Donnerstag, 14. Februar 2008

Machtwechsel beim HC Thurgau

Die Ära von Felix Burgener bei Thurgau ist zu Ende. Nach dem gestrigen Ja der Nationalliga GmbH gehen die Lizenz und die Spielerwerte an die neu zu gründende Thurgau Eishockey AG über.

Markus Rutishauser
Die einstimmig erfolgte Zusage der Gesellschafter der Nationalliga GmbH – die 12 NLA- und 13 NLB- Vereine – gestern in Egerkingen hat die Übernahme des HC Thurgau besiegelt. Für geschätzte 600 000 Franken kauft die neue Aktiengesellschaft die Nationalliga-Lizenz und Spielerwerte (Ausbildungseinheiten) dem bisherigen Thurgau-Besitzer Felix Burgener und dessen Hockey Bodensee Euregio AG ab. Inhaber der neuen Thurgau Eishockey AG, welche Anfang nächster Woche gegründet wird und über ein Aktienkapital von 300 000 Franken verfügt, sind der bisherige Thurgau-Geldgeber Wilhelm Bovens, der SC Weinfelden mit dessen Geldgeber Peter Spuhler sowie die Donatoren-Vereinigung des Thurgauer Eishockeys (DTE).

Grosse Erleichterung
Obwohl sich die beiden Parteien am Montag nach langwierigen und schwierigen Verhandlungen endlich einig geworden waren, stand die Umsetzung des Vertrages bis gestern Nachmittag auf wackligen Beinen. Hätten die Gesellschafter der Nationalliga GmbH nämlich nicht mit einer Zweidrittelmehrheit zugestimmt, wäre die Übernahme in letzter Minute gescheitert. So aber war vor allem bei Jan Knus, dem Präsidenten des 1.-Liga-Clubs Weinfelden und Verhandlungsführer, die grosse Erleichterung spürbar. «Jetzt können wir endlich zum Tagesgeschäft übergehen. Nach der AG-Gründung werden wir sofort das Gespräch mit den bisherigen Spielern und Sponsoren des HC Thurgau suchen», sagte Knus weiter. Glücklich über die neuen Besitzverhältnisse zeigte sich auch Wilhelm Bovens, der die Übernahmeverhandlungen initiiert hatte. Der Club müsse jetzt wieder breiter abgestützt werden. «Der HC Thurgau braucht mehr als nur zwei Hauptsponsoren», so Bovens, der mit seiner Firma zusammen mit Felix Burgener in den vergangenen drei Jahren die Hauptlast des Zwei-Millionen-Budgets getragen hatte. Er werde dem Verein als Sponsor in jedem Fall treu bleiben, ob er sich auch für den Verwaltungsrat der neuen AG zur Verfügung stelle, sei hingegen noch ungewiss.

Burgener macht weiter
Nach neun Jahren verabschiedet sich Felix Burgener damit vom HC Thurgau. Der Scherzinger Unternehmer, der alle wichtigen Funktionen – Präsident, Sportchef und Trainer – ausübte, will seine Hockey Bodensee Euregio AG auch nach dem Verkauf des Flaggschiffs weiterführen. «Ich möchte mich neu orientieren und werde dem Sport sicher treu bleiben», sagte Burgener. Grundsätzlich sei er jetzt für alles offen. Er könne sich auch vorstellen, als Eishockey-Trainer weiterzumachen. Er habe bereits entsprechende Anfragen erhalten und würde auch seriöse Angebote aus dem Ausland prüfen.

Umzug geplant
Obschon Jan Knus kein Geheimnis daraus macht, dass er mit dem HC Thurgau wieder an die alte Wirkungsstätte zurückkehren möchte, dürfte der NLB-Club seine Heimspiele in der Saison 2008/09 nochmals in der Kreuzlinger Bodensee-Arena austragen. Die Weinfelder Güttingersreuti wird aufgrund der bewilligten Gesamtsanierung frühestens ab Oktober 2009 NLB-tauglich sein.

Reduktion gutgeheissen
Spätestens ab der Saison 2009/10 wird die zweithöchste Spielklasse nur noch zwölf Teams umfassen. Das beschlossen die NL-Clubs mit 46:14-Stimmen. Möglicherweise trifft dies aber schon für die nächste Saison zu, da der Rückzug von Martigny im Raume steht.

Eigenständiger Club
Für den SC Weinfelden ändert sich nichts. Der Verein wird als eigenständiger Club weitergeführt und spielt auch in der nächsten Saison in der 1. Liga. Jan Knus, Präsident des SC Weinfelden.


Knus: «HCT wieder stärker verankern»

Jan Knus stand 1989 bei der Gründung des HC Thurgau als Spieler im Einsatz. Gestern hat er in Egerkingen ein schweres Amt angetreten, der Weinfelder wird der CEO des neuen HCT sein.

Egerkingen – Nach neun Jahren unter der Leitung von Felix Burgener, hat gestern die Liga-/Gesellschafter-Versammlung grünes Licht erteilt, dass der HC Thurgau in neue Hände übergehen kann. Als die beiden Exponenten Felix Burgener und Jan Knus ihre Argumente für den Wechsel dargelegt hatten, gab es nur kurze Voten zu diesem Thema. Etwa die Frage: Wer ist diese neue Thurgau Eishockey AG? Danach wollte Reto Klaus von den Rapperswil Jona Lakers wissen, was die Liga-Leitung zu diesem Wechsel meine. Erst danach schritt man zur namentlich aufgerufenen Einzel-Abstimmung und sämtliche Clubs sagten Ja dazu. Auch Burgener, obwohl ihm das wohl schwergefallen ist.

Wie fühlt sich der neue starke Mann Jan Knus (er sass während der Versammlung gleich neben Felix Burgener) nach diesem Entscheid?
Jan Knus: Natürlich bin ich froh, dass dieser Antrag glatt über die Bühne ging.

Welchen Preis haben Sie für den HC Thurgau bezahlen müssen?
Darüber haben wir natürlich Stillschweigen vereinbart.

Welches ist Ihre erste Aufgabe?
Bereits am nächsten Montag schreiten wir zur Gründung der Thurgau Eishockey AG, welche ja zwingend vorgeschrieben ist, um in der Nationalliga mitwirken zu können. Und dann werden wir alle möglichen Sponsoren brieflich angehen, möglichst bei uns einzusteigen. Hilfe erwarte ich auch von unserer Donatoren-Gruppe.

Wie sieht das neue Gebilde aus?
Vorgesehen sind eine NLB- und eine 1.-Liga-Mannschaft sowie die Elite-Junioren. Diese AG muss wieder das ursprüngliche Gebilde sein, mit den 3 Teams und einer Durchlässigkeit von ganz unten bis nach oben. Doch vor allem das Letztere wird für uns ein enorm hartes Stück Arbeit, genügend Junge engagieren zu können.

Gibt es auch Partner-Teams?
Natürlich haben wir im Vorfeld schon längst sondiert und sind mit mehreren NLA-Clubs am Evaluieren. Es zeichnen sich zum Glück verschiedene Optionen ab. Logischerweise kommt jetzt alles erst richtig in Fluss.

Wie sieht die Mannschaft aus?
Klar ist bis jetzt nur, dass wir mit den weiterlaufenden Verträgen die vier Akteure Roland Korsch, Marco Truttmann, Andrea Wegmüller und GianCarlo Hendry übernehmen. Mit den SCW-Spielern suchen wir in den nächsten zwei Wochen das Gespräch.

Spielen Sie mit Ausländern?
Das wird einer der ganz grossen Knackpunkte werden. Unser Entscheid wird auch davon abhängig sein, ob es jetzt aus der NLB überhaupt einen Absteiger gibt.

Wie heisst der Trainer und bis wann wird er engagiert?
Da gilt die gleiche Antwort wie bei der vorherigen Frage. Aber klar ist, hier muss bereits in den nächsten drei Wochen eine Entscheidung fallen.

Spielen sie weiter in Kreuzlingen?
Davon gehe ich aus, zumal der Umbau an der altehrwürdigen Güttingersreuti ja erst ab Februar 2009 beginnt.

Spielt die 1.-Liga-Equipe Weinfeldens künftig wirklich in Kreuzlingen?
Ja, das ist so. Wir wollen damit auch dokumentieren, dass es uns mit dem Gedanken der Kräfte-Bündelung im Kanton Thurgau absolut ernst ist.

Sie haben eine Familie sowie ein Geschäft und werden nun CEO des HCT. Wie bringen Sie das unter einen Hut?
Ich werde von der Familie getragen und das Geschäft läuft zum Glück gut. Zudem erhalte ich Hilfe aus den Reihen des SC Weinfelden. Wir haben erst vor Kurzem beim SCW nach finanziellen Problemen wieder etwas Gescheites aus dem Boden gestampft, jetzt machen wir das Gleiche halt mit dem HC Thurgau nochmals. Interview: Ruedi Stettler


Kommentar von Ruedi Stettler

Neue Chance für den HC Thurgau
Mit grosser Bewunderung schaute die Eishockey-Schweiz 1989 auf den neu gegründeten Verein HC Thurgau, der die Kräfte im Kanton bündeln konnte und zu einem Aushängeschild der Ostschweiz wurde. Die Euphorie ebbte aber im Laufe der Jahre immer mehr ab. Die Trägervereine aus der Gründungszeit waren immer seltener bereit, ihre eigenen Interessen dem HC Thurgau unterzuordnen, gleichzeitig scheiterten die «Leuen» regelmässig an den sportlichen Zielvorgaben und mussten zwischenzeitlich sogar den bitteren Abstieg in die 1. Liga hinnehmen.

Nach dem Abgang des einstigen «Retters» Felix Burgener wurden nun gestern in Egerkingen die Weichen neu gestellt, und der HC Thurgau darf wieder auf eine erfolgreichere Zukunft hoffen. Dabei helfen sollen im Hintergrund potente Sponsoren. Der Wichtigste davon ist wohl Peter Spuhler von der Stadler Rail AG in Bussnang. Doch mit Geld allein wird kein erfolgreicher Club geführt, dazu braucht es viel Fachwissen. Und die Bereitschaft der übrigen Thurgauer Clubs, ihre besten Kräfte an den HCT abzugeben. Keiner darf zukünftig mehr sein eigenes Süppchen kochen. Jetzt müssen die Kräfte gebündelt werden. Nicht nur für eine Saison, sondern längerfristig.

In Romanshorn existiert eine exzellente Junioren-Abteilung auf Stufe Mini Top und Elite Novizen. Doch nach erfolgter Ausbildung sind die wenigsten Spieler in der Region geblieben. Das muss mit dieser Neuausrichtung des HCT ändern. Die Talente sollen über die Stufe Elite wieder die Möglichkeit bekommen, im Kanton bis in die NLB aufsteigen zu können. Es gibt nur diesen Weg, den Standort Thurgau auf der Schweizer Eishockey-Landkarte zu sichern.

Mittwoch, 13. Februar 2008

Heute wird über HCT entschieden

Wie es mit dem HC Thurgau weitergeht, wird heute in Egerkingen entschieden. Viele Vorarbeiten sind geleistet und der Weg führt fast sicher von Kreuzlingen zurück nach Weinfelden.

Ruedi Stettler
Kreuzlingen/Weinfelden – Die Schweizer Eishockey-Profiklubs treffen heute in Egerkingen wichtige Entscheide. Für die NLA bedeutend ist vor allem, ob es weiterhin keinen direkten Absteiger gibt, oder ob die Modalitäten geändert werden. Etwa so, dass die beiden NLA-Letzten auf die zwei NLB-Ersten treffen. Die zwei Besten würden in der NLA verbleiben oder in diejenige aufsteigen.

Für den HC Thurgau wegweisend – egal ob er in Zukunft wieder in der dann renovierten Weinfelder Güttingersreuti spielt und von wem er neu vertreten wird – ist, ob die NLB auf die Meisterschaft 2009/10 hin von 13 auf 12 Equipen abgespeckt wird. Das ist eine deutliche Kehrtwende, nachdem in den letzten Jahren sogar eine Erhöhung auf 16 Mannschaften (eine Ost- und eine Westgruppe) im Vordergrund stand. Gegen den Vorschlag einer Reduzierung zur Wehr setzen wollen sich ganz offensichtlich Martigny und Neuenburg. Und sie könnten heute durchaus noch Nachahmer finden.

Weichen sind gestellt
Alle Fans, welche sich für den HC Thurgau interessieren, haben gespannt dem gestrigen Mittag entgegengeblickt, weil da die Überschreibung des HCT an den SC Weinfelden stattfinden sollte. Doch so einfach ist das Prozedere nun doch nicht. Jan Knus als Präsident des SC Weinfelden durfte immerhin vermelden: «Wir haben uns auf Vertragsebene mit Felix Burgener erfreulicherweise einigen können. Die Vereinigung Donatoren des Thurgauer Eishockeys und nahmhafte Unternehmen aus dem Kanton sorgen dafür, dass der HCT (NLB-Team und Elite-Junioren) in neue Hände kommt. Konkrete Aussagen kann ich allerdings keine abgeben, weil das Ganze erst heute in Egerkingen an der Gesellschafter-/Liga-Versammlung von den übrigen Vereinen der Schweiz abgesegnet werden muss.»

Burgener: «Abwarten»
Knus wird vor Ort anwesend sein, um allenfalls sofort reagieren zu können. Was nach wie vor zu Spekulationen Anlass gibt, ist der Name des neuen Clubs. Dazu Knus: «Er wird HC Thurgau heissen.» Erkundigt man sich beim HCT-Präsidenten und NLB-Headcoach Felix Burgener zu den durchaus schon folgenschweren Ereignissen des gestrigen Tages, so verweist er genau gleich wie Knus auf den heutigen Tag: «Die Entscheidung in Egerkingen kann ich nicht beeinflussen. Darum darf und will ich überhaupt nichts dazu sagen. Ausser, dass es in den Händen der anderen Schweizer Vereine liegt, ob nun der HCT an den SC Weinfelden übergeht.»

Montag, 11. Februar 2008

Neu in Weinfelden?


Nur Minuten nach dem gestrigen Match HC Thurgau – Chur konnte die erste Frage an Felix Burgener nur lauten: «War dies der allerletzte Match als Präsident, Sportchef und Headcoach des HCT?»
Das weiss ich momentan noch nicht genau. Ich werde sicher auch in der nächsten Saison an der Bande stehen. Die Frage ist nur, in welcher Funktion. Und möglicherweise auch, bei welchem Verein.

An was haben Sie bei der Zigarettenpause nach dem 1. Drittel gedacht?
Man hat gesehen, dass hier keine Anwärter auf einen NLB-Spitzenplatz am Werke sind. Eher war es der Auftritt von zwei gewöhnlichen 1.-Liga-Equipen ohne Ausländer.

Und nach dem 2. Drittel?
Da hat mich genervt, dass wir eine gewisse Verspieltheit an den Tag legten und sogar etwas überheblich wurden. Das habe ich angetönt und zum Glück wurde es im letzten Abschnitt wieder besser. Da haben wir schöne Spielzüge eingestreut und ich habe mich gefragt, warum das nicht immer so gehen kann.

Welches war Ihr erster Gedanke nach der Schluss-Sirene?
Die Mannschaft hat Charakter gezeigt bis zum Schluss und Goalie Andreas Schoop einen Shutout ermöglicht. Sie verdient ein dickes Kompliment. Wir stehen zu Recht auf dem 9. Platz, weit vor dem 10. und näher am 8. als auch schon.

Was passiert heute Montag?
Es gibt offensichtlich Leute im Kanton Thurgau, die den HCT übernehmen möchten. Diese Personen trauen sich zu, das zu machen, was ich jetzt während neun Saisons geführt habe. Aber dabei geht es auch um einiges Geld.

Was bringt der morgige Dienstag?
Spätestens dann ist klar, dass ich die gesamte Verantwortung nicht mehr alleine tragen will. Ich erwähne das, was ich schon öfters gesagt habe: Ich brauche finanzielle Hilfe. Zudem bin ich mittlerweile so weit, dass ich auch einem Umzug von Kreuzlingen nach Weinfelden recht nahe bin. Aber der Verein muss immer noch HC Thurgau heissen.

Was geschieht am Mittwoch?
Ich werde in Egerkingen an der Gesellschafter-/Liga-Versammlung teilnehmen und mit absegnen, dass die NLB auf die Saison 2009/10 nur noch 12 Equipen umfassen wird.

Interview: Ruedi Stettler

Spielbericht HC Thurgau - EHC Chur vom 10.02.08


Versöhnlicher Abschluss für HCT

Obwohl der HCT sein Saisonziel verpasste und den Playoff-Einzug nicht schaffte, ging die NLB-Eishockey-Meisterschaft 2007/2008 versöhnlich zu Ende: Die Thurgauer bezwangen Chur souverän mit 5:0.

Jürg A. Stettler
FRAUENFELD – Statt in der Kreuzlinger Bodensee-Arena trat der HC Thurgau wegen des Tennis-Daviscups in der Eishalle Frauenfeld zu seinem letzten Spiel in der NLB-Eishockeysaison 2007/2008 an. Dass die Partie gegen die Gäste aus Chur kaum noch echten Wettkampfcharakter hatte, macht das schmale Kader der beiden Teams deutlich. Die Thurgauer traten wenigstens noch mit drei ganzen Blöcken an, während die Churer sogar nur mit 13 Mann, dafür aber recht lautstarken Fans nach Frauenfeld gekommen waren. Die 683 Fans, unter ihnen auch der inzwischen für Liga-Konkurrent Biel auflaufende, aber kranke ex-HCT-Topskorer Truttmann, bekamen einen temporeichen Match ohne viele Unterbrüche, aber auch mit wenig Torszenen zu sehen. Spielen und spielen lassen war das Motto.

Nach einem nervösen Start mit vielen Fehlern auf beiden Seiten, profitierte Cavegn von einem Fauxpas von Meichtry. Doch der in den letzten Begegnungen stets stark auftretende Pargätzi konnte dem enteilten Bündner im letzten Moment noch die Scheibe wegschnappen. Auf der Gegenseite brachte Keeper Kindschi einen Schuss Wegmüllers (4.) erst im Nachfassen unter Kontrolle. In der 5. Minute hatte dann Rigamonti zu viele Freiheiten, zog ab, verfehlte den HCT-Kasten jedoch. Goalie Schoop verbrachte sowieso ein geruhsames Drittel, nur gerade vier Schüsse musste der Thurgauer Keeper im ersten Drittel abwehren, was die Harmlosigkeit der Gäste-Offensive unterstreicht. Die Burgener-Boys zeigten klar mehr Biss, blieben bei ihren Angriffsbemühungen aber auch nicht über alle Zweifel erhaben. Nach 8:04 fasste sich Wohlwend ein Herz und hämmerte den Puck zum 1:0 ins Netz.

Rietberger (12.) hatte danach die beste Gelegenheit zum Ausgleich, doch Schoops Fanghand schnellte genau rechtzeitig nach oben. Die Thurgauer erhöhten in der Folge den Druck und kamen durch Fehr (16.) und Meichtry (20.) zu weiteren Chancen. Das Bündner Rumpfteam hatte vor allem ab Spielhälfte Mühe zu zählbaren Angriffsaktionen zu kommen. Die Thurgauer schnürten die Gäste mehrheitlich in deren Verteidigungszone ein, was schliesslich durch Künzlis 2:0 in der 31. Minute belohnt wurde. Die Churer versuchten auf diesen Treffer zu reagieren und bäumten sich kurzzeitig auf, aber Tischhauser (32.) brachte das Kunststück fertig, das leere Tor zu verfehlen, sodass es beim 2:0 blieb. Nach einem harmlosen Abschluss Fähs, kam die Scheibe über Daniel Müller zu Fehr und dieser vollstreckte bereits in der 35. Minute zum vorentscheidenden 3:0.

Wohlwend traf zweimal
Dann erhöhte nach 49:14 Wohlwend mit seinem zweiten Treffer des Abends auf 4:0 und nur gerade 18 Sekunden später doppelte Mordasini aus kurzer Distanz zum 5:0 nach. Der Sieg des HCT zum Saisonschluss war nie gefährdet. Im Schlussdrittel stellte sich nur noch eine Frage: Würde HCT-Keeper Schoop zu seinem ersten NLB-Shut-out kommen oder nicht? Die «Leuen» liessen den Churern zwar nun mehr Freiheiten, aber Schoop wehrte sich vehement und parierte gegen Cavegn (54./55.) zweimal hervorragend. So dass er sich nach 19 abgewehrten Schüssen – Kindisch hatte mit 50 Schüssen auf seinen Kasten ungleich mehr zu tun – nicht nur über den 5:0-Sieg gegen Chur, sondern auch seinen ersten Shut-out freuen konnte.

HCT – Chur 5:0 (1:0, 2:0, 2:0)
Eishalle Frauenfeld. 683 Zuschauer. SR Favre, Grossniklaus/Jetzer
Tore: 9. Wohlwend (Mühlemann, Künzli) 1:0. 31. Künzli (Wohlwend) 2:0. 35. Fehr (Müller, Fäh) 3:0. 50. (49:14) Wohlwend 4:0. 50. (49:32) Mordasini (Annen, Falett) 5:0.
HCT: Schoop; Pargätzi, Meichtry; Fäh, Wegmüller; Brunner, Lattner; Daniel Müller, Fehr, Hendry; Falett, Annen, Mordasini; Wohlwend, Künzli, Mühlemann
Chur: Kindschi; Haueter, Profico; Schumacher, Dominic Müller; Krüger, Bigliel, Cavegn; Rigamonti, Rietberger, Ziegler; Vrcic, Bruderer, Tischhauser
Strafen: 4x2 Min. gegen HCT, 7x2 Min. gegen Chur
Bemerkungen: HCT ohne Mifsud, Alatalo, Keller, (alle verletzt) sowie Trösch (krank), dafür mit Brunner und Künzli (beide vom 1.-Ligist Wetzikon). Chur ohne Ausländer.

Samstag, 9. Februar 2008

Spielbericht Sierre-Anniviers - HCT vom 08.02.08


HC Thurgau gewinnt in Sierre

Der HC Thurgau konnte im NLB-Eishockey sein letztes Auswärtsspiel der Saison gewinnen. Gegen den HC Sierre-Anniviers setzte sich der HCT mit 4:3 durch.

Markus Pianzola
Sierre – Nicht ganz zwei Minuten waren gespielt, da lagen die Hausherren bereits in Front. Kohli konnte nach einem Gerangel vor Thurgau-Torhüter Frischknecht am schnellsten reagieren und damit die Partie richtig lancieren. Kurze Zeit darauf mussten sich die Ostschweizer gar während mehr als einer Minute in doppelter Unterzahl wehren. Erfolgreich konnte ein weiterer Gegentreffer verhindert werden. Danach plätscherte das Spiel während einiger Zeit dahin. Dennoch gelang den Thurgauern in der elften Minute der Ausgleich: Nach einem Lattenschuss von Meichtry reagierte Brunner am schnellsten und konnte den Rebound verwerten. Noch im ersten Drittel ergab sich für Burgeners Mannschaft die Möglichkeit, erstmals in Führung zu gehen. Eine fast zweiminütige Überzahl zwischen der 15. und 17. Minute konnte aber nicht in etwas Zählbares umgemünzt werden.

In letzten zehn Minuten
Zu Beginn des Mittelabschnitts wurde die Partie etwas ruppiger, eine Folge davon war eine weitere doppelte Überzahl Sierres, welche erneut ohne resultatmässige Auswirkungen blieb. Es waren die Gäste, welche bei Spielmitte erstmals in Führung gehen konnten. Wegmüller kam gegen seinen Ex-Club zum Torerfolg. Doch auch in die zweite Drittelspause gings schliesslich mit einem Unentschieden. Massy konnte in der 39. Minute nach einem Bullygewinn Torhüter Frischknecht mit einem Hocheckschuss bezwingen. Die Entscheidung zugunsten der Gäste fiel schliesslich erst in den letzten zehn Minuten: Fehr (51.) und Falett (54.) sorgten für den letzten Auswärtssieg in der Saison 2007/2008. Der Anschlusstreffer Sierres, 18 Sekunden vor Spielende, war dann lediglich noch Resultatkosmetik. Morgen Sonntag trifft der HC Thurgau in Frauenfeld ab 17 Uhr auf Chur.

Sierre – Thurgau 3:4 (1:1; 1:1; 1:2)
Graben. 1483 Zuschauer. SR Baumgartner, Lombardi/Tscherrig
Tore: 2. Kohli (Massy) 1:0; 11. Brunner (Meichtry, Falett; bei Ausschluss Osenda) 1:1; 32. Wegmüller (Fäh, Künzli; bei Ausschluss Bering, Imsand) 1:2; 39. Massy (Kohli) 2:2; 51. Fehr (Müller) 2:3; 54. Falett (Mordasini, Wegmüller; bei Ausschluss Imsand) 2:4; 60. Sammali (Bering, Kohli; bei Ausschluss Fäh) 3:4.
Strafen: 9 x 2 Minuten plus 1 x 10 Minuten (Favre) gegen Sierre-Anniviers; 14 x 2 Minuten plus 2 x 10 Minuten (Fehr, Meichtry) gegen Thurgau
Siders-Anniviers: Zerzuben; Massy, Favre; Osenda, Imsand; Cajas, Bering, Delessert; Sammali, Kohli, Locher; Sassi, Rotzer, Pottier
Thurgau: Frischknecht; Brunner, Fäh; Falett, Lattner; Meichtry, Pargätzi; Wegmüller; Müller, Annen, Hendry; Fehr, Künzli, Mordasini; Mühlemann



Dritter «Leuen»-Sieg in Folge

Eine solche Serie hätten sich die HCT-Fans früher erhofft: Mit dem 4:3 gestern in Sierre sicherte sich der HC Thurgau in der 47. und zweitletzten NLB-Qualifikationsrunde den dritten Sieg in Serie.

Bemerkenswerte 1483 Zuschauer wollten das «Kehrausspiel» zwischen zwei nach der Qualifikation ausgeschiedenen Teams im Graben sehen. Das Interesse der Fans galt allerdings wohl eher dem Gratis-Raclette nach Spielschluss…

Sie bekamen aber auch während der 60minütigen Vorspeise einiges geboten. Weniger Tore zwar, dafür viel Einsatz, der oft über das erlaubte Mass hinausging. So musste Schiri Baumgartner am Ende stolze 25 Zweiminutenstrafen aussprechen. Es gab aber auch Tore: Kohli brachte die Gastgeber schon nach 114 Sekunden in Führung. Kurz darauf (6.) überstanden die Thurgauer eine lange, doppelte Unterzahl und verhinderten damit einen Fehlstart. Brunner war es dann in der 11. Minute vorbehalten, das Skore der Mannschaft von Felix Burgener zu eröffnen.

Danach ging auf beiden Seiten beinahe ein ganzes Drittel lang offensiv gar nichts mehr, beziehungsweise die Torhüter waren jeweils Herr der Lage. Erst Wegmüller brach kurz nach Spielhälfte (32.) den Bann. Massys 2:2 (39.) beantwortete der HCT mit etwas Verzögerung durch Treffer von Fehr (51.) und Falett (54.) zum 2:4. Das Walliser Anschlusstor durch Sammali kam zu spät, weil danach nur mehr 18 Sekunden zu spielen blieben. (mr)

In Frauenfeld
Weil die Kreuzlinger Bodensee-Arena durch die Austragung der Daviscup-Begegnung Schweiz – Polen belegt ist, bestreitet der HC Thurgau sein letztes Spiel der NLB-Saison 2007/08 gegen den EHC Chur morgen Sonntag in der Eishalle Frauenfeld. Spielbeginn ist um 17 Uhr.

Mittwoch, 6. Februar 2008

Spielbericht Martigny - HCT vom 05.02.08


Höchster Saisonsieg des HC Thurgau



Martigny – Die Voraussetzungen waren schlecht für ein Spitzenspiel am gestrigen Abend im Forum zu Martigny. Beide Teams waren bekannterweise längst aus dem Rennen um die Playoffs ausgeschieden. Und nach diversen Abgängen mussten die beiden Trainer mit einem schmalen Kader auskommen. Doch zumindest schaffte es Martigny dieses Mal, einen Torhüter aufzubieten, so dass die Partie pünktlich angepfiffen werden konnte.

Die Gastgeber erwischten den besseren Start, Topskorer Sleigher brachte Martigny nach knapp zwei Minuten in Führung. Doch die Freude der Einheimischen sollte nicht lange währen. Nur 52 Sekunden später konnte Annen in numerischer Überzahl den Ausgleich erzielen. Die Vorentscheidung in diesem Spiel sollte dann bereits früh fallen: Zwischen der neunten und zwölften Minute konnten die Ostschweizer vier Tore für sich verbuchen. So hatte sich Martignys Juniorengoalie Thomas Morand sein NLB-Debüt wohl kaum vorgestellt. Der 19-Jährige war verständlicherweise überfordert und musste beinahe jeden Schuss auf sein Gehäuse passieren lassen. So einfach kamen die Mannen von Felix Burgener noch selten zu Skorerpunkten.

Spielen und spielen lassen
Daneben spielte sich das Geschehen mehrheitlich in der neutralen Zone ab. Den äusserst spärlich anwesenden Zuschauern wurde eindrücklich vor Augen geführt, weshalb die beiden Teams auf dem Eis zu den Kellerkindern der Liga gehören. Zahlreiche Fehlpässe und Ungenauigkeiten liessen nur selten so etwas wie Spielfluss zu. Nur unwesentlich besser wurde die Partie im weiteren Verlauf. Die Entscheidung war früh gefallen, nun war spielen und spielen lassen angesagt. Wenigstens bekamen die Zuschauer noch einige Tore zu sehen. Im Mittelabschnitt waren für die Gastgeber erneut Sleigher (23.) sowie Moret (38.) um Resultatkosmetik bemüht. Auf Seiten Thurgaus konnten Müller (26.) und Annen (37.) den sechsten und den siebten Treffer für ihre Farben bejubeln.

Vor den letzten zwanzig Minuten stellte sich lediglich noch die Frage, ob es für Martigny erneut eine zweistellige Niederlage absetzen würde. Und tatsächlich konnte Meichtry nach 54 Minuten und 26 Sekunden den zehnten Torerfolg des Abends feiern. Zu bedauern war vor allen Dingen der junge Martigny-Torhüter Morand, der sich im Laufe des Spiels zu steigern vermochte und nun dennoch eine zweistellige Niederlage einstecken musste. Der gestrige Sieg war gleichzeitig der höchste Thurgauer Sieg im bisherigen Saisonverlauf.

Martigny – Thurgau 4:11 (1:5; 2:2; 1:4)
Forum. 123 Zuschauer. Sr. Kämpfer, Dumoulin/Fluri

Tore: 3. (2:04) Sleigher (Bellemare, Dubach) 1:0; 3. (2:56) Annen (Falett, Meichtry; bei Ausschluss Moser) 1:1; 9. Falett (Mordasini) 1:2; 11. (10:40) Müller (Lattner, Annen) 1:3; 12. (11:02) Falett (Annen, Wegmüller) 1:4; 12. (11:33) Hendry (Meichtry, Müller) 1:5; 23. Sleigher (Studer, Bellemare) 2:5; 26. Müller (Pargätzi, Fehr; bei Ausschluss Hendry!) 2:6; 37. Annen (Lattner, Mordasini) 2:7; 38. Moret (Rohrer, Rothen) 3:7; 46. Meichtry (Mühlemann, Künzli) 3:8; 47. Studer (Sleigher, Bellemare) 4:8; 53. Hendry (Falett; bei Ausschluss Moret) 4:9; 55. Meichtry (Pargätzi, Mühlemann) 4:10; 58. Pargätzi (Falett; bei Ausschluss Coppey) 4:11.

Strafen: 5x2 Minuten gegen Martigny; 6x2 Minuten gegen Thurgau

Martigny: Morand; Jenni, Flückiger; Ermacora, Coppey; Bellemare, Sleigher, Studer; Dubach, Rothen, Moret; Moser, Rohrer

Thurgau: Schoop; Annen, Falett; Wegmüller, Pargätzi; Meichtry, Brunner; Müller, Fehr, Hendry; Trösch, Künzli, Mühlemann; Mordasini, Lattner

Bemerkungen: Best Player Pierre-Luc Sleigher (Martigny) und Jan Falett (Thurgau).

Montag, 4. Februar 2008

Spielbericht Neuchâtel - HCT 03.02.08


8:1-Kantersieg für den HCT


Beim NLB-Tabellenletzten Neuchâtel kamen die Eishockeyaner des HC Thurgau zu einem problemlosen 8:1-Vollerfolg.

Neuchâtel – Anfang Januar hatte sich der HC Thurgau beim Schlusslicht Neuchâtel noch blamiert, gestern Abend kam nun die Revanche: Auf die 1:2-Schlappe in Kreuzlingen folgte ein 8:1-Kantersieg (0:2, 1:4, 0:2) in Neuchâtel. Schon nach zweieinhalb Minuten traf Pärgätzi zum ersten Mal und in der 7. Minute erhöhte Hendry auf 2:0. Den Grundstein für den hohen Sieg legten die Thurgauer aber in der ersten Hälfte des zweiten Drittels, wo innert 10 Minuten Hendry (23.), Fehr (29.), Pärgätzi (31.) und Wegmüller (33.) trafen.

Obwohl der HCT neun 2-Minuten-Strafen kassierte, konnte Neuchâtel sein Überzahlspiel kein einziges Mal verwerten. Sogar im Gegenteil: In der 47. Minute musste das Tabellenschlusslicht einen Treffer in doppelter Überzahl hinnehmen! Annen traf zum 7:1, während Brunner und Pärgätzi auf der Strafbank sassen. Dieses Malheur unterlief dem hoffnungslos überforderten Aufsteiger bereits zum dritten Mal in dieser Saison. (jr/si)

Neuchâtel – Thurgau 1:8 (0:2, 1:4, 0:2)
Neuchâtel. 143 Zuschauer (Saison-Minusrekord). SR Brill, Huguet/Lombardi.
Tore: 3. Pargätzi (Hendry, Müller) 0:1. 7. Hendry (Müller, Fehr) 0:2. 23. Hendry (Künzli, Lattner) 0:3. 28. (27:59) Scheidegger (Zbinden) 1:3. 29. (28:29) Fehr (Hendry, Meichtry) 1:4. 31. Pargätzi (Müller, Meichtry/Ausschluss Zwahlen) 1:5. 33. Wegmüller (Fäh/Ausschluss Zbinden) 1:6. 47. Annen (Fäh/Ausschlüsse Brunner, Pargätzi!!) 1:7. 56. Künzli (Trösch, Lattner/Ausschluss Personeni) 1:8.

Neuchâtel: Thuillard (Grandjean); Hezel, Kamber, Beer, Zbinden, Zwahlen; Hasani, P. Krebs, Montandon, Personeni, Scheidegger, J. Krebs, Malgin, Mano

Thurgau: Schoop; Fäh, Lattner, Pargätzi, Brunner, Meichtry, Wegmüller; Annen, Fehr, Künzli, Falett, Mühlemann, Müller, Hendry, Mordasini, Trösch.Strafen: 4x2 Minuten gegen Neuchâtel, 9x2 Minuten gegen Thurgau

Bemerkungen: Thurgau ohne Alatalo (verletzt). 40. Goaliewechsel bei Neuchâtel (Grandjean für Thuillard).