Mittwoch, 16. Januar 2008

Spielbericht HCT - GCK Lions vom 15.01.08


Playoff-Träume des HCT vorbei


Die HCT-Eishockeyaner zeigten in der für die Playoff-Platzierungen wohl wegweisenden NLB-Partie Nerven und unterlagen den GCKLions schliesslich mit 1:3.

Jürg A. Stettler

Kreuzlingen - Schon vor dem kapitalen Match gegen die GCK Lions, die in der Tabelle genau über den Thurgauern auf dem achten und damit anvisierten letzten Playoff-Platz stehen, wirbelte HCT-Coach Burgener mächtig. Neben Dommen (Weinfelden), Schaufelberger (Frauenfeld), Röthlisberger (Sierre) liefen auch noch die beiden Michael Novak (88) sowie Sandro Gmür (83) für die «Leuen» auf. Der Ex-HCT-Star und jetziger Lakers-Trainer Samuelsson hatte die beiden zur Verstärkung an den Bodensee entsandt. Thurgau begann denn auch mit viel Elan, Korsch (1.) setzte sich mit viel Wucht durch, scheiterte aber genau wie Fäh (2.) am starken Zürcher Keeper Flüeler.

Die beste Chance zur HCT-Führung hatte jedoch Captain Hendry, dessen Visier nach der Verletzungspause aber noch zu ungenau eingestellt war. Statt in Front zu liegen, kassierte Thurgau dann eine unnötige Strafe, die jedoch nie ausgesprochen werden musste, weil Ulmann nach Vorarbeit des Diessenhofers Kienzle für die Gäste schon das 1:0 markiert hatte. Der HCT strebte nach dem Tor kurzzeitlich noch ungestümer, aber zugleich vor 838 Fans eben auch ohne klar ersichtliches Konzept den ersten Treffer an. Die «Leuen» liefen zwar viel, aber konnten sich zu selten Chancen gegen die kompakt stehenden Zürcher herausarbeiten. Vor allem durch Einzelaktionen, wie beim schönen Solo Novaks (12.) kam Gefahr vor Flüeler auf, der sich jedoch auch im Powerplay oder beim Konter von Truttmann und Fehr (17.) nicht bezwingen liess. Die Einheimischen hatten zwar im Mitteldrittel etwas mehr vom Spiel, blieben aber auch bei drei gegen fünf Feldspieler zu umständlich und vor allem zu mangelhaft. Den Thurgauern schienen in dieser eminent wichtigen Partie, welche für die eine allfällige Playoff-Qualifikation Thurgaus entscheidend war, die Nerven zu flattern.

HCT viel zu fehlerhaft
Die «Leuen» kamen weiterhin nicht auf Touren, blieben fehlerhaft und scheiterten zudem immer wieder am Schlussmann der GCK Lions. Dann liess sich Wegmüller hinter dem Rücken des fahrig pfeifenden Ref Prugger zu einem Stockschlag hinreissen, der eine Fünfminutenstrafe nach sich zog. Diese Strafe überstand der HCT zwar unbeschadet, aber auch danach lief bei den Burgener-Boys wenig zusammen. Und in der 52. Minute besiegelte dann mit Kienzle ausgerechnet einer der Thurgauer im Kader der Gäste mit dem 2:0 die Playoff-Hoffnungen Thurgaus wohl endgültig. Die schon zuvor sehr zahm auftretenden «Leuen» waren weiterhin zu keiner Reaktion fähig und kassierten gar noch das 0:3 durch Geering ins leere Tor. Hendrys Treffer eine Sekunde vor der Sirene zum 1:3 war nur noch Resultatkosmetik. Nach dieser schwachen Leistung dürften gegen Visp (Freitag, 19.45 Uhr) trotz Gratisaktion für Besucherinnen und Besucher unter 18 Jahren nicht allzu viele Fans in die Bodensee-Arena pilgern.

HCT – GCK Lions 1:3 (0:1, 0:0, 1:2)
Bodensee-Arena. 838 Zuschauer. SR: Prugger (Grossniklaus, Jetzer)
Tore: 5. Ulmann (Kienzle, Geiger, bei angezeigter Strafe) 0:1. 52. Kienzle (Geering, Lemm, Ausschluss Röthlisberger) 0:2. 60. (59:09) Geering (Badertscher, Ausschluss Ulmann! ins leere Tor) 0:3. 60. (59:59) Hendry (Ausschluss Ulmann) 1:3.
HCT: Andreas Schoop; Meichtry, Pargätzi; Gmür, Fäh; Wegmüller, Röthlisberger; Lattner; Truttmann, Westerback, Korsch; Wohlwend, Fehr, Hendry; Falett, Annen, Novak; Müller, Dommen, Schaufelberger; Mühlemann.
GCK Lions: Flüeler; Pienitz, Schefer; Geering, Holzer; Ganz, Cadonau; Gruber, Badertscher, Tiegermann; Lemm, Wollgast, Schommer; Kienzle, Schelling, Ulmann; Wolf, Geiger, Ryser.Strafen: 9x2 Min., 1x5 Min. plus Spieldauerdisziplinarstrafe (Stockschlag – Wegmüller) gegen HCT, 15x2 Min. 2x10 Min. (Check von hinten – Ulmann, Disziplinarstrafe – Schommer) gegen GCK Lions.
Bemerkungen: HCT ohne Hug, Mordasini, Keller, Alatalo, Mifsud (alle verletzt), dafür mit Dommen (Weinfelden), Schaufelberger (Frauenfeld), Röthlisberger (Sierre), Novak und Gmür (SCRJ Lakers). GCK Lions ohne Steve Schoop und Siedler (verletzt) sowie Johner (Einsatz mit ZSC Lions). 59:02 Time-out HCT und ab dann bis 59:09 sowie ab 59:40 ohne Keeper.


Erbärmlich schwach

Mit einer bedenklich schwachen Darbietung bei der 1:3 (0:1, 0:0, 1:2) - Heimniederlage gegen die Zürcher GCK Lions hat sich der HC Thurgau wieder neun Punkte vom Playoff-Einzug entfernt.

Christian Lohr

Kopfschütteln herrschte gestern abend in der Bodensee-Arena ob der dürftigen Leistung, welche der HC Thurgau in diesem Match von kapitaler Bedeutung ablieferte. Für eine Mannschaft, die sich eigentlich im letzten Qualifikationsviertel der National League B mit aller Kraft ins Playoff spielen wollte, war es gerade spielerisch schlicht und ergreifend zu wenig, was der Burgener-Truppe gelang.

Funke zündete nicht
Die arg unter Druck stehenden Gastgeber schafften es nicht wie gewünscht, die ohne Legionäre angetretenen Zürcher von Beginn weg zurückzudrängen. Der HCT musste vielmehr in der fünften Minute, Sekunden nachdem Hendry in aussichtsreicher Position den Führungstreffer verpasst hatte, in Unterzahl das in seiner Entstehung wenig zwingende 0:1 entgegennehmen.
Anschliessend besassen die «Leuen» mit ihren vielen Ersatzspielern zwar noch im ersten Durchgang sehr wohl passable Chancen durch Novak und Fehr. Der Funke mochte aber namentlich auch im niveaumässig schwachen zweiten Drittel nicht wirklich zünden.

Im Powerplay zu harmlos
Thurgau hätte es wohl in der Hand gehabt, das Spiel zu wenden. Doch irgendwie vermisste man bei den Ostschweizern den letzten Willen. Ihre Aktionen wirkten oft ideenlos. Wie bereits gegen Neuenburg, so war man nun auch gegen die nicht unbezwingbaren GCK Lions nicht in der Lage, eine gute Leistung abzurufen. Die eklatanteste Schwäche offenbarte die Heimequipe im Powerplay, in dem man selbst bei zwei längeren 5-gegen-3-Möglichkeiten extrem harmlos agierte. Statt ein Anschlusstor zu erzielen, fing man in den letzten zehn Minuten noch zwei weitere Tore. Das 1:3 in der Schlusssekunde durch Hendry war letztlich nicht mehr wert.

In weiter Ferne
Der achte Playoff-Platz scheint damit schon vorzeitig weg. Neun Punkte müsste man zumindest mehr als die Zürcher noch bis Mitte Februar schaffen.

Gratiseintritt
Anlässlich des Heimspiels vom Freitag gegen Visp haben alle Besucher unter 18 Jahren freien Eintritt (Stehplatz, Ausweis zeigen). Die Tickets, von der Mazda-Garage Germann in Frauenfeld gesponsort, werden an der Kasse abgegeben.