Samstag, 26. Januar 2008

Spielbericht Ajoie - HCT vom 25.01.08


Sich selber aufgegeben

HC Thurgau gibt Topskorer ab und bleibt beim 0:4 in Pruntrut gegen Ajoie ohne Chance.
Ohne den kurzfristig wieder zum EHC Biel ausgeliehenen Topskorer Marco Truttmann ist der HC Thurgau im Angriff noch harmloser. Bei Ajoie verlor man 0:4 (0:0, 0:2, 0:2).

Christian Lohr
An die Chance, im Jura zu gewinnen und damit gegenüber den diesmal spielfreien GCK Lions zumindest ein wenig Terrain gutzumachen, hatte man beim HCT scheinbar selber nicht mehr so richtig geglaubt. Denn anders ist kaum zu deuten, warum der Verein Stunden vor dem Match die sofortige Freigabe für den Topskorer bekanntgab.

Truttmann «geopfert»
Am bald 23jährigen Schwyzer, der es für die Thurgauer in dieser Saison in 40 Einsätzen auf 63 Punkte (31 Tore und 21 Assists) gebracht hat, war der EHC Biel bereits im Spätherbst dran gewesen. «Jetzt ist das Angebot einfach zu gut gewesen», räumte Felix Burgener rein finanzielle Überlegungen für diesen sportlich fragwürdigen Wechsel ein, den es vor einem Jahr schon einmal gab. Truttmann gehe vorerst einmal bis zum Playoff-Ende der Seeländer befristet, erklärte der Chef an der Bande, danach werde wieder ganz neu verhandelt. Neben dem stärksten Angreifer der letzten Wochen fehlte mit Westerback, der nach einem Hexenschuss noch nicht wieder einsatzbereit war, eine weitere wertvolle Angriffskraft. So blieb Burgener nichts anderes übrig, als aus seinem Rumpfkader gleich vier Verteidiger in der ersten Formation zu bringen. Darunter auch Keller, welcher nach seiner Verletzung in der Vorbereitung endlich zurückkehren konnte.

Ohne Tor geblieben
Hermann, dem Keeper vom Zuger Nachwuchs, glückte es dank den vereinten Kräften bei den Ostschweizern den Kasten zumindest ein Drittel lang dicht zu halten. Dann eröffnete der Kanadier Desmarais in der 23. Minute mit einem Treffer in Überzahl den Torreigen. In der 37. Minute erhöhte Posse für Ajoie zum 2:0 und wies damit den Weg für den restlichen Verlauf. Desmarais lief im letzten Drittel zur grossen Show auf und verpasst den Gästen in der 55. Minute innerhalb von 16 Sekunden einen Doppelschlag. Dem HCT blieb an diesem Abend auch nur ein einziges Erfolgserlebnis versagt. Die 0:4-Niederlage war letztlich deutlich genug ausgefallen.

Letztmals in der Arena
Bevor der HC Thurgau in den nächsten eineinhalb Wochen zu gleich fünf Auswärtsspielen in Folge anzutreten hat, gastiert morgen Sonntag um 17 Uhr der Tabellensiebte EHC Olten in der Bodensee-Arena. Für die «Leuen» dürfte es aller Voraussicht nach der letzte Heimauftritt in diesem Winter in Kreuzlingen sein. Das abschliessende 49. Spiel in der langen Qualifikation wird man dann noch in zwei Wochen am 10. Februar in Frauenfeld bestreiten, weil man dem Daviscup ausweichen muss.