Freitag, 12. Oktober 2007

HC Thurgau wehrte sich mit Stolz

Der HC Thurgau bezwang vor 823 Zuschauern in der Bodensee-Arena das U20-Nationalteam mit 5:4 nach Verlängerung. Den Siegtreffer erzielte Andrea Wegmüller in der 62. Minute.

Kreuzlingen - Das U20-Nationalteam legte in Kreuzlingen eine weitere Talentprobe ab. Dabei waren 10 der 18 Eingesetzten, Spieler der Jahrgänge 1989 und 1990. Spieler also, die erst in der nächsten Saison die erste Geige in der Mannschaft von Köbi Kölliker spielen sollen. Dass es nach dem 7:4-Sieg in der letzten Saison für die Junioren nicht erneut zum Erfolg gegen den HCT reichte, lag in erster Linie an den Abstimmungsproblemen im Powerplay und im Boxplay. Für Verbandsdirektor Peter Zahner, der das Spiel in der Bodensee-Arena verfolgte, nicht überraschend. «Wir müssen immer wieder mit einer neuen Mannschaft antreten. Am Schluss werden wir wohl wieder weit über 50 Spieler gestestet haben.» Dies war nicht geplant. Die Liste der Abwesenden umfasste aber allein für das gestrige Spiel wieder 23 Spieler. Die Paradelinie mit Reto Suri, Topskorer Simon Bodenmann und Simon Fischer deutete aber immer wieder an, was in der NLB möglich wäre, stände die beste Mannschaft zur Verfügung.

Rückstände wettgemacht
Bezüglich Talent hatten die Thurgauer wenig Gleichwertiges entgegenzusetzen. Positiv hervorzuheben gilt es aber die Tatsache, dass die Mannschaft von Felix Burgener den Stolz aufbrachte, sich gegen die Niederlage zu stemmen. Zweimal geriet der HCT im Schlussdrittel in Rückstand, zweimal schaffte er den Ausgleich. Zuerst beantwortete Topskorer Mathias Brägger (42.), auch gestern der auffälligste Thurgauer, Bodenmanns 2:3 (41.). Dann verhinderte Jann Falett (51.), dass mit Tobias Bucher (47.) wie schon in Langenthal (Roland Kradolfer) ein Thurgauer den HCT ins Elend stürzte. Schliesslich waren es die zuletzt gescholtenen Auslandprofis Scott Mifsud und Mika Alatalo, die mit ihrer Vorarbeit Verteidiger Andrea Wegmüller den Siegtreffer ermöglichten. Zwar gabs erneut keinen «Dreier» für die Thurgauer. Bezüglich Disziplin war aber gegenüber dem 4:6 in Langenthal eine Steigerung festzustellen. Jetzt muss nur noch die Strafenflut (gestern 10x2 Minuten) eingedämmt werden.

Schliesslich gabs auch noch eine kuriose Szene in der Bodensee-Arena. Die Spiele des U20-Nationalteams in der NLB-Meisterschaft werden aus Testzwecken von vier Schiedsrichtern geleitet – zwei Heads und zwei Linesmen. Dass acht Augen aber nicht immer mehr sehen als sechs, bewies eine Szene bei Spielmitte. Das Ref-Quartett übersah glatt, dass sich das U20-Nationalteam im Powerplay kurze Zeit mit sieben Spielern versuchte. Thomas Werner Thurgauerzeitung.


Wichtige Punkte für «Leuen»

Mit einem Tor von Andrea Wegmüller in der 62. Minute entschied der HC Thurgau das Heimspiel gegen das U20-Nationalteam mit 5:4 zu seinen Gunsten.

Zum ersten Saisonerfolg nach 60 Minuten hat es den «Leuen» gestern vor 823 Zuschauern in der Bodensee-Arena zwar immer noch nicht gereicht, doch mit dem Sieg nach Verlängerung sicherten sie sich immerhin zwei – vor allem psychologisch – wichtige Punkte und schlossen zu Aufsteiger Neuenburg auf. Positiv ist sicher auch zu werten, dass die Mannschaft von Felix Burgener im Schlussabschnitt zweimal auf einen Rückstand reagieren konnte.

Optimaler Auftakt
Der Start hätte aus HCT-Sicht nicht besser gelingen können. Der Kanadier Scott Mifsud traf nach nur 76 Sekunden zum 1:0. Die mit nur 18 Spielern angetreten U20- Nati unter der Leitung von Trainer Köbi Kölliker deutete zwar ihr Potenzial immer wieder an, musste sich aber bis zur 15. Minute gedulden, ehe Claudio Cadonau der Ausgleich gelang. Das Mitteldrittel verlief weiter sehr ausgeglichen, Pargätzis 2:1 (33.) egalisierte der Frauenfelder Tobias Bucher nur 4 Minuten später zum korrekten 2:2-Pausenstand.

Nicht überzeugen konnte das bei U20-Spielen versuchsweise eingesetzte vierköpfige Schiedsrichtergespann (je 2 Headschiris und Linesmen). Nicht nur pfiffen Reiber/Stricker kleinlich, sondern übersahen in der 39. Minute auch, dass beim Nationalteam 7 Sekunden lang ein Feldspieler zu viel auf dem Eis stand.

Moral stimmt
Im Schlussdrittel gerieten die Thurgauer zweimal in Rückstand. Bodenmann und erneut Bucher trafen zum 2:3 (41.) und 3:4 (47.). Aber zuerst traf Matthias Brägger, der bei allen HCT-Toren den Stock im Spiel hatte, während einer 5:3- Überzahl nur 75 Sekunden nach der erstmaligen U20-Führung, und dann erwischte Jann Falett den Nationalkeeper Lukas Flüeler mit einem Distanzschuss. In der Verlängerung suchte der HCT vehementer die Entscheidung und nach 144 Sekunden sorgte Wegmüller auf Zuspiel von Mifsud für die Entscheidung.

Morgen in Biel
Der samstägliche Gegner, der EHC Biel, wusste im bisherigen Saisonverlauf (noch) nicht restlos zu überzeugen. Trotzdem sind die Berner Seeländer, auch dank der Auswärtsschwäche des HCT, klarer Favorit. Markus Rutishauser, Thurgauer Tagblatt.