Montag, 1. Oktober 2007

«Leuen» können Visp nicht stoppen

HC Thurgau nach 1:5-Niederlage beim neuen Leader am Tabellenende.

So hatten sich die Fans des HC Thurgau den Saisonstart nicht vorgestellt. Trotz der Verpflichtung zweier Ausländer liegt ihr Team nach der 1:5-Niederlage beim neuen Tabellenführer Visp am Ranglistenende.

Die Geschichte des Auswärtsspieles vom Samstag vor 2358 Zuschauern in der Litterna-Halle ist schnell erzählt. Die hochfavorisierten Gastgeber nützten bereits in der 4. Minute eine Überzahlsituation durch Triulzi zum 1:0. Die Mannschaft von Felix Burgener konnte zwar reagieren und durch Daniel Müller ausgleichen, kassierte aber in Überzahl noch vor Drittelsende den zweiten Gegentreffer (17. Wüst).

Hogeboom vom 2:1 zum 5:1
Spätestens nach dem Doppelschlag durch den Kanadier Greg Hogeboom in der 36. und 39. Minute – beim 4:1 sass dessen einmal mehr enttäuschende Landsmann Mifsud auf der Strafbank – waren die Weichen zum 5. Sieg der Oberwalliser gestellt. Der Kanadier bewerkstelligte im Schlussdrittel auch den 5:1-Endstand.

Während die Visper dank des Ausrutschers von La Chaux-de-Fonds (2:4 gegen Ajoie) neu von der Ranglistenspitze grüssen, liegen die Thurgauer nun am anderen Ende dieser Tabelle. In sechs Spielen resultierte noch kein einziger Sieg; gegen Ajoie unter-lag man im Penaltyschiessen (1 Punkt) und gegen Martigny resultierte trotz eines 5:1-Vorsprungs zehn Minuten vor Schluss nur ein Sieg nach Verlängerung (2 Punkte).

Nicht nur die Resultate als solches, sondern vor allem auch die dabei gezeigten Leistungen rücken den aktuellen Formstand des HC Thurgau in kein gutes Licht. In Lausanne gingen die «Leuen» gleich mit 3:10 unter, beim 2:3 gegen La Chaux-de-Fonds war das knappe Verdikt das einzig Positive und am Samstag in Visp war man erneut meilenweit von einem Punktgewinn entfernt.

Chance nützen
Nicht überzeugen konnte zuletzt auch der Finne Mika Alatalo. Morgen Dienstag erhalten er und seine Mitspieler ein Chance, den ersten «richtigen» Sieg zu realisieren. Um 19.45 Uhr gastiert der HC Martigny in der Bodensee-Arena. Gegen die punktgleichen Walliser muss der HCT gewinnen, alles andere wäre fatal. Markus Rutishauser, Thurgauer Tagblatt.


HC Thurgau unterlag auch Leader Visp

Beim neuen Leader Visp konnte der HC Thurgau erwartungsgemäss nicht brillieren. Trotz dem letztlich deutlichen 5:1 konnte der NLB-Letzte lange Zeit mithalten.

visp – Die Walliser legten in den ersten Minuten ein hohes Tempo vor. Bereits nach 36 Sekunden tauchte Visps Topskorer alleine vor dem Gäste-Gehäuse auf, diesmal hielt der Thurgauer Keeper Andreas Schoop (Bild) noch dicht. Doch beim ersten Überzahlspiel benötigten die Platzherren lediglich 15 Sekunden, um die Führung zu erzielen. Der Engadiner in Visps Reihen, Enrico Triulzi (4.), schlenzte den Puck unter die Latte. Selbst bei der ersten Powerplay-Gelegenheit des HCT (5.) entwischte ein Einheimischer. Verteidiger Patrick Meichtry tändelte an der gegnerischen blauen Linie zu lange und verlor die Scheibe prompt an Philipp Wüst, doch der HCT-Keeper parierte gegen den Visper glänzend.

Allmählich konnten die Thurgauer die Anfangsnervosität ablegen und das Spiel optisch ausgleichen. Beim ersten gelungenen Angriff gelang es den Gästen auch resultatmässig gleichzuziehen. Nino Fehr bediente den freistehenden Daniel Müller (12.) und dieser schob den Puck, unter dem Körper des Visper Goalies, zum Ausgleich über die Linie. Doch lange konnte sich der Letzte nicht über diesen Zwischenstand freuen. Bei eigenem Überzahlspiel verlor man erneut den Puck und wieder entwischte Wüst (17.). Diesmal jedoch musste sich, der im Stich gelassene Schoop, geschlagen geben.Die Thurgauer liessen sich aber vom erneuten Rückstand wenig beeindrucken und versuchten weiterhin eigene Chancen zu erarbeiten. Der Beginn des zweiten Abschnittes gehörte voll den Burgener-Boys. Erst scheiterte der Kanadier Scott Mifsud (21.) am Visper Hüter, dann zauberte Marc Zimmermann auch beim Abschlussversuch von Nino Fehr (27.).

Ausgleich verpasst
In dieser Spielphase bewegte sich der HCT nahe am Ausgleich, war sogar klar näher dran, als die Platzherren am dritten Treffer. Genau bei Spielhälfte schien der Ausgleich perfekt, als der Visper Keeper kurzzeitig die Orientierung verlor, doch Daniel Müller (30.) fand im Getümmel die Lücke nicht. So kam es, wie es in solchen Momenten oft kommt. Wer die Tore nicht selbst erzielt, erhält sie. So hämmerte der Visp-Kanadier, Greg Hogeboom (36.), nach einem schön vorgetragenen Konter, die Scheibe zum 3:1 in die Torecke. Und beim nächsten Powerplay der Platzherren erwischte derselbe Spieler Schoop zwischen den Schonern. Damit war die Vorentscheidung gefallen und der Wille der Gäste gebrochen.

Fortan plätscherte die Partie vor sich hin. Visp wollte nicht mehr und der HCT konnte nicht mehr. Der letzte Treffer, bereits das dritte Tor von Hogeboom (46.) in Serie, war nur mehr eine Zugabe. Während sich bei den Platzherren, die Ausländer regelmässig Skorerpunkte notieren konnten, fiel der Auftritt des HCT-Söldner Duos mit Mika Alatalo und Scott Mifsud eher blass aus. Klaus Regniet, Thurgauerzeitung.