Montag, 31. Dezember 2007

Spielbericht HCT - EHC Olten vom 30.12.08

HCT-Fehlstart nicht zu korrigieren

In der NLB musste der ersatzgeschwächte HC Thurgau in Olten als klarer Verlierer (3:8) vom Feld und verpasste damit den Sprung auf einen Playoff-Platz.

Markus Zahnd
Olten - Die Thurgauer Eishockeyaner hatten die Chance, sich mit einem Auswärtserfolg gegen die Solothurner über den Playoff-Strich zu hieven. Diese Hoffnungen waren berechtigt, denn sie hatten zuletzt konstant gute Leistungen gezeigt und Ajoie (5.) gleich mit einer 5:0-Packung wieder in den Jura zurückgeschickt. Allerdings erhielten die Thurgauer Hoffnungen bereits nach 51 Sekunden einen herben Dämpfer, als Aeschlimann zur Führung einschieben konnte. Die Gäs-te leisteten sich in diesem kapitalen Spiel - Olten lag vor dieser Runde mit drei Zählern mehr auf dem siebten Rang – also einen Fehlstart.

Die Solothurner blieben in der Folge am Drücker und konnten die Thurgauer Defensive weiterhin beschäftigen. Und in der 15. Minute war es Martin Wüthrich, der auf 2:0 erhöhte. Der nächste Treffer ging dann zwar auf das Konto eines Thurgauers, doch spielt Küng schon länger nicht mehr in der Ostschweiz und so stand es nach dem 14. Saisontor des Oltener Topskorers bereits 3:0. «Wir standen anfangs total neben den Schuhen - das war ein Drittel zum Vergessen», fasste HCT-Assistenztrainer Mathis die Leistung des Teams im Startabschnitt zusammen.

Küng traf zweimal
Nach der ersten Pause fanden die Thurgauer endlich ins Spiel und kamen bei doppelter Überzahl durch Westerback zum 1:3 (23.). Die «Leuen» waren nun zumindest bei numerischem Gleichstand die bessere Mannschaft, doch vor dem gegnerischen Gehäuse fehlte die Effizienz. Anders die Oltener, denn Aeschlimann traf in der 32. Minute zum 4:1. Nur knapp eine Zeigerumdrehung später brachte Fäh sein Team aber wieder auf 2:4 heran und in der 36. Minute schaffte Topskorer Truttmann mit seinem 24. Saisontreffer dann sogar den 3:4-Anschluss. Der Jubel der Thurgauer war allerdings kaum verhallt, als Kaartinen die Zwei-Tore-Führung wieder herstellte, was die Aufgabe für die Gäste wieder erheblich erschwerte.
Besonders schwierig wurde eine allfällige Aufholjagd für die «Leuen» auch deshalb, weil sie mit nur 16 Feldspielern antreten mussten. Zudem kassierte Meichtry kurz vor Ende des zweiten Drittels noch eine zehnminütige Disziplinarstrafe. Olten wusste diesen Vorteil eiskalt auszunutzen und Guidarelli erzielte in der 41. Minute das 6:3. Als Kaartinen 104 Sekunden später zum 7:3 einschoss, war der Strichkampf endgültig entschieden, zumal die Thurgauer im Schlussdrittel mit nur fünf Schüssen kaum noch offensive Akzente setzen konnten. In der 59. Minute trug sich dann auch Küng noch zum zweiten Mal in die Torschützenliste ein und setzte mit seinem 8:3 den sehr deutlichen Schlusspunkt. Damit blieb dem HCT der Sprung auf einen Playoff-Platz (vorerst) verwahrt und er liegt nach dieser 16. Niederlage in der 33. Partie auf dem 9. Platz.

Olten – Thurgau 8:3 (3:0, 2:3, 3:0)
Kleinholz Olten. 1971 Zuschauer. SR Prugger, Kohler/Müller
Tore: .1. (0:51) Aeschlimann (Bloch) 1:0. 15. M. Wüthrich (Guidarelli, Kaartinen) 2:0. 19. Küng (Aeschlimann, Kparghai) 3:0. 23. Westerback (Fäh, Alatalo; Ausschlüsse Balerna, Bloch) 3:1. 32. Aeschlimann (Ausschluss Falett) 4:1. 33. Fäh (Pargätzi, Alatalo) 4:2. 36. (35:09) Truttmann (Westerback, Alatalo) 4:3. 36. (35:27) Kaartinen (M. Wüthrich, Guidarelli) 5:3. 41. (40:56) Guidarelli (Küng, Kaartinen; Ausschluss Meichtry) 6:3. 43. Kaartinen (Guidarelli) 7:3. 59. Küng (Schnyder, Koch) 8:3
Strafen: 4x2 Minuten gegen Olten; 7x2 plus 1x10 Minuten (Meichtry nach Check von hinten) gegen den HC Thurgau
Olten: Leimbacher; Bloch, Schnyder; Dällenbach, Kparghai; Hirzel, Stapfer; Meister, Marghitola; S. Wüthrich; Kaartinen, M. Wüthrich, Guidarelli; Schwarzenbach, Küng, Aeschlimann; Trachsler, Dähler, Schena; Balerna, Hildebrand, Merzaghi
Thurgau: Hermann; Meichtry, Pargätzi; Wegmüller, Fäh; Hug Lattner; Truttmann, Westerback, Alatalo; Korsch, Fehr, Müller; Fallett, Annen, Mordasini; Mühlemann
Bemerkungen: Olten ohne Hirt, Schwarz, Boss und Hiltebrand (alle verletzt), dafür mit den Leihgaben Marghitola, Schena (Ambri), Balerna (Langnau) und S. Wüthrich (Zuchwil). Thurgau ohne Keller, Mifsud, Hendry (alle verletzt), Eisenring und Schoop (krank), dafür mit Herrmann (Zug).


Druck nicht standgehalten

Durch die klare 3:8-Auswärtsniederlage gegen Olten hat es der HC Thurgau gestern verpasst, sich über den Strich zu hieven. Damit stehen die «Leuen» in den nächstenvier Spielen, die sie allesamt in eigener Halle austragen, unter Erfolgszwang.

Markus Rrutishauser
Die Mannschaft von Felix Burgener hat ganz offensichtlich Mühe, mit Druck umzugehen. Solchem war sie auch im gestrigen «Sechspunkte-Match» gegen Olten, einem direkten Konkurrenten um die Playoff-Teilnahme, ausgesetzt. Dabei waren die Thurgauer mit einem bemerkenswerten 5:0- Heimsieg über Ajoie ins Solothurnische gereist. Erstmals in dieser Saison waren sie ohne Gegentor geblieben.

Schnell in Rücklage
Die HCT-Defensive hatte die positiven Tugenden aus dem Ajoie-Match scheinbar nicht nach Olten mitgenommen. Nach gerade mal 51 Sekunden lagen sich die Gastgeber und ein Grossteil der fast 2000 Zuschauer im Kleinholz nämlich schon jubelnd in den Armen. Aeschlimann hatte nach Vorarbeit von Bloch den Thurgauer Keeper Yves Hermann zum 1:0 überwunden. Auch in der Folge war Olten die bessere Mannschaft, während Thurgau nie wirklich seinen Rhythmus zu finden schien. Martin Wüthrich (15.) und Küng (19.) erhöhten Oltens Vorsprung bis zur ersten Drittelspause auf 3:0.

Hoffnungsschimmer
Den ersten HCT-Treffer durch Westerback in doppelter Überzahl (23.) konterten die Gastgeber mit dem Powerplay-Tor von Aeschlimann (32.). Danach hatten die «Leuen» dann ihre beste Phase. Verteidiger Fäh (33.) und Topscorer Truttmann (36.) verkürzten den Rückstand auf einen Treffer. Lange hoffen durften die mitgereisten HCT-Fans allerdings nicht: Nur 16 Sekunden nach Truttmanns Treffer erhöhte Kaartinen auf 5:3. Es war dies die Schlüsselszene in diesem Strichkampf.

Doppelschlag
Olten fand wieder zu seiner Stilsicherheit zurück – und knickte gleich zu Beginn des Schlussabschnittes auch die letzten Thurgauer Ambitionen auf einen Punktgewinn. Nur 56 Sekunden nach dem Wiederanpfiff vollendete Guidarelli zum 6:3, während Meichtry eine vier (!) Sekunden vor der zweiten Pause eingehandelte Strafe wegen Checks von hinten absass. Und als Kaartinen weniger als zwei Minuten später sogar zum 7:3 nachdoppelte, waren die Punkte verteilt. Das Team von Felix Burgener war im weiteren Spielverlauf zu keiner Reaktion mehr fähig. Im Gegenteil: Oltens Küng erhöhte in der 59. Minute mit seinem zweiten persönlichen Treffer gar noch zum 8:3-Endstand.

Konkurrenz punktet
Abgesehen von den spielfreien GCK Lions haben gestern alle Konkurrenten des HCT im Kampf um die Playoff-Teilnahme gepunktet. Langenthal (4:1 gegen Visp) und Ajoie (7:1 gegen Chur) kamen zu klaren Heimsiegen. Und auch Sierre verkürzte den Rückstand auf die «Leuen» dank eines mühsam erkämpften 6:3- Erfolgs im Walliser Derby gegen Martigny, das nach dem 1. Drittel noch 2:0 vorne lag, auf sieben Punkte. An der Tabellenspitze ist Lausanne mit dem 10:1 über Neuling Neuchâtel bis auf vier Punkte an den spielfreien Leader La Chaux-de-Fonds herangerückt.

Vier Heimspiele in Serie
Weil die Bodensee-Arena vom 8. bis 10. Februar durch die Tennis-Daviscup-Partie Schweiz – Polen belegt ist, hat der HC Thurgau die Spiele vom 6. und 8. Januar (Neuchâtel und Martigny) getauscht. Dadurch absolviert der HCT ab Mittwoch vier Heimspiele in Folge. Die bisherigen Heimspiele vom 3. und 5. Februar (Neuchâtel und Martigny) werden dadurch zu Auswärtsspielen. Der Spielort des letzten Heimspieles vom 10. Februar wird bis zum 15. Januar bekanntgegeben. Nach 2 spielfreien Runden spielt der HCT nochmals zweimal in der BA.

Samstag, 29. Dezember 2007

Spielbericht HC Thurgau - HC Ajoie vom 28.12.07

HCT hatte Ajoie unter Kontrolle

Mit einem starken Hermann – anstelle des kranken Schoop – und einer soliden Leistung in der Offensive sicherten sich die NLB-Eishockeyaner des HC Thurgau gegen Ajoie einen 5:0-Erfolg.

Jürg A. Stettler
Kreuzlingen - Währenddem sich Coach Burgener für die Begegnung gegen Ajoie diverse Leihspieler holte, reisten die Gäste mit einem 17-köpfigen Rumpfteam an. Das hatte Folgen: Die beiden Ausländer Roy und Topskorer Desmarais wurden früh forciert und hatten Marathoneinsätze zu absolvieren. Dies wirkte sich anfangs jedoch nicht negativ auf die Leistung der Jurassier aus, denn HCT-Keeper Hermann bekam mehr Arbeit als ihm lieb sein konnte. Dennoch gingen die «Leuen» nach 3:36 in Front. Der wieder genesene Hendry eroberte sich an der Bande die Scheibe, Fehr fackelte nicht lange und hämmerte den Puck ins Netz. Gleich im Gegenzug hätte Desmarais beinahe ausgeglichen, aber Hermann reagierte souverän. Thurgau kam nun besser in Fahrt, Fehr (7.), Truttmann (11.) und Fäh (12.) liessen im Abschluss jedoch die nötige Effizienz vermissen und scheiterten an Rytz. Und war der Ajoie-Hüter endlich einmal ausgetanzt, dann verzogen die HCT-Angreifer.

Drei HCT-Treffer in 1:20
Statt entsprechend der Spielanteile das längst fällige 2:0 zu realisieren, wurden die Gastgeber in der Schlussphase des Startdrittels nachlässig. Immer wieder unterliefen dem HCT beim Umschalten von Defensive auf Offensive Scheibenverluste, die für Gefahr vor Hermann sorgten. Mit einer seiner tollen Paraden verhinderte die Zuger Leihgabe aber 10 Sekunden vor der Pause den 1:1-Ausgleich. Dann liess sich Thurgau im Powerplay sehr viel Zeit, ehe Truttmann (28.) mit einem satten Schuss zum 2:0 vollstreckte. Nur 28 Sekunden danach erhöhte Korsch nach einem schönen Konter gar zum 3:0. Und weil der danach für die Gäste neu zwischen den Pfosten stehende Goalie Pfister gleich bei seiner ersten Abwehraktion unglücklich agierte, traf Mordasini (29.) gar zum 4:0.

Dass die «Leuen» vor den 930 Fans so deutlich führten, hatten sie aber auch einem starken Hermann zu verdanken. Immer wieder war er Endstation für die Angriffsbemühungen der Gäste, selbst wenn die HCT-Defensive den Angreifern der Ajoluts wieder einmal zu viel Raum gelassen hatte. Auch Desmarais (33.) oder der völlig alleine auf ihn zufahrende Wittwer (39.) fanden keinen Weg am HCT-Keeper vorbei. Dieses Bild änderte sich auch im Schlussabschnitt nicht. Thurgau nahm zudem etwas Tempo raus und begann früh, den Vorsprung zu verwalten. Bitter für den HCT: Nach 48:11 verletzte sich Hendry, der ein starkes Comeback gezeigt hatte, erneut am Knie. So wurde der klare 5:0-Erfolg gegen Ajoie teuer erkauft. Lipp hatte nach 55:47 noch sehenswert (genau ins Lattenkreuz) zum verdienten Schlussresultat getroffen.

HCT – Ajoie 5:0 (1:0, 3:0, 1:0)
Bodensee-Arena. 930 Zuschauer. SR Stricker (Kohler, Joris Müller)
Tore: 4. Fehr (Hendry, Korsch) 1:0. 28. (27:01) Truttmann (Westerback, Alatalo, Ausschluss D’Urso) 2:0. 28. (27:29) Korsch (Hendry, Fehr) 3:0. 29. (28:21) Mordasini (Falett, Annen) 4:0. 56. Lipp (Pargätzi) 5:0
HCT: Hermann; Meichtry, Romano Pargätzi; Wegmüller, Fäh; Hug, Lattner; Lipp; Truttmann, Westerback, Alatalo; Korsch, Fehr, Hendry; Falett, Annen, Mordasini; Daniel Müller, Dommen, Mühlemann
Ajoie: Rytz (ab 27:29 Pfister); Rauch, Trunz; D’Urso, Hauert; Aeschlimann, Frutig; Barras, Roy, Desmarais; Schümperli, Brunner, Friedli; Wittwer, Chételat, Bartlome
Strafen: 5x2 Min. 1x10 Min. (Fehr – Disziplinarstrafe) gegen HCT, 10x2 Min. gegen Ajoie
Bemerkungen: Thurgau ohne Keller, Mifsud (beide verletzt), Schoop (krank), Eisenring (aus familiären Gründen abwesend), dafür mit den Leihgaben Dommen (Weinfelden), Lipp (Wil) und Hermann (Zug). Ajoie ohne Posse, Orlando, Schild (alle verletzt). 48:11 Hendry verletzt sich erneut am Knie!



Erstmals ohne Gegentreffer

Dank 5:0-Heimsieg über Ajoie nähert sich HC Thurgau den Playoffs wieder bis auf einen Punkt
Mit einer vor allem defensiv starken Leistung gewann der HC Thurgau gestern vor gut gezählten 930 Zuschauern das wichtige Heimspiel gegen Ajoie 5:0. Die Tore erzielten fünf verschiedene Spieler.

Mit den drei Punkten aus dem gestrigen Spiel hat sich die Mannschaft von Felix Burgener bis auf einen Punkt den Playoffs angenähert. Umso grössere Bedeutung erhält damit natürlich das morgige Auswärtsspiel gegen den unmittelbaren «Strichkonkurrenten» Olten. Die Solothurner kassierten in Visp eine 1:5-Schlappe und liegen mit einem mehr ausgetragenen Spiel noch drei Zähler vor den Thurgauern. Überhaupt ist das «Mittelfeld» der NLB-Rangliste zuletzt immer näher zusammengerückt. Das fünftklassierte Ajoie und das neuntplazierte Thurgau trennen nur mehr acht Punkte. Dagegen liegt Sierre (10.) bereits zehn Zähler hinter dem HCT zurück.

Frühes 1:0
Aus Thurgauer Sicht begann die Partie optimal: Der 19jährige Nino Fehr schoss die Gastgeber mit seinem zweiten Saisontreffer bereits nach 206 Spielsekunden in Führung und profitierte dabei von der Vorarbeit des wieder genesenen Giancarlo Hendry. In der Folge mussten die Thurgauer allerdings lange um den knappen Vorsprung zittern, denn Ajoie versuchte mit seinem starken Ausländerduo Desmarais/Roy auf den Rückstand zu reagieren. Aber die HCT-Abwehr agierte konzentriert und was trotzdem auf den Kasten kam, wurde eine Beute des starken Keepers Yves Hermann.

Drei Tore in 80 Sekunden
Im Mitteldrittel stellte der HCT die Weichen dann allerdings frühzeitig auf Sieg. Topskorer Marco Truttmann auf Vorarbeit von Westerback und Alatalo in Überzahl (27:01) sowie Kämpfer Roland Korsch wieder auf Pass von Hendry (27:29) sowie Roman Mordasini (28:21) erhöhten den Vorsprung innerhalb von nur 80 Sekunden auf 4:0. Damit wurde dem Tabellenfünften schon vor Spielhälfte viel Wind aus den Segeln genommen. Und im Gegensatz zu vielen anderen Begegnungen brachten die Thurgauer diesen Vorsprung souverän über die Distanz. Im Gegenteil: Aaron Lipp erhöhte das Skore in der 56. Minute gar noch auf 5:0. Viel wichtiger war jedoch die Tatsache, dass der HCT defensiv weiter gut arbeitete und im 32. Qualifikationsspiel dieser Saison erstmals einen «Shutout» feiern durften. (mr)

Montag, 24. Dezember 2007

Spielberichte EHC Chur - HC Thurgau vom 23.12.07

Chur verteilte keine Geschenke

Der HC Thurgau agierte im NLB-Eishockey gegen Chur viel zu verspielt und liess vor dem Tor die nötige Kaltblütigkeit vermissen. Dies wurde prompt mit einer 1:5-Niederlage bestraft.

Jürg A. Stettler
Chur - Im letzten Spiel vor Weihnachten musste der HCT auswärts in Chur antreten. Coach Burgener bot dazu vom EHC Frauenfeld Jann Pargätzi auf, um mit vier Angriffsformationen stürmen zu können. Die erste Gelegenheit besassen jedoch die Bündner. Rieder stach mit viel Tempo vom Flügel zur Mitte, fand aber in Schoop seinen Meister. Die Thurgauer versteckten sich nicht, zeigten schöne Kombinationen, aber Romano Pargätzi scheiterte (3.) an Chur-Goalie Mantegazzi. Thurgau hatte mehr von der Partie, kam sogar in Unterzahl zu Chancen. Doch Truttmann (5.), Mordasini (6.) und Meichtry (7.) brachten die Scheibe nicht am Churer Keeper vorbei, der recht unsicher wirkte und viele Scheiben abprallen liess. Die Gäste sorgten zwar für Unruhe vor dem Tor, waren vor den 671 Fans aber einen Tick zu verspielt.

Dies und die mangelnde Kaltblütigkeit wurden nach 9:12 bestraft, Jörg schloss einen Konter erfolgreich zum 1:0 ab. Statt darauf zu reagieren, kassierten die Thurgauer Strafen. Und drei Sekunden bevor Wegmüller aufs Eis zurückgekommen wäre, zappelte der Puck erneut im Netz. Nodari (15.) hatte getroffen. Kurz darauf hatten die Gäste Pech, als Korsch nur den Pfosten traf. Dann hagelte es diverse Strafen: Faletts Check gegen Topskorer Brulé hatte, in einem bis anhin nicht allzu intensiven Match, die Emotionen geschürt. Die Heimequipe musste ab 18:25 auf den Kanadier - Verdacht auf Knieverletzung - verzichten. Da sich kurz danach Truttmann zu einem Check gegen den Kopf eines Churers hinreissen liess, musste auch der HCT lange ohne Topskorer auskommen.

Thurgau steckte nie auf
Besonders heikel wurde es für Thurgau zu Beginn des Mitteldrittels, als man zu dritt gegen fünf verteidigen musste. Doch das Boxplay funktionierte gut und nur beim Pfostenschuss Bigliels (21.) musste man Glück in Anspruch nehmen. Endlich wieder vollzählig, erzwang Wegmüller (27.) nach toller Kombination den 1:2-Anschlusstreffer. Die Churer erhielten weiterhin zu viele Überzahl-Gelegenheiten, doch ihr eigenes Unvermögen und tolle Paraden von Keeper Schoop hielten den HCT vorerst im Spiel. Gerade als Thurgau langsam in Fahrt kam, wurde Korsch vom sehr inkonsequent pfeifenden Ref Schmutz nach einem Beinstellen, bei dem Schumacher danach unglücklich gegen die Bande prallte, zum Duschen geschickt. Diese Fünfminutenstrafe gab Chur den nötigen Raum, den Portmann (49.) zum 3:1 nutzte. Die «Leuen» bewiesen zwar viel Moral und machten selbst in Unterzahl Dampf, aber Annen (49.) und Alatalo (54.) reüssierten nicht. Die mangelnde Effizienz und die zu offensive Einstellung hatten Folgen, Thurgau lief in einen Konter, der von Krüger kompromisslos zum 4:1 abgeschlossen wurde. Da Burgeners Mannen aufgrund von Frust-Fouls und kleinlich gepfiffenen Vergehen kaum je vollzählig agierten, mussten sie auch noch das 5:1 durch Portmann (59.) hinnehmen.

Wird der HC Thurgau an die Kloten Flyers verkauft?
Felix Burgener meinte nach der Niederlage: «Wir hatten nicht die richtige Einstellung und waren zu verspielt. Nur mit harter Arbeit und gradlinigem Hockey können wir gewinnen.» Und der HCT-Coach ergänzte: «Wir waren in Weihnachtsstimmung, daher bin ich froh, dass gegen Ajoie am Freitag die Festtage vorbei sind.» Auf die Gerüchte, dass Thurgau an die Kloten Flyers verkauft werden soll, erwiderte Burgener bloss: «Wir müssen uns mit dem Hockey im Thurgau bewusst werden, wohin wir wollen. Da muss man alle strategischen Überlegungen miteinbeziehen.»

Chur – HCT 5:1 (2:0, 0:1, 3:0)
Hallenstadion. 671 Zuschauer. SR: Schmutz (Frei, Kehrli)
Tore: 10. Jörg (Gendron, Masa, bei angezeigter Strafe) 1:0. 15. Nodari (Krüger, Ausschluss Wegmüller) 2:0. 27. Wegmüller (Daniel Müller, Fehr, Ausschluss Nodari) 2:1. 49. Portmann (Rieder, Rigamonti, Ausschluss Korsch) 3:1 55. Krüger (Nodari, Krüger) 4:1. 59. Portmann (Krüger, Bigliel, Ausschlüsse Alatalo, Fehr) 5:1
Chur: Mantegazzi; Bigliel, Nodari; Schumacher, Fischer; Rigamonti, Dominic Müller; Krüger, Brulé, Rieder; Jörg, Masa, Gendron; Reto Müller, Weber, Portmann; Landolt, Wiedmer, Ziegler
HCT: Schoop; Wegmüller, Fäh; Meichtry, Romano Pargätzi; Hug, Lattner; Korsch, Fehr, Daniel Müller; Truttmann, Westerback, Alatalo; Falett, Annen, Mordasini; Eisenring, Jann Pargätzi, Mühlemann
Strafen: 10x2 Min. 1x10 Min. (übertriebene Härte – Masa) gegen Chur, 14x2 Min., 1x5 Min. plus Spieldauer (Beinstellen – Korsch), 1x10 Min. (Check gegen den Kopf – Truttmann), 1xSpieldauerdisziplinarstrafe (übertriebene Härte – Truttmann) gegen HCT
Bemerkungen: HCT ohne Hendry, Keller und Mif-sud (alle verletzt), dafür mit Jann Pargätzi (Frauenfeld). Chur ohne Rietbeger, Proficio, Haueter (alle verletzt), dafür mit Wiedmer (EV Zug). Pfostenschüsse: Korsch (18.), Bigliel (21.). Lattenschuss: Alatalo (54). 18:25 Brulé nach Check von Falett humpelnd vom Eis.


Bündner Stolperstein

Der EHC Chur bleibt für die «Leuen» ein unangenehmer Gegner. Beim 1:5 kassierte der HCT gestern die zweite Niederlage im dritten Vergleich.

Markus Rutishauser
Dass es in der NLB-Qualifikation keine sogenannt leichten Spiele gibt, hat die gestrige Begegnung in Chur einmal mehr bewiesen. Gegen einen Widersacher, der sich kaum mehr reelle Chancen auf einen Playoff-Platz ausrechnen kann, geriet die Mannschaft von Felix Burgener früh auf die Verliererstrasse. Jörg in der 10. und Nodari während einer Strafzeit gegen Wegmüller in der 15. Minute schossen die Gastgeber vor 671 Zuschauern mit 2:0 in Führung. Im Mitteldrittel war dann der Gast vom Bodensee das bessere Team und kam dank Wegmüller, der den Spiess umdrehte und von einem Ausschluss gegen Nodari profitierte, wieder auf einen Treffer heran.

Entscheidende Strafe
Und ein weiterer Ausschluss sollte schliesslich im Schlussdrittel die Weichen stellen. Korsch wanderte nach einem Beinstellen auf die Strafbank. Diese Überzahl nützte Portmann zum wegweisenden 3:1 (49.). Und sechs Minuten später sorgte der beste Churer Angreifer, Patrick Krüger, mit dem 4:1 für klare Verhältnisse. Für das Schlussresultat war Portmann in doppelter Bündner Überzahl besorgt. Insgesamt verteilte Headschiedsrichter Schmutz 105 Strafminuten.
Für Chur war dies das erste Erfolgserlebnis nach zuletzt neun Niederlagen in Serie, dies, obwohl Captain Marc Haueter fehlte und dann auch noch der Kanadier Steve Brulé früh (19.) ausschied.

Die nächsten Spiele
In diesem Jahr bestreitet der HC Thurgau noch zwei Meisterschaftsspiele. Am Freitag gastiert der HC Ajoie in der Bodensee-Arena (Anspielzeit 19.45 Uhr) und zwei Tage später kommt es dann in Olten zum «Strichduell». Im ersten Ernstkampf des neuen Jahres gastiert am 2. Januar (17.00 Uhr) Leader La Chaux-de-Fonds in Kreuzlingen.

Samstag, 22. Dezember 2007

Spielberichte HC Thurgau - HC Sierre vom 21.12.07

HCT mit Zittersieg gegen Sierre

Die NLB-Eishockeyaner des HCT taten sich gegen Sierre trotz 3:0-Führung schwer und mussten am Schluss sogar um den 5:4-Erfolg bangen.

Jürg A. Stettler
Kreuzlingen - Sierre schlug einen hohen Rhythmus an und wirbelte früh vor dem HCT-Tor. Und weil Wegmüller schon nach 1:06 in die Kühlbox musste, bekam HCT-Hüter Schoop in der Startphase einiges zu tun. Nach Problemen, die Scheibe sofort unter Kontrolle zu bringen, wurde Thurgaus Keeper immer sicherer und machte mit einer tollen Parade die bis dahin beste Walliser Chance durch Ruotsalainen (4.) zunichte. Das Heimteam fand nur nach und nach in die Partie, Fäh (5.) und Pargätzi (6.) scheiterten aber an Goalie Gigon. Dann konnte Thurgau gleich während 1:52 in doppelter Überzahl agieren, was Meichtry mit einem satten Schuss zur 1:0-Führung nutzte.

Doppelschlag in 10 Sekunden
Die Walliser versteckten sich vor den 748 Fans in der Bodensee-Arena nicht und suchten sofort den Abschluss, wenn die HCT-Verteidigung ihnen etwas Raum bot. Für Jinmans und Maurers Schuss bedeutete aber Schoop jeweils Endstation. Im dritten HCT-Powerplay liess sich Westerback – der erneut durch viel Übersicht und ausgezeichnete Stocktechnik auffiel – nicht lange bitten und hämmerte die Scheibe zum 2:0 ins Netz. Lediglich 10 Sekunden später doppelte Korsch zum 3:0 nach. Nach der Pause drückte das Team von Coach Jooris nochmals aufs Tempo und suchte das 1:3, welches Jinman nach 22:50 schliesslich gelang.

Thurgau wirkte in dieser Phase unsicher, fing sich aber durch einen Treffer Wegmüllers (30.) wieder. Der Verteidiger schaltete sich von der Strafbank kommend in den HCT-Konter ein, umfuhr Keeper Gigon und vollstreckte kaltblütig zum 4:1. In der Folge hatten die Thurgauer mehrere Grosschancen, doch Alatalo (35.) schlug im Slot über den Puck und Müller (35.) brachte im Powerplay das Kunststück fertig, gleich zweimal das leere Tor nicht zu treffen. Statt vor dem Schlussdrittel komfortabel zu führen, kassierten die Burgener-Boys 36 Sekunden vor der Pause noch das 2:4 durch Bering.

HCT plötzlich verunsichert
Plötzlich witterte Sierre die Chance, den Match noch zu wenden, zumal der HC Thurgau nun die nötige Abgebrühtheit vermissen liess. In der Defensive fehlte plötzlich die Ordnung und in der Angriffsauslösung unterliefen diverse Fehler. Ausserdem vermisste man in der Offensive die Ideen Westerbacks, der nach 40 Minuten wegen Übelkeit in der Kabine blieb. Gerade als die Walliser vehement auf den Anschlusstreffer drückten, entwischte Korsch (51.) und verwertete souverän zum 5:2, was die Angriffswellen Sierres jedoch vorerst nicht stoppen konnte. Lohn dieses konstanten Drucks waren schliesslich die zwei Treffer durch Brown (56. und 60.). Doch zum Glück für Thurgau blieb es beim knappen 5:4-Erfolg.

HCT – Sierre 5:4 (3:0, 1:2, 1:2)
Bodensee-Arena. 748 Zuschauer. SR: Baumgartner (Lombardi, Longhi)
Tore: 7. Meichtry (Westerback, Truttmann, Ausschlüsse Knopf, Lamprecht) 1:0. 17. (16:54) Westerback (Truttmann, Pargätzi, Ausschluss Simard) 2:0. 18. (17:04) Korsch (Müller, Fehr) 3:0. 23. Jinman (Cormier, Maurer) 3:1. 30. Wegmüller (Annen, Pargätzi) 4:1. 40. (39:24) Bering (Brown, Métrailler) 4:2. 51. Korsch (Müller, Mühlemann) 5:2. 56. Brown (Métrailler, Knopf) 5:3. 60. (59:09) Brown (Jinman, Simard, Ausschluss Favre!) 5:4
HCT: Schoop; Wegmüller, Fäh; Meichtry, Pargätzi; Hug, Lattner; Korsch, Fehr, Müller; Truttmann, Westerback, Alatalo; Falett, Annen, Mordasini; Mühlemann; Eisenring
Sierre: Gigon; Simard, Knopf; Röthlisberger, Favre; Maret, Lamprecht; Cormier, Maurer, Jinman; Ruotsalainen, Kohli, Pottier; Brown, Imsand, Métrailler; Sassi, Sammali; Bering
Strafen: 7x2 Min. 2x10 Min. (Check von hinten – Alatalo, Wegmüller) gegen HCT, 7x2 Min. gegen Sierre
Bemerkungen: HCT ohne Hendry, Keller, Mifsud (alle verletzt). Sierre ohne Reber, Panatier, Faust (alle verletzt) sowie Benoit (krank). 59:09 Time-out Sierre. Ab 59:23 Sierre ohne Goalie.



Heimsieg dank starkem Startdrittel

Thurgauer «Leuen» mussten gegen Sierre nach 3:0-Führung noch zittern
Kreuzlingen - Der HC Thurgau hat gestern die erste seiner beiden Pflichtaufgaben an diesem Wochenende erfolgreich bewältigt. Gegen Sierre resultierte vor 748 Fans in der Bodensee-Arena ein 5:4-Sieg. Für die Differenz sorgten die «Leuen» bereits im Startdrittel (3:0).

Markus Rutishauser
Zu Beginn der Partie deutete noch wenig auf die deutliche Führung der Gastgeber in der ersten Pause hin. Sierre erwischte den besseren Start und besass mehr Chancen. Zwei Strafen gegen die Walliser innerhalb von nur acht Sekunden nützten die Thurgauer in doppelter Überzahl aber zum 1:0; Meichtry überwand Schlussmann Gigon mit einem Slapshot. Das Tor schien den HCT wachzurütteln, bestimmte er doch in der Folge das Spielgeschehen.

Und dank eines Doppelschlags innerhalb von gerade mal zehn (!) Sekunden zum 3:0 war das beruhigende Polster Tatsache. Zuerst nützte der Finne Westerback mit einem wuchtigen Schuss eine Überzahl zum 2:0, und kaum war wieder angespielt, zappelte der Puck nach der unglücklichen Intervention von Gigon und einer Volleyabnahme von Korsch, dem besten HCT-Akteur an diesem Abend, bereits zum drittenmal im Walliser Netz (18.).

Reagiert
Mit dem 3:0 im Rücken schien der HCT das Mitteldrittel etwas ruhiger angehen zu wollen. Sierre fand deshalb wieder ins Spiel zurück und verkürzte seinen Rückstand zweimal auf zwei Tore. Zuerst traf Topskorer Jinman zum 3:1 (23.) und das 4:1 von Fehr (30.) beantwortete Bering mittels Backhandschuss kurz vor der zweiten Drittelspause (39:24) zum 4:2. Zuvor besassen Müller und Alatalo allerdings drei gute Möglichkeiten, mit dem fünften Treffer die Gäste vorzeitig zurückzubinden.

Ohne Westerback
Dass es nicht schon zu Beginn des Schlussabschnittes eng wurde, hatten die Thurgauer primär Torhüter Schoop zu verdanken, der zweimal ganz stark hielt. Sierre-Trainer Jooris Mark forcierte im finalen Drittel seine erste Linie mit den Ausländern Jinman und Cormier, während beim HCT der Finne Westerback wegen Unwohlseins nach der 2. Pause nicht mehr aufs Eis zurückkehrte. Das zeigte Wirkung. Die Walliser suchten nun vehement den Anschluss - und liefen in einen Konter. Korsch übernahm den Puck, spurtete über das gesamte Feld und bezwang Gigon hart, aber herzlich zum 5:2 (51.). Das 5:3 von Brown viereinhalb Minuten vor Ende schien nur mehr Resultatkosmetik. Doch weil erneut Brown 51 Sekunden in Unterzahl gar das 5:4 gelang, wurde es nochmals knapp. Aber der HCT rettete den wichtigen (und verdienten) Heimsieg schliesslich mit vereinten Kräften über die Distanz.

Auflagen
Der HC Thurgau hat die NLB-Spielberechtigung für die Saison 2008/09 nur mit einer Auflage erhalten. Gefordert wird vom Club von Felix Burgener, dass er die Nachwuchsabteilung wieder auf Vordermann bringen muss.

Keine Weihnachtspause für die «Leuen»
Im Gegensatz zu allen anderen Teamsportarten legt die Schweizer Eishockey-Meisterschaft keine Festtagspause ein. In der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr bestreiten die NLB-Teams im üblichen Rhythmus zwei Spiele. Nach dem Gastspiel am Sonntag in Chur (17 Uhr) empfängt der HCT am Freitag, 28. Dezember, den HC Ajoie (19.45) und reist zwei Tage später zum «Strichduell» nach Olten (20 Uhr). Im ersten Spiel des neuen Jahres gastiert am 2. Januar (17 Uhr) La Chaux-de-Fonds in Kreuzlingen.

Mittwoch, 19. Dezember 2007

Drei Auswärtspunkte

Eishockey NLB: Thurgau gewinnt in Langenthal verdient 6:2 (2;1, 2:1, 2:0)

Langenthal - Mit einem 6:2-Erfolg in Langenthal hat sich der HC Thurgau wieder bis auf 4 Punkte den Playoff-Plätzen genähert. Truttmann war mit 5 Skorerpunkten der beste HCT-Akteur.

Markus Rutishauser
Das war im Hinblick auf die Playoff-Teilnahme und das Restprogramm in diesem Jahr ein ganz wichtiger Erfolg des HC Thurgau. Gegen die nach dem 1:7-Debakel vom Samstag in Biel sichtlich verunsicherten Berner zeigten insbesondere Topskorer Marco Truttmann (1 Tor/4 Assists) sowie die beiden Finnen Mika Alatalo (2 Tore/1 Assist) und Patrik Westerback (1 Tor/2 Assists) ganz starke Leistungen. Dass Truttmann überhaupt mittun konnte, grenzte an ein Wunder. Noch am Nachmittag hatte die HCT-Presseabteilung gemeldet, dass der Topskorer gegen Langenthal ausfallen wird. Der schnelle und technisch versierte Flügel erzielte gestern vor nur 1216 Zuschauern in der Schorenhalle seinen 22. Saisontreffer.

Gut reagiert
Die «Leuen» erwischten einen Start nach Mass. Alatalo (8.) und Meichtry (13.) schossen das Team von Coach Felix Burgener mit 2:0 in Front. Diese Führung verspielten die Ostschweizer allerdings kurz vor und nach der ersten Drittelspause schnell. Rezek (19:40) und Larouche (20:15) liessen die Berner Fans wieder auf einen Heimsieg hoffen. Weil Rezek nur wenig später aber auf der Strafbank Platz nehmen musste, bot sich dem HCT in Überzahl die Chance zur Reaktion. Mit Erfolg: Westerback traf auf Vorarbeit von Truttmann nach nur 55 Sekunden zum 2:3. Und als Mordasini gar das 2:4 gelang (34.), brach die latente Verunsicherung bei den Gastgebern vollends durch.

Heikler Moment
Im Schlussabschnitt hatten die Thurgauer allerdings noch einen heiklen Moment zu überstehen. Ab der 50. Minute durften die Berner während 111 Sekunden in doppelter Überzahl angreifen. Aber die HCT-Defensive und Keeper Schoop hielten dem Ansturm stand und löschten damit gleichzeitig auch das letzte Fünkchen Hoffnung der Gastgeber. Als Alatalo in der 56. Minute zum 2:5 traf, war die Entscheidung gefallen. Truttmann war es schliesslich vorbehalten, seine Leistung 43 Sekunden vor der Schlusssirene mit dem 2:6 zu krönen.

Verdienter HCT-Auswärtserfolg

Mit Schoop als souveränem Rückhalt sicherten sich die NLB-Eishockeyaner des HCT gegen schwache Langenthaler einen 6:2-Erfolg.

Jürg A. Stettler
Langenthal - Nach der 1:7-Niederlage gegen Biel stellte der Langenthaler Coach Bohren gegen den HC Thurgau seine Linien um und liess die Ausländer Larouche und Plante erstmals wieder zusammen stürmen. Und der Letztere prüfte Schoop im HCT-Tor bereits nach 30 Sekunden. Die Thurgauer versteckten sich vor den 1216 Fans im Schoren jedoch nicht und erhielten früh die Chance zum Überzahlspiel. Der HCT zeigte zwar schöne, aber nicht genug schnelle Passkombinationen, um die Langenthaler Box aus den Fugen zu heben. Zudem blieben die wenigen Abschlussversuche zu harmlos. Doch die Gäste hielten das Tempo und den Druck weiter hoch, was belohnt wurde.

Truttmann - spielte trotz Schmerzen - lancierte Alatalo (8.), der Keeper Flückiger sowie das Tor umkurvte und kaltblütig zum 1:0 einschob. Auch nach der Führung kontrollierten die Burgener-Boys das Spielgeschehen und in der 13. Minute erhöhte Meichtry verdient zum 2:0. Da sich aber in der Startphase Lattner verletzt hatte, mussten die «Leuen» für den Rest des ersten Drittels mit lediglich fünf Verteidigern auskommen. Die zusätzliche Eiszeit und die müderen Beine machten sich kurz vor der Pause bemerkbar, als die Thurgauer Defensive bei einem Konter des Heimteams zu wenig konsequent eingriff: Rezek profitierte und traf nach 19:20 im Nachschuss zum 1:2- Anschlusstreffer.

Und das Heimteam legte zu Beginn des mittleren Abschnitts gleich nach, nach 15 Sekunden tauchte Topskorer Larouche alleine vor Schoop auf und verwertete sicher zum Ausgleich. Die Antwort der Thurgauer liess nicht lange auf sich warten, Westerback brachte mit einem verdeckten Schuss den HCT nach 21:43 wieder in Front. Doch die Männer von Coach Bohren drehten nun auf und deckten Schoop mit viel Arbeit ein, scheiterten aber auch im Powerplay immer wieder am glänzend aufgelegten HCT-Keeper. Auf der Gegenseite nutzte Mordasini (34.) einen Black-out der SCL-Defensive zum 2:4 und versetzt dem Sturmlauf des Heimteams damit vorerst einen Dämpfer.

Die Oberaargauer blieben auch im Schlussdrittel erstaunlich harmlos und Alatalo hätte beinahe die Vorentscheidung erzwungen. Doch sein Schuss knallte in der 45. Minute lediglich an den Pfosten. Kurz darauf musste der HCT eine heikle Phase - 1:51 in doppelter Unterzahl - überstehen, aber die «Leuen» zeigten viel Biss und hielten hinten dicht. Und dann machten Alatalo (56.) und Truttmann (60.) mit ihren Treffern den verdienten 2:6-Auswärtserfolg des HCT gegen schwache Langenthaler klar.

Langenthal – HCT 2:6 (1:2, 1:2, 0:2)
Schoren. 1216 Zuschauer (Saisonminusrekord). SR: Popovic (Kohler, Joris Müller)
Tore: 8. (07:44) Alatalo (Truttmann, Pargätzi) 0:1. 13. (12:42) Meichtry (Truttmann, Alatalo) 0:2. 20. (19:20) Rezek (Baumgartner, Schneeberger) 1:2. 21. (20:15) Larouche (Käser, Stoller) 2:2. 22. (21:23) Westerback (Truttmann, Mechtry, Ausschluss Rezek) 2:3. 34. (33:14) Mordasini (Falett) 2:4. 56. (55:41) Alatalo (Truttmann, Westerback) 2:5. 60. (59:17) Truttmann (Westerback, Pargätzi) 2:6.
Langenthal: Flückiger; Stoller, Bochatay; Schneeberger, Kradolfer; Gurtner, Haldimann; Plante, Larouche, Käser; Baumgartner, Haas, Orlandi; Gähler, Rezek, Schäublin
HCT: Schoop; Wegmüller, Fäh; Meichtry, Pargätzi; Hug, Lattner; Truttmann, Westerback, Alatalo; Korsch, Fehr, Daniel Müller; Falett, Annen, Mordasini; Eisenring
Strafen: 4x2 Min. gegen Langenthal, 6x2 Min. gegen HCT
Bemerkungen: HCT ohne Hendry, Keller, Mifsud (alle verletzt), Langenthal ohne Eichmann, Blaser, Oliver Müller, Suter. 45' Pfostenschuss Alatalo.

Montag, 17. Dezember 2007

Tolle HCT-Leistung nicht belohnt

Die Thurgauer NLB-Eishockeyaner zeigten gegen Lausanne vor 2738 Fans eine starke, kämpferische Leistung, mussten sich aber schliesslich dem Leader knapp mit 2:3 beugen.

Jürg A. Stettler
Kreuzlingen – Lausanne liess sich von der für einmal grossen Kulisse in der Bodensee-Arena – der HC Thurgau hatte 2000 Gratistickets an Schülerinnen und Schüler verteilt – nicht beeindrucken. Die Westschweizer gingen vor 2738 Fans gleich zur Sache und schon nach 18 Sekunden musste sich Keeper Hermann erstmals bezwingen lassen. Staudenmann hatte den Puck über die Linie gestochert. Die Thurgauer brauchten aber nicht lange, um sich davon zu erholen. In der 4. Minute lancierte Fehr mit schönem Steilpass Randegger und kurz danach scheiterte auch Alatalo nach toller Vorarbeit Truttmanns an Goalie Pellet. Beide Mannschaften schlugen ein hohes Tempo an und der HCT bot dem Leader durchaus Paroli. Korsch nach Pass Randeggers (7.) konnte den Lausanner Keeper aber ebenfalls nicht überwinden. Das Heimteam blieb kämpferisch, betrieb ein aggressives Forechecking und erarbeitete sich weitere Chancen. Gleichzeitig unterliefen den «Leuen» aber immer wieder unnötige Fehler bei der Angriffsauslösung.

Truttmann niedergestreckt
Ein solcher Fauxpas hatte eine Strafe gegen Mordasini zur Folge, welche die Gäste kaltblütig zum 2:0 durch Ruefenacht (18.) nutzten. Der Torschütze streckte dann nach 18:59 mit einem üblen Stockschlag auf den Oberarm Truttmann nieder. Der Lausanner wurde für sein Foul, mit dem er eine Verletzung des HCT-Topskorers in Kauf nahm, jedoch nur für 2x2 Minuten in die Kühlbox geschickt – nicht die einzige umstrittene Entscheidung des schwachen Ref Kunz! «Ich kann den Arm jetzt noch kaum bewegen», meinte Truttmann nach dem Match. Er dürfte wegen der Oberarmquetschung mindestens eine Woche fehlen. Auch im Spiel machte sich seine Abwesenheit bemerkbar. «Wir hatten mit den ersten zwei Blöcken inklusive Westerback, mit dessen Leistung ich sehr zufrieden bin, extra Powerplay-Situationen geübt», erklärte HCT-Coach Burgener, «aber Truttmanns Ausfall warf natürlich alles über den Haufen.» Thurgau kämpfte sich dennoch durch Meichtry (28.) auf 1:2 heran.

Der HCT musste danach in der attraktiven, mit hoher Intensität geführten Partie einen weiteren Dämpfer einstecken. Nach einem unnötigen Scheibenverlust kamen gleich drei Lausanner auf den HCT-Goalie losgefahren. Die Sirene heulte bereits und die grüne Lampe, die das Drittelsende anzeigt, leuchtete, als der Schuss von Meunier erst im Netz zappelte – auf dem Matchvideo klar ersichtlich – doch Ref Kunz gab den Treffer trotzdem. So musste das Heimteam im Schlussdrittel zu Unrecht wieder einem Zweitorerückstand nachrennen.Korsch (42.) probierte es mit Gewalt und tankte sich in der Mitte durch, konnte aber mit seinem Backhand-Abschluss den Lausanner Goalie nicht bezwingen. In der 44. Minute erkämpfte sich Alatalo im Angriffsdrittel die Scheibe, bewies viel Übersicht und legte auf Westerback zurück, der souverän zum 2:3-Anschlusstreffer vollstreckte. Doch die tolle Leistung der «Leuen», welche den Leader teilweise in dessen Verteidigungszone einschnürten, wurde nicht mehr belohnt. Kleinlich gepfiffene Strafen und mangelnde Kaltblütigkeit im Abschluss verhinderten den verdienten 3:3-Ausgleich, sodass die beherzt auftretenden Thurgauer doch als Verlierer vom Eis mussten.

HCT – Lausanne 2:3 (0:2, 1:1, 1:0)
Bodensee-Arena. 2738 Zuschauer (2000 Gratistickets). SR: Kunz (Grossniklaus, Jetzer).
Tore: 1. (0:18) Staudenmann (Sigrist) 0:1. 18. Ruefenacht (Pecker, Ausschluss Mordasini) 0:2. 28. Meichtry (Pargätzi, Westerback, Ausschluss Pecker) 1:2. 40. (40:00!) Meunier 1:3. 44. Westerback (Alatalo, Randegger) 2:3
HCT: Hermann; Wegmüller, Fäh; Meichtry, Pargätzi; Hug, Lattner; Korsch, Fehr, Randegger; Truttmann, Westerback, Alatalo; Falett, Annen, Mordasini; Eisenring, Müller, Mühlemann
Lausanne: Pellet; Merz, Lardi; Bonnet, Bernasconi; Schäublin, Benturqui; Morandi, Staudenmann, Sigrist; Ruefenacht, Lüssy, Bodemann; Pecker, Depraz, Meunier; Tognini, Chabloz, Bonnet
Strafen: 7x2 Min. 1x10 Min. (Alatalo – Disziplinarstrafe 60') gegen HCT, 10x2 Min. gegen Lausanne
Bemerkungen: HCT ohne Hendry, Keller, Mifsud (alle verletzt), dafür mit Randegger (Davos) und Hermann (Zug). Lausanne ohne Himelfarb, Baumann, Gailland, Grieder, Lötscher und Villa. 18:59 Truttmann scheidet nach Stockschlag verletzt aus. 55:22 Time-out Lausanne. 59:27 Time-out HCT und ab dann ohne Goalie.


Umstrittener Siegestreffer

Der HC Thurgau kassierte am Samstag vor der Saisonrekord-Kulisse von 2738 Zuschauern gegen Lausanne eine unglückliche 2:3-Heimniederlage. Den Siegtreffer für den NLB-Leader erzielte Meunier Sekundenbruchteile nach Ablauf des Mitteldrittels.

Markus Rutishauser
Dass Schiedsrichter Peter Kunz den Treffer trotzdem anerkannte, passte ins Bild seiner ungenügenden Gesamtleistung, der eine klar erkennbare Linie abging. Dies sorgte hüben wie drüben für unnötige Emotionen und ungläubiges Kopfschütteln. Nach dieser Niederlage ist der Rückstand der «Leuen» auf einen Playoff-Platz wieder auf sechs Punkte angewachsen, wobei die GCK Lions ein Spiel mehr ausgetragen haben. Morgen Dienstag gastiert der HCT beim fünftplazierten Langenthal, das am Samstag bei 1:7 in Biel arg unter die Räder geriet.

18 Sekunden
Der HCT geriet im «Weihnachtsspiel» in der stimmungsvollen Bodensee-Arena schon nach 18 Sekunden in Rückstand. Staudenmann überwand nach einem Zuspiel von Sigrist den Thurgauer Schlussmann Yves Hermann zum 0:1. Und als Ruefenacht den Leader in der zweiten Überzahl nach rund 18 Minuten sogar mit 0:2 in Führung schoss, schien die Partie zwischen dem Neunten und dem Ersten den erwarteten Gang zu nehmen.

Aber die Thurgauer schienen die Fans nicht enttäuschen zu wollen und steigerten sich ab dem Mitteldrittel deutlich. Meichtry war es schliesslich vorbehalten, ein druckvolles Powerplay mit einem harten Slapshot zum 1:2 abzuschliessen (28.). Die spielerischen Defizite machte der HCT mit umso grösserem Kampfgeist und einer generösen Laufbereitschaft wett. Statt des durchaus möglichen Ausgleichs kassierte das Team von Felix Burgener aber das 1:3. Nach einem Thurgauer Scheibenverlust in der gegnerischen Abwehrzone lief Meunier in Richtung Hermann und wuchtete die Scheibe kurz nach der blauen Linie ins rechte obere Eck. Der Puck zappelte aber erst wenige Zehntelsekunden nach Ablauf der Spielzeit im Netz. Schiedsrichter Kunz gab den Treffer trotzdem, zumal in der NLB keine Videoaufzeichnung zur Verfügung steht.

Westerbacks Premiere
Nach 44 Minuten gab der finnische Center Patrik Westerback, der für sechs Spiele anstelle des verletzten Scott Mifsud das «Leuen»-Dress trägt und ab Januar bei Vaasa (Fin) unter Vertrag steht, erstmals seine Visitenkarte in der Bodensee-Arena ab. Nach Pass von Alatalo traf der 33jährige genau in den Winkel und nährte mit dem 2:3 wieder die Hoffnungen der Fans auf eine Überraschung. Der HCT kämpfte in der Folge aufopfernd, doch Lausanne (mit Tognini) verteidigte seinen Vorsprung geschickt. Am Ende ging dem Gastgeber dann auch etwas die Luft aus, und Schiedsrichter Kunz löschte mit einer Strafe gegen Hug (58.) den letzten Hoffnungsfunken.

Mittwoch, 12. Dezember 2007

HCT durfte in Visp kurz hoffen

Erfolgloses Thurgauer Gastspiel im Wallis: Das NLB-Team von Felix Burgener unterlag dem EHC Visp 1:4.



Markus Pianzola

Visp – Nach der Rückkehr von Hubacek zum gestrigen Gegner Visp traten die Thurgauer zum Eishockey-Gastspiel im Wallis mit lediglich einem Ausländer an. Beim Vierten hingegen waren mit Yake (von Swiss Olympic provisorisch gesperrt) und Barrett (Leistenzerrung) gleich zwei Söldner nicht im Aufgebot. Nur wenige Höhepunkte erlebten die Zuschauer in der Visper Litternahalle im Verlauf des Startabschnitts. Den Hausherren war die Verunsicherung nach drei Niederlagen in den letzten vier Partien deutlich anzumerken. Und auch Thurgau vermochte in dieser Phase nur vereinzelt Akzente zu setzen. Am meisten Gefahr ging dabei noch von Topskorer Truttmann aus. Gelangte er in Scheibenbesitz, war für Unruhe in der Oberwalliser Abwehr gesorgt. Daneben vermochte Hug mit einem schönen Distanzschuss von der blauen Linie eine Chance zu kreieren (10.). Diese Möglichkeit machte aber Visp-Hüter Zimmermann mit einer sicheren Fanghang-Intervention zunichte. Die grösste Visper Torchance ergab sich ausgerechnet im ersten Thurgauer Überzahlspiel. Triulzi konnte jedoch einen Konter nicht erfolgreich abschliessen und zielte aus kurzer Distanz knapp übers Tor.

Hoffnung nach zwei Dritteln
Visp-Trainer Fust schien beim Pausentee die richtigen Worte gefunden und damit seine Mannschaft wachgerüttelt zu haben. Die Oberwalliser kamen wie die Feuerwehr aus der Kabine und überrumpelten damit die Gäste. So dauerte es lediglich 55 Sekunden im Mittelabschnitt, bevor Topskorer Hogeboom das Skore für sein Team eröffnen konnte. Statt einer Reaktion Thurgaus erlebte Trainer Burgener in der Folge, wie seine Mannen von den Gastgebern mehrheitlich dominiert wurden. Nicht ganz überraschend deshalb der zweite Gegentreffer in der 35. Minute: Erneut konnte sich Hogeboom als Torschütze feiern lassen. Dieses Mal liess er Thurgaus-Torhüter Schoop nach einem schönen Sololauf aussteigen und schob ins leere Tor ein. Thurgau kämpfte im zweiten Drittel zwar engagiert, zu oft kam jedoch der letzte Pass nicht an oder die Abschlüsse waren zu ungenau. Dies änderte sich eine winzige Sekunde vor Drittelsende, als Truttmann in numerischer Überzahl Zimmermann im zweiten Anlauf aus kurzer Distanz bezwingen konnte. Damit konnte die Hoffnung auf einen Punktgewinn auch nach vierzig Minuten aufrechterhalten werden.

Kaltblütiges Visp
Wer im dritten Drittel einen Sturmlauf der Thurgauer erwartet hatte, sah sich getäuscht. Visp konnte das Spielgeschehen beinahe problemlos kontrollieren. Selbst im Powerplay zeigte sich das Team um Captain Meichtry erschreckend harmlos. Dagegen zeigten sich die Oberwalliser um einiges kaltblütiger vor dem Tor: Triulzi verwertete einen schnell vorgetragenen Angriff souverän (51.) und schliesslich sorgte Heldstab mit einer schönen Einzelleistung für die endgültige Entscheidung (54.).

Visp – Thurgau 4:1 (0:0, 2:1, 2:0)
Litternahalle. 1971 Zuschauer. SR Kämpfer, Gnemmi/Niquille

Tore: 21. Hogeboom (Hubacek, Heldstab) 1:0; 35. Hogeboom (Summermatter, Bruderer) 2:0; 40. (39:59) Truttmann (Meichtry, Fäh; bei Ausschluss Anthamatten) 2:1; 51. Triulzi (Anthamatten) 3:1; 54. Heldstab (bei Ausschluss Pargätzi) 4:1

Strafen: 6 x 2 Minuten gegen Visp; 6 x 2 Minuten gegen Thurgau

Visp: Zimmermann; Heldstab, Portner; Schüpbach, Anthamatten; Summermatter, Heynen; Page; Hogeboom, Hubacek, Wüst; Furrer, Bühlmann, Brechbühl; Bruderer, Brunold, Triulzi; Lauber, Schmid

Thurgau: Schoop; Fäh, Wegmüller; Lattner, Hug; Meichtry, Pargätzi; Müller, Eisenring, Korsch R.; Mordasini, Annen, Falett; Alatalo, Fehr, Truttmann; Korsch Th., Müller, Mühlemann
Bemerkungen: Visp ohne Wyer, Bürgin, Schafer (alle nicht im Aufgebot), Yake (provisorisch gesperrt) und Barrett (verletzt); Thurgau ohne Mifsud (verletzt)

Montag, 10. Dezember 2007

HCT nun endlich über dem Strich

Die Thurgauer schafften in einer sehr animierten NLB-Eishockey-Partie gegen die GCK Lions den Sprung über den Strich. Nach einer tollen Leistung sorgte Hubacek im Penaltyschiessen mit einem äusserst souverän erzielten Treffer für den 4:3-Erfolg.



Jürg A. Stettler
Küsnacht - Im Rahmen der traditionellen GCK-Lions-Hockey-Party stand für einmal nicht Grauwiler, sondern der finnische ZSC-Keeper Sulander beim heissen Strichkampf gegen den HC Thurgau zwischen den Pfosten. Nachdem sich in den letzten beiden Jahren jeweils die Churer "Steinböcke" die Zähne am finnischen Routinier ausgebissen hatten, versuchten ihn dieses Mal die "Leuen" zu überwinden. Nach 57 Sekunden prüfte Alatalo seinen Landsmann erstmals und kurz danach scheiterte auch Topskorer Truttmann. Im Gegenstoss sorgte Tiegermann für viel Gefahr vor HCT-Keeper Schoop.

Die beiden Teams zeigten vor den 1050 Fans (Saison-Rekord) attraktives und intensives Offensivhockey. Truttmann (11.) fand aber auch beim zweiten Anlauf keine Lücke in der finnischen Wand. Danach wurde der Thurgauer Angriffselan durch Strafen gehemmt. Die Burgener-Boys zeigten jedoch ein aggressives und sehr kompaktes Boxplay und liessen das Heimteam kaum in gute Abschlusspositionen kommen. Die Abschlüsse von Holzer (14.) und Johner (15.) waren zudem eine sichere Beute von Thurgaus Schoop. Als alle schon mit einem 0:0 zur ersten Pause rechneten, knallte Johners die Scheibe an den Pfosten. Statt zu klären, liess die HCT-Defensive danach Gruber zu viele Freiheiten und diese nutze er 26 Sekunden vor dem Pausenpfiff zur 1:0-Führung.

Pargätzi überwand Sulander
Die Thurgauer versuchen im mittleren Abschnitt sofort auf den Rückstand zu reagieren. Und nach 22:17 war es mit Pargätzi ausgerechnet ein Verteidiger, welcher NLA-Keeper Sulander zum verdienten 1:1-Ausgleich bezwingen konnte. Und kurz darauf scheiterte Annen am Finnen. Lange konnten sich die Gäste jedoch nicht über den Gleichstand freuen, denn Ref Koch schickte in der 24. Minute gleich zwei Thurgauer in die Kühlbox. Von der doppelten Überzahl profitierten die GCK Lions trotz vehementer HCT-Gegenwehr: Tiegermann (25.) lenkte einen Schuss Johners unhaltbar zum 2:1 ab. Nach 32:56 war für Sulander – wie zuvor geplant – Feierabend. Er überliess seinen Kasten Grauwiler, der nur Sekunden danach gegen Falett in Extremis retten konnte. Und in der 38. Minute scheiterte Korsch am GCK-Goalie.

GC führte sogar 3:1
Thurgau suchte den Ausgleich, doch bei einem Zürcher Konter kamen sich Hug und Falett, statt zu klären, in die Quere. Tiegermann war lachender Dritter und passte zur Mitte, wo Badertscher kaltblütig zum 3:1 vollstreckte. HCT-Coach Burgener reagierte im Schlussabschnitt und beorderte Visp-Leihgabe Hubacek zusammen mit Truttmann und Alatalo aufs Eis. Die Power-Formation schnürte die «Lions» zwar in deren Verteidigungszone ein, konnte aber vorerst aus der klaren Dominanz keinen Profit ziehen. Erst nach 47:17 gelang Alatalo zuerst der verdiente Anschlusstreffer und nach 56:02 lenkte er einen Schuss Fähs gar zum 3:3 ins Netz.
In einem packenden NLB-Duell suchten beide Mannschaften die vorzeitige Entscheidung, aber weder in der regulären Spielzeit noch in der Verlängerung fiel trotz guter Gelegenheiten ein weiterer Treffer. So musste das Penaltyschiessen entscheiden. Badertscher, Truttmann, Johner, Alatalo und Gruber scheiterten jeweils an den Keepern, ehe Hubacek souverän vollendete und damit dem HCT den Sieg sicherte. Durch das knappe 4:3 gegen den direkten Konkurrenten im Kampf um einen Rang unter den ersten Acht, steht der HC Thurgau nun endlich über dem Strich, erstmals auf einem Playoff-Platz.

GCK – HCT 3:4 (1:0, 2:1, 0:2, 0:0) n. P.
KEK Küsnacht. 1050 Zuschauer. SR: Koch (Lombardi, Longhi)
Tore: 20. (19:34) Gruber (Schelling, Johner) 1:0. 23. Pargätzi (Alatalo) 1:1. 25. Tiegermann (Johner, Gruber, Ausschlüsse Mordasini, Lattner) 2:1. 39. Badertscher (Tiegermann, Gruber) 3:1. 48. Alatalo (Truttmann, Meichtry, bei angezeigter Strafe) 2:3. 57. Alatalo (Fäh, Truttmann) 3:3

GCK Lions: Sulander (ab 32:56 Grauwiler); Holzer, Cadoneau; Pienitz, Geering; Schefer, Steven Schoop; Schwarz; Schelling, Johner, Gaetano Genoni; Gruber, Badertscher, Tiegermann; Lemm, Ulmann, Schommer; Wolf, Wollgast, Kienzle
Thurgau: Andreas Schoop; Wegmüller, Fäh; Pargätzi, Meichtry; Hug, Lattner; Korsch, Hubacek, Eisenring; Alatalo, Fehr, Truttmann; Falett, Annen, Mordasini; Müller
Strafen: 7x2 Min. gegen GCK Lions, 6x2 Min. gegen Thurgau
Bemerkungen: GCK Lions ohne Ganz, Tiziano Genoni, Sidler, Riolo, Rüegg, dafür mit Sulander (ZSC Lions). Thurgau ohne Keller, Hendry und Mifsud (alle verletzt), Randegger; 8. Lattenschuss Wegmüller. Pfostenschüsse Johner (20./49.). 59:46 Time-out HCT.


Die Party verdorben



HC Thurgau besiegt GCK Lions 4:3 im Penaltyschiessen – «Leuen» nun über dem Strich

Christian Lohr
Zu Beginn des dritten Qualifikationsviertels ist der HC Thurgau auf einen Playoff-Platz vorgerückt. Dies nach einem 4:3(0:1, 1:2, 2:0)-Erfolg im Penaltyschiessen bei den GCK Lions.

Die Zürcher hatten gestern Nachmittag auf der Kunsteisbahn in Küsnacht zur grossen Vorweihnachts-Party eingeladen. Zu den Gästen der Lions zählten neben immerhin 1050 Zuschauern auch die viel bejubelte Eislauf-Prinzessin Sarah Meier, die einen Tag nach dem erneut gewonnenen nationalen Meistertitel ein kurzes Showprogramm zum Besten gab.

Konditionell überlegen
Und dann war da eben noch die Mannschaft von Felix Burgener angereist. Die Spieler vom Bodensee, die sich zuletzt kontinuierlich punktemässig an die GCK-Formation herangetastet hatten, hielten sich dabei lange vornehm zurück. Als es dann aber nach der vom konditionell überlegenen HC Thurgau klar dominierten Verlängerung im Penaltyschiessen um die definitive Punkteverteilung ging, da wurden die Thurgauer zu echten Verderbern der Party.

Hubacek traf als Einziger
Der tschechische Leihspieler Hubacek (vom EHC Visp) entschied als einziger Torschütze des Penaltyschiessens eine intensiv geführte Partie für den HCT. Dessen Keeper Andreas Schopp hatte selber zuvor seine starke Leistung mit drei parierten Penalties von Badertscher, Johner und Gruber gekrönt. Ebenfalls gescheitert waren Truttmann und Alatalo.

Dem immer besser in Form kommenden Finnen hatten es die Ostschweizer zu verdanken gehabt, dass sie nach zwei bescheidenen Dritteln im Schlussabschnitt doch noch zum Feiern kamen. Der 36-jährige Flügelstürmer machte in der 48. wie auch in der 57. Minute seine ganze Routine deutlich, als er aus einem 1:3-Rückstand den kaum mehr für möglich gehaltenen Gleichstand erzielte.

Rückstand gegen Sulander
Bei beiden Toren konnten die Gäste in Überzahl agieren. Vorher hatte man sich noch in mehreren Powerplay-Situationen nicht gerade allzu geschickt angestellt. Der ungebrochene Wille überzeugte allerdings wie schon am Freitag im gewonnenen Heimmatch gegen Olten.
Damit wurde im dritten Drittel ein Bild korrigiert, das in den ersten 40 Minuten doch einige Fragezeichen bot. So wunderte man sich, dass Thurgau zwar defensiv ziemlich stabil wirkte, im Angriff lange aber recht verhalten agierte. Die GCK Lions profitierten vom Einsatz von Torwart Sulander vom Partnerteam ZSC Lions. Während knapp 33 Minuten stand er im Kasten und wehrte in dieser Zeit einige Male in brenzligen Momenten stark ab.

An achter Stelle
Das gewonnene Zählerpaar katapultierte den HC Thurgau an den an Punkten gleichauf liegenden GCK Lions vorbei über den Strich auf die achte Stelle. Der Vorteil gegenüber den Zürchern ist dabei grösser als die Wertung nach den drei bisherigen Direktbegegnungen (5:4 Punkte). Die Lions haben nämlich bereits eine Partie mehr absolviert.

Nächster HCT-Gegner ist bereits morgen Abend auswärts ab 20 Uhr der EHC Visp. Die Walliser erlebten ein schwarzes Wochenende mit zwei Niederlagen. Zuerst verlor man in La Chaux-de-Fonds 0:4 und zog gestern überraschend auch daheim gegen Sierre-Anniviers mit 4:6 den Kürzeren.

Samstag, 8. Dezember 2007

Wohin verdrängt Davis-Cup den HCT?

Weil vom 8. bis 10. Februar der Tennis-Davis-Cup in der Bodensee-Arena gastiert, ist der HC Thurgau heimatlos. Wo aber trägt der Club nun seine letzten vier Heimspiele im NLB-Eishockey aus?



Ruedi Stettler
Kreuzlingen - «Mitten in der Meis-terschaft die letzten vier Heim-Partien abtauschen, das ist schlicht unmöglich», vermeldet Willi Vögtlin, der Chef für den Spielbetrieb. Vögtlin wurde am 3. Dezember vom Geschäftsführer der Bodensee-Arena, Marcel Wick (welcher vorher mit National-League-Geschäftsführer Denis Vaucher verhandelte), erstmals mit den Problemen konfrontiert. Für den Kirchberger gibt es kaum Alternativen: «Weil das Prozedere den Meisterschafts-Schluss betrifft, wäre im Normalfall nichts möglich. Doch die NLB wird von einer ungeraden Zahl (13 Teams) bestritten. Darum sehe ich minimsten Handlungsbedarf.»

Galgenhumor beweist Wick: «Sollte es in diesen vier Partien wirklich um die Playoff-Teilnahme gehen, ist Felix Burgener vielleicht froh, auswärts antreten zu dürfen. Unzweifelhaft ist der Druck auf sein Team so weniger gross, als in der eigenen Halle.» Wo genau liegt das Problem? Vom 8. bis 10. Februar findet in Kreuzlingen der Tennis-Davis-Cup zwischen der Schweiz und Polen statt. An und für sich würde aber der HC Thurgau noch Gastrecht in der Halle geniessen. Und zwar für den 27. Januar (Olten), 3. Februar (Young Sprinters), 5. Februar (Martigny) und 10. Februar (Chur).

Burgeners Ärger
Die Fragezeichen um diese letzten vier NLB-Partien daheim nerven den HCT-Headcoach Felix Burgener extrem. Noch vor zwei Tagen merkte er unmissverständlich an: «Ich will die Partien in Kreuzlingen austragen. Wann auch immer». Gestern musste er konstatieren: «Es kommt sogar noch schlimmer als befürchtet. Vom 22. bis 29. Januar muss ich fünf Partien (Langenthal, Young Sprinters, bei Ajoie, Olten, in La Chaux-de-Fonds) absolvieren. Ein Irrsinn.» Der ehemalige Nationalspieler Wick sieht das gelassener: «Im Playoff trägt man pro Woche auch vier Partien aus.»

Es gibt einen Hoffnungsschimmer. Wick kann vermelden, dass zwei der vier Partien mit anderen Daten fixiert werden konnten: «Statt am 3. Februar findet HCT - Youngs Sprinters bereits am Donnerstag, 24. Januar, statt. Und weil wir beim Umbau der Halle nun sogar auf eine 24-Stunden-Schicht setzen, kann der Match vom Sonntag, 27. Januar, gegen Olten normal abgehalten werden. Keine Lösung gibt es noch für den 5. Februar mit Martigny. Und das Saisonschluss-Spiel HCT - Chur vom Sonntag, 10. Februar, findet eventuell in Kloten statt.» Burgener streicht heraus: «Eigentlich habe ich ein sehr gutes Verhältnis mit den Zuständigen der Bodensee-Arena. Speziell zu Wick. Aber da wurden dem HCT im Gegensatz zum Tennis-Davis-Cup viel kleinere Prioritäten eingeräumt. Über dieses leidige Thema muss noch sehr ernsthaft gesprochen werden.»

Thurgau-Sieg trotz 1:4-Rückstand

In der NLB gewann der HC Thurgau gegen Olten mit 7:5 und rückt damit bis auf einen Punkt an den Strich heran.



Markus Zahnd
Kreuzlingen - Es war ein verrücktes NLB-Eishockeyspiel, das die «Leuen» ihren Fans zeigten. Dass die Thurgauer das Eis am Schluss als Sieger verlassen konnten, lag vor allem an einer Leistungssteigerung nach einem völlig missglückten Auftritt im Startabschnitt. Mit diesen drei verdienten Punkten schloss der HCT (9.) bis auf einen Zähler zu den GCK Lions (8.) auf. Damit kommt es morgen Sonntag in Küsnacht gegen die Zürcher zu einem kapitalen Match.

Der Start gelang den Gastgebern noch nach Mass, denn nach nur 73 Sekunden nutzte Truttmann einen Fehler in der Oltener Defensive zum 1:0 aus. Danach präsentierten sich die Thurgauer aber von ihrer allerschlechtesten Seite. In der Offensive war eine spielerische Linie nicht im Entferntesten erkennbar und in der Defensive liessen sie die gegnerischen Stürmer nach Belieben gewähren. Hirt (8. und 11.), Tibbetts (10.), und Trachsler (15.) genossen ihre Freiheiten und schossen ihr Team bis zur ersten Pause mit 4:1 in Front. Der Zorn von Felix Burgener war in der ganzen Bodensee-Arena zu hören Dementsprechend laut dürfte der Coach dann auch in der Kabine geworden sein.

Dynamik und Aggressivität
Die harten Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Denn im zweiten Drittel sah man einen ganz anderen HC Thurgau. Die «Leuen» spielten nun aggressiver, dynamischer und vor allem mit Zug zum gegnerischen Tor. Bereits in der 22. Minute traf Randegger im Powerplay zum 2:4. In der Folge setzten die Thurgauer energisch nach und erspielten sich eine Reihe erstklassiger Möglichkeiten. Mit einem Doppelschlag innert 39 Sekunden schaffte Alatalo den längst fälligen Ausgleich. Olten tauchte nur noch sporadisch vor dem Thurgauer Gehäuse auf. Wirklich gefährlich wurde es daher erst in der 39. Minute wieder. Und weil Hüter Schoop den Schuss Tibbetts‘ unnötigerweise passieren liess, lagen die Gäste erneut in Führung. Der HCT reagierte aber prompt und kam durch Hubacek, der Tscheche vertrat wieder-um den verletzten Mifsud, zum 5:5.

2:0 im Schlussabschnitt
Nach der Thurgauer Dominanz im Mitteldrittel wogte das Geschehen in den letzten 20 Minuten hin und her und es kam vor beiden Toren zu heis-sen Szenen. Der nächste Torjubel war dann den heimischen Fans vergönnt: Randegger, der eine hervorragende Leistung zeigte, schloss einen Angriff zur erstmaligen Führung ab. In der Folge mussten die Gastgeber einige Male das Glück beanspruchen, der Ausgleich fiel aber nicht. 30 Sekunden vor Schluss machte dann Topskorer Truttmann mit einem «Empty-Netter» alles klar und sorgte so für den absolut verdienten Heimsieg.

Thurgau – Olten 7:5 (1:4, 4:1, 2:0)
Bodensee-Arena. 761 Zuschauer. SR Stricker, Lombardi/Longhi
Tore: 2. Truttmann (Alatalo) 1:0. 8. Hirt (Aeschlimann, Tibbetts; Ausschluss Annen) 1:1. 10. (9:23) Tibbetts (Aeschlimann) 1:2. 11. (10:05) Hirt (Boss) 1:3. 15. Trachsler (Dähler, Boss; Ausschluss Meichtry) 1:4. 22. Randegger (Fäh, Hubacek; Ausschluss Schwarzenbach) 2:4. 35. (34:22) Alatalo (Truttmann, Pargätzi) 3:5. 36. (35:01) Alatalo (Fehr, Truttmann) 4:4. 39. (38:21) Tibbetts (Bloch, Hirzel) 4:5. 39. (38:49) Hubacek (Fehr, Truttmann; Ausschluss Hirt) 5:5. 51. Randegger (Annen) 6:5. 60. (59:30) Truttmann (Ausschluss Fäh!/ins leere Tor) 7:5
Strafen: Je 6x2 Minuten
Thurgau: Schoop; Wegmüller, Fäh; Pargätzi, Meichtry; Hug, Lattner; Korsch, Hubacek, Randegger; Alatalo, Fehr, Truttmann; Falett, Annen, Mordasini; Müller, Eisenring, Mühlemann
Olten: Leimbacher; Bloch, Schnyder; Dällenbach, Stapfer; Boss, Hirzel; Aeschlimann, Tibbetts, Wüthrich; Schwarzenbach, Hirt, Hiltebrand; Trachsler, Rohrer, Dähler; Hildebrand, Küng
Bemerkungen: Thurgau ohne Keller, Hendry und Mifsud (alle verletzt), Olten ohne Boutin (hat den Verein verlassen), Kparghai (Ex-HCT), Meister und Schwarz (alle verletzt). 34:22 Time-out Olten. Olten 59:13 bis 59:30 ohne Goalie



Verrücktes Spiel gewendet



Thurgau bezwingt Olten nach 1:4-Rückstand noch mit 7:5 – Anschluss an Strich geschafft

Trotz eines frühen 3-Tore-Rückstands gab sich der HC Thurgau gegen den EHC Olten nicht auf. Mit bewundernswerter Kampfkraft erspielten sich die «Leuen» ab Spielmitte noch einen 7:5(1:4, 4:1, 2:0)-Sieg.

Christian Lohr
Zum Abschluss der ersten Hälfte des rund fünf Monate dauernden Qualifikationsprogramms erhielt der HCT Besuch vom an siebter Stelle klassierten Solothurner Team. Die «grauen Mäuse» erwiesen sich dabei in der mässig besuchten Bodensee-Arena als ein attraktiver Gegner, der seine Stärken gleich wie die Gastgeber in der Offensive hatte.

Vier Gegentreffer
Der HC Thurgau bot im ersten Drittel miserable Defensivarbeit. Dem Führungstor durch Truttmann nach nur 73 Sekunden schlossen sich gleich eine Reihe von Abstimmungsproblemen vor dem Tor von Keeper Schoop, bei dem sich Licht und Schatten gestern immer wieder abwechselten. Gleich viermal schlug es bei den Einheimischen im ersten Durchgang hinten ein. Olten war in zwei Überzahlsituationen erfolgreich und nützte weitere Szenen, in denen beim HCT unverständlicherweise panikartig reagiert wurde.

Alatalos Doppelschlag
Im Mittelabschnitt änderte sich das Geschehen. Thurgau festigte sich in der Defensive und beeindruckte durch Kampfkraft. Besonders aufzufallen vermochte in dieser Beziehung Randegger. Der Leihspieler vom HC Davos läutete in der 22. Minute mit seinem Tor zum 2:4 eine grossartige Aufholjagd der Gastgeber ein. Entscheidend war dann, dass es dem Finnen Altalo in der 35. und 36. Minute mit einem Doppelschlag innerhalb von 39 Sekunden gelang, den Ausgleich zum 4:4 herzustellen. Tibbetts erneuten Führungstreffer beantwortete Truttmann noch vor der zweiten Eisreinigung mit dem 5:5.

Der verdiente Lohn
Best Player Marco Truttmann mit 2 Toren und 3 Assists

Vor allem mit der Offensive hatten es die beiden Mannschaften auch im Schlussdrittel. Nach vorne ging es ab wie die Feuerwehr. Und hinten hiess es gut Glück, dass nichts passierte. Wieder war es das Energiebündel Randegger, der in der 51. Minute mit dem 6:5 einen speziellen Akzent setzte. Olten, das im Mitteldrittel mit dem scheinbar komfortablen Vorsprung im Rücken zu wenig getan hatte, wollte nochmals zulegen. Doch Schoop steigert sich und liess nichts mehr anbrennen und Truttmann traf in der 60. Minute zum 7:5. Der wichtige Heimsieg war ein verdienter Lohn.

Bei GCK Lions und Sarah Meier
Wenn die Thurgauer «Leuen» morgen Sonntagnachmittag ab 16 Uhr in Küsnacht auf die GCK Lions treffen, dann erwartet die Zuschauer das grosse Duell am Strich. Die Burgener-Truppe ist nach der Zürcher Niederlage in Martigny bis auf einen Zähler aufgeschlossen. Angesagt ist auch ein Auftritt der Schweizer Eisprinzessin Sarah Meier in der zweiten Drittelspause.

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Wo spielt der HC Thurgau?

Weil der Tennis-Davis-Cup Anfang Februar in der Bodensee-Arena gastiert, muss der NLB-Eishockey-Klub HC Thurgau weichen. Aber wohin denn?



Ruedi Stettler

Kreuzlingen - «Das ist nicht mein Problem. Ich bin Trainer des HC Thurgau und habe andere Dinge im Kopf. Das Einzige, was ich weiss, dass wir wegen des Davis-Cups auf dem Aussenfeld trainieren müssen. Und sicher ist auch, ich gebe nicht einfach den Heimvorteil aus den Händen. Ich will die vier Matches normal absolvieren, also muss man die Begegnungen halt tauschen. Ich spiele zuletzt leider viermal auswärts als daheim», erklärte HCT-Headcoach Felix Burgener zum Thema Tennis-Event in der Bodensee-Arena. Und die vier «Heimspiele» in Frauenfeld, Romanshorn oder Weinfelden absolvieren? «Das kommt für mich eigentlich nicht in Frage.»

Das Unterfangen ist gar nicht so einfach, denn betroffen sind die Partien HCT – Olten (27. Januar), HCT – Young Sprinters (3. Februar), HCT – Martigny (5. Februar) sowie HCT – Chur (10. Februar). Das sind eigentlich alles Spiele, die man im eventuellen Kampf um die Playoff-Teilnahme unbedingt gewinnen müsste. Darum ist die Ausgangslage so delikat.

Alles im Fluss
Obwohl nur vom 8. bis 10. Februar Tennis gespielt wird, muss die Halle viel früher «präpariert» werden. Als Geschäftsführer der Bodensee-Arena weiss Marcel Wick, dass da einige Arbeit auf ihn wartet: «Wir sind emsig am Organisieren. Der Puck liegt auch beim Verantwortlichen der Spielpläne, Willi Vögtlin. Er versucht, mit den betroffenen Vereinen eine Lösung zu finden. Bis Ende Woche sollten wir darüber mehr sagen können. Mir ist klar, die Zeit drängt.»

HC Thurgau siegt in Neuchâtel mit 5:2

Der HC Thurgau holte sich beim 5:2-Auswärtssieg gegen Neuchâtel drei wichtige Punkte im Strichkampf der Eishockey-NLB.



Neuchâtel – Will der HC Thurgau sein angepeiltes Saisonziel, das Erreichen der Playoffs noch erreichen, dann sind Siege gegen die «Kellerkinder» der Nationalliga B fast schon Pflicht. Dass einem aber auch in den unteren Regionen der Tabelle nichts geschenkt wird, musste der HC Thurgau erst am Wochenende erfahren, als man beim Vorletzten Chur zu einem knappen 8:7-Erfolg kam.

Gestern Abend beim abgeschlagenen Tabellenschlusslicht in Neuchâtel schien es zunächst so, als hätte der HCT aus seinen Abwehrfehlern gelernt. Im ersten Drittel blieb Goalie Schoop jedenfalls ungeschlagen. Weil aber auch die HCT-Offensive im Abschluss zu hektisch agierte, ging man mit einem mageren 0:0 in die erste Drittelspause. Auch zu Beginn des zweiten Abschnitts erwies sich das Team von Felix Burgener, der wieder auf die in Chur noch krankheitsbedingt fehlenden Hendry und Mordasini zurückgreifen konnte, als das dominierende Team. Und folgerichtig erzielte Topskorer Truttmann in Überzahl in der 30. Minute das 1:0 für die Gäste. Wer nun gedacht hatte, die Führung würde den bis dahin nervös wirkenden Thurgauern Sicherheit geben, sah sich getäuscht. Im Gegenteil: In der 37. Minute geriet der HCT innert 38 Sekunden durch einen Doppelschlag von Hinks (36:12) und Dolder (36:50) in Rücklage.

Hubacek glich aus
Im Schlussdrittel stemmte sich der HCT vehement gegen die drohende Niederlage. Und in der 45. Minute stellte Jiri Hubacek erstmals im HCT-Trikot seine Torjäger-Qualitäten unter Beweis. Der Tscheche war erst am Montag als Ersatz für den verletzten Kanadier Mifsud vom EHC Visp zum HCT gestossen; gestern Abend nun erzielte er den wichtigen Treffer zum 2:2-Ausgleich. Die vierte Sturm-Linie läutete dann in der 53. Minute endgültig die Wende ein. Müller brachte den HCT zum zweiten Mal in Front. Danach endlich öffnete sich der Knoten bei den Thurgauern, und Truttmann sorgte mit seinen Toren zwei und drei an diesem Abend (54./59.) für den 2:5-Endstand.

Wegweisende Partien
Weil die GCK Lions sich gestern Abend erst nach Penaltyschiessen mit 4:3 gegen Chur durchsetzen konnten ist der HCT in der Tabelle bis auf vier Zähler an die direkt über dem Strich klassierten Zürcher herangerückt. Bereits übermorgen Freitag, 19.45 Uhr, empfängt der HCT in der Bodensee-Arena Olten. Und nur zwei Tage später folgt dann am Sonntag, 16 Uhr, in Küsnacht die mit Spannung erwartete, vermutlich wegweisende Partie gegen die GCK Lions. (lt)

Neuchâtel – HCT 2:5 (0:0, 2:1, 0:4)
Patinoire du Litoral. 549 Zuschauer. SR: Clément (Grossniklaus, Jetzer)
Tore: 30. Truttmann (Annen, Hendry, Ausschluss Beer; Strafe angezeigt) 0:1. 37. (36:12) Hinks (Aebersold, Pasche) 1:1. 37. (36:50) Dolder (Hinks, Zwahlen) 2:1. 45. Hubacek (Korsch/Lipp) 2:2. 53. Müller (Eisenring, Mühlemann) 2:3. 54. Truttmann (Meichtry, Müller) 2:4. 59. Truttmann (Fehr, Pargätzi) 2:5
Neuchâtel: Ciaccio, Kamber, Beer, Hezel, Mano, Berger, Froidevaux, Aebersold, Malgin, Hinks, Dolder, Pasche, Krebs, Personeni, Zwahlen, Ryser, Fadrny
HCT: Schoop; Fäh, Meichtry, Romano Pargätzi, Hug, Lattner, Falett, Lipp; Annen, Eisenring, Korsch, Alatalo, Truttmann, Daniel Müller, Hendry, Mühlemann, Mordasini, Hubacek, Fehr.
Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen Neuchâtel, 4-mal 2 Minuten gegen Thurgau
Bemerkungen: Thurgau ohne Wegmüller (gesperrt), Keller, Mifsud (beide verletzt), dafür mit der Wiler Leihgabe Lipp. 1. Spiel der Visp-Leihgabe Hubacek für den HCT.


Der Neuling trifft – Thurgau siegt



Der HC Thurgau reagierte auf den verletzungsbedingten Ausfall von Scott Mifsud und verpflichtete vorerst für ein Spiel den überzähligen Ausländer des EHC Visp Jiri Hubacek (Bild). Der Tscheche konnte auch sofort helfen. Gestern Abend erzielte er beim abgeschlagenen Schlusslicht Neuchâtel den Ausgleich zum 2:2, nachdem das Team von Coach Burgener nach zwei Dritteln noch im Rückstand gelegen war. Truttmann mit gleich drei Toren und Müller besorgten die weiteren Treffer zum 5:2-Sieg für den HC Thurgau. Dank diesem Pflichtsieg und dem Punktverlust der GCK-Lions liegt man nun noch vier Punkte hinter einem Playoff-Platz. (ubr)

Foto: Mario Gaccioli

Montag, 3. Dezember 2007

HCT landet glücklichen 8:7-Sieg

In einer bis zum Schluss spannenden NLB-Eishockeypartie, in der beide Equipen in der Defensive mehrmals patzerten, sicherte sich Thurgau gegen Chur einen wichtigen Auswärtserfolg.



Jürg A. Stettler
Chur – Gegen Biel war Mifsud zwar noch Torschütze, gegen Chur musste der Kanadier jedoch erneut pausieren. Er klagte nach der 4:8-Niederlage wieder über Beschwerden in der Leiste und fehlte damit gegen die Bündner genauso wie die beiden grippekranken Hendry und Mordasini. Coach Burgener war daher gezwungen seine Formationen umzustellen, dennoch begannen die «Leuen» sehr offensiv.

Besonders wenn Truttmann, Fehr und Alatalo Druck machten, wurde es vor Keeper Walter (Leihgabe aus Lugano) gefährlich. Die offensive Einstellung machte den HCT jedoch auch anfällig auf Konter. Und dies nutzten die Churer nach 9:13 durch Portmann, der in der Mitte vergessen worden war und Schoop im HCT-Kasten kaltblütig zur Führung überwand. Thurgau versuchte auf den Rückstand zu reagieren, erhöhte das Tempo, liess sich aber nur 82 Sekunden danach erneut überraschen und kassierte so durch Masa das 0:2. Die Thurgauer gestalteten davon unbeeindruckt weiterhin das Spiel und nutzten das erste Überzahlspiel durch Meichtry (10.) zum Anschlusstreffer. Auch die zweite Strafe gegen Chur hatte Folgen. Arg bedrängt und bereits im Fallen konnte HCT-Topskorer Truttmann (17.) trotzdem zum 2:2 vollstrecken.

Nur offensiv genügend
Die Thurgauer blieben auch im zweiten Drittel mehrheitlich tonangebend und drängten die «Steinböcke» in die Defensive zurück. Doch in der eigenen Verteidigung schlichen sich immer wieder Nachlässigkeiten ein, von denen Jörg (25.) zum Glück nicht profitieren konnte. Da die Churer hinten aber ebenfalls nicht sattelfest waren, konnte Alatalo (27.) eine schöne HCT-Kombination zur erstmaligen Führung abschliessen.

Lange konnten sich die mitgereisten Thurgauer Fans jedoch nicht über das 3:2 freuen, denn nur 42 Sekunden danach glich Brulé wieder aus. Und weil Thurgaus Hintermannschaft in der 31. Minute Gendron zu viel Platz liess, mussten die Gäste kurz danach gar erneut einem Rückstand nachrennen. In doppelter Überzahl schaffte Pargätzi (34.) jedoch das 4:4. Kurz danach scheiterte Truttmann gar alleine vor Keeper Walter. Besser machte es Annen, der nach 36:27 per Shorthander die Burgener-Boys wieder in Front brachte. Die Partie wogte hin und her. Und da beide Defensiven nicht über alle Zweifel erhaben waren, ging das muntere Torschiessen vor 728 Fans weiter. Rieder (38.) sorgte vor dem letzten Abschnitt für den erneuten Gleichstand.
«Steinböcke» hartnäckig

Die «Leuen» starteten besser ins Schlussdrittel. Capaul (44.) traf aus spitzestem Winkel zum 6:5. Doch wie zuvor hielt die HCT-Führung nicht lange. Auch Atalalos 7:6 nach schöner Powerplay-Spielzug in der 49. Minute glichen die Churer wieder aus. Fähs Abstauber (57.) konnten die Thurgauer dann doch tatsächlich über die Zeit retten und sicherten sich so mit dem 8:7-Erfolg zwei wichtige Punkte.

Chur – HCT 7:8 (2:2, 3:3, 2:3)
Hallenstadion. 728 Zuschauer. SR: Fritsche (Kohler, Joris Müller)
Tore: 7. Portmann (Weber) 1:0. 8. Masa (Gendron) 2:0. 10. Meichtry (Fehr, Truttmann, Ausschluss Masa) 2:1. 17. Truttmann (Pargätzi, Meichtry, Ausschluss Haueter) 2:2. 27. (26:51) Alatalo (Korsch, Capaul) 2:3. 28. (27:33) Brulé (Rieder) 3:3. 31. Gendron (Fischer) 4:3. 34. Pargätzi (Truttmann, Ausschlüsse Brulé, Gendron) 4:4. 37. (36:27) Annen (Randegger, Hug, Ausschluss Korsch!) 4:5. 38. (37:43) Rieder (Brulé, Haueter, Ausschluss Korsch) 5:5. 44. (43:47) Capaul 5:6. 45. (44:32) Brulé (Rieder, Krüger) 6:6. 49. Alatalo (Truttmann, Ausschlüsse Dominic Müller, Schumacher) 6:7. 52. Gendron (Krüger, Brulé, Ausschlüsse Meichtry, Hug) 7:7. 57. Fäh (Randegger) 7:8
Chur: Walter; Haueter, Dominic Müller; Schumacher, Bigliel; Profico, Rigamonti; Fischer, Kessler; Krüger, Brulé, Rieder; Landolt, Weber, Portmann; Jörg, Masa, Gendron; Ziegler
HCT: Schoop; Wegmüller, Fäh; Meichtry, Romano Pargätzi; Hug, Lattner; Korsch, Capaul, Daniel Müller; Truttmann, Fehr, Alatalo; Falett, Annen, Randegger; Eisenring.Strafen: 11x2 Min., 1x5 Min. plus Spieldauerdisziplinarstrafe (Jörg – übertriebene Härte), 1x10 Min. (Schumacher – Check von hinten) gegen Chur, 11x2 Min., 1x5 Min. plus Spieldauerdisziplinarstrafe (Wegmüller – übertriebene Härte) gegen Thurgau
Bemerkungen: Thurgau ohne Keller, Mifsud (beide verletzt), Mordasini, Hendry (beide krank), dafür mit den Wiler Leihgaben Capaul und Lipp sowie Randegger (Davos). Chur ohne Rietberger (verletzt), dafür mit Walter (Lugano). 19. Pfostenschuss Rieder. Chur ab 58:52 ohne Goalie. 59:29 Time-out Chur.


-----------------------------------------------------------------------------------------------

Die Nerven behalten



In einer an Toren und Strafen reichen NLB-Begegnung gewann der HC Thurgau in Chur 8:7 (2:2, 3:3, 3:2). Das Siegtor schoss Fäh in der 57. Minute.

Christian Lohr

Der Erfolg der Burgener-Truppe in der Bündner Metropole fiel in der bis zum Schlusspfiff spannenden Partie zwar äusserst knapp aus. Gestohlen waren die drei Punkte aber keineswegs. Die Gäste vom Bodensee waren die Mannschaft mit dem gesamthaft wohl gepflegteren Spiel, die sich mit ihren groben Unsicherheiten in der Verteidigung selbst das Leben immer wieder von neuem unheimlich schwermachten.

Ausgleich dank Powerplay
Optisch war es wohl ansehnlich, was der HCT in den Anfangsminuten zeigte. Man ergriff die Initiative und spielte zielstrebig vorwärts. Defensiv war man jedoch überhaupt nicht bei der Sache. Dies nicht ohne Konsequenz. Dem ersten Gegentreffer in der 7. Minute folgte 83 Sekunden später der zweite. Durch den 0:2-Rückstand wachgerüttelt verbesserten sich die Gäste auch in der Effizienz ihrer Angriffsbemühungen. Meichtry (10.) und Topskorer Truttmann (17.) schossen ihr Team mit ihren Toren in den ersten beiden Powerplay-Situationen zum 2:2-Gleichstand.

Führung wechselte hin und her
Die erste Führung durch den Finnen Alatalo (27.) sollte noch gar nichts bedeuten. Denn in Chur war am 1. Advent sprichwörtlich ein Tag der offenen Tore angesagt. Die Führung wechselte gleich mehrfach hin und her. Fast im Minutentakt wurde auf dem Eis im Hallenstadion gejubelt.
Ausgangspunkt einiger Tore waren undisziplinierte Aktionen, die von Schiedsrichter Fritsche sehr konsequent geahndet wurden. Seitens der Bündner kam dabei eine sehr hohe Emotionalität ins Spiel. Pargätzi (34.) und Annen (37.) waren für die HCT-Treffer vier und fünf besorgt. 5:5 lautete das Resultat nach zwei Dritteln mit viel Abwechslung, allerdings eher nur bescheidenem Niveau.

Fäh erzielte Siegtor
In ähnlichem Stil ging es im dritten Durchgang weiter. Es war der unermüdliche Korsch (44.), der erneut vorlegte. Wieder folgte keine Minute später der Ausgleich. Und das Ganze begann von neuem, als Alatalo (49.) eine schöne Kombination bei doppelter Überlegenheit ausnützte.
Da Schoop im Thurgau-Kasten bei einer 3:5-Situation zweieinhalb Minuten später unglücklich daneben griff, war es noch nicht die Entscheidung. Diese fiel in der 57. Minute. Fäh erzielte den 8:7-Siegtreffer für die «Leuen».

Zu Gast beim Schlusslicht
Die Verschnaufpause vor dem nächsten Punktspiel fällt für den HC Thurgau wiederum nur kurz aus. Morgen Dienstagabend wird man in Neuenburg beim Schlusslicht eine weitere Auswärtspartie bestreiten. Auf dem Papier eine lösbare Aufgabe für die Ostschweizer gegen den Aufsteiger.

Samstag, 1. Dezember 2007

Thurgau gegen Biel ohne Chance

In der NLB verloren die Thurgauer Eishockeyaner gegen Biel klar mit 4:8.



Markus Zahnd
Kreuzlingen - Wie schon in der letzten Runde beim Spiel in Martigny, missriet dem HC Thurgau auch der Start in die Partie gegen den EHC Biel total. Bereits nach 53 Sekunden musste Hermann die Scheibe zum ersten Mal aus dem Netz fischen, Tschantré hatte getroffen. Dieser frühe Treffer schien den jungen Thurgauer Goalie komplett aus dem Konzept zu bringen, denn während der restlichen 59 Minuten zeigte er einige Unsicherheiten. Fairerweise muss man an dieser Stelle aber auch erwähnen, dass ihn seine Vorderleute nicht gerade mit konsequenter Defensivarbeit unterstützten.

Geschenke angenommen
Die Seeländer nahmen diese Gastgeschenke jedenfalls gerne an und bereits in der 2. Minute erhöhte Meyer auf 0:2. Erst danach kamen auch die «Leuen» einmal in Scheibenbesitz und Eisenring hatte in der 3. Minute eine Grosschance zum Ausgleich. In der 7. Minute war es dann Mühlemann, der nach einer schönen Kombination zum 1:2-Anschlusstreffer kam. Fünf Zeigerumdrehungen später nutzte Miéville aber eine weitere Thurgauer Unsicherheit zum 1:3. Noch vor der ersten Pause konnten die Gastgeber zwar wieder verkürzen: Mifsud gelang nach einem herrlichen Pass von Korsch das 2:3. Nur gerade 22 Sekunden später stellte Tschantré den alten Abstand aber wieder her.

In den ersten Minuten des Mittelabschnitts bot sich den Thurgauern die Chance, gleich während mehrerer Minuten in Überzahl zu spielen. Das Team von Felix Burgener agierte dabei aber völlig ideen- und daher auch komplett harmlos. Wie man ein effizientes Powerplay aufzieht, bekamen die nur 771 Zuschauer in der Bodensee-Arena in der Folge vom EHC Biel zu sehen, der drei der ersten vier Strafen gegen die Hausherren ausnutzte und so die Partie spätestens mit dem 3:7 (44./Peter) entschieden hatte.

Truttmanns nutzlose Tore
Thurgaus Topskorer Truttmann zeigte zwar mit seinen Treffern in der 37. und 50. Minute, dass auch die Bieler Defensive durchaus verwundbar war, doch wirklich spannend wurde es auch durch diese zwei Tore nicht. Die Seeländer waren stets die Herren der Lage und man hatte während des gesamten Spiels das Gefühl, dass sie noch einen Gang höher hätten schalten können, falls es denn unbedingt nötig gewesen wäre.

Thurgau – Biel 4:8 (2:4, 1:1, 1:3)
Bodensee-Arena. 771 Zuschauer. SR Küng, Lombardi/Longhi
Tore: 1. (0:53) Tschantré (Tuomainen, Reber) 0:1. 2. (1:26) Meyer (Tschantré) 0:2. 7. Mühlemann (Eisenring, Pargätzi) 1:2. 12. Miéville (Tremblay, Tuomainen) 1:3. 15. (14:14) Mifsud (Korsch, Meichtry) 2:3. 15. (14:36) Tschantré (Zigerli, Tuffet) 2:4. 30. Tuomainen (Tremblay, Reber; Ausschluss A. Wegmüller) 2:5. 37. Truttmann 3:5. 42. Tschantré (Reber, Tuomainen; Ausschluss Fehr) 3:6. 44. Peter (Ausschluss Mifsud) 3:7. 50. Truttmann (Meichtry) 4:7. 55. Tuffet (Zigerli) 4:8
Strafen: 7x2 plus 1x10 Minuten (A. Wegmüller) gegen Thurgau; 8x2 Minuten gegen Biel.
Thurgau: Hermann; A. Wegmüller, Fäh; Pargätzi, Meichtry; Hug, Lattner; Korsch, Mifsud, Alatalo; Randegger, Fehr, Truttmann; Falett, Annen, Müller; Meier, Eisenring, Mühlemann
Biel: M. Wegmüller; Reber, Gossweiler; Zalapski, Fröhlicher; Meyer; Tuomainen, Miéville, Tremblay; Ehrensperger Peter, Beccarelli; Tuffet, Tschantré, Zigerli; Steiner
Bemerkungen: Thurgau ohne Keller (verletzt), Hendry und Mordasini (beide krank). Biel unter anderem ohne Brägger (Ex-HCT/krank). Pfostenschuss A. Wegmüller (26.).



Früh in Rückstand geraten



NLB: HC Thurgau unterliegt im Heimspiel dem EHC Biel 4:8 - zwei Treffer von Truttmann
Für den HC Thurgau endete auch der zweite Saisonvergleich mit dem EHC Biel in der NLB mit einer Niederlage. Die «Leuen» verloren zu Hause 4:8 (2:4, 1:1, 1:3).

Christian Lohr
An den Gewinn zumindest eines Punktes durften die Akteure des HCT an diesem Abend nie so richtig glauben. Zu vieles passte in dieser Begegnung einfach nicht. Was man ihnen aber nicht absprechen musste, war der Wille. Kämpferisch schloss man durchaus an die zuletzt gezeigten Leistungen an.

Ohne Kraft und Konzentration
Die Grippewelle der letzten Tage hatte die Burgener-Truppe physisch und damit einhergehend auch konzentrationsmässig geschwächt, das war frühzeitig spürbar. Noch keine 90 Sekunden waren gespielt, da lagen die Gastgeber schon 0:2 zurück. Biel konnte auch in der Folge im Vorwärtsgang nach Belieben schalten und walten. Die Seeländer waren defensiv aber selber nicht über alle Zweifel erhaben. Dies bot Thurgau die Chance, zuerst zum 1:2 durch Mühlemann und dann zum 2:3 durch Mifsud aufzuschliessen. Die Reaktion der Berner kam allerdings wieder prompt.

Schlechtes Powerplay
Einem 2:4-Rückstand nachrennend konnten sich die Ostschweizer im Mitteldrittel gleich mehrfach im Powerplay üben. Diesem fehlte es jedoch an der Präzision. Tore versagt blieben den Gastgebern in einer drei Minuten dauernden doppelten Überlegenheit. Biel war da cleverer und nützte den ersten Ausschluss der Thurgauer durch den starken Tuomainen zum 2:5. Die Antwort lieferte noch vor dem Sirenenton der andere Topscorer, Truttmann, in der 37. Minute zum 3:5.

Zu hohe Niederlage
Dem Flügel der zweiten Linie glückte im spannungsarmen Schlussabschnitt noch das zweite persönliche Goal. Dies sollte nicht reichen, um das knappe Ergebnis zu halten. Biel war vor dem Tor effizienter und feierte einen in dieser Höhe zu hohen 4:8-Sieg.

Jetzt zweimal auswärts
Für den HCT beginnt der Dezember mit einem dichtgedrängten Programm. Bereits am späten Sonntagnachmittag kämpfen die «Leuen» wieder um Punkte. Um 17 Uhr tritt man im Hallenstadion beim Erzrivalen EHC Chur an. Mit den ebenfalls unter dem Strich liegenden Bündnern hat man noch eine offene Rechnung zu begleichen, setzte es doch in der ersten Qualifikationsrunde eine peinliche 4:7-Heimniederlage ab.

Weitaus positivere Erinnerungen verbindet einen mit dem Aufsteiger Neuenburg, bei dem man dann am Dienstag zu Gast sein wird. Gegen das Schlusslicht gewann man den ersten Vergleich mit 6:4 Toren.

Best Player die beiden Nummer 12: für Biel Mathieu Tschantré und für Thurgau Marco Truttmann.