Donnerstag, 3. Januar 2008

Spielbericht HCT - HCC vom 02.01.08

HCT rang den Leader 8:6 nieder

Die NLB-Eishockeyaner des HCT starten mit einer starken Leistung ins neue Jahr und bezwangen Leader Chaux-de-Fonds mit 8:6.

Jürg A. Stettler
Kreuzlingen – Schon vor der Partie gegen Chaux-de-Fonds gab Thurgau bekannt, dass man Damien Eisenring (nahm einen Job in der Westschweiz an) per sofort zum 1.-Ligisten Villars ziehen liess. Dafür stürmte ein alter Bekannter wieder für die «Leuen»: Christian Wohlwend. Der Coach des 1.-Ligisten EHC Wallisellen wird bis Ende Januar für den HCT auflaufen, nachdem Burgener neben Keller (evtl. ab Ende Januar wieder fit), Hendry und Mifsud (beide: Verletzungsdauer unbestimmt) nun auch noch drei Wochen auf Mordasini (Prellung) verzichten muss. Dafür wurde der Vertrag mit Westerback bis Ende Januar mit Option auf eine Verlängerung bis Saisonende verlängert.

Die «Leuen» starteten gut, nach 4:10 servierte Alatalo von hinterm Tor den Puck pfannenfertig Meichtry, der zur Führung traf. Doch die Chaux-de-Fondiers liessen sich dadurch nicht beirren und es entwickelte sich vor den 1007 Fans eine attraktive, intensiv geführte Begegnung. Nachdem Pasqualino ausgeglichen hatte, brachte Fehr auf Zuspiel von Wohlwend die «Leuen» wieder in Front. Die Thurgauer zeigten in dieser Phase viel Biss und hatten Pech, dass Alatalo nur die Latte traf.

Immer wieder Roy
Gleich nach der Pause wurde Thurgau nach einem Fehler Meichtrys durch den überragenden Roy kalt geduscht. Der Topskorer traf nach 20:47 zum 2:2. Doch die Burgener-Boys zeigten sich vor allem in Überzahl von ihrer effektivsten Seite, Fäh (24.) brachte das Heimteam wieder in Front und Truttmann erhöhte gar auf 4:2. Danach hatte eine missglückte Befreiung von Schoop (28.) Folgen. Müller sass noch keine vier Sekunden anstelle seines Keepers draussen, als Ref Peer die nächste Strafe gegen Thurgau anzeigte, dann aber den Arm bereits wieder senken konnte, weil Roy zum 3:4 verkürzt hatte. Kurz darauf krönte Wohlwend sein gelungenes Comeback nach 32:45 mit einem Tor. Doch immer wieder erhielt Topskorer Roy zu viel Platz, den er kaltblütig nutzte, um die Gäste wieder heran zu bringen.

Zum Start des Schlussabschnitts der attraktiven Partie verschaffte Truttmann (41.) den «Leuen» mit dem 6:4 etwas Luft. Und Westerback markierte mit einem satten Schuss in Überzahl gar das 7:4. Der Leader steckte aber noch nicht auf. Trainer Sheehan nahm ein Time-out und setzte mit einem Goaliewechsel ein Zeichen. Das zeigte Wirkung. Die Neuenburger kämpften sich durch Botta (49.) heran, hielten auch danach Tempo und Druck hoch und stiegen nun mit viel mehr Aggressivität in die Zweikämpfe. Schoop bekam klar mehr Arbeit und es entwickelte sich ein regelrechter Abnützungskampf. Vor allem das 6:7 durch Roy (58.) – sein vierter Treffer des Abends – setzte bei den Gästen nochmals Kräfte frei. Doch die Thurgauer hielten dem enormen Druck gemeinsam stand und Westerback machte drei Sekunden vor Schluss mit seinem Schuss ins leere Tor den verdienten, jedoch hart erkämpften 8:6-Erfolg des HC Thurgau klar.

HCT – Chaux-de-Fonds 8:6 (2:1, 3:3, 3:2)
Bodensee-Arena. 1007 Zuschauer. SR: Peer (Blatter, Frei)
Tore: 5. Meichtry (Alatalo, Westerback, Ausschluss Bochatay) 1:0. 12. Pasqualino (Bochatay) 1:1. 18. Fehr (Wohlwend, Wegmüller, Ausschluss Pochon) 2:1. 21. (20:47) Roy 2:2. 24. Fäh (Westerback, Wegmüller, bei angezeigter Strafe) 3:2. 28. (27:08) Truttmann (Alatalo) 4:2. 28. (27:50) Roy (Neininger, Ausschluss Müller und bei angezeigter Strafe) 4:3. 33. Wohlwend (Korsch) 5:3. 38. Roy (Neininger, Vacheron, Ausschluss Annen) 5:4. 41. (40:43) Truttmann (Meichtry, Westerback) 6:4. 44. Westerback (Pargätzi, Ausschluss Lussier) 7:4. 49. Botta (Roy, Ausschluss Meichtry) 7:5. 58. Roy (Forget, Neininger) 7:6. 60. (59:57) Westerback (ins leere Tor) 8:6
HCT: Schoop; Pargätzi, Meichtry; Wegmüller, Fäh; Hug, Lattner; Truttmann, Westerback, Alatalo; Wohlwend, Fehr, Korsch; Falett, Annen, Müller; Lipp, Dommen, Mühlemann
Chaux-de-Fonds: Kohler (ab 43:01 Todeschini); Emery, Daucourt; Lionel Girardin, Vacheron; Celien Girardin, Hostettler; Neininger, Roy, Dolana; Mano, Forget, Botta; Lussier, Pasqualino, Pochon; Bochatay, Evgeni Chiriaev, Du Bois
Strafen: 5x2 Min. gegen HCT, 7x2 Min. gegen Chaux-de-Fonds
Bemerkungen: HCT ohne Mifsud, Hendry, Keller, Mordasini (alle verletzt), Eisenring (ab sofort bei Villars), dafür Wohlwend (Comeback), Lipp (Wil), Dommen (Weinfelden).
Bemerkungen: Chaux-de-Fonds ohne Valerie Chiriaev. Lattenschüsse: Alatalo (20.) Hostettler (40.). Pfostenschuss Forget (48.). 43:01 Time-out Chaux-de-Fonds. 59:13 Time-out HCT, Chaux-de-Fonds ab dann bis 59:57 ohne Goalie.


HCT stoppt Serie des Leaders

Die Reaktion auf den verunglückten Auftritt in Olten ist dem HC Thurgau gestern gelungen: Er beendete mit einer starken Leistung die Serie von Leader La Chaux-de-Fonds (zuvor acht Siege in Serie). 8:6 lautetedas Skore nach 60 unterhaltsamen Minuten.

Markus Rutishauser
Knapp über 1000 Zuschauer verabschiedeten ihre Mannschaft am Ende mit viel Beifall in die Kabine. Sie waren Zeugen einer der bisher besten Saisonleistungen des HC Thurgau geworden. Dass der Leader aus dem Jura wohl nicht seinen allerbesten Tag erwischt hatte, soll die Darbietung der «Leuen» nicht schmälern. Zwar musste das Team von Felix Burgener einmal mehr in der Schlussphase dem grossen Kräfteverschleiss in den ersten 50 Minuten Tribut zollen, aber mit vereinten Kräften und einem überzeugenden Torhüter Schoop retteten sie den Vorsprung über die Distanz. Ein Sieg, der insgesamt in Ordnung ging, weil der HCT mehr für den Erfolg tat als die Gäste, bei denen eigentlich nur Topskorer Jonathan Roy überzeugte. Er beschenkte sich mit vier Toren (Saisontreffer 22 bis 25) und der Auszeichnung zum besten Spieler gleich selbst. Der kanadische Center feiert am Samstag seinen 27. Geburtstag.

Geglücktes Comeback
Beim HC Thurgau ergänzen sich die beiden Finnen Mika Alatalo und Patrick Westerback sowie Topskorer Marco Truttmann immer besser. Westerback hat gegenüber dem immer noch verletzten Scott Mifsud vor allem auch klare physische Vorteile. Auf ein geglücktes Comeback darf Christian Wohlwend zurückblicken. Der Routinier überraschte positiv, zumal er sich erst eine Woche im Training befindet, und erzielte in der 33. Minute das 5:3.

Nie in Rückstand
Sicher ein wesentlicher Vorteil für den HC Thurgau war die Torfolge. Der Aussenseiter ging durch einen Powerplay-Treffer von Meichtry einmal mehr früh in Führung (5.) und geriet in der Folge kein einziges Mal in Rückstand. Den Ausgleich von Pasqualino nur drei Sekunden nach Ablauf einer Unterzahl (11.) beantworteten die Thurgauer in der dritten Überzahl mit dem Treffer von Fehr (18.). Diesen knappen Vorsprung verteidigten sie im Mitteldrittel mit Erfolg: 2:2 (21. Roy), 3:2 (24. Fäh), 4:2 (28. Truttmann), 4:3 (28. Roy), 5:3 (33. Wohlwend), 5:4 (38. Roy) lautet die Torfolge.

Punkte festgehalten
Und als die «Leuen» gleich zu Beginn des Schlussabschnitts mit zwei Toren innerhalb von nur 138 Sekunden durch Truttmann und einen sehenswerten Slapshot von Westerback zum 7:4 nachlegten, schien die Entscheidung gefallen. Aber weit gefehlt: Nach dem 7:5 von Botta in Überzahl (49.) setzte der Leader zu einem Endspurt an. Jetzt waren die Gäste am Drücker, und HCT-Schlussmann Schoop stand oft im Mittelpunkt. Gegen Roys Ablenker (58.) aus kurzer Distanz war aber auch er machtlos. Erst der Distanzschuss von Westerback ins leere Tor zum 8:6 drei Sekunden vor dem Ende erlöste die Gastgeber.