut gewesen», räumte Felix Burgener rein finanzielle Überlegungen für diesen sportlich fragwürdigen Wechsel ein, den es vor einem Jahr schon einmal gab. Truttmann gehe vorerst einmal bis zum Playoff-Ende der Seeländer befristet, erklärte der Chef an der Bande, danach werde wieder ganz neu verhandelt. Neben dem stärksten Angreifer der letzten Wochen fehlte mit Westerback, der nach einem Hexenschuss noch nicht wieder einsatzbereit war, eine weitere wertvolle Angriffskraft. So blieb Burgener nichts anderes übrig, als aus seinem Rumpfkader gleich vier Verteidiger in der ersten Formation zu bringen. Darunter auch Keller, welcher nach seiner Verletzung in der Vorbereitung endlich zurückkehren konnte.

Ohne Tor geblieben
Hermann, dem Keeper vom Zuger Nachwuchs, glückte es dank den vereinten Kräften bei den Ostschweizern den Kasten zumindest ein Drittel lang dicht zu halten. Dann eröffnete der Kanadier Desmarais in der 23. Minute mit einem Treffer in Überzahl den Torreigen. In der 37. Minute erhöhte Posse für Ajoie zum 2:0 und wies damit den Weg für den restlichen Verlauf. Desmarais lief im letzten Drittel zur grossen Show auf und verpasst den Gästen in der 55. Minute innerhalb von 16 Sekunden einen Doppelschlag. Dem HCT blieb an diesem Abend auch nur ein einziges Erfolgserlebnis versagt. Die 0:4-Niederlage war letztlich deutlich genug ausgefallen.

Letztmals in der Arena
Bevor der HC Thurgau in den nächsten eineinhalb Wochen zu gleich fünf Auswärtsspielen in Folge anzutreten hat, gastiert morgen Sonntag um 17 Uhr der Tabellensiebte EHC Olten in der Bodensee-Arena. Für die «Leuen» dürfte es aller Voraussicht nach der letzte Heimauftritt in diesem Winter in Kreuzlingen sein. Das abschliessende 49. Spiel in der langen Qualifikation wird man dann noch in zwei Wochen am 10. Februar in Frauenfeld bestreiten, weil man dem Daviscup ausweichen muss.

Mittwoch, 23. Januar 2008

Spielbericht HCT - Langenthal vom 22.01.08


HCT verspielte gegen Langenthal den Sieg


Thurgau unterlag in einem zerfahrenen NLB-Eishockeymatch Langenthal nach 4:1-Führung doch noch 4:5.

Jürg A. Stettler
Kreuzlingen – Nachdem der HCT in den letzten NLB-Spielen bereits mehrmals auf den Rapperswiler Novak zählen konnte, steht nun fest, dass der Lakers-Stürmer bis zum Saisonende bei Thurgau bleibt. Gegen Langenthal standen zudem neben dem in dieser Saison ebenfalls schon für die «Leuen» aufgelaufenen Randegger auch noch die beiden Davoser Wellinger (88) und Gartmann (89) im Aufgebot. Dafür suchte man beim HCT weiter vergebens nach einem zweiten Ausländer. «Wir waren uns eigentlich mit drei Kandidaten einig, aber erhielten für sie die Freigabe nicht», erläuterte Coach Burgener vor der Partie. Und ergänzte: «Es wird immer schwieriger einen guten Ausländer zu verpflichten, aber wir halten weiterhin Ausschau.»

Nervöser Beginn
Vor den nur 647 Fans begannen beide Teams sehr nervös, unzählige Puckverluste und wenige zusammenhängende Aktionen waren die Folge. Zwar wurde auf beiden Seiten vehement um die Scheibe gekämpft, aber selten kam es zu Torgelegenheiten und wenn, dann hatten diese die Gäs-te. Larouche (3.) scheiterte zweimal an Schoop, der auch gegen Haas (9.) rechtzeitig seine Schoner ausfahren konnte. Die Thurgauer hatten danach eine heikle Phase zu dritt gegen fünf zu überstehen, aber bis auf den Lattenschuss von Stoller kamen die Langenthaler zu nichts Zählbarem. Dann ermöglichten gleich zwei Wechselfehler der Oberaargauer ein Powerplay, wovon Truttmann (17.) das zweite nach acht Sekunden zum 1:0 nutzte.

Schliesslich dauerte es in der zerfahrenen Begegnung bis zur 24. Minute, ehe die Davoser Fraktion im HCT-Dress zuschlug und Gartmann auf Pass von Randegger das 2:0 markierte. Das Heimteam musste danach jedoch in Unterzahl den Anschlusstreffer durch Oliver Müller (30.) hinnehmen. Das Bohren-Team schien nach diesem Treffer Druck und Tempo zu erhöhen, doch die Thurgauer Antwort erfolgte prompt. Truttmann legte auf Westerback (32.) zurück und dieser vollendete wuchtig zum 3:1. Während die «Leuen» in der Defensive weiter keinen allzu sattelfesten Eindruck hinterliessen und Keeper Schoop einiges zu tun hatte, überzeugten sie offensiv mit viel Kampfgeist. So tankte sich nach 34:45 Wegmüller durch und erhöhte auf 4:1. Dann hatten die «Leuen» Pech, als bei einem Konter Gartmann und Randegger (37.) jeweils an Pfosten und Latte scheiterten.

Unglaublich aber wahr: Wie gegen Lausanne verspielte der HCT diesen Vorsprung noch. Zweimal Plante (43./47.) und Gurtner (44.) erzwangen den 4:4-Ausgleich und lancierten den Match neu. In der attraktiven Schlussphase hatte Thurgau mehrere Top-Chancen, sich den Sieg doch noch zu sichern, aber 29 Sekunden vor Schluss bewies Larouche echte Kaltblütigkeit und traf zum knappen 5:4-Erfolg der Langenthaler. Und der Angriff der Oberaargauer wird für die kommende Saison noch treffsicherer, denn der Frauenfelder Andreas Küng (24) – derzeitiger Topskorer Oltens – unterschrieb für ein Jahr.

HCT – Langenthal 4:5 (1:0, 3:1, 0:4)
Bodensee-Arena. 647 Zuschauer. SR: Popovic (Gnemmi, Niquille)
Tore: 17. Truttmann (Ausschluss Haas) 1:0. 24. Gartmann (Randegger) 2:0. 30. Oliver Müller (Haas, Orlandi, Ausschluss Meichtry) 2:1. 32. Westerback (Truttmann) 3:1. 35. Wegmüller (Fehr, Gartmann) 4:1. 43. (42:20) Plante (Käser, Ausschluss Lipp) 4:2. 44. (43:24) Gurtner (Orlandi) 4:3. 47. Plante (Bochatay) 4:4. 60. (59:31) Larouche (Plante, Haldimann) 4:5.
HCT: Schoop; Röthlisberger, Wegmüller; Wellinger, Fäh; Meichtry, Pargätzi; Falett, Annen, Korsch; Daniel Müller, Fehr, Novak; Truttmann, Westerback, Hendry; Randegger, Gartmann, Lipp.
Langenthal: Eichmann; Bochatay, Stoller; Schneeberger, Gurtner; Kradolfer, Haldimann; Käser, Larouche, Plante; Rezek, Oliver Müller, Orlandi; Haas, Juri, Schär.Strafen: je 6x2 Min. gegen HCT und Langenthal.
Bemerkungen: HCT ohne Keller, Mordasini, Mifsud, Alatalo und Hug (alle verletzt) sowie Wohlwend (berufliche Abwesenheit), dafür mit Randegger, Wellinger, Gartmann (alle Davos) und Lipp (Wil). Langenthal ohne Schäublin, Sutter, Baumgartner, Gähler sowie Horber (Napf – 1.Liga). Pfosten- und Lattenschüsse: Stoller (9.), Gartmann (37.), Randegger (37). 46:03 Time-out HCT.


Wieder eingebrochen

Wie schon in Lausanne (6:7) gab der HC Thurgau auch gestern gegen Langenthal im Schlussdrittel eine klare Führung preis und verlor noch mit 4:5. Larouche erzielte den Siegestreffer 29 Sekunden vor Schluss.

Markus Rutishauser
Der Erfolg des Tabellensechsten war glücklich. In den ersten beiden Dritteln zeigten die Gäste biedere Hockeykost, um dann aber zu Beginn des Schlussabschnitts mit drei Toren innert vier Minuten unverhofft ins Match zurückzukehren. Danach stand der HCT der Führung wieder deutlich näher, ehe Fäh in der Schlussminute dem kanadischen SCL-Topskorer Larouche viel zu viel Raum liess, was dieser mit einem Flachschuss ins weite tiefe Eck bestrafte.

Verhalten
Beide Teams begannen verhalten. Die Gäste besassen vor nur etwas mehr als 600 Zuschauern in den ersten zehn Minuten ein klares Chancenplus, scheiterten aber jeweils an HCT-Keeper Andreas Schoop. Dabei überstanden die «Leuen» auch eine doppelte Unterzahl; Stoller traf in dieser Phase nur die Latte. Die erste nennenswerte Möglichkeit der Thurgauer besass Hendry nach einem Konter (10.). Danach fand der HCT – auch dank Langenthaler Strafen – besser ins Spiel und ging in Überzahl in Führung: Topskorer Marco Truttmann bezwang Keeper Marc Eichmann mit einem nicht unhaltbaren Gewaltsschuss (17.).

3:1 im Mitteldrittel
Betreffend Torproduktion und Tempo erfuhr dann der zweite Abschnitt eine deutliche Steigerung. Dafür zeichnete vor allem das Team von Felix Burgener verantwortlich. Der erst 18jährige Davos-Leihspieler Dario Gartmann bewies in der 24. Minute viel Ruhe und überwand Eichmann nach einem Abpraller zum 2:0. Und das Anschlusstor von Müller, der in Überzahl Keeper Schoop aus kurzer Distanz erstmals überwinden konnte (30.), beantworteten die «Leuen» postwendend: Zuerst erhöhte der Finne Patrik Westerback zum 3:1 (32.) und dann setzte Andrea Wegmüller im Hechtflug eine Vorlage von Fehr ins Netz (35.). Mit dem 4:1-Zwischenstand in der 2. Pause waren die Langenthaler sogar noch gut bedient, weil Gartmann (Pfosten) und Randegger (Latte) innert Sekunden nur die Torumrandung trafen (47.).

Unverständlich
Weshalb die Thurgauer zu Beginn des Schlussabschnitts dermassen nachliessen, war einmal mehr nicht nachzuvollziehen. Zweimal Derek Plante (43./47.) und dazwischen Verteidiger Gurtner (45.) stellten den Spielverlauf auf den Kopf. Erst nach dem 4:4 und einem Time-out erwachte der HCT, kämpfte und dominierte das Spielgeschehen wieder klar. Aber Gästekeeper Eichmann hielt sein Tor – zuweilen auch mit viel Glück – rein und legte damit die Basis zum Sieg seines Teams.

Der HCT hat damit in den letzten beiden Partien in der Schlussminute fünf Punkte verspielt. Der Playoff-Zug fährt höchstwahrscheinlich ohne ihn ab.

Montag, 21. Januar 2008

Spielbericht Lausanne HC - HCT vom 20.01.08


HC Thurgau verschenkt den Sieg


Die NLB-Eishockeyaner des HC Thurgau führten in Lausanne 3:0, 5:1 und eineinhalb Minuten vor dem regulären Ende 6:4. Dennoch traten die «Leuen» mit einer 6:7-Niederlage nach Verlängerung die Heimreise an.

Lausanne – Nach 58:25 schien die Überraschung perpekt. Truttmann hatte den HC Thurgau beim klaren Favoriten mit 6:4 in Führung geschossen. Und der HCT witterte im Kampf um die Playoff-Plätze wieder Morgenluft. Doch das bittere Ende stand Felix Burgener und seinem Team noch bevor. Baumann und Sigrist (nach 59:27 Minuten mit sechs Feldspielern) konnten für das Heimteam noch ausgleichen, und in der Overtime gelang dann Lausannes Topskorer Pecker nach 96 Sekunden der siegbringende Treffer. Profiteur von Thurgaus Niederlage waren das spielfreie Visp, das sich als viertes Team für die Playoffs qualifizierte, und die GCK Lions, die dank dem 5:3 gegen Sierre den Vorsprung auf Rang 9 auf elf Punkte ausbauten.

Guter Auftakt
Erwartungsgemäss hatte Lausanne vom Startbully weg das Kommando übernommen. Bereits nach 44 Sekunden wanderte Wegmüller auf die Strafbank, und die Westschweizer konnten erstmals in Überzahl spielen. Die Gastgeber schienen jedoch ihr Selbstvertrauen in der Kabine vergessen zu haben und versuchten ihr Glück mit Einzelaktionen – vergeblich. Als sich der HC Thurgau erstmals aus der Umklammerung der Westschweizer lösen konnte, ging er auch gleich in Führung. Annen hatte von Peckers Scheibenverlust profitiert. Danach gewannen die Gäste aus der Ostschweiz mehr und mehr die Oberhand. Dass die «Leuen» doch noch in Schwierigkeiten kamen, lag an vier 2-Minuten-Strafen, die sie bis zum Ende des ersten Drittels kassierten. In der 16. Minute musste das Team von Felix Burgener gar 59 Sekunden lang in doppelter Unterzahl agieren. Weil Lausanne auch daraus kein Kapital schlagen konnte, ging der HCT mit einer verdienten 1:0-Führung in die erste Pause.

Meichtrys Doublette
Im Mitteldrittel hatten die Lausanner zunächst die besseren Einschussmöglichkeiten. Himelfarb (24.) und Bodenmann (30./Pfostenschuss) scheiterten jedoch knapp. Kurz darauf schloss Meichtry eine schöne Kombination über Hendry und Truttmann zum 0:2 ab. Als Meichtry dann auch noch das 0:3 (via Bande und den Schlittschuh von Lausanne-Goalie Tobler) erzielte, schienen die «Leuen» endgültig auf der Siegerstrasse. Weil Fehr (39.) – in Unterzahl – und Lattner (40.) die passende Antwort auf den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer durch Siegrist (35.) gaben, führte der HCT nach zwei Dritteln 5:1.

Als Lausanne im Schlussabschnitt durch Schäublin (44.), Pecker (49./in Überzahl) und erneut Siegrist (58.) auf 4:5 verkürzt hatte, zeichnete sich der späte Umschwung ab. Truttmanns vermeintlicher Treffer zum 4:6 bedeutete für die Gäste nur scheinbar die Erlösung. Die nun wie entfesselt aufspielenden Westschweizer «stahlen» in den Schlusssekunden den über weite Strecken der Partie überraschend stark agierenden Thurgauern noch den sicher geglaubten Vollerfolg. (aab/tz)

Lausanne – Thurgau 7:6 n.V. (0:1, 1:4, 5:1, 1:0)
Malley. 2578 Zuschauer. SR Baumgartner, Lombardi/Longhi
Tore:9. Annen (Korsch, Falett) 0:1. 32. Meichtry (Hendry, Truttmann) 0:2. 33. Meichtry (Hendry, Westerback) 0:3. 35. Sigrist (Staudenmann) 1:3. 39. Fehr (Truttmann/Ausschluss Hendry!) 1:4. 40. (39:23) Lattner (Fäh, Hendry) 1:5. 44. Schäublin (Himelfarb) 2:5. 49. Pecker (Himelfarb/Ausschluss Wegmüller) 3:5. 58. Sigrist 4:5. 59. (58:25) Truttmann 4:6. 60. (59:07) Baumann (Sigrist, Himelfarb) 5:6. 60. (59:27) Sigrist (Pecker) 6:6 (ohne Torhüter). 62. (61:36) Pecker (Morandi) 7:6.
Strafen: 4 x 2 Minuten gegen Lausanne, 11 x 2 Minuten gegen Thurgau
Lausanne: Tobler (41. Pellet); Bernasconi, Grieder, Lardi, Merz; Morandi, Villa; Sigrist, Staudenmann, Baumann; Lötscher, Lüssy, Bodenmann; Gailland, Himelfarb, Pecker; Tognini
HCT: Schoop; Meichtry, Pargätzi; Lattner, Fäh, Röthlisberger, Wegmüller; Truttmann, Westerback, Hendry; Wohlwend, Fehr, Novak; Korsch, Annen, Falett; Mühlemann
Bemerkungen: Lausanne ohne Benturqui, Rüfenacht (beide verletzt); Thurgau ohne Alatalo, Mifsuc, Keller, Hug, Mordasini (verletzt).


Fehlende Routine kostet zwei Punkte

Wie der sichere Sieger sah der HC Thurgau zu Beginn des Schlussdrittels aus. Die deutliche Führung hielt man jedoch nicht und unterlag noch 6:7 (1:0, 4:1, 1:5) in der Verlängerung.

Christian Lohr
Wie bereits in den letzten Begegnungen gelang es dem HC Thurgau auch gestern im National-League-B-Duell das favorisierte Lausanne mächtig herauszufordern. Vor 2578 Zuschauern brachten die «Leuen» die zuletzt nicht mehr allzu sattelfesten Waadtländer an den Rand einer Niederlage. Doch nicht zum erstenmal in dieser Saison brachte es die Burgener-Truppe nicht fertig, aus einer ausgezeichneten Ausgangslage den vollen Nutzen zu ziehen. Die Routine fehlte ganz zuletzt. Drei Punkte hätten es sein können. Letztlich blieb es bei einem Zähler, der im Kampf um den achten Playoff-Platz einfach zu wenig ist.

Fünf Tore in 40 Minuten
Annen brachte die Gäste in der 9. Minute in Führung. Die Defensivarbeit in der Zone klappte weiter sehr gut. Dank aggressivem Forechecking hielt man das lange schläfrig wirkende Lausanne auch im Mitteldrittel in Schach. Doch nicht nur das, dank zwei Treffern von Meichtry sowie durch Fehr und Lattner erhöhte man nicht ohne Glück das Skore auf 5:1 nach 40 Minuten. Auch nach dem zweiten Goal von Lausanne in der 44. Minute war noch nicht unbedingt gross Sorge angesagt.

Pecker Matchwinner
Erst als die Westschweizer, mit dem extrem starken Ausländerpaar Pecker und Himelfarb, so richtig loszulegen begannen, war es um die Ostschweizer geschehen. Pecker gab mit seinem 3:5 in der 49. Minute wieder Hoffnung. Diese wurde dann noch grösser, als Sigrist in der 58. Minute zum 4:5 einschoss. Nur die vermeintliche Vorentscheidung fiel mit dem 30. Saisontreffer Truttmanns 95 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit. Der frühere NLA-Verein konterte aber weiter. Baumann (59:07) und Sigrist (59:27) machten gegen die kräftemässig nachlassenden Thurgauer das Unmögliche wahr und glichen zum 6:6 aus. Liga-Topskorer Pecker sicherte nach 61:36 noch den zweifellos schmeichelhaften 7:6-Heimerfolg.

Samstag, 19. Januar 2008

Spielbericht HCT - EHC Visp vom 18.01.08


Nichts zu holen für den HCT gegen Visp


Im NLB-Eishockey unterlag der HC Thurgau trotz solider Leistung Visp mit 2:5.

Jürg A. Stettler
Kreuzlingen – Schon vor dem Match wurde bekannt, dass der Langzeitverletzte Ronny Keller (29) nicht mehr für den HC Thurgau auflaufen dürfte, da er für die kommenden drei Saisons bei Sierre unterschrieben hat. Die Walliser schickten dafür Röthlisberger bis Ende Saison an den Bodensee, wo er gestern auf seine Kantonsrivalen von Visp traf. Und diese starteten optimal, denn nachdem HCT-Keeper Schoop seinen Stock kurz zuvor verloren hatte, zappelte die Scheibe schon nach 50 Sekunden im Netz. Für die Visper Führung zeichnete Brechbühl verantwortlich.
Und die Gäste hatten aufgrund von Strafen gegen die Thurgauer weiter die Oberhand vor den 1220 Fans. Die Lage verschlechterte sich für den HCT noch, da Ref Schmutz beim Wiederanspiel Topskorer Truttmann nach zwei misslungenen Bullies mit einer Strafe bedachte – wohlgemerkt ohne ihn nach dem ersten Bully wegzuschicken. Kurioserweise sass die Strafe dann jedoch Fehr ab. Die drei «Leuen» bewiesen aber Kampfgeist und überstanden den Doppelausschluss gegen die recht zögerlich agierenden Walliser unbeschadet. Kurz darauf machten es die Einheimischen besser. Als Heynen und Page draussen sassen, glich Meichtry (7.) aus. Die Thurgauer zeigten sich gegenüber dem letzten Match gegen die GCK Lions verbessert, begingen aber immer noch zu viele Fehler, welche die Visper durch Hogeboom (11.) und Wüst (14.) zum Glück nicht zu nutzen wussten.

Brechbühl zum Zweiten
Die Thurgauer versteckten sich nicht, doch Fehr (16.) und Annen (17.) scheiterten jeweils am aufmerksamen Hüter Zimmermann. Die Walliser gingen dann durch einen Sonntagsschuss Brechbühls direkt unters Lattenkreuz nach 18:46 wieder in Front. Der unsichere Schmutz gab den Treffer jedoch erst nach Zögern und Konsultation des Torrichters. Auch im zweiten Drittel hielten die beiden Teams das Tempo und die Intensität hoch, kamen aber selten zu Torgelegenheiten. Thurgau hatte dann eine weitere Chance mit Fünf gegen Drei aufzuspielen, doch bis auf die Abschlüsse Westerbacks und Fähs konnten die Burgener-Boys viel zu wenig Gefahr für den Kasten von Zimmermann heraufbeschwören.

Als kurz danach wieder zwei Thurgauer in der Kühlbox sassen, machten es die Visper jedoch nicht besser. Mehr zu tun gab es für die beiden Keeper dagegen bei schnellen Vorstössen. Während Topskorer Truttmann (35.) scheiterte, erwies sich auf der Gegenseite Wüst als kaltblütiger und markierte für den EHC Visp in der 36. Minute das 3:1. Die «Leuen» gaben noch lange nicht klein bei, kamen durch Wohlwend (42.) und Korsch (44.) zu guten Chancen, verpassten aber den Anschlusstreffer. Dann schien Hageboom mit dem 4:1 die Vorentscheidung zu erzwingen, aber die Thurgauer reagierten prompt und Fehr brachte die «Leuen» nochmals heran. Doch McCornvey sicherte den favorisierten Gästen den Sieg gegen die nie aufsteckenden Thurgauer bereits in der 52. Minute mit seinem 5:2.

HCT – Visp 2:5 (1:2, 0:1, 1:2)
Bodensee-Arena. 1220 Zuschauer. SR: Schmutz (Joris Müller, Schmid)
Tore: 1. (0:50) Brechbühl (Portner, Bruderer) 0:1. 7. Meichtry (Westerback, Truttmann Ausschlüsse Heynen, Page) 1:1. 19. Brechbühl (Bruderer, Bühlmann) 1:2. 36. Wüst (Triulzi, Brunold) 1:3. 47. (46:07) Hageboom (Furrer, McConvey, bei angezeigter Strafe) 1:4. 48. (47:15) Fehr (Pargätzi, Hendry) 2:4. 52. McConvey (Hageboom) 2:5.
HCT: Schoop, Meichtry, Pargätzi, Gmür, Fäh, Wegmüller, Röthlisberger, Truttmann, Westerback, Korsch, Daniel Müller, Fehr, Hendry, Falett, Annen, Wohlwend, Dommen, Schaufelberger, Lattner, Mühlemann.
Visp: Zimmermann, Anthamatten, Summermatter, Portner, Heldstab, Heynen, Page, Bruderer, Bühlmann, Brechbühl, Furrer, McConvey, Hogeboom, Triulzi, Brunold, Wüst.
Strafen: 7x2 Min. gegen HCT, 7x2 Min. 1x10 Min. (Disziplinarstrafe – Heynen) gegen Visp.
Bemerkungen: HCT ohne Hug, Mordasini, Keller, Alatalo, Mifsud (alle verletzt), dafür mit Dommen (Weinfelden), Schaufelberger (Frauenfeld) Gmür (SCRJ Lakers). Visp ohne Schüpbach. 55. Pfostenschuss Brunold.



Visp mit viertem Erfolg

Zum dritten- mal in Folge verlor der HC Thurgau gestern in der NLB in der Bodensee-Arena. Bei der Niederlage mit 2:5 (1:2, 0:1, 1:2) gegen den EHC Visp versagten die «Leuen» ein weiteres Mal im Abschluss.

Christian Lohr
Diskussionsstoff gab es schon vor dem Anpfiff zum sechsten HCT-Heimspiel im noch jungen neuen Jahr. «Wir sind mit drei Kandidaten im Gespräch gewesen, doch keiner hat von seinem Verein die Freigabe erhalten», begründete Felix Burgener, warum die «Leuen» auch gestern nur mit dem Finnen Westerback auf der Ausländerposition aufliefen. Der Thurgau-Präsident will die Suche nach dem starken Legionär aber weiter fortsetzen. Zur Kenntnis nehmen müssen hat man beim Tabellenneunten, dass der seit Saisonbeginn verletzte Verteidiger Keller für die kommenden drei Jahre beim Ligakonkurrenten Sierre unterschrieben hat.

Wachgepfiffen
Nach der überaus trägen HCT-Darbietung am Dienstag gegen die GCK Lions musste man befürchten, dass es auch gegen die Oberwalliser in ähnlichem Stil weitergehen würde. Denn gerade einmal 50 Sekunden waren gespielt, da zappelte der von Brechbühl berührte Puck bereits im Netz hinter Keeper Schoop. Noch mehr Unheil drohte, als wenig später das gut organisierte Visp mit einer doppelten Überzahl agieren konnte. Doch der nicht überzeugende Referee Schmutz hatte mit einer fragwürdigen kleinen Strafe wegen eines unkorrekten Anspiels die Einheimischen wachgepfiffen. Meichtry profitierte in der 7. Minute von einer 5:3-Situation, entstanden durch Kompensationen. Dem 1:1-Gleichstand folgte eine intensive Phase mit attraktiven Szenen.

Verbessert, aber nicht gut
Bei den Ostschweizern war eine Leistungssteigerung sicher unverkennbar. Wie vom Coach gefordert, wurde kompakter agiert und vor dem Gäste-Tor mehr Druck als zuletzt entwickelt. Doch man spielte eben nur besser und nicht gut. Truttmann, Fehr und Westerbeck vergaben mit Nervenflattern in den Händen einfach zu gute Chancen. Bereits Ende des ersten Drittels leitete Brechbühl noch mit seinem zweiten Treffer zum 1:2 die vierte Saisonniederlage von Thurgau gegen das abgeklärtere Visp ein. Das Fust-Team kontrollierte das Geschehen und konnte die Führung kontinuierlich ausbauen. Daran beteiligt waren die Kanadier Hogeboom und Mc Convey. Auch die zwischenzeitliche Resultatverbesserung zum 2:4 in der 48. Minute durch Fehr liess keine Hoffnung mehr aufkommen. Das 2:5 war am Schluss ein in dieser Höhe wohl zu deutliches Verdikt.

Zu Gast in Lausanne
Morgen ist der HCT ab 17 Uhr beim HC Lausanne zu Gast. Gegen die Waadtländer gewann und verlor man zuletzt zu Hause nach wirklich starken Auftritten jeweils einmal. Im September war man in Lausanne 3:10 untergegangen.

Mittwoch, 16. Januar 2008

Spielbericht HCT - GCK Lions vom 15.01.08


Playoff-Träume des HCT vorbei


Die HCT-Eishockeyaner zeigten in der für die Playoff-Platzierungen wohl wegweisenden NLB-Partie Nerven und unterlagen den GCKLions schliesslich mit 1:3.

Jürg A. Stettler

Kreuzlingen - Schon vor dem kapitalen Match gegen die GCK Lions, die in der Tabelle genau über den Thurgauern auf dem achten und damit anvisierten letzten Playoff-Platz stehen, wirbelte HCT-Coach Burgener mächtig. Neben Dommen (Weinfelden), Schaufelberger (Frauenfeld), Röthlisberger (Sierre) liefen auch noch die beiden Michael Novak (88) sowie Sandro Gmür (83) für die «Leuen» auf. Der Ex-HCT-Star und jetziger Lakers-Trainer Samuelsson hatte die beiden zur Verstärkung an den Bodensee entsandt. Thurgau begann denn auch mit viel Elan, Korsch (1.) setzte sich mit viel Wucht durch, scheiterte aber genau wie Fäh (2.) am starken Zürcher Keeper Flüeler.

Die beste Chance zur HCT-Führung hatte jedoch Captain Hendry, dessen Visier nach der Verletzungspause aber noch zu ungenau eingestellt war. Statt in Front zu liegen, kassierte Thurgau dann eine unnötige Strafe, die jedoch nie ausgesprochen werden musste, weil Ulmann nach Vorarbeit des Diessenhofers Kienzle für die Gäste schon das 1:0 markiert hatte. Der HCT strebte nach dem Tor kurzzeitlich noch ungestümer, aber zugleich vor 838 Fans eben auch ohne klar ersichtliches Konzept den ersten Treffer an. Die «Leuen» liefen zwar viel, aber konnten sich zu selten Chancen gegen die kompakt stehenden Zürcher herausarbeiten. Vor allem durch Einzelaktionen, wie beim schönen Solo Novaks (12.) kam Gefahr vor Flüeler auf, der sich jedoch auch im Powerplay oder beim Konter von Truttmann und Fehr (17.) nicht bezwingen liess. Die Einheimischen hatten zwar im Mitteldrittel etwas mehr vom Spiel, blieben aber auch bei drei gegen fünf Feldspieler zu umständlich und vor allem zu mangelhaft. Den Thurgauern schienen in dieser eminent wichtigen Partie, welche für die eine allfällige Playoff-Qualifikation Thurgaus entscheidend war, die Nerven zu flattern.

HCT viel zu fehlerhaft
Die «Leuen» kamen weiterhin nicht auf Touren, blieben fehlerhaft und scheiterten zudem immer wieder am Schlussmann der GCK Lions. Dann liess sich Wegmüller hinter dem Rücken des fahrig pfeifenden Ref Prugger zu einem Stockschlag hinreissen, der eine Fünfminutenstrafe nach sich zog. Diese Strafe überstand der HCT zwar unbeschadet, aber auch danach lief bei den Burgener-Boys wenig zusammen. Und in der 52. Minute besiegelte dann mit Kienzle ausgerechnet einer der Thurgauer im Kader der Gäste mit dem 2:0 die Playoff-Hoffnungen Thurgaus wohl endgültig. Die schon zuvor sehr zahm auftretenden «Leuen» waren weiterhin zu keiner Reaktion fähig und kassierten gar noch das 0:3 durch Geering ins leere Tor. Hendrys Treffer eine Sekunde vor der Sirene zum 1:3 war nur noch Resultatkosmetik. Nach dieser schwachen Leistung dürften gegen Visp (Freitag, 19.45 Uhr) trotz Gratisaktion für Besucherinnen und Besucher unter 18 Jahren nicht allzu viele Fans in die Bodensee-Arena pilgern.

HCT – GCK Lions 1:3 (0:1, 0:0, 1:2)
Bodensee-Arena. 838 Zuschauer. SR: Prugger (Grossniklaus, Jetzer)
Tore: 5. Ulmann (Kienzle, Geiger, bei angezeigter Strafe) 0:1. 52. Kienzle (Geering, Lemm, Ausschluss Röthlisberger) 0:2. 60. (59:09) Geering (Badertscher, Ausschluss Ulmann! ins leere Tor) 0:3. 60. (59:59) Hendry (Ausschluss Ulmann) 1:3.
HCT: Andreas Schoop; Meichtry, Pargätzi; Gmür, Fäh; Wegmüller, Röthlisberger; Lattner; Truttmann, Westerback, Korsch; Wohlwend, Fehr, Hendry; Falett, Annen, Novak; Müller, Dommen, Schaufelberger; Mühlemann.
GCK Lions: Flüeler; Pienitz, Schefer; Geering, Holzer; Ganz, Cadonau; Gruber, Badertscher, Tiegermann; Lemm, Wollgast, Schommer; Kienzle, Schelling, Ulmann; Wolf, Geiger, Ryser.Strafen: 9x2 Min., 1x5 Min. plus Spieldauerdisziplinarstrafe (Stockschlag – Wegmüller) gegen HCT, 15x2 Min. 2x10 Min. (Check von hinten – Ulmann, Disziplinarstrafe – Schommer) gegen GCK Lions.
Bemerkungen: HCT ohne Hug, Mordasini, Keller, Alatalo, Mifsud (alle verletzt), dafür mit Dommen (Weinfelden), Schaufelberger (Frauenfeld), Röthlisberger (Sierre), Novak und Gmür (SCRJ Lakers). GCK Lions ohne Steve Schoop und Siedler (verletzt) sowie Johner (Einsatz mit ZSC Lions). 59:02 Time-out HCT und ab dann bis 59:09 sowie ab 59:40 ohne Keeper.


Erbärmlich schwach

Mit einer bedenklich schwachen Darbietung bei der 1:3 (0:1, 0:0, 1:2) - Heimniederlage gegen die Zürcher GCK Lions hat sich der HC Thurgau wieder neun Punkte vom Playoff-Einzug entfernt.

Christian Lohr

Kopfschütteln herrschte gestern abend in der Bodensee-Arena ob der dürftigen Leistung, welche der HC Thurgau in diesem Match von kapitaler Bedeutung ablieferte. Für eine Mannschaft, die sich eigentlich im letzten Qualifikationsviertel der National League B mit aller Kraft ins Playoff spielen wollte, war es gerade spielerisch schlicht und ergreifend zu wenig, was der Burgener-Truppe gelang.

Funke zündete nicht
Die arg unter Druck stehenden Gastgeber schafften es nicht wie gewünscht, die ohne Legionäre angetretenen Zürcher von Beginn weg zurückzudrängen. Der HCT musste vielmehr in der fünften Minute, Sekunden nachdem Hendry in aussichtsreicher Position den Führungstreffer verpasst hatte, in Unterzahl das in seiner Entstehung wenig zwingende 0:1 entgegennehmen.
Anschliessend besassen die «Leuen» mit ihren vielen Ersatzspielern zwar noch im ersten Durchgang sehr wohl passable Chancen durch Novak und Fehr. Der Funke mochte aber namentlich auch im niveaumässig schwachen zweiten Drittel nicht wirklich zünden.

Im Powerplay zu harmlos
Thurgau hätte es wohl in der Hand gehabt, das Spiel zu wenden. Doch irgendwie vermisste man bei den Ostschweizern den letzten Willen. Ihre Aktionen wirkten oft ideenlos. Wie bereits gegen Neuenburg, so war man nun auch gegen die nicht unbezwingbaren GCK Lions nicht in der Lage, eine gute Leistung abzurufen. Die eklatanteste Schwäche offenbarte die Heimequipe im Powerplay, in dem man selbst bei zwei längeren 5-gegen-3-Möglichkeiten extrem harmlos agierte. Statt ein Anschlusstor zu erzielen, fing man in den letzten zehn Minuten noch zwei weitere Tore. Das 1:3 in der Schlusssekunde durch Hendry war letztlich nicht mehr wert.

In weiter Ferne
Der achte Playoff-Platz scheint damit schon vorzeitig weg. Neun Punkte müsste man zumindest mehr als die Zürcher noch bis Mitte Februar schaffen.

Gratiseintritt
Anlässlich des Heimspiels vom Freitag gegen Visp haben alle Besucher unter 18 Jahren freien Eintritt (Stehplatz, Ausweis zeigen). Die Tickets, von der Mazda-Garage Germann in Frauenfeld gesponsort, werden an der Kasse abgegeben.

Freitag, 11. Januar 2008

Intensive Suche nach Ersatz

Saison für Mika Alatalo und Scott Mifsud zu Ende - Kanadier bereits heimgekehrt

Vor dem am Dienstag mit dem wichtigen Heimspiel gegen die GCK Lions beginnenden letzten NLB-Qualifikationsviertel plagen den HC Thurgau viele Sorgen. Für zwei der drei Ausländer ist die Saison schon jetzt zu Ende.

Markus Rutishauser
Bereits vom HC Thurgau verabschiedet hat sich Scott Mifsud. Der Kanadier, der seit fast zwei Monaten an einer Leistenverletzung laboriert, kehrte bereits gestern in seine Heimat zurück. Da sein Vertrag am Saisonende ohnehin ausläuft, ist nicht davon auszugehen, dass er nochmals nach Kreuzlingen zurückkehren wird. Mifsud hatte sich zwar nach grossen Startschwierigkeiten deutlich gesteigert, erfüllte die Erwartungen insgesamt aber nicht. Mit Patrik Westerback konnten die HCT-Verantwortlichen die entstandene Lücke mehr als kompensieren. Er fügte sich schnell ins Team ein und ist auch aufgrund seiner physischen Präsenz und seines harten Schusses höher einzustufen als Mifsud.

Gebrochene Elle
Schwer wiegt nun natürlich das verletzungsbedingte Saisonende für Mika Alatalo. Im Spiel gegen Neuchâtel wurde der Finne im zweiten Drittel so unglücklich vom Schuss eines Mitspielers getroffen, dass er sich die Elle im rechten Arm gebrochen hat. Alatalo biss zwar auf die Zähne, die 1:2-Heimblamage gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten vermochte aber auch er nicht mehr abzuwenden.

Schwierige Suche nach Ersatz
Mit nur einem Ausländer will der HC Thurgau das letzte Viertel der Qualifikation (zwölf Spiele) nicht bestreiten. HCT-Boss Felix Burgener bestätigt denn auch, dass man sich intensiv mit der Verpflichtung eines neuen Ausländers beschäftigt: «Das ist aber zurzeit wirklich nicht einfach. Erstens ist der Markt ausgetrocknet, zweitens muss dieser Spieler der Mannschaft wirklich helfen können und drittens auch noch finanziell tragbar sein.» Zudem muss der Spieler sofort verfügbar sein. Zwar möchte Burgener den Alatalo-Ersatz so schnell als möglich verpflichten, einen Schnellschuss aber in jedem Fall verhindern.

Das HCT-Lazarett ist inzwischen weiter angewachsen. Neben Ronny Keller (Comeback nicht vor Ende Januar), Captain Gian-Carlo Hendry (trainiert seit gestern wieder mit) und Roman Mordasini (mindestens noch zwei Wochen out) kämpfen neu auch Roland Korsch (Knie) und Andrea Wegmüller (Leiste) mit Verletzungssorgen. Bei diesen beiden Spielern hoffte Burgener, dass sie bis am Dienstag gegen die GCK Lions aber wieder fit sind.

Das letzte Qualifikationsspiel (10.2./Chur) trägt der HCT nicht in Kloten, sondern mit grösster Wahrscheinlichkeit in Frauenfeld aus. An diesem Tag steht die Bodensee-Arena wegen der Tennis-Daviscup-Partie Schweiz - Polen nicht zur Verfügung.

Gespräche im Gang
Zu den Gerüchten, dass der HC Thurgau in der nächsten Saison mit den Kloten Flyers zusammenspanne, mochte sich Felix Burgener gestern weiterhin nicht äussern. Immerhin gab er zu, dass Gespräche zwischen den beiden Clubs im Gang sind. Er selbst nehme nicht daran teil, werde aber durch kompetente Leute vertreten. «Klar wie das Amen in der Kirche ist eigentlich nur, dass ich nicht mehr alleine weitermachen will», so Burgener.

Donnerstag, 10. Januar 2008

HCT auf Ausländer-Suche

Der HC Thurgau ist seit Längerem vom argen Verletzungspech verfolgt. Jetzt gilt das ganze Augenmerk der Verpflichtung eines neuen Ausländers. Und zwar sofort.

Kreuzlingen – Der junge Kanadier Scott Mifsud ist verletzt in seine Heimat zurückgekehrt und Mika Alatalo fällt mit einem Armbruch länger aus. Bleibt nur Patrik Westerback, der beim 4:2 gegen Martigny gleich viermal auf der Strafbank sass. Ist der Finne so undiszipliniert? Headcoach Felix Burgener nimmt ihn in Schutz: «Der Schiedsrichter hat zu Beginn enorm viel laufen lassen und dann plötzlich extrem kleinlich gepfiffen.»

Was passiert nun in Sachen Ausländer beim HCT? Burgener schüttelt den Kopf: «Dazu kann ich im Moment leider nichts sagen. Der Markt ist völlig ausgetrocknet. Und irgend einen Schnellschuss will ich nicht machen, dazu fehlen die finanziellen Ressourcen. Klar ist. Wir sind gewaltig am Sondieren.» Die Thurgauer sind zum Glück in den zwei Runden vom Wochenende spielfrei und haben etwas Schonfrist. Doch für Burgener ist klar: «Für den überlebenswichtigen Match vom nächsten Dienstag gegen den direkten Konkurrenten um einen Playoff-Platz, die GCK Lions, muss der Neue da sein.» Dann schränkt er aber ein: «Damit wir nicht irgend einen nehmen müssen, geben wir uns vielleicht doch etwas mehr Zeit. Aber viel mehr darf es nicht sein.»

Am 31. Januar ist Schluss
Der Verantwortliche des HCT will sich nicht zum Gerücht äussern, dass er am letztmöglichen Tag der Transfers, das ist der 31. Januar, seine besten Akteure an andere Clubs abgibt: «Ich gehe davon aus, dass wir zu diesem Zeitpunkt noch Chancen haben, unter den ersten Acht klassiert zu sein. Das wäre ja eine totale Bankrotterklärung, wenn ich so etwas machen sollte.» Allerdings lässt er offen, sollte es ganz anders herauskommen, dann müsste man über gewisse Befindlichkeiten nochmals reden. Eigentlich ist der «Boss» mit den bisherigen – leider oft sehr schwankenden Leistungen – gar nicht so unzufrieden: «Man darf nicht vergessen, drei Viertel der Equipe hat vorher nie in der NLB mitgewirkt. Zudem lastet durch das ungeheuerliche Verletzungspech stets ein immenser Druck auf der ersten Linie.»

Happiges Schluss-Programm
Wegen des Tennis-Davis-Cup (8. bis 10. Februar) mussten die letzten Partien des HCT abgetauscht werden. Nun wartet auf die «Leuen» im Finale ein Reise-Stress von unvergleichlichem Ausmasse. Am 29. Januar steht der Match bei Spitzenreiter La Chaux-de-Fonds an, dann folgt am 1. Februar Biel, am 3. Februar die Young Sprinters in Neuenburg, am 5. Februar Martigny und am 8. Februar Sierre. Offen ist weiterhin die Schluss-Partie gegen Chur vom 10. Februar, die eventuell in Kloten über die Bühne geht. Wer den HCT in der Kreuzlinger Bodensee-Arena noch einmal spielen sehen will, der muss das schon am 27. Januar gegen Olten tun. RUEDI STETTLER.

Mittwoch, 9. Januar 2008

Spielbericht HCT - Martigny vom 08.01.08

Solider HCT bezwang Martigny

Die NLB-Eishockeyaner des HCT sicherten sich trotz langer Verletztenliste dank einer Leistungssteigerung gegen Martigny einen 4:2-Erfolg.

Jürg A. Stettler
Kreuzlingen – Das Lazarett des HCT wächst und wächst. Im letzten Spiel gegen Neuchâtel bekam Alatalo einen Puck ans rechte Handgelenk, wie sich erst gestern definitiv herausstellte, hat sich der Finne dabei das Handgelenk gebrochen, so dass Thurgau nur mit einem Ausländer gegen Martigny antrat. «Wir halten natürlich Ausschau nach einem Ersatz, da Alatalo mindestens drei bis vier Wochen ausfallen wird», verriet Coach Burgener. «Wir werden aber nicht einfach irgendjemanden verpflichten.» Und was ist mit Mifsud? «Er wird am Donnerstag zurück nach Kanada fliegen, um sich in der Heimat bei einem Spezialisten untersuchen zu lassen. Er kommt diese Saison sicherlich nicht mehr aufs Eis zurück», führte der Thurgau-Trainer weiter aus.

Hendry bald wieder fit
Noch länger dauert leider auch der Ausfall von Mordasini, dessen Oberschenkel-Bluterguss inzwischen ins Knie weitergewandert ist und zusätzliche Schmerzen verursacht. Positives gibt es dagegen von einem anderen Knie zu berichten. «Ich dachte nach der zweiten Knieverletzung zuerst, nun ist die Saison gelaufen, aber ich werde am 15. Januar gegen die GCK Lions wieder auflaufen», gab sich HCT-Captain Hendry zuversichtlich.

Gegen Martigny zeigten die Thurgauer von Beginn weg klar mehr Zug aufs Tor. Gleichzeitig räumten sie in der Defensive die Scheiben besser aus dem Slot weg, wenn Schoop einen Schuss einmal nach vorne abprallen liess. In der 8. Minute schnappte sich Topskorer Truttmann die Scheibe im eigenen Drittel, schien bei seinem Solo fast etwas zu eigensinnig zu agieren, dann fand er aber die Lücke doch noch und vollendete zum 1:0. Und weil er in der 12. Minute bei einem schnellen Kontervorstoss gefoult wurde und danach den fälligen Penalty souverän via Pfosten verwandelte, stand es vor lediglich 610 Fans schon 2:0. Die «Leuen» blieben im 1. Drittel die tonangebende Mannschaft, wurden in der Defensive aber etwas gar sorglos, doch Schoop zeigte eine gute Leistung und hielt seinen Kasten vorerst sauber.

Martigny kam plötzlich auf
Thurgau startete dann gut ins Mitteldrittel, bereits nach 22:33 profitierte Korsch nach Pargätzis Schuss von einem Abpraller und markierte in Überzahl das 3:0. Nachdem Annen (30.) und Korsch (31.) Gelegenheiten zum 4:0 ausliessen, verkürzten die bis dahin recht harmlos auftretenden Gäste durch ein Powerplaytor von Turler (32.) auf 1:3. Dieser Treffer gab Martigny sichtlich Auftrieb, es drückte nun aufs Tempo und die Defensivabteilung des HCT bekam klar mehr zu tun. Doch Schoop zeigte weiterhin eine souveräne Leistung und bedeutete jeweils Endstation für die Walliser Angriffsbemühungen.

Siegsicherung durch Annen
Das Schlussdrittel begann heikel für Thurgau. Eine erste doppelte Unterzahl konnte man mit Mühe überstehen, als dann aber auch Truttmann für einen hart gepfiffenen Bandencheck raus musste, war es um den HCT geschehen. Burdet (44.) verkürzte bei Fünf gegen Drei auf 2:3 – sofort war die Spannung zurück. Als Martigny gerade wieder vollzählig war, erhöhte Annen nach Müllers Vorarbeit auf 4:2 und sicherte den Thurgauern so den wichtigen Erfolg.

HCT - Martigny 4:2 (2:0, 1:1, 1:1)
Bodensee-Arena. 610 Zuschauer. SR: Favre (Kaderli, Tscherrig)
Tore: 8. Truttmann 1:0. 12. Truttmann (per Penalty) 2:0. 23. Korsch (Pargätzi, Truttmann, Ausschluss Moret) 3:0. 32. Turler (Burdet, Perrin, Ausschluss Westerback) 3:1. 44. Burdet (Moser, Sleigher, Ausschlüsse Meichtry, Truttmann) 3:2. 56. Annen (Müller, Falett) 4:2
HCT: Schoop; Pargätzi, Meichtry; Wegmüller, Fäh; Hug, Lattner; Truttmann, Westerback, Korsch; Müller, Fehr, Wohlwend; Falett, Annen, Mühlemann; Schaufelberger
Martigny: Ruefenacht; Bielmann, Jenni; Ermacora, Flückiger; Haas, Moser; Studer, Bellemare, Sleigher; Perrin, Burdet, Turler; Dubach, Moret, Rothen; Moser, Rohrer, Spolidoro
Strafen: 9x2Min., 1x10Min. (Disziplinarstrafe – Korsch) gegen HCT, 9x2Min. gegen Martigny
Bemerkungen: HCT ohne Ronny Keller, Hendry, Mordasini, Alatalo, Mifsud (alle verletzt), dafür mit Schaufelberger (Frauenfeld). Martigny ohne Thomas Keller, Parati, Hürlimann, Machacka (alle verletzt), Laakso und Avanthay (beide krank). 53:06 Time-out HCT.


Über den Strich geklettert

Ohne zu glänzen und mit nur einem Ausländer hat der HC Thurgau gestern mit dem 4:2 über Martigny drei wichtige Punkte geholt. Matchwinner waren Topskorer Marco Truttmann (2 Tore, 1 Assist) und Keeper Andreas Schoop.

Markus Rutishauser
Das Verletzungspech bleibt dem HCT dafür treu. Nach Scott Mifsud, dessen Leistenprobleme erneut aufgebrochen sind, hat sich im Spiel gegen Neuchâtel auch noch der Finne Mika Alatalo schwerwiegend verletzt. Mit einem Bruch des rechten Handgelenks fällt der Routinier möglicherweise bis zum Saisonende aus. Damit steht die HCT-Führung erneut unter Zugzwang. Die Verpflichtung des bereits vierten Ausländers in dieser Saison dürfte in den nächsten Tagen bekanntgegeben werden. Ebenfalls verletzt sind immer noch Keller und Hendry. Anstelle des verletzten Alatalo rückte Roland Korsch in die Linie mit Truttmann und Westerback auf.

Topskorer in Torlaune
Die «Leuen» liessen sich durch den Ausfall von Alatalo allerdings nicht aus der Bahn werfen. Schlusslicht Neuchâtel hatte es am Sonntag schliesslich vorgezeigt, dass man sogar ohne Ausländer gewinnen kann. Gegen die weitgehend harmlosen Walliser bestimmte das Team von Felix Burgener das Geschehen im Startdrittel mehrheitlich und ging nach einem Energieanfall von Topskorer Marco Truttmann verdient in Führung (8.). Und die Gastgeber doppelten wenig später nach: Truttmann verwertete einen Penalty via Innenpfosten zum 2:0 (12.) und realisierte damit seinen 29. Saisontreffer. Die Walliser beschäftigten HCT-Keeper Andreas Schoop im gesamten Startdrittel dagegen höchst selten ernsthaft.

Nur zwölf Sekunden…
…benötigten die Thurgauer in der dritten Überzahl, um Torhüter Daniel Ruefenacht erneut zu überwinden. Nach einem Slapshot von Pargätzi stand Roland Korsch goldrichtig, um den Abpraller zum 3:0 über die Linie zu schieben. Beinahe 25 Minuten dauerte es, bis der HCT die erste Strafe kassiert, was für die Disziplin spricht. Als Westerback nur wenig später aber bereits zum zweitenmal auf die Strafbank wanderte, war es dann allerdings auch um die Ungeschlagenheit von Schoop passiert. Turler realisierte im Nachschuss das 1:3. In der Folge kamen die Gäste besser ins Spiel. Dass Martigny nicht noch näher herankam, hatte der HCT primär seinem starken Schlussmann zu verdanken, der mit seinen Paraden den Zweitorevorsprung in die zweite Pause rettete.

Dennoch wurde es im letzten Drittel nochmals eng für die Thurgauer. Burdet nützte die zweite doppelte Überzahl innert weniger Minuten zum 2:3-Anschlusstreffer (44.). Headschiedsrichter Frédéric Favre sorgte nun für unnötige Emotionen. Zuvor unauffällig und solide pfeifend, verlor er zuerst seine Linie und danach auch phasenweise die Übersicht. Martignys ansonsten ziemlich blasse Ausländer Sleigher und Bellemare verpassten in der 55. Minute den Ausgleich jeweils nur um Zentimeter. Beide schlugen sie vor dem Tor über die Scheibe. Wenig später (56.) machte es Annen besser und entschied mit seinem 4:2 die Partie zugunsten der Einheimischen.

Einwöchige Pause
Am kommenden Wochenende zieht der HC Thurgau eine Spielpause ein. Die nächste Meisterschaftspartie bestreitet er deshalb erst am kommenden Dienstag, 15. Januar. Dabei empfangen die Thurgauer um 19.45 Uhr die GCK Lions zum wegweisenden Strichkampf.

Montag, 7. Januar 2008

Spielbericht HCT - Neuchâtel vom 06.01.08

HCT unterlag sogar Schlusslicht

Peinlich: Der HCT blamierte sich im NLB-Eishockey gegen Neuchâtel. Statt mit einem Sieg über den Strich zu klettern, verlor Thurgau 1:2.

Jürg A. Stettler
Kreuzlingen – Schon nach 14 Sekunden lag der HCT gegen Schlusslicht Neuchâtel mit 0:1 zurück. Nach einem Thurgauer Fehlpass hatte Topskorer Pasche mit einem öffnenden Pass die ganze Hintermannschaft des Heimteams ausgetrickst und Pascal Krebs liess Schoop keine Abwehrchance. Wer nun auf eine heftige Reaktion der Burgener-Boys gehofft hatte, wurde enttäuscht. Die Einheimischen kamen nicht auf Touren und hatten Glück, dass Hasani (4.) nach einem weiteren Abwehrfehler nicht auf 2:0 erhöhte. Der pomadige Auftritt seines Teams gefiel auch Coach Burgener nicht, er versuchte es kurzzeitig mit Fehr anstelle von Westerback als Center zwischen Truttmann und Alatalo, jedoch ohne Erfolg. Die Neuenburger praktizierten weiter ein einfaches Hockey und kamen mit ihrem schnörkellosen Auftritt zu den besseren Gelegenheiten, aber Keeper Schoop liess sich von Pasche (9.) nicht ein zweites Mal erwischen.

Pomadiger HCT-Auftritt
Die «Leuen» blieben gegen Neuchâtel sogar im Powerplay zahm. Zwar konnte man sich im Drittel festsetzen, aber suchte viel zu selten den Abschluss. Vieles blieb beim HCT Stückwerk und erst in der 19. Minute kam man mit dem Pfostenschuss von Meichtry dem Ausgleich wenigstens erstmals nahe. Aber auch nach der Pause konnten sich die «Leuen» nicht steigern, Fehlpässe und Missverständnisse blieben die Regel – auch in Überzahl. So verwunderte es kaum einen der 926 Fans, dass die Thurgauer nicht etwa durch eine schöne Kombination, sondern durch einen Konter Korschs (25.) zur besten Torgelegenheit kamen – und dies alles gegen die keineswegs überzeugenden oder ein horrendes Tempo vorlegenden Neuenburger!

In der 34. Minute hatte das Heimteam dann Pech, Truttmann scheiterte mit einem Entlastungsangriff in Unterzahl an Ciaccio und Pargätzis Nachschuss landete am Pfosten. Thurgau konnte froh sein, dass in dieser Partie auf bedenklichem Niveau wenigstens Goalie Schoop eine ansprechende Leistung bot und es damit weiterhin beim knappen 1:0 fürs Schlusslicht blieb. Nachdem Meichtry (46.) erneut nur das Torgehäuse getroffen hatte, musste sich Schoop ein zweites Mal bezwingen lassen. Bielmann wurde nicht angegangen, erhielt die Möglichkeit zum Nachschuss und vollstreckte zum 2:0.HCT-Trainer Burgener hatte genug, er nahm nach 49:37 ein Time-out und stellte die Linien völlig neu zusammen. Problem: Auch dies zeigte kaum Wirkung. In der 55. Minute konnte dann Truttmann in Überzahl wenigstens endlich zum 1:2 verkürzen. Dies schien bei Thurgau endlich etwas Kampfgeist zu wecken und kurz drauf scheiterte Wegmüller am starken Goalie Neuchâtels. Da aber auch in der Schlussphase kein Akteur Thurgaus sein normales Potenzial abrufen konnte, blieb es beim knappen 1:2 gegen das Schlusslicht. Sind die Batterien beim HCT nach fünf Spielen innert zehn Tagen etwa leer? «Nein, aber wenn wir nicht unter Druck stehen, dann agieren wir viel zu verspielt», versuchte Burgener die schwache Leistung zu erklären. «Jetzt, wo wir uns auf die Defensive konzentrierten und uns gegenüber dem Biel-Match steigerten, lief offensiv nichts mehr zusammen», ergänzte er.

HCT – Neuchâtel 1:2 (0:1, 0:0, 1:1)
Bodensee-Arena. 926 Zuschauer. SR: Kämpfer (Grossniklaus, Jetzer).1. (0:14) Pascal Krebs (Pasche, Berger) 0:1. 47. Bielmann (Hasani, Genazzi) 0:2. 55. Truttmann (Pargätzi, Fäh, Ausschluss Zbinden) 1:2.HCT: Schoop; Meichtry, Pargätzi; Wegmüller, Fäh; Hug, Lattner; Truttmann, Westerback, Alatalo; Korsch, Fehr, Wohlwend; Falett, Annen, Müller; Mühlemann, Schaufelberger, Lipp.Neuchâtel: Ciaccio; Kamerzin, Beer; Hezel, Zbinden; Kamber, Zwahlen; Pasche, Pascal Krebs, Berger; Malgin, Jan Krebs, Aebersold; Genazzi, Bielmann, Hasani; Witschi, Personeni.Strafen: 3x2 Min. gegen HCT, 7x2 Min. gegen Neuchâtel.Bemerkungen: Keller, Hendry, Mordasini, Mifsud (alle verletzt), dafür mit Lipp (Wil) und Schaufelberger (Frauenfeld). Neuchâtel ohne Ablanalp (verletzt) sowie ohne Ausländer. Pfostenschüsse Meichtry (19. und 46.), Pargätzi (34.). 49:37 Time-out HCT. Ab 59:47 HCT ohne Goalie.


Schlusslicht überrascht «Leuen»

Kreuzlingen - Mit einer desolaten Offensivleistung unterlag der HC Thurgau gestern vor 926 enttäuschten Zuschauern überraschend dem «Punktelieferanten» aus Neuenburg mit 1:2. Marco Truttmanns Überzahltor (55.) war die einzige Ausbeute.

Markus Rutishauser
Verloren haben die Thurgauer gegen den ohne Ausländer angetretenen Aufsteiger, der zuletzt zwölf (!) Mal in Folge verlor, definitiv im Kopf. Während die Gäste ihre (bescheidenen) Mittel gezielt einsetzten, schien der HCT das abgeschlagene Schlusslicht völlig unterschätzt zu haben. Und es gelang Alatalo, Westerback & Co. während der ganzen 60 Minuten nie, den Schalter endlich auf «Vollgas» umzulegen.

0:1 nach 14 Sekunden
Der HCT begann fahrig. Nicht etwa der Playoff-Anwärter, sondern der abgeschlagene Tabellenletzte dominierte die Startphase. Der Aufsteiger ging schon nach 14 Sekunden durch Krebs in Führung und besass auch in der Folge mehr Tormöglichkeiten. So mussten die «Leuen» sogar froh sein, nicht noch deutlicher in Rückstand zu geraten. Erst drei Ausschlüsse gegen den Aufsteiger innerhalb von viereinhalb Minuten ermöglichten es dem HCT, das Gehäuse von Gästekeeper Ciaccio unter Beschuss zu nehmen. Doch mehr als ein Pfostenschuss von Meichtry schaute während der sechs Minuten in Überzahl nicht heraus. Neuchâtel verteidigte seinen Vorsprung mit einfachem, aber konsequentem Hockey.

Von der erhofften Steigerung bekamen die HCT-Fans im Mitteldrittel nichts zu sehen. Nicht etwa, dass es am Willen gefehlt hätte, aber spielerisch lief weiter herzlich wenig zusammen. Vor allem die erste Linie mit den beiden Finnen und Topskorer Truttmann brachte vielleicht 30 Prozent ihres Potenzials aufs Eis. Gästekeeper Ciaccio wurde in dieser Saison wohl noch nie so wenig beschäftigt. Beim Pfostenschuss von Pargätzi während einer Unterzahlphase (34.) kam der HCT dem Ausgleich noch am nächsten. Das Prädikat «ordentlich» hatte sich bis zur zweiten Pause einzig Torhüter Andreas Schoop verdient.

0:2 statt 1:1
Daran änderte sich auch im Schlussabschnitt vorerst nichts. Thurgau suchte krampfhaft seine spielerische Linie, während die Neuenburger mit einfachen, aber wirksamen Mitteln dagegenhielten. In der 46. Minute war dem HCT bereits zum drittenmal das Glück nicht hold: Meichtry traf mit seinem Flatterschuss zum zweitenmal nur den Pfosten. Keine Minute später stocherte dann Bielmann die Scheibe zum 0:2 über die Linie. Erst die siebte Überzahl brach den Bann dann: Truttmann bezwang Ciaccio (55.) und leitete den Thurgauer Endspurt an. Weil Wegmüller 181 Sekunden vor dem Ende die beste Ausgleichschance aber vergab, blieb es bei der unerwarteten Heimpleite. Weshalb Trainer Felix Burgener Torhüter Schoop erst in den letzten knapp 20 Sekunden durch einen 6. Feldspieler ersetzte, war nicht nachvollziehbar.

Samstag, 5. Januar 2008

Spielbericht HCT - EHC Biel vom 04.01.08

Zu fehlerhafter HCT unterlag Biel

Die Thurgauer NLB-Eishockeyaner unterlagen Biel nach einer Partie mit zwei fehlerhaften Defensivabteilungen schliesslich mit 5:9.

Jürg A. Stettler
Kreuzlngen - HCT-Coach Burgener konnte gegen Biel wieder auf die Hilfe von 1.-Ligist Frauenfeld zählen; Stürmer Schaufelberger stand im Aufgebot. Dafür meinte Mifsud vor dem Match: «Ich habe im Training leider wieder ein Zwicken verspürt, werde daher – auch wenn ich es lieber anders hätte – sicher noch eine Weile zuschauen müssen.» Die Gäste praktizierten vor den 1204 Fans anfangs ein äusserst offensives Forechecking. Meist waren alle Feldspieler über der Mitte postiert, was Thurgau kaum Raum für kontrollierte Angriffsauslösungen liess. Die beste Chance zur Führung hatte Peter (12.), doch Schoop parierte gegen den alleine auf ihn zufahrenden Bieler glänzend. Dann musste der Ex-Thurgauer Brägger in die Kühlbox und dies nutzte Westerback zum 1:0. Statt den Elan der Führung gleich mitnehmen zu können, musste der HCT danach vorzeitig in die Pause – ein Plexiglasbruch nach einem Check von Truttmann gegen Topskorer Tuomainen – verlangte einen Spielunterbruch.

Thurgauer Triplette
Nach der vorgezogenen Pause bewiesen die Gäste, dass auch sie Powerplays effizient abschliessen können und glichen durch Peter (16.) aus. Die Bieler Führung durch Beccarelli (18.) beantworteten die «Leuen» mit drei Treffern innert 131 Sekunden. Statt konzentriert weiter zu agieren, vergass man in der Euphorie jedoch konsequent zu verteidigen und Topskorer Tuomainen verkürzte nur 24 Sekunden nach dem 4:2 wieder auf 3:4. Doch es kam noch schlimmer! Da der HCT in der Defensive weiterhin die nötige Ordnung vermissen liess und zudem ungewohnt viele Fauxpas produzierte, konnten die Gäste die Partie bis zur 38. Minute dank Treffern von Tuomainen, Reber, Peter und Tremblay wieder wenden. Thurgaus Keeper Schoop wurde dabei von seinen Vorderleuten Mal um Mal im Stich gelassen. Wenigstens Korsch zeigte nach dem 4:7 endlich wieder etwas Kampfgeist, tankte sich durch und verkürzte noch vor der Pause auf 5:7.

Burgener setzte fürs Schlussdrittel ein Zeichen und brachte Frischknecht für Schoop. Doch nach nur 1:40 musste sich auch der HCT-Ersatzkeeper durch Tuomainen bezwingen lassen. Thurgau bemühte sich zwar, schien aber nicht mehr wirklich an eine erneute Wende zu glauben. Zudem stellte man sich sogar bei drei gegen sechs Akteure zu umständlich an und musste gar noch das 9:5 durch Brägger ins leere Tor hinnehmen. Bereits morgen Sonntag um 17 Uhr haben die Thurgauer nun gegen Schlusslicht Neuchâtel die Gelegenheit, sich in besserem Licht zu zeigen.

HCT – Biel 5:9 (1:2, 4:5, 0:2)
Bodensee-Arena. 1204 Zuschauer. SR: Baumgartner (Lombardi, Longhi)
Tore: 14. Westerback (Alatalo, Ausschluss Brägger) 1:0. 16. Peter (Beccarelli, Ehrensperger, Ausschluss Westerback) 1:1. 18. Beccarelli (Reber, Ausschlüsse Tremblay, Schaufelberger) 1:2. 23. Korsch (Fehr) 2:2. 25.(24:30) Fäh (Westerback) 3:2. 26. (25:10) Fehr (Korsch) 4:2. 26. (25:34) Tuomainen (Tschan-tré, Reber) 4:3. 30. Tuomainen (Reber) 4:4. 34. Reber (Mieville, Tremblay) 4:5. 37. (36:18) Peter (Zalapski, Tuomainen, Ausschluss Mühlemann) 4:6. 38. (37:01) Tremblay (Reber, Tuomainen, Ausschluss Lattner) 4:7. 38. (37:16) Korsch (Fehr) 5:7. 42. Tuomainen (Tschantré, Reber, Ausschluss Meichtry) 5:8. 60. (59:48) Brägger (Tschantré, Gossweiler, ins leere Tor) 5:9.
HCT: Schoop (ab 40:00 Frischknecht); Meichtry, Pargätzi; Andrea Wegmüller, Fäh; Hug, Lattner; Truttmann, Westerback, Alatalo; Korsch, Fehr, Wohlwend; Falett, Annen, Müller; Schaufelberger, Mühlemann
Biel: Caminada (ab 25:10 Marco Wegmüller); Zalapski, Fröhlicher; Gossweiler, Reber; Diethlem, Meyer; Peter, Beccarelli, Ehrensperger; Tschantré, Brägger, Tuomainen; Zigerli, Mieville, Tremblay; Steiner, Tuffet
Strafen: 9 x 2 Min. plus 1 x 10 Min. (Disziplinarstrafe - Alatalo) gegen HCT, 13 x 2 Min. gegen Biel
Bemerkungen: Keller, Hendry, Mordasini, Mifsud (alle verletzt) dafür mit Schaufelberger (Frauenfeld). Biel ohne Thommen, Wetzel und Gerber. Nach 13:16 Plexiglasbruch und vorzeitige Pause. Pfostenschüsse Truttmann (25.) Westerback (57.). 55:50 Time-out HCT. HCT ab 55:56 bis 57:59, 59:07 bis 59:48 ohne Goalie.



Keine weitere Überraschung

Vor 1204 Zuschauern reichte es dem HC Thurgau gestern nicht zum zweiten Überraschungscoup in Folge. Gegen den Tabellendritten Biel resultierte aufgrund einer ungenügenden Defensivleistung eine 5:9-Niederlage. Nach 26 Minuten hatten die «Leuen» noch mit 4:2 geführt.

Markus Rutishauser
Biel startete druckvoll und deutete an, dass es gewillt war, seine Negativserie (zuletzt drei Niederlagen in Folge) in Kreuzlingen zu beenden. Die Berner besassen dank eines aufsässigen Forecheckings nicht nur mehr Spielanteile, sondern auch die besseren Möglichkeiten. Aber HCT-Keeper Andreas Schoop war vorerst ein sicherer Rückhalt und zeigte gegen Peter (12.) einen tollen Fanghandreflex. Er hatte deshalb grossen Anteil, dass der HCT eher entgegen dem Spielverlauf in der 14. Minute in Führung ging; Westerback bezwang Caminada mit einem seiner harten Slapshots während der zweiten Überzahl. Aufgrund einer beschädigten Plexiglasscheibe, die nicht sofort repariert werden konnte, wurden die beiden Teams danach vorzeitig in die Pause geschickt.

Neun Tore im Mitteldrittel
Die Bieler knüpften nach Wiederbeginn aber sofort wieder an ihr druckvolles Spiel an und kehrten die Partie innerhalb von knapp zwei Minuten: Zuerst traf Peter im Powerplay (16.) und dann erwischte Beccarelli den in dieser Situation unglücklich agierenden Schoop (18.) zum 1:2. Dass der HCT als Team gewachsen ist, bewies er aber in den nächsten 131 Sekunden: Korsch mit einem Energieanfall, Fäh mit einem Slapshot in die kurze Ecke und Fäh mit einem Ablenker schossen die Gastgeber bis zur 25. Minute mit 4:2 in Front und veranlassten Biel-Trainer Heinz Ehlers zu einem Goaliewechsel.

Lange konnten sich die HCT-Fans allerdings nicht an der klaren Führung freuen: Topskorer Toumainen nur 24 Sekunden nach dem 4:2 und in der 30. Minute glich das Skore wieder aus. Und es sollte aus Sicht der «Leuen» noch schlimmer kommen: Reber, Peter und Tremblay profitierten von defensiven Unzulänglichkeiten (vor allem im Slot) und Thurgauer Strafen und schossen Biel mit 7:4 in Front. Dabei zahlte vor allem die junge dritte Linie einiges Lehrgeld. Korsch gelang nur 15 Sekunden nach dem 4:7sein zweites Tor.

Biels Powerplay
Die Thurgauer, bei denen im Schlussabschnitt neu Frischknecht für Schoop zwischen den Pfosten stand, leisteten sich aber weiterhin zu viele Strafen. Den (unberechtigten) Ausschluss gegen Captain Meichtry (seinem Foul war ein klares Stockhalten des Bielers vorausgegangen) nützte Biel durch Tuomainen, den besten Gästespieler, nach 63 Sekunden zum vorentscheidenden 5:8. Es war dies der dritte Überzahltreffer der Berner Seeländer in Folge. Das Team von Felix Burgener war zu keiner Reaktion mehr fähig. Auch während einer fast zweiminütigen 6:3-Überzahl gelang keine Resultatverbesserung mehr. Stattdessen traf der ehemalige HCT-Akteur Brägger zwölf Sekunden vor der Sirene noch ins leere Tor zum 5:9.

Heimsieg gegen «Punktelieferanten» ein Muss
Morgen Sonntag empfängt der HC Thurgau um 17 Uhr den Aufsteiger HC Neuchâtel Young Sprinters in der Kreuzlinger Bodensee-Arena. Gegen den Aufsteiger ist ein glatter Sieg ein absolutes Muss. Die Neuenburger sind zum meist chancenlosen Punktelieferanten mutiert. Aus den letzten sieben Spielen resultierte dabei ein desaströses Torverhältnis von 7:46. Die beiden 1:3-Niederlagen gegen Sierre (3. Januar/zu Hause) und Olten (15. Dezember/auswärts) waren noch die beiden besten Resultate. Dazwischen hagelte es Kanterniederlagen, unter anderem je ein 1:10 in Lausanne und bei Ajoie. Vor wenigen Tagen hat der abgeschlagene Tabellenletzte auch noch seinen kanadischen Stürmer Rod Hinks an Sierre abgegeben, wo er den verletzten Cormier ersetzt.

Donnerstag, 3. Januar 2008

Spielbericht HCT - HCC vom 02.01.08

HCT rang den Leader 8:6 nieder

Die NLB-Eishockeyaner des HCT starten mit einer starken Leistung ins neue Jahr und bezwangen Leader Chaux-de-Fonds mit 8:6.

Jürg A. Stettler
Kreuzlingen – Schon vor der Partie gegen Chaux-de-Fonds gab Thurgau bekannt, dass man Damien Eisenring (nahm einen Job in der Westschweiz an) per sofort zum 1.-Ligisten Villars ziehen liess. Dafür stürmte ein alter Bekannter wieder für die «Leuen»: Christian Wohlwend. Der Coach des 1.-Ligisten EHC Wallisellen wird bis Ende Januar für den HCT auflaufen, nachdem Burgener neben Keller (evtl. ab Ende Januar wieder fit), Hendry und Mifsud (beide: Verletzungsdauer unbestimmt) nun auch noch drei Wochen auf Mordasini (Prellung) verzichten muss. Dafür wurde der Vertrag mit Westerback bis Ende Januar mit Option auf eine Verlängerung bis Saisonende verlängert.

Die «Leuen» starteten gut, nach 4:10 servierte Alatalo von hinterm Tor den Puck pfannenfertig Meichtry, der zur Führung traf. Doch die Chaux-de-Fondiers liessen sich dadurch nicht beirren und es entwickelte sich vor den 1007 Fans eine attraktive, intensiv geführte Begegnung. Nachdem Pasqualino ausgeglichen hatte, brachte Fehr auf Zuspiel von Wohlwend die «Leuen» wieder in Front. Die Thurgauer zeigten in dieser Phase viel Biss und hatten Pech, dass Alatalo nur die Latte traf.

Immer wieder Roy
Gleich nach der Pause wurde Thurgau nach einem Fehler Meichtrys durch den überragenden Roy kalt geduscht. Der Topskorer traf nach 20:47 zum 2:2. Doch die Burgener-Boys zeigten sich vor allem in Überzahl von ihrer effektivsten Seite, Fäh (24.) brachte das Heimteam wieder in Front und Truttmann erhöhte gar auf 4:2. Danach hatte eine missglückte Befreiung von Schoop (28.) Folgen. Müller sass noch keine vier Sekunden anstelle seines Keepers draussen, als Ref Peer die nächste Strafe gegen Thurgau anzeigte, dann aber den Arm bereits wieder senken konnte, weil Roy zum 3:4 verkürzt hatte. Kurz darauf krönte Wohlwend sein gelungenes Comeback nach 32:45 mit einem Tor. Doch immer wieder erhielt Topskorer Roy zu viel Platz, den er kaltblütig nutzte, um die Gäste wieder heran zu bringen.

Zum Start des Schlussabschnitts der attraktiven Partie verschaffte Truttmann (41.) den «Leuen» mit dem 6:4 etwas Luft. Und Westerback markierte mit einem satten Schuss in Überzahl gar das 7:4. Der Leader steckte aber noch nicht auf. Trainer Sheehan nahm ein Time-out und setzte mit einem Goaliewechsel ein Zeichen. Das zeigte Wirkung. Die Neuenburger kämpften sich durch Botta (49.) heran, hielten auch danach Tempo und Druck hoch und stiegen nun mit viel mehr Aggressivität in die Zweikämpfe. Schoop bekam klar mehr Arbeit und es entwickelte sich ein regelrechter Abnützungskampf. Vor allem das 6:7 durch Roy (58.) – sein vierter Treffer des Abends – setzte bei den Gästen nochmals Kräfte frei. Doch die Thurgauer hielten dem enormen Druck gemeinsam stand und Westerback machte drei Sekunden vor Schluss mit seinem Schuss ins leere Tor den verdienten, jedoch hart erkämpften 8:6-Erfolg des HC Thurgau klar.

HCT – Chaux-de-Fonds 8:6 (2:1, 3:3, 3:2)
Bodensee-Arena. 1007 Zuschauer. SR: Peer (Blatter, Frei)
Tore: 5. Meichtry (Alatalo, Westerback, Ausschluss Bochatay) 1:0. 12. Pasqualino (Bochatay) 1:1. 18. Fehr (Wohlwend, Wegmüller, Ausschluss Pochon) 2:1. 21. (20:47) Roy 2:2. 24. Fäh (Westerback, Wegmüller, bei angezeigter Strafe) 3:2. 28. (27:08) Truttmann (Alatalo) 4:2. 28. (27:50) Roy (Neininger, Ausschluss Müller und bei angezeigter Strafe) 4:3. 33. Wohlwend (Korsch) 5:3. 38. Roy (Neininger, Vacheron, Ausschluss Annen) 5:4. 41. (40:43) Truttmann (Meichtry, Westerback) 6:4. 44. Westerback (Pargätzi, Ausschluss Lussier) 7:4. 49. Botta (Roy, Ausschluss Meichtry) 7:5. 58. Roy (Forget, Neininger) 7:6. 60. (59:57) Westerback (ins leere Tor) 8:6
HCT: Schoop; Pargätzi, Meichtry; Wegmüller, Fäh; Hug, Lattner; Truttmann, Westerback, Alatalo; Wohlwend, Fehr, Korsch; Falett, Annen, Müller; Lipp, Dommen, Mühlemann
Chaux-de-Fonds: Kohler (ab 43:01 Todeschini); Emery, Daucourt; Lionel Girardin, Vacheron; Celien Girardin, Hostettler; Neininger, Roy, Dolana; Mano, Forget, Botta; Lussier, Pasqualino, Pochon; Bochatay, Evgeni Chiriaev, Du Bois
Strafen: 5x2 Min. gegen HCT, 7x2 Min. gegen Chaux-de-Fonds
Bemerkungen: HCT ohne Mifsud, Hendry, Keller, Mordasini (alle verletzt), Eisenring (ab sofort bei Villars), dafür Wohlwend (Comeback), Lipp (Wil), Dommen (Weinfelden).
Bemerkungen: Chaux-de-Fonds ohne Valerie Chiriaev. Lattenschüsse: Alatalo (20.) Hostettler (40.). Pfostenschuss Forget (48.). 43:01 Time-out Chaux-de-Fonds. 59:13 Time-out HCT, Chaux-de-Fonds ab dann bis 59:57 ohne Goalie.


HCT stoppt Serie des Leaders

Die Reaktion auf den verunglückten Auftritt in Olten ist dem HC Thurgau gestern gelungen: Er beendete mit einer starken Leistung die Serie von Leader La Chaux-de-Fonds (zuvor acht Siege in Serie). 8:6 lautetedas Skore nach 60 unterhaltsamen Minuten.

Markus Rutishauser
Knapp über 1000 Zuschauer verabschiedeten ihre Mannschaft am Ende mit viel Beifall in die Kabine. Sie waren Zeugen einer der bisher besten Saisonleistungen des HC Thurgau geworden. Dass der Leader aus dem Jura wohl nicht seinen allerbesten Tag erwischt hatte, soll die Darbietung der «Leuen» nicht schmälern. Zwar musste das Team von Felix Burgener einmal mehr in der Schlussphase dem grossen Kräfteverschleiss in den ersten 50 Minuten Tribut zollen, aber mit vereinten Kräften und einem überzeugenden Torhüter Schoop retteten sie den Vorsprung über die Distanz. Ein Sieg, der insgesamt in Ordnung ging, weil der HCT mehr für den Erfolg tat als die Gäste, bei denen eigentlich nur Topskorer Jonathan Roy überzeugte. Er beschenkte sich mit vier Toren (Saisontreffer 22 bis 25) und der Auszeichnung zum besten Spieler gleich selbst. Der kanadische Center feiert am Samstag seinen 27. Geburtstag.

Geglücktes Comeback
Beim HC Thurgau ergänzen sich die beiden Finnen Mika Alatalo und Patrick Westerback sowie Topskorer Marco Truttmann immer besser. Westerback hat gegenüber dem immer noch verletzten Scott Mifsud vor allem auch klare physische Vorteile. Auf ein geglücktes Comeback darf Christian Wohlwend zurückblicken. Der Routinier überraschte positiv, zumal er sich erst eine Woche im Training befindet, und erzielte in der 33. Minute das 5:3.

Nie in Rückstand
Sicher ein wesentlicher Vorteil für den HC Thurgau war die Torfolge. Der Aussenseiter ging durch einen Powerplay-Treffer von Meichtry einmal mehr früh in Führung (5.) und geriet in der Folge kein einziges Mal in Rückstand. Den Ausgleich von Pasqualino nur drei Sekunden nach Ablauf einer Unterzahl (11.) beantworteten die Thurgauer in der dritten Überzahl mit dem Treffer von Fehr (18.). Diesen knappen Vorsprung verteidigten sie im Mitteldrittel mit Erfolg: 2:2 (21. Roy), 3:2 (24. Fäh), 4:2 (28. Truttmann), 4:3 (28. Roy), 5:3 (33. Wohlwend), 5:4 (38. Roy) lautet die Torfolge.

Punkte festgehalten
Und als die «Leuen» gleich zu Beginn des Schlussabschnitts mit zwei Toren innerhalb von nur 138 Sekunden durch Truttmann und einen sehenswerten Slapshot von Westerback zum 7:4 nachlegten, schien die Entscheidung gefallen. Aber weit gefehlt: Nach dem 7:5 von Botta in Überzahl (49.) setzte der Leader zu einem Endspurt an. Jetzt waren die Gäste am Drücker, und HCT-Schlussmann Schoop stand oft im Mittelpunkt. Gegen Roys Ablenker (58.) aus kurzer Distanz war aber auch er machtlos. Erst der Distanzschuss von Westerback ins leere Tor zum 8:6 drei Sekunden vor dem Ende erlöste die Gastgeber.