Samstag, 29. Dezember 2007

Spielbericht HC Thurgau - HC Ajoie vom 28.12.07

HCT hatte Ajoie unter Kontrolle

Mit einem starken Hermann – anstelle des kranken Schoop – und einer soliden Leistung in der Offensive sicherten sich die NLB-Eishockeyaner des HC Thurgau gegen Ajoie einen 5:0-Erfolg.

Jürg A. Stettler
Kreuzlingen - Währenddem sich Coach Burgener für die Begegnung gegen Ajoie diverse Leihspieler holte, reisten die Gäste mit einem 17-köpfigen Rumpfteam an. Das hatte Folgen: Die beiden Ausländer Roy und Topskorer Desmarais wurden früh forciert und hatten Marathoneinsätze zu absolvieren. Dies wirkte sich anfangs jedoch nicht negativ auf die Leistung der Jurassier aus, denn HCT-Keeper Hermann bekam mehr Arbeit als ihm lieb sein konnte. Dennoch gingen die «Leuen» nach 3:36 in Front. Der wieder genesene Hendry eroberte sich an der Bande die Scheibe, Fehr fackelte nicht lange und hämmerte den Puck ins Netz. Gleich im Gegenzug hätte Desmarais beinahe ausgeglichen, aber Hermann reagierte souverän. Thurgau kam nun besser in Fahrt, Fehr (7.), Truttmann (11.) und Fäh (12.) liessen im Abschluss jedoch die nötige Effizienz vermissen und scheiterten an Rytz. Und war der Ajoie-Hüter endlich einmal ausgetanzt, dann verzogen die HCT-Angreifer.

Drei HCT-Treffer in 1:20
Statt entsprechend der Spielanteile das längst fällige 2:0 zu realisieren, wurden die Gastgeber in der Schlussphase des Startdrittels nachlässig. Immer wieder unterliefen dem HCT beim Umschalten von Defensive auf Offensive Scheibenverluste, die für Gefahr vor Hermann sorgten. Mit einer seiner tollen Paraden verhinderte die Zuger Leihgabe aber 10 Sekunden vor der Pause den 1:1-Ausgleich. Dann liess sich Thurgau im Powerplay sehr viel Zeit, ehe Truttmann (28.) mit einem satten Schuss zum 2:0 vollstreckte. Nur 28 Sekunden danach erhöhte Korsch nach einem schönen Konter gar zum 3:0. Und weil der danach für die Gäste neu zwischen den Pfosten stehende Goalie Pfister gleich bei seiner ersten Abwehraktion unglücklich agierte, traf Mordasini (29.) gar zum 4:0.

Dass die «Leuen» vor den 930 Fans so deutlich führten, hatten sie aber auch einem starken Hermann zu verdanken. Immer wieder war er Endstation für die Angriffsbemühungen der Gäste, selbst wenn die HCT-Defensive den Angreifern der Ajoluts wieder einmal zu viel Raum gelassen hatte. Auch Desmarais (33.) oder der völlig alleine auf ihn zufahrende Wittwer (39.) fanden keinen Weg am HCT-Keeper vorbei. Dieses Bild änderte sich auch im Schlussabschnitt nicht. Thurgau nahm zudem etwas Tempo raus und begann früh, den Vorsprung zu verwalten. Bitter für den HCT: Nach 48:11 verletzte sich Hendry, der ein starkes Comeback gezeigt hatte, erneut am Knie. So wurde der klare 5:0-Erfolg gegen Ajoie teuer erkauft. Lipp hatte nach 55:47 noch sehenswert (genau ins Lattenkreuz) zum verdienten Schlussresultat getroffen.

HCT – Ajoie 5:0 (1:0, 3:0, 1:0)
Bodensee-Arena. 930 Zuschauer. SR Stricker (Kohler, Joris Müller)
Tore: 4. Fehr (Hendry, Korsch) 1:0. 28. (27:01) Truttmann (Westerback, Alatalo, Ausschluss D’Urso) 2:0. 28. (27:29) Korsch (Hendry, Fehr) 3:0. 29. (28:21) Mordasini (Falett, Annen) 4:0. 56. Lipp (Pargätzi) 5:0
HCT: Hermann; Meichtry, Romano Pargätzi; Wegmüller, Fäh; Hug, Lattner; Lipp; Truttmann, Westerback, Alatalo; Korsch, Fehr, Hendry; Falett, Annen, Mordasini; Daniel Müller, Dommen, Mühlemann
Ajoie: Rytz (ab 27:29 Pfister); Rauch, Trunz; D’Urso, Hauert; Aeschlimann, Frutig; Barras, Roy, Desmarais; Schümperli, Brunner, Friedli; Wittwer, Chételat, Bartlome
Strafen: 5x2 Min. 1x10 Min. (Fehr – Disziplinarstrafe) gegen HCT, 10x2 Min. gegen Ajoie
Bemerkungen: Thurgau ohne Keller, Mifsud (beide verletzt), Schoop (krank), Eisenring (aus familiären Gründen abwesend), dafür mit den Leihgaben Dommen (Weinfelden), Lipp (Wil) und Hermann (Zug). Ajoie ohne Posse, Orlando, Schild (alle verletzt). 48:11 Hendry verletzt sich erneut am Knie!



Erstmals ohne Gegentreffer

Dank 5:0-Heimsieg über Ajoie nähert sich HC Thurgau den Playoffs wieder bis auf einen Punkt
Mit einer vor allem defensiv starken Leistung gewann der HC Thurgau gestern vor gut gezählten 930 Zuschauern das wichtige Heimspiel gegen Ajoie 5:0. Die Tore erzielten fünf verschiedene Spieler.

Mit den drei Punkten aus dem gestrigen Spiel hat sich die Mannschaft von Felix Burgener bis auf einen Punkt den Playoffs angenähert. Umso grössere Bedeutung erhält damit natürlich das morgige Auswärtsspiel gegen den unmittelbaren «Strichkonkurrenten» Olten. Die Solothurner kassierten in Visp eine 1:5-Schlappe und liegen mit einem mehr ausgetragenen Spiel noch drei Zähler vor den Thurgauern. Überhaupt ist das «Mittelfeld» der NLB-Rangliste zuletzt immer näher zusammengerückt. Das fünftklassierte Ajoie und das neuntplazierte Thurgau trennen nur mehr acht Punkte. Dagegen liegt Sierre (10.) bereits zehn Zähler hinter dem HCT zurück.

Frühes 1:0
Aus Thurgauer Sicht begann die Partie optimal: Der 19jährige Nino Fehr schoss die Gastgeber mit seinem zweiten Saisontreffer bereits nach 206 Spielsekunden in Führung und profitierte dabei von der Vorarbeit des wieder genesenen Giancarlo Hendry. In der Folge mussten die Thurgauer allerdings lange um den knappen Vorsprung zittern, denn Ajoie versuchte mit seinem starken Ausländerduo Desmarais/Roy auf den Rückstand zu reagieren. Aber die HCT-Abwehr agierte konzentriert und was trotzdem auf den Kasten kam, wurde eine Beute des starken Keepers Yves Hermann.

Drei Tore in 80 Sekunden
Im Mitteldrittel stellte der HCT die Weichen dann allerdings frühzeitig auf Sieg. Topskorer Marco Truttmann auf Vorarbeit von Westerback und Alatalo in Überzahl (27:01) sowie Kämpfer Roland Korsch wieder auf Pass von Hendry (27:29) sowie Roman Mordasini (28:21) erhöhten den Vorsprung innerhalb von nur 80 Sekunden auf 4:0. Damit wurde dem Tabellenfünften schon vor Spielhälfte viel Wind aus den Segeln genommen. Und im Gegensatz zu vielen anderen Begegnungen brachten die Thurgauer diesen Vorsprung souverän über die Distanz. Im Gegenteil: Aaron Lipp erhöhte das Skore in der 56. Minute gar noch auf 5:0. Viel wichtiger war jedoch die Tatsache, dass der HCT defensiv weiter gut arbeitete und im 32. Qualifikationsspiel dieser Saison erstmals einen «Shutout» feiern durften. (mr)