Mittwoch, 10. Oktober 2007

HCT vergibt eine 4:2-Führung

Der HC Thurgau kassiert nach wie vor zu viele Gegentreffer. Zudem verleiht ihm auch eine Führung keine Stilsicherheit. In Langenthal verlor das Team von Felix Burgener deshalb mit 4:6.

Langenthal - «Offense first» lautete das wenig erfolgreiche Motto an diesem Abend auf beiden Seiten. Schnell wurde den 1696 Zuschauern in der Schorenhalle klar, warum beide Mannschaften in der noch jungen Saison die erhofften Erfolge noch nicht erreichen konnten. Zu wenig kompakt und diszipliniert agierten beide Formationen in der Defensive. Teils haarsträubende Stellungsfehler boten den beiden Torhütern immer wieder Gelegenheit sich auszuzeichnen.

Ein Spiegelbild für die nervöse Spielweise bot das Startdrittel mit seinen fünf Toren. Nach 161 Sekunden folgte Hug Verteidigerkollege Lattner auf die Strafbank, vier Sekunden später nutzte Langenthals Thurgauer Roland Kradolfer die doppelte Überzahl zum 1:0 für die Gastgeber. Hug sass immer noch draussen, als Langenthals Topskorer Larouche bereits das 2:0 erzielte (4.). Weil aber auch auf der anderen Seite gesündigt wurde, war der Spielstand nach zehn Minuten wieder ausgeglichen. Brägger (6.) im Powerplay und Falett (10.) trafen für den HCT. Nach 14 Minuten konnte Langentahls Trainer Gary Prior dem Treiben auf dem Eis nicht mehr zusehen, er nahm sein Time-out. Mit wenig Erfolg. Seine Akteure Schäublin und Larouche sassen auf der Strafbank, als Hendry zum 2:3 traf (20.).

Zum siebten Mal im neunten Spiel mussten die Oberaargauer einen Vorsprung abgeben. Auch in der Folge fanden beide Teams nicht zur Stilsicherheit. Hendry mit seinem zweiten Tor (21.) und Plante (28. und 37.) sorgten dafür, dass nach 40 Minuten ein neues Spiel beginnen konnte. Und in diesem zweiten Spiel brachte ausgerechnet Verteidiger Kradolfer sein ehemaliges Team mit seinem zweiten Treffer auf die Verliererstrasse (43.). Müller erhöhte für die Gastegeber gar noch auf 6:4.

Die wenigen Thurgauer Fans bekamen so wieder das alte Leid zu hören: Wer einem ebenfalls verunsicherten Gegner sechs Gegentore zugesteht, kann in der NLB nicht reüssieren. Und bereits morgen Donnerstag steht für den HC Thurgau das nächste wichtige Spiel an. Dann gastiert die U20-Nationalmannschaft in der Bodensee-Arena. Wenns dann keine Punkte gibt, ist der «Strich» bereits in weiter, weiter Ferne. Thomas Werner, Thurgauerzeitung.


Wieder Führung verspielt

Die «Leuen» bleiben auf fremdem Eis ein Punktelieferant. Im vierten Auswärtsspiel der Saison kassierte das Team von Felix Burgener die vierte Niederlage. Beim SC Langenthal verlor der HCT nach 0:2- Rückstand und 4:2-Führung noch mit 4:6.

Der Rückstand des HC Thurgau auf einen Playoff-Platz wächst an. Im «Strichkampf» gegen die enttäuschend in die Saison gestarteten Langenthaler (8. Rang) kassierten die Thurgauer eine umso ärgerliche Niederlage, weil diese Partie im Hinblick auf die angestrebte Viertelfinalqualifikation doppelt zählt. Der Rückstand auf die GCK Lions, welche aktuell den letzten Playoff-Platz belegen, beträgt bereits 8 Punkte.

Obwohl Trainer Burgener mit dem Formstand und Entwicklung seines Teams nach aussen hin zufrieden ist, kann dies die Erfolglosigkeit nicht kaschieren. 2 Siege nach Verlängerung und Penaltyschiessen sind die bislang einzigen Erfolgserlebnisse aus 8 Spielen.

Viele Überzahltore
Die gestrige Auswärtspartie gegen Langenthal begann für den HC Thurgau alles andere denn verheissungsvoll. Die Berner nützten in der Startphase zwei Überzahlsituationen aus. Zuerst traf der gebürtige Thurgauer Roland Kradolfer bei einem 5:3-Vorteil zum 1:0 (2.) und dann erhöhte der Kanadier Larouche nur knapp zwei Minuten später bereits auf 2:0. Dabei sass Hug bereits zum zweiten Mal auf der Strafbank.

Die wenigen mitgereisten HCT-Fans mussten nach diesem Auftakt bereits das Schlimmste befürchten. Aber das Burgener-Team liess sich nicht entmutigen und kam durch Brägger – ebenfalls in Überzahl – schnell zum wichtigen Anschlusstor (6.). Und als Falett in der 10. Minute zum 2:2 traf, war die Partie neu lanciert. Nun bekundete Langenthal viel Mühe und kassierte 41 Sekunden vor der ersten Sirene prompt das 2:3; Hendry hatte in einer 5:3- Überzahl getroffen. Als dann wiederum Hendry kurz nach Wiederbeginn auf 2:4 erhöhte, schien aus Thurgauer Sicht die Wende zum Besseren geschafft.

Wieder eingebrochen
Aber wie schon oft in dieser Saison gelang es den «Leuen» nicht, diesen Vorteil zu nützen. Gleich zweimal traf Plante – beide Male in Überzahl – zum 4:4-Ausgleich (28./37.). Im Schlussabschnitt vermochten die Gastgeber vor 1696 Zuschauern in der Schoren-Halle nicht unerwartet mehr Reserven freizulegen. Kradolfer (43.) und Müller in Überzahl (49.) stellten die Weichen für den Heimsieg. Auch ein Time-out von Trainer Felix Burgener nach dem 6:4 brachte nichts mehr. Am Ende kosteten die vielen Ausschlüsse die willigen Thurgauer einen möglichen Punktgewinn.

Schweiz U20
Bereits morgen Donnerstag steht der HC Thurgau erneut im Einsatz. Um 19.45 Uhr trifft er dabei in der Bodensee-Arena auf die Schweizer U20-Nationalmannschaft. Nach der gestrigen Niederlage wäre ein Vollerfolg in diesem «Bonusspiel» besonders wichtig. Markus Rutishauser, Thurgauer Tagblatt.