Mittwoch, 26. September 2007

HCT dem Leader nicht gewachsen

Der HC Thurgau konnte der Ungeschlagenheit des NLB-Leaders wie erwartet kein Ende setzen. Dem HC La Chaux-de-Fonds genügte in der Bodensee-Arena vor 721 Zuschauern ein Zwischenspurt zum 3:2-Erfolg.

Der HC Thurgau präsentierte sich auch in seinem fünften Spiel noch nicht als gefestigte Mannschaft. Erneut brauchte es wenig, um das labile Gefüge ins Wanken zu bringen. Zudem gelang es dem ausländischen Personal von Felix Burgener erneut nicht, die erhoffte Leaderfunktion auch auf dem Eis zu übernehmen. Weder der finnische Routinier Mika Alatalo noch der Kanadier Scott Mifsud – er ist noch nicht im europäischen Eishockey angekommen – konnten an diesem Abend die notwendigen Akzente setzen. Da die Jungen noch in zu vielen Situationen die falschen Entscheidungen trafen, musste sich der HCT auch in seinem zweiten Heimspiel geschlagen geben. Und erstmals lag er in der noch jungen Saison in einem Spiel nie in Führung.

Die Partie begann animiert, wobei sich die Thurgauer nach einer frühen Strafe gegen Brägger (2.) in den Startminuten der stürmischen Angriffen des Leaders zu erwehren hatten. Weil die Neuenburger bei ihren Abschlussbemühungen vorerst aber die letzte Konsequenz vermissen liessen, konnte die zuletzt arg gebeutelte Thurgauer Defensive wieder etwas Selbstvertrauen gewinnen. Goalie Andreas Schoop hielt sein Team zudem mit sicheren Interventionen im Spiel.

Kurze Steigerung
In der Folge – und bis zu Spielmitte – gelang es dem HCT gar das Spielgeschehen auszugleichen. Aber auch die Thurgauer kamen zu selten in wirklich gefährliche Schusspositionen. Und als die Gäste dann ein wenig konzentrierter ans Werk gingen, war es auch mit der bescheidenen Thurgauer Herrlichkeit vorbei. Botta (30.), Vacheron (33.) und Neininger führten innerhalb von etwas mehr als sechs Minuten die Entscheidung herbei.

Dass sich die Thurgauer nicht entmutigen liessen, spricht für sie. Gegen die nun wieder lethargischeren Gäste gelang es den Gastgebern im Schlussdrittel das Resultat noch zu verschönern. Pascal Annen (45.) und Alatalo, 57 Sekunden vor Schluss im Powerplay, kamen doch noch zu Erfolgserlebnissen. Der Leader deutete aber immer wieder an, dass er noch hätte zulegen können. Thomas Werner, Thurgauerzeitung.

HCT - CdF 2:3 (0:0, 0:3, 2:0)
Bodensee-Arena. – 721 Zuschauer. – SR: Baumgartner, Lombardi/Longhi.
Tore: 30. Botta (Hostettler; Ausschlüsse Eisenring; Dolana) 0:1. 33. Vacheron (Roy, Botta) 0:2. 37. Neininger (Roy, Botta) 0:3. 45. Annen (Mordasini) 1:3. 60. (59:03) Alatalo (Meichtry; Ausschluss Pasqualino) 2:3. – Strafen: 5x2 Minuten gegen Thurgau; 7x2 Minuten gegen La Chaux-de-Fonds.
Thurgau: Schoop; Wegmüller, Fäh; Pargätzi, Meichtry; Lattner, Hug; Jakob, Falett; Annen, Mifsud, Alatalo; Truttmann, Brägger, Eisenring; Korsch, Fehr, Horber; Müller, Plankl, Mordasini.
La Chaux-de-Fonds: Kohler; V. Schirjajew, Vacheron; Girardin, Hostettler; Emery, Bernasconi; Daucourt; Botta, Neininger, Roy; Pochon, Pasqualino, Bochatay; Mano, Forget, Dolana; E.Schirjajew, Du Bois.
Bemerkungen: Thurgau ohne die verletzten Hendry (Rippenprellung), Keller (Schulter) und Mühlemann (Adduktoren); mit Jakob (SC Weinfelden/B-Lizenz). 47. Pfostenschuss Bochatay. 56:53 Time-out Thurgau.



Viel Charakter bewiesen - HC Thurgau unterliegt Leader La Chaux-de-Fonds zu Hause nur 2:3.

Die erwartete Niederlage konnte Thurgau gegen den NLB-Spitzenreiter La Chaux-de-Fonds zwar nicht vermeiden. Beim 2:3 (0:0, 0:3, 2:0) bäumten sich die «Leuen» jedoch nach schwachem Mitteldrittel nochmals eindrücklich auf.

Die ganz grosse Gala war es nicht, welche der Leader gestern am Bodensee ablieferte. Zum Schongang wurde es für La Chaux-de-Fonds letztlich nicht, weil man sich Schwächephasen leistete.

Startwirbel überstanden
Nach dem Debakel vom Samstag in Lausanne war für den HC Thurgau gegen die Jurassier von Beginn weg einmal die Sicherung der Verteidigung angesagt. Defensiv waren die Gastgeber auch von der ersten Sekunde an gefordert. Der aktuelle Spitzenreiter wartete denn auch mit dem erwarteten Wirbel auf, dem allerdings die entscheidende Durchschlagskraft und die grossen Torgelegenheiten fehlten. Die Burgener-Truppe mit einem hochkonzentrierten Schoop im Kasten überstand diese eigentliche Welle zum Auftakt schadlos und konnte seinerseits ab Mitte des Drittels selber Akzente nach vorne setzen. Brägger und Truttmann besassen gar gute Chancen zur überraschenden Führung.

Kurzer Prozess
Mit gestärktem Mut kehrten die «Leuen» aufs Eis zurück. In einigen Situationen wurde einiger Druck erzeugt. Fäh hätte in der 27. Minute der erste Schütze des Abends sein müssen, doch er vergab aussichtsreich fast ein wenig fahrlässig. Wie man es macht, das zeigten ab der 30. Minute die Neuenburger. Der einstige Schweizer Serienmeister setzte innerhalb von 450 Sekunden in der zweiten Welle zum kurzen Prozess mit den vor allem läuferisch unterlegenen Thurgauern an. Botta, Vacheron und Neininger skorten gegen die überforderte HCT-Formation mit teils schön herausgespielten Toren zum 0:3 nach zwei Durchgängen.

Effort nicht mehr belohnt
Im Schlussabschnitt deutete vorerst nichts darauf hin, dass in dieser recht fairen Begegnung nochmals wirklich Spannung aufkommen würde. Doch als Annen in der 45. Minute das 1:3 gelang, meldeten sich die Thurgauer zurück. Der Effort, mit charaktervollem Einsatz bis zuletzt bewiesen, sollte aber nur noch mit dem Anschlusstreffer zum 2:3 durch Alatalo Sekunden vor Schluss belohnt werden. Das war gut für die Moral, unterm Strich dann aber nicht mehr.

Vater und Sohn auf dem Eis
Bemerkenswert war in dieser Partie der fünften Runde, dass bei den Gästen ab Spielmitte Vater und Sohn Schirjajev zum Einsatz gelangten. Der inzwischen bereits 46 Jahre zählende Valerie verteidigte in gewohnt engagierter Manier. Das 18-jährige Talent Evgenii wurde im Angriff eingesetzt. Christian Lohr, Thurgauer Tagblatt.