Montag, 15. Oktober 2007

Wieder geführt, wieder punktelos

Trotz einer frühen Führung blieb der HC Thurgau in Biel am Ende chancenlos. Nach dem 1:5 vor 2000 Zuschauern liegt das Team nun bereits sechs Punkte hinter Olten, der letzten Mannschaft über dem Strich.

Biel – Zum siebten Mal im zehnten Spiel gelang Thurgau der Führungstreffer zum 1:0. Verteidiger Michel Fäh, ein ehemaliger Bieler, profitierte nach 109 Sekunden von einem Wechselfehler der Gastgeber und bezwang Goalie Marco Wegmüller. Lange währte die einzige Thurgauer Führung in diesem Spiel allerdings nicht. In der 8. Minute sorgte Marko Tuomainen für den Gleichstand. Ein Treffer der Marke «Bully – Goal». Es war das erste von drei Toren von Biels finnischem Topskorer, der Nummer 2 in der NLB hinter Cory Pecker (Lausanne), an diesem Abend. Noch im Startdrittel gelang Tuomainen der matchentscheidende Treffer (17.) und mit dem einzigen Tor des Schlussdrittels (49.) rundete der 35-Jährige seinen Auftritt ab.

Die Thurgauer verpassten es vorab im Startdrittel, die Begegnung in andere Bahnen zu lenken. Immer wieder konnten sie mit gefährlichen Kontern für Gefahr vor Wegmüller sorgen, Zählbares schaute dabei aber nicht mehr heraus. Und als den Gastgebern kurz nach Spielmitte das 4:1 gelang (34. Felsner), geriet deren Erfolg nicht mehr in Gefahr. Während Biel damit erstmals in dieser Saison zwei Siege in Folge gelangen, verschlechterte sich die Thurgauer Bilanz weiter. Nur 7 von möglichen 30 Punkten konnte die Mannschaft von Felix Burgener erringen. In der Verteidigung fehlt nach wie vor Teamleader Ronny Keller an allen Ecken und Enden. Der 28-Jährige wird nach seiner Schulteroperation frühestens im Januar wieder einsatzfähig sein. Burgener muss also andere Mittel finden, den Schnitt von 5 Gegentoren pro Spiel zu reduzieren. Anders bleibt die Playoff-Teilnahme ein Traum. (tz)


Nur starke Startminuten



Ein frühes Tor half dem HC Thurgau im Seeland wenig. Die Niederlage in Biel fiel wegen gleich drei Treffern von Tuomainen mit 1:5 (1:2, 0:2, 0:1) klar aus.

Dieser Gegner war für die «Leuen» einfach zu stark. Auch wenn die Berner erst auf dem langen NLB-Weg sind, sich wieder in jene Topform zu spielen, die sie im Frühjahr ins Vorzimmer zur Nationalliga A brachte, zeigte sich im ersten Saisonvergleich mit grossen Rivalen früherer Zeiten ein spürbarer Leistungsunterschied.

Zu wenig treffsicher
Die auswärtsschwachen Gäste vom Bodensee blieben den ganzen Abend auf einem mageren Törchen sitzen. Fäh hatte dieses, blitzsauber von Hendry freigespielt, bereits nach 109 Sekunden erzielt. Zu weiteren Treffern besassen die Thurgauer im ersten Drittel noch allerbeste Chancen. Doch bei mehren Gegenstössen erwies man sich vor mehr als 2000 Zuschauern allerdings als zu wenig entschlossen und treffsicher zugleich.

Dreimal Tuomainen
Diese beiden Eigenschaften galten für einen Mann in dieser fair verlaufenen Partie ganz sicher nicht. Der Finne im Bieler Dress, der 35-jährige Tuomainen, schaffte es praktisch im Alleingang, die Burgener-Truppe in die Knie zu zwingen. Der Hüne aus dem Norden schoss nicht nur den 1:1-Gleichstand, sondern war auch zum 2:1 wie später zum 5:1 erfolgreich. Der Profi, weniger ein Filigrantechniker denn ein Kraftpaket mit viel Zug aufs Tor, beeindruckte auch als Kämpfer in den Ecken, der sich unzählige Pucks fürs Team eroberte. Mit Felsner buchte auch der zweite Ausländer beim EHCB beim 4:1.

Passive «Leuen»
Dass kritisch beobachtete Söldner-Duo bei Thurgau, Alatalo und Mifsud, hingegen konnte sich keinen Punkt gutschreiben lassen, was dem gesamthaft matten Gesamteindruck eben entsprach. Etwas rätselhaft war, warum sich die Ostschweizer nach den durchaus guten Startminuten gerade im Mittelabschnitt einfach zu passiv verhielten. Torhüter Schoop ist die erwartet klare Niederlage zuallerletzt anzukreiden. Er wirkte präsent und löste verschiedene brenzlige Situationen mit ausgezeichneten Paraden und Reflexen.

Leader zieht weg
Lausanne zieht der Konkurrenz davon. Nach dem 7. Sieg in Serie (6:0 gegen Olten) führen die Waadtländer mit 3 Punkten Vorsprung. Skorerleader Cory Pecker kam zu einem Hattrick. Die Solothurner hielten aber bis zur 36. Minute (0:1) mit. Lausannes Goalie Michael Tobler feierte den 2. Shutout hintereinander. Mit Glück kam Langenthal in Chur zum Sieg. Erst 97 Sekunden vor Schluss glich Rezek für die Berner zum 3:3 aus. Im Penaltyschiessen traf einzig Plantel. Christian Lohr, Thurgauer Tagblatt.