Montag, 31. Dezember 2007

Spielbericht HCT - EHC Olten vom 30.12.08

HCT-Fehlstart nicht zu korrigieren

In der NLB musste der ersatzgeschwächte HC Thurgau in Olten als klarer Verlierer (3:8) vom Feld und verpasste damit den Sprung auf einen Playoff-Platz.

Markus Zahnd
Olten - Die Thurgauer Eishockeyaner hatten die Chance, sich mit einem Auswärtserfolg gegen die Solothurner über den Playoff-Strich zu hieven. Diese Hoffnungen waren berechtigt, denn sie hatten zuletzt konstant gute Leistungen gezeigt und Ajoie (5.) gleich mit einer 5:0-Packung wieder in den Jura zurückgeschickt. Allerdings erhielten die Thurgauer Hoffnungen bereits nach 51 Sekunden einen herben Dämpfer, als Aeschlimann zur Führung einschieben konnte. Die Gäs-te leisteten sich in diesem kapitalen Spiel - Olten lag vor dieser Runde mit drei Zählern mehr auf dem siebten Rang – also einen Fehlstart.

Die Solothurner blieben in der Folge am Drücker und konnten die Thurgauer Defensive weiterhin beschäftigen. Und in der 15. Minute war es Martin Wüthrich, der auf 2:0 erhöhte. Der nächste Treffer ging dann zwar auf das Konto eines Thurgauers, doch spielt Küng schon länger nicht mehr in der Ostschweiz und so stand es nach dem 14. Saisontor des Oltener Topskorers bereits 3:0. «Wir standen anfangs total neben den Schuhen - das war ein Drittel zum Vergessen», fasste HCT-Assistenztrainer Mathis die Leistung des Teams im Startabschnitt zusammen.

Küng traf zweimal
Nach der ersten Pause fanden die Thurgauer endlich ins Spiel und kamen bei doppelter Überzahl durch Westerback zum 1:3 (23.). Die «Leuen» waren nun zumindest bei numerischem Gleichstand die bessere Mannschaft, doch vor dem gegnerischen Gehäuse fehlte die Effizienz. Anders die Oltener, denn Aeschlimann traf in der 32. Minute zum 4:1. Nur knapp eine Zeigerumdrehung später brachte Fäh sein Team aber wieder auf 2:4 heran und in der 36. Minute schaffte Topskorer Truttmann mit seinem 24. Saisontreffer dann sogar den 3:4-Anschluss. Der Jubel der Thurgauer war allerdings kaum verhallt, als Kaartinen die Zwei-Tore-Führung wieder herstellte, was die Aufgabe für die Gäste wieder erheblich erschwerte.
Besonders schwierig wurde eine allfällige Aufholjagd für die «Leuen» auch deshalb, weil sie mit nur 16 Feldspielern antreten mussten. Zudem kassierte Meichtry kurz vor Ende des zweiten Drittels noch eine zehnminütige Disziplinarstrafe. Olten wusste diesen Vorteil eiskalt auszunutzen und Guidarelli erzielte in der 41. Minute das 6:3. Als Kaartinen 104 Sekunden später zum 7:3 einschoss, war der Strichkampf endgültig entschieden, zumal die Thurgauer im Schlussdrittel mit nur fünf Schüssen kaum noch offensive Akzente setzen konnten. In der 59. Minute trug sich dann auch Küng noch zum zweiten Mal in die Torschützenliste ein und setzte mit seinem 8:3 den sehr deutlichen Schlusspunkt. Damit blieb dem HCT der Sprung auf einen Playoff-Platz (vorerst) verwahrt und er liegt nach dieser 16. Niederlage in der 33. Partie auf dem 9. Platz.

Olten – Thurgau 8:3 (3:0, 2:3, 3:0)
Kleinholz Olten. 1971 Zuschauer. SR Prugger, Kohler/Müller
Tore: .1. (0:51) Aeschlimann (Bloch) 1:0. 15. M. Wüthrich (Guidarelli, Kaartinen) 2:0. 19. Küng (Aeschlimann, Kparghai) 3:0. 23. Westerback (Fäh, Alatalo; Ausschlüsse Balerna, Bloch) 3:1. 32. Aeschlimann (Ausschluss Falett) 4:1. 33. Fäh (Pargätzi, Alatalo) 4:2. 36. (35:09) Truttmann (Westerback, Alatalo) 4:3. 36. (35:27) Kaartinen (M. Wüthrich, Guidarelli) 5:3. 41. (40:56) Guidarelli (Küng, Kaartinen; Ausschluss Meichtry) 6:3. 43. Kaartinen (Guidarelli) 7:3. 59. Küng (Schnyder, Koch) 8:3
Strafen: 4x2 Minuten gegen Olten; 7x2 plus 1x10 Minuten (Meichtry nach Check von hinten) gegen den HC Thurgau
Olten: Leimbacher; Bloch, Schnyder; Dällenbach, Kparghai; Hirzel, Stapfer; Meister, Marghitola; S. Wüthrich; Kaartinen, M. Wüthrich, Guidarelli; Schwarzenbach, Küng, Aeschlimann; Trachsler, Dähler, Schena; Balerna, Hildebrand, Merzaghi
Thurgau: Hermann; Meichtry, Pargätzi; Wegmüller, Fäh; Hug Lattner; Truttmann, Westerback, Alatalo; Korsch, Fehr, Müller; Fallett, Annen, Mordasini; Mühlemann
Bemerkungen: Olten ohne Hirt, Schwarz, Boss und Hiltebrand (alle verletzt), dafür mit den Leihgaben Marghitola, Schena (Ambri), Balerna (Langnau) und S. Wüthrich (Zuchwil). Thurgau ohne Keller, Mifsud, Hendry (alle verletzt), Eisenring und Schoop (krank), dafür mit Herrmann (Zug).


Druck nicht standgehalten

Durch die klare 3:8-Auswärtsniederlage gegen Olten hat es der HC Thurgau gestern verpasst, sich über den Strich zu hieven. Damit stehen die «Leuen» in den nächstenvier Spielen, die sie allesamt in eigener Halle austragen, unter Erfolgszwang.

Markus Rrutishauser
Die Mannschaft von Felix Burgener hat ganz offensichtlich Mühe, mit Druck umzugehen. Solchem war sie auch im gestrigen «Sechspunkte-Match» gegen Olten, einem direkten Konkurrenten um die Playoff-Teilnahme, ausgesetzt. Dabei waren die Thurgauer mit einem bemerkenswerten 5:0- Heimsieg über Ajoie ins Solothurnische gereist. Erstmals in dieser Saison waren sie ohne Gegentor geblieben.

Schnell in Rücklage
Die HCT-Defensive hatte die positiven Tugenden aus dem Ajoie-Match scheinbar nicht nach Olten mitgenommen. Nach gerade mal 51 Sekunden lagen sich die Gastgeber und ein Grossteil der fast 2000 Zuschauer im Kleinholz nämlich schon jubelnd in den Armen. Aeschlimann hatte nach Vorarbeit von Bloch den Thurgauer Keeper Yves Hermann zum 1:0 überwunden. Auch in der Folge war Olten die bessere Mannschaft, während Thurgau nie wirklich seinen Rhythmus zu finden schien. Martin Wüthrich (15.) und Küng (19.) erhöhten Oltens Vorsprung bis zur ersten Drittelspause auf 3:0.

Hoffnungsschimmer
Den ersten HCT-Treffer durch Westerback in doppelter Überzahl (23.) konterten die Gastgeber mit dem Powerplay-Tor von Aeschlimann (32.). Danach hatten die «Leuen» dann ihre beste Phase. Verteidiger Fäh (33.) und Topscorer Truttmann (36.) verkürzten den Rückstand auf einen Treffer. Lange hoffen durften die mitgereisten HCT-Fans allerdings nicht: Nur 16 Sekunden nach Truttmanns Treffer erhöhte Kaartinen auf 5:3. Es war dies die Schlüsselszene in diesem Strichkampf.

Doppelschlag
Olten fand wieder zu seiner Stilsicherheit zurück – und knickte gleich zu Beginn des Schlussabschnittes auch die letzten Thurgauer Ambitionen auf einen Punktgewinn. Nur 56 Sekunden nach dem Wiederanpfiff vollendete Guidarelli zum 6:3, während Meichtry eine vier (!) Sekunden vor der zweiten Pause eingehandelte Strafe wegen Checks von hinten absass. Und als Kaartinen weniger als zwei Minuten später sogar zum 7:3 nachdoppelte, waren die Punkte verteilt. Das Team von Felix Burgener war im weiteren Spielverlauf zu keiner Reaktion mehr fähig. Im Gegenteil: Oltens Küng erhöhte in der 59. Minute mit seinem zweiten persönlichen Treffer gar noch zum 8:3-Endstand.

Konkurrenz punktet
Abgesehen von den spielfreien GCK Lions haben gestern alle Konkurrenten des HCT im Kampf um die Playoff-Teilnahme gepunktet. Langenthal (4:1 gegen Visp) und Ajoie (7:1 gegen Chur) kamen zu klaren Heimsiegen. Und auch Sierre verkürzte den Rückstand auf die «Leuen» dank eines mühsam erkämpften 6:3- Erfolgs im Walliser Derby gegen Martigny, das nach dem 1. Drittel noch 2:0 vorne lag, auf sieben Punkte. An der Tabellenspitze ist Lausanne mit dem 10:1 über Neuling Neuchâtel bis auf vier Punkte an den spielfreien Leader La Chaux-de-Fonds herangerückt.

Vier Heimspiele in Serie
Weil die Bodensee-Arena vom 8. bis 10. Februar durch die Tennis-Daviscup-Partie Schweiz – Polen belegt ist, hat der HC Thurgau die Spiele vom 6. und 8. Januar (Neuchâtel und Martigny) getauscht. Dadurch absolviert der HCT ab Mittwoch vier Heimspiele in Folge. Die bisherigen Heimspiele vom 3. und 5. Februar (Neuchâtel und Martigny) werden dadurch zu Auswärtsspielen. Der Spielort des letzten Heimspieles vom 10. Februar wird bis zum 15. Januar bekanntgegeben. Nach 2 spielfreien Runden spielt der HCT nochmals zweimal in der BA.