Montag, 11. Februar 2008

Spielbericht HC Thurgau - EHC Chur vom 10.02.08


Versöhnlicher Abschluss für HCT

Obwohl der HCT sein Saisonziel verpasste und den Playoff-Einzug nicht schaffte, ging die NLB-Eishockey-Meisterschaft 2007/2008 versöhnlich zu Ende: Die Thurgauer bezwangen Chur souverän mit 5:0.

Jürg A. Stettler
FRAUENFELD – Statt in der Kreuzlinger Bodensee-Arena trat der HC Thurgau wegen des Tennis-Daviscups in der Eishalle Frauenfeld zu seinem letzten Spiel in der NLB-Eishockeysaison 2007/2008 an. Dass die Partie gegen die Gäste aus Chur kaum noch echten Wettkampfcharakter hatte, macht das schmale Kader der beiden Teams deutlich. Die Thurgauer traten wenigstens noch mit drei ganzen Blöcken an, während die Churer sogar nur mit 13 Mann, dafür aber recht lautstarken Fans nach Frauenfeld gekommen waren. Die 683 Fans, unter ihnen auch der inzwischen für Liga-Konkurrent Biel auflaufende, aber kranke ex-HCT-Topskorer Truttmann, bekamen einen temporeichen Match ohne viele Unterbrüche, aber auch mit wenig Torszenen zu sehen. Spielen und spielen lassen war das Motto.

Nach einem nervösen Start mit vielen Fehlern auf beiden Seiten, profitierte Cavegn von einem Fauxpas von Meichtry. Doch der in den letzten Begegnungen stets stark auftretende Pargätzi konnte dem enteilten Bündner im letzten Moment noch die Scheibe wegschnappen. Auf der Gegenseite brachte Keeper Kindschi einen Schuss Wegmüllers (4.) erst im Nachfassen unter Kontrolle. In der 5. Minute hatte dann Rigamonti zu viele Freiheiten, zog ab, verfehlte den HCT-Kasten jedoch. Goalie Schoop verbrachte sowieso ein geruhsames Drittel, nur gerade vier Schüsse musste der Thurgauer Keeper im ersten Drittel abwehren, was die Harmlosigkeit der Gäste-Offensive unterstreicht. Die Burgener-Boys zeigten klar mehr Biss, blieben bei ihren Angriffsbemühungen aber auch nicht über alle Zweifel erhaben. Nach 8:04 fasste sich Wohlwend ein Herz und hämmerte den Puck zum 1:0 ins Netz.

Rietberger (12.) hatte danach die beste Gelegenheit zum Ausgleich, doch Schoops Fanghand schnellte genau rechtzeitig nach oben. Die Thurgauer erhöhten in der Folge den Druck und kamen durch Fehr (16.) und Meichtry (20.) zu weiteren Chancen. Das Bündner Rumpfteam hatte vor allem ab Spielhälfte Mühe zu zählbaren Angriffsaktionen zu kommen. Die Thurgauer schnürten die Gäste mehrheitlich in deren Verteidigungszone ein, was schliesslich durch Künzlis 2:0 in der 31. Minute belohnt wurde. Die Churer versuchten auf diesen Treffer zu reagieren und bäumten sich kurzzeitig auf, aber Tischhauser (32.) brachte das Kunststück fertig, das leere Tor zu verfehlen, sodass es beim 2:0 blieb. Nach einem harmlosen Abschluss Fähs, kam die Scheibe über Daniel Müller zu Fehr und dieser vollstreckte bereits in der 35. Minute zum vorentscheidenden 3:0.

Wohlwend traf zweimal
Dann erhöhte nach 49:14 Wohlwend mit seinem zweiten Treffer des Abends auf 4:0 und nur gerade 18 Sekunden später doppelte Mordasini aus kurzer Distanz zum 5:0 nach. Der Sieg des HCT zum Saisonschluss war nie gefährdet. Im Schlussdrittel stellte sich nur noch eine Frage: Würde HCT-Keeper Schoop zu seinem ersten NLB-Shut-out kommen oder nicht? Die «Leuen» liessen den Churern zwar nun mehr Freiheiten, aber Schoop wehrte sich vehement und parierte gegen Cavegn (54./55.) zweimal hervorragend. So dass er sich nach 19 abgewehrten Schüssen – Kindisch hatte mit 50 Schüssen auf seinen Kasten ungleich mehr zu tun – nicht nur über den 5:0-Sieg gegen Chur, sondern auch seinen ersten Shut-out freuen konnte.

HCT – Chur 5:0 (1:0, 2:0, 2:0)
Eishalle Frauenfeld. 683 Zuschauer. SR Favre, Grossniklaus/Jetzer
Tore: 9. Wohlwend (Mühlemann, Künzli) 1:0. 31. Künzli (Wohlwend) 2:0. 35. Fehr (Müller, Fäh) 3:0. 50. (49:14) Wohlwend 4:0. 50. (49:32) Mordasini (Annen, Falett) 5:0.
HCT: Schoop; Pargätzi, Meichtry; Fäh, Wegmüller; Brunner, Lattner; Daniel Müller, Fehr, Hendry; Falett, Annen, Mordasini; Wohlwend, Künzli, Mühlemann
Chur: Kindschi; Haueter, Profico; Schumacher, Dominic Müller; Krüger, Bigliel, Cavegn; Rigamonti, Rietberger, Ziegler; Vrcic, Bruderer, Tischhauser
Strafen: 4x2 Min. gegen HCT, 7x2 Min. gegen Chur
Bemerkungen: HCT ohne Mifsud, Alatalo, Keller, (alle verletzt) sowie Trösch (krank), dafür mit Brunner und Künzli (beide vom 1.-Ligist Wetzikon). Chur ohne Ausländer.