Samstag, 22. Dezember 2007

Spielberichte HC Thurgau - HC Sierre vom 21.12.07

HCT mit Zittersieg gegen Sierre

Die NLB-Eishockeyaner des HCT taten sich gegen Sierre trotz 3:0-Führung schwer und mussten am Schluss sogar um den 5:4-Erfolg bangen.

Jürg A. Stettler
Kreuzlingen - Sierre schlug einen hohen Rhythmus an und wirbelte früh vor dem HCT-Tor. Und weil Wegmüller schon nach 1:06 in die Kühlbox musste, bekam HCT-Hüter Schoop in der Startphase einiges zu tun. Nach Problemen, die Scheibe sofort unter Kontrolle zu bringen, wurde Thurgaus Keeper immer sicherer und machte mit einer tollen Parade die bis dahin beste Walliser Chance durch Ruotsalainen (4.) zunichte. Das Heimteam fand nur nach und nach in die Partie, Fäh (5.) und Pargätzi (6.) scheiterten aber an Goalie Gigon. Dann konnte Thurgau gleich während 1:52 in doppelter Überzahl agieren, was Meichtry mit einem satten Schuss zur 1:0-Führung nutzte.

Doppelschlag in 10 Sekunden
Die Walliser versteckten sich vor den 748 Fans in der Bodensee-Arena nicht und suchten sofort den Abschluss, wenn die HCT-Verteidigung ihnen etwas Raum bot. Für Jinmans und Maurers Schuss bedeutete aber Schoop jeweils Endstation. Im dritten HCT-Powerplay liess sich Westerback – der erneut durch viel Übersicht und ausgezeichnete Stocktechnik auffiel – nicht lange bitten und hämmerte die Scheibe zum 2:0 ins Netz. Lediglich 10 Sekunden später doppelte Korsch zum 3:0 nach. Nach der Pause drückte das Team von Coach Jooris nochmals aufs Tempo und suchte das 1:3, welches Jinman nach 22:50 schliesslich gelang.

Thurgau wirkte in dieser Phase unsicher, fing sich aber durch einen Treffer Wegmüllers (30.) wieder. Der Verteidiger schaltete sich von der Strafbank kommend in den HCT-Konter ein, umfuhr Keeper Gigon und vollstreckte kaltblütig zum 4:1. In der Folge hatten die Thurgauer mehrere Grosschancen, doch Alatalo (35.) schlug im Slot über den Puck und Müller (35.) brachte im Powerplay das Kunststück fertig, gleich zweimal das leere Tor nicht zu treffen. Statt vor dem Schlussdrittel komfortabel zu führen, kassierten die Burgener-Boys 36 Sekunden vor der Pause noch das 2:4 durch Bering.

HCT plötzlich verunsichert
Plötzlich witterte Sierre die Chance, den Match noch zu wenden, zumal der HC Thurgau nun die nötige Abgebrühtheit vermissen liess. In der Defensive fehlte plötzlich die Ordnung und in der Angriffsauslösung unterliefen diverse Fehler. Ausserdem vermisste man in der Offensive die Ideen Westerbacks, der nach 40 Minuten wegen Übelkeit in der Kabine blieb. Gerade als die Walliser vehement auf den Anschlusstreffer drückten, entwischte Korsch (51.) und verwertete souverän zum 5:2, was die Angriffswellen Sierres jedoch vorerst nicht stoppen konnte. Lohn dieses konstanten Drucks waren schliesslich die zwei Treffer durch Brown (56. und 60.). Doch zum Glück für Thurgau blieb es beim knappen 5:4-Erfolg.

HCT – Sierre 5:4 (3:0, 1:2, 1:2)
Bodensee-Arena. 748 Zuschauer. SR: Baumgartner (Lombardi, Longhi)
Tore: 7. Meichtry (Westerback, Truttmann, Ausschlüsse Knopf, Lamprecht) 1:0. 17. (16:54) Westerback (Truttmann, Pargätzi, Ausschluss Simard) 2:0. 18. (17:04) Korsch (Müller, Fehr) 3:0. 23. Jinman (Cormier, Maurer) 3:1. 30. Wegmüller (Annen, Pargätzi) 4:1. 40. (39:24) Bering (Brown, Métrailler) 4:2. 51. Korsch (Müller, Mühlemann) 5:2. 56. Brown (Métrailler, Knopf) 5:3. 60. (59:09) Brown (Jinman, Simard, Ausschluss Favre!) 5:4
HCT: Schoop; Wegmüller, Fäh; Meichtry, Pargätzi; Hug, Lattner; Korsch, Fehr, Müller; Truttmann, Westerback, Alatalo; Falett, Annen, Mordasini; Mühlemann; Eisenring
Sierre: Gigon; Simard, Knopf; Röthlisberger, Favre; Maret, Lamprecht; Cormier, Maurer, Jinman; Ruotsalainen, Kohli, Pottier; Brown, Imsand, Métrailler; Sassi, Sammali; Bering
Strafen: 7x2 Min. 2x10 Min. (Check von hinten – Alatalo, Wegmüller) gegen HCT, 7x2 Min. gegen Sierre
Bemerkungen: HCT ohne Hendry, Keller, Mifsud (alle verletzt). Sierre ohne Reber, Panatier, Faust (alle verletzt) sowie Benoit (krank). 59:09 Time-out Sierre. Ab 59:23 Sierre ohne Goalie.



Heimsieg dank starkem Startdrittel

Thurgauer «Leuen» mussten gegen Sierre nach 3:0-Führung noch zittern
Kreuzlingen - Der HC Thurgau hat gestern die erste seiner beiden Pflichtaufgaben an diesem Wochenende erfolgreich bewältigt. Gegen Sierre resultierte vor 748 Fans in der Bodensee-Arena ein 5:4-Sieg. Für die Differenz sorgten die «Leuen» bereits im Startdrittel (3:0).

Markus Rutishauser
Zu Beginn der Partie deutete noch wenig auf die deutliche Führung der Gastgeber in der ersten Pause hin. Sierre erwischte den besseren Start und besass mehr Chancen. Zwei Strafen gegen die Walliser innerhalb von nur acht Sekunden nützten die Thurgauer in doppelter Überzahl aber zum 1:0; Meichtry überwand Schlussmann Gigon mit einem Slapshot. Das Tor schien den HCT wachzurütteln, bestimmte er doch in der Folge das Spielgeschehen.

Und dank eines Doppelschlags innerhalb von gerade mal zehn (!) Sekunden zum 3:0 war das beruhigende Polster Tatsache. Zuerst nützte der Finne Westerback mit einem wuchtigen Schuss eine Überzahl zum 2:0, und kaum war wieder angespielt, zappelte der Puck nach der unglücklichen Intervention von Gigon und einer Volleyabnahme von Korsch, dem besten HCT-Akteur an diesem Abend, bereits zum drittenmal im Walliser Netz (18.).

Reagiert
Mit dem 3:0 im Rücken schien der HCT das Mitteldrittel etwas ruhiger angehen zu wollen. Sierre fand deshalb wieder ins Spiel zurück und verkürzte seinen Rückstand zweimal auf zwei Tore. Zuerst traf Topskorer Jinman zum 3:1 (23.) und das 4:1 von Fehr (30.) beantwortete Bering mittels Backhandschuss kurz vor der zweiten Drittelspause (39:24) zum 4:2. Zuvor besassen Müller und Alatalo allerdings drei gute Möglichkeiten, mit dem fünften Treffer die Gäste vorzeitig zurückzubinden.

Ohne Westerback
Dass es nicht schon zu Beginn des Schlussabschnittes eng wurde, hatten die Thurgauer primär Torhüter Schoop zu verdanken, der zweimal ganz stark hielt. Sierre-Trainer Jooris Mark forcierte im finalen Drittel seine erste Linie mit den Ausländern Jinman und Cormier, während beim HCT der Finne Westerback wegen Unwohlseins nach der 2. Pause nicht mehr aufs Eis zurückkehrte. Das zeigte Wirkung. Die Walliser suchten nun vehement den Anschluss - und liefen in einen Konter. Korsch übernahm den Puck, spurtete über das gesamte Feld und bezwang Gigon hart, aber herzlich zum 5:2 (51.). Das 5:3 von Brown viereinhalb Minuten vor Ende schien nur mehr Resultatkosmetik. Doch weil erneut Brown 51 Sekunden in Unterzahl gar das 5:4 gelang, wurde es nochmals knapp. Aber der HCT rettete den wichtigen (und verdienten) Heimsieg schliesslich mit vereinten Kräften über die Distanz.

Auflagen
Der HC Thurgau hat die NLB-Spielberechtigung für die Saison 2008/09 nur mit einer Auflage erhalten. Gefordert wird vom Club von Felix Burgener, dass er die Nachwuchsabteilung wieder auf Vordermann bringen muss.

Keine Weihnachtspause für die «Leuen»
Im Gegensatz zu allen anderen Teamsportarten legt die Schweizer Eishockey-Meisterschaft keine Festtagspause ein. In der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr bestreiten die NLB-Teams im üblichen Rhythmus zwei Spiele. Nach dem Gastspiel am Sonntag in Chur (17 Uhr) empfängt der HCT am Freitag, 28. Dezember, den HC Ajoie (19.45) und reist zwei Tage später zum «Strichduell» nach Olten (20 Uhr). Im ersten Spiel des neuen Jahres gastiert am 2. Januar (17 Uhr) La Chaux-de-Fonds in Kreuzlingen.