Samstag, 8. Dezember 2007

Wohin verdrängt Davis-Cup den HCT?

Weil vom 8. bis 10. Februar der Tennis-Davis-Cup in der Bodensee-Arena gastiert, ist der HC Thurgau heimatlos. Wo aber trägt der Club nun seine letzten vier Heimspiele im NLB-Eishockey aus?



Ruedi Stettler
Kreuzlingen - «Mitten in der Meis-terschaft die letzten vier Heim-Partien abtauschen, das ist schlicht unmöglich», vermeldet Willi Vögtlin, der Chef für den Spielbetrieb. Vögtlin wurde am 3. Dezember vom Geschäftsführer der Bodensee-Arena, Marcel Wick (welcher vorher mit National-League-Geschäftsführer Denis Vaucher verhandelte), erstmals mit den Problemen konfrontiert. Für den Kirchberger gibt es kaum Alternativen: «Weil das Prozedere den Meisterschafts-Schluss betrifft, wäre im Normalfall nichts möglich. Doch die NLB wird von einer ungeraden Zahl (13 Teams) bestritten. Darum sehe ich minimsten Handlungsbedarf.»

Galgenhumor beweist Wick: «Sollte es in diesen vier Partien wirklich um die Playoff-Teilnahme gehen, ist Felix Burgener vielleicht froh, auswärts antreten zu dürfen. Unzweifelhaft ist der Druck auf sein Team so weniger gross, als in der eigenen Halle.» Wo genau liegt das Problem? Vom 8. bis 10. Februar findet in Kreuzlingen der Tennis-Davis-Cup zwischen der Schweiz und Polen statt. An und für sich würde aber der HC Thurgau noch Gastrecht in der Halle geniessen. Und zwar für den 27. Januar (Olten), 3. Februar (Young Sprinters), 5. Februar (Martigny) und 10. Februar (Chur).

Burgeners Ärger
Die Fragezeichen um diese letzten vier NLB-Partien daheim nerven den HCT-Headcoach Felix Burgener extrem. Noch vor zwei Tagen merkte er unmissverständlich an: «Ich will die Partien in Kreuzlingen austragen. Wann auch immer». Gestern musste er konstatieren: «Es kommt sogar noch schlimmer als befürchtet. Vom 22. bis 29. Januar muss ich fünf Partien (Langenthal, Young Sprinters, bei Ajoie, Olten, in La Chaux-de-Fonds) absolvieren. Ein Irrsinn.» Der ehemalige Nationalspieler Wick sieht das gelassener: «Im Playoff trägt man pro Woche auch vier Partien aus.»

Es gibt einen Hoffnungsschimmer. Wick kann vermelden, dass zwei der vier Partien mit anderen Daten fixiert werden konnten: «Statt am 3. Februar findet HCT - Youngs Sprinters bereits am Donnerstag, 24. Januar, statt. Und weil wir beim Umbau der Halle nun sogar auf eine 24-Stunden-Schicht setzen, kann der Match vom Sonntag, 27. Januar, gegen Olten normal abgehalten werden. Keine Lösung gibt es noch für den 5. Februar mit Martigny. Und das Saisonschluss-Spiel HCT - Chur vom Sonntag, 10. Februar, findet eventuell in Kloten statt.» Burgener streicht heraus: «Eigentlich habe ich ein sehr gutes Verhältnis mit den Zuständigen der Bodensee-Arena. Speziell zu Wick. Aber da wurden dem HCT im Gegensatz zum Tennis-Davis-Cup viel kleinere Prioritäten eingeräumt. Über dieses leidige Thema muss noch sehr ernsthaft gesprochen werden.»